Unversucht

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Unversucht
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Unversucht

Ratgeber für ein Leben ohne

Automatenspielsucht

von M.Trojan

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2014

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Ich hoffe, das Buch wird Ihnen zu Ihrer Freiheit verhelfen.

Autor

M.Trojan schrieb bislang die wohl bekanntesten Spielsucht-Ratgeber im Bereich der Automatenspielsucht. Mit seinen Methoden, verhilft er seit Jahren Spielsüchtigen den Weg aus der Sucht zu finden.

Buch

Dieses Buch ist für alle Spieler, denen ich bisher nicht ausreichend helfen konnte.

Mit einer weiteren eigens entwickelten Methode, die »Zero-Methode«, wird ein Spieler seine Abhängigkeit kritisch hinterfragen und schließlich aus Überzeugung der Sucht den Rücken kehren.

Weitere Werke von M.Trojan

Wer Gewinnt, wenn du verlierst?

Auszahlung Ein Spieler drückt STOP(P)!

Spielautomatensucht – Der Weg des Spielers

Spielst du noch, oder verlierst du schon?

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors ist daher ausgeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

Allgemein

Orientierungslos

Trojanischer Staatsfeind

Schichten des Seins

Unversucht

Der Rückblick

Ruhe bewahren

Der Untergang

Die Spielautomatenwirtschaft

Zero

Vorwort

Durch seine Art die Dinge etwas Anders zu betrachten, gewann der Autor »M.Trojan« die Aufmerksamkeit von pathologischen Spielern, Angehörigen und neugierigen Außenstehenden. Er verhalf bereits tausenden Menschen, über sich und das eigene Handeln nachzudenken. Zeile für Zeile, Wort für Wort stärkte er den Leser bzw. dessen Motivation. Er wurde fester Bestandteil einer fast unaufhaltsamen Sucht, die ihre Fäden in zahlreichen Ländern gesponnen hat. Der Autor ließ sich davon nicht abschrecken, sagte das, wovor sich die meisten Spieler schämten, sprach das an, was andere versuchten totzuschweigen. Er gab der Spielsucht einen glaubhaften Namen, der von der Gesellschaft letzten Endes tatsächlich wahrgenommen wurde. Spielautomatensucht war für Außenstehende anfangs eine Randgruppenerscheinung, nur M.Trojan zeigte öffentlich mit dem Finger auch auf unbeteiligte und betonte: »Auch du kannst der Nächste sein

»Werde nicht Sklave deines Geldes, nimm die Realität so, wie sie dir entgegenkommt. Akzeptiere Geschehnisse, verarbeite Situationen und lerne damit umzugehen.« Er motiviert Menschen auf eine ganz eigene und neue Art. Dadurch entstand dieses handliche Buch, ein neuer, zeitgemäßer Motivationsratgeber für Spieler in einer Gesellschaft, in der es kein Krank oder Gesund mehr zu geben scheint.

Allgemein

Wenn dich der Neid der Anderen erstickt, musst du erkennen, dass Neid etwas ist, das dich über andere Menschen stellt. Du bist auf gewisse Hinsicht im Vorteil, du hast etwas an dir, was du gegen andere ausspielen kannst. Ich weiß aus Erfahrung, dass man manchmal das Gefühl bekommt, alles und jeder würde sich gegen einen verschwören und genau dann ist es so wichtig, dass man den richtigen Weg wählt. Doch was ist schon richtig? Meiner Meinung nach ist der Weg, der dich und dein Umfeld positiv beeinflusst, der Richtige. Sozial abzurutschen, von der Ober- oder Mittelschicht, bis nach ganz unten, ist es nicht weit. Es dauert nicht lange, eine Fehlentscheidung kann ausreichen, damit man alles verliert. Doch materieller Verlust bedeutet gar nichts, solange du an deinem Leben festhältst. Du kannst alles besitzen und dennoch an einer Krankheit zu Grunde gehen. Bringt dir Geld deinen Frieden? Nein, denn nur Zufriedenheit verschafft dir einen ruhigen und gesunden Schlaf. Ich bin kein Träumer und weiß nur zu gut, dass man Geld benötigt, damit man ein Dach über dem Kopf hat, aber Reichtum ist etwas ganz anderes. Als Spieler verfolgt man den materiellen Reichtum, dass man sich damit aber in die Höhle des Löwen begibt und auf jegliche Sicht der Dinge daran zu Grunde gehen wird, das möchte man als Spieler nicht akzeptieren.

Darum spielt man weiter, dass du bald kein Geld mehr besitzen wirst, diese Erkenntnis kommt häufig einen Schritt zu spät. Aber dass du dich physisch und psychisch zerstörst, das wird erst dann erkannt, wenn man nichts mehr hat und dennoch so tut, als sei alles in Ordnung. Es sind genau diese Lügen, die dich von innenheraus auffressen werden. Und es sind genau diese Erinnerungen im Leben, die man selbst nach Jahren in Abstinenz, nicht verdrängen kann. Macht mich die Zukunft als Ex-Spieler nervös? Nein, nur die Handlungen eines Spielers, denn ich weiß bestens, was im Kopf eines Spielers vorgeht. Die Spielsucht an Automaten ist am Höhepunkt angelangt, Spielautomaten sind ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. 20 Jahre wurde darauf hingearbeitet, dass wir diese Gefahr nicht als diese wahrnehmen. All die Werbung diente nicht dazu, dass noch mehr Spieler kurzfristig angelockt werden, sondern dass es nach und nach harmloser wirken konnte und der Plan ging auf. Es ist so, als würde jeder 2te Mensch Heroin beschaffen können, dadurch würden viel mehr Menschen heroinabhängig werden, denn die Quelle wäre zu einfach, zu präsent, um ihr dauerhaft entsagen zu können – allgemein betrachtet. Bei Heroin haben wir es heutzutage einigermaßen in den Griff bekommen. Aber wie sah es in den 80er und 90ger Jahren aus? Was damals stoffgebundene Süchte waren, sind heutzutage nicht-stoffgebundene Süchte. Was damals belächelt und nicht geglaubt worden wäre, ist im Jahre 2014 eingetroffen. Zwangsstörungen gehören plötzlich zum Alltag. Nicht-Spieler glauben, dass man als Spieler sein Geld sinnlos verspielt, das ist so gesehen auch richtig, aber dass der Spieler sein Leben sinnlos aber dennoch systematisch verspielt, das wird nicht erkannt, – weil es nicht erkannt werden soll. Die Menschen und ganz besonders Deutschland präsentiert sich öffentlich als demokratisches und tolerantes Land, doch oute dich heutzutage mal als HIV-Infizierter und du siehst, wie tolerant die Menschen sind, – kein Stück weit. Wenn du krank bist, sehen dich die Menschen an, als wärst du bereits tot. Wenn du wohlhabend bist, sehen die Menschen nur dein Geld, denn reiche Menschen haben im Volksmund keine Sorgen. Dass hier aber Geld über die Menschlichkeit gestellt wird, das begreift niemand, denn niemand möchte es begreifen. In solch einer Gesellschaft gibt es immer wieder Menschen, die an all dem erkranken. Der gesellschaftliche Druck, dass du der schönste-, beste und klügste Mensch sein musst, wirkt plötzlich erdrückend. Diese Last, dass man es anderen Menschen nahezu immer recht machen möchte, wird sich als nicht umsetzbar erweisen. Du bist nicht weniger wert, wenn du keinem Top-Model ähnelst, du bist nicht weniger klug, wenn du kein Abitur hast, diese Lasten, diese nahezu verfestigten Grenzen, hat sich der Mensch selbst gesetzt. Nicht Gott, oder die Natur verlangt 100 Prozent von uns, nur wir selbst vertreten mittlerweile den Glauben, man müsse immer vollen Körpereinsatz leisten. Wir haben die Messlatte zu hoch angesetzt, während von 10 Menschen, womöglich 3 mithalten können, fallen die restlichen 7 in ein tiefes Loch. Sie fühlen sich herabgesetzt, unterbewertet, womöglich sogar nutzlos. Ich bin daran erkrankt, dieses ständige mithalten, dieses besser und stärker wirken, als alle anderen, macht auf längere Sicht einfach nur eines, – krank. Du willst stark oder klüger sein, wie klug bist du?

Möchtest du dein Wissen mit einer Rechenformel beweisen, spiegelt dies etwa Intelligenz? Bin ich klug, weil ich Bücher schreiben kann, bin ich weniger klug, weil ich Bücher schreibe? Schönheit, Klugheit und Stärke, all diese Dinge sind Ansichtssache, wenn die Gesellschaft eine Messlatte ansetzt, müssen wir uns die Frage stellen; warum wir diese akzeptieren? 90-60-90 / Frauen werden verrückt, sehen sich dicker, als sie tatsächlich sind. Wollen wir eine Gesellschaft formen, wo der Mensch nicht mehr Mensch sein darf? Therapeuten, Ärzte und sämtliche Berater im Bereich »Spielsucht« suchen Auslöser der Sucht. Doch es ist hirnrissig die Fehler am Spieler und dessen Umfeld zu suchen, denn dies ist und bleibt mittlerweile zu wenig.

 

Warum wollen Menschen die Welt nicht mehr nüchtern betrachten, warum sprechen so viele Jugendliche mit der Faust? Weil die Gesellschaft erkrankte und nicht nur der einzelne Spieler. Lebe dein Leben nach deinem Maßstab, erkenne instinktiv und handle auch oftmals danach. Ich kann dir nicht vorschreiben, was du zu tun- oder zu lassen hast, du musst begreifen, dass sich die Welt selbst dann weiterdrehen wird, wenn du den falschen Weg wählst und Suizid begehen würdest. Spieler sein, Spieler werden, Ex-Spieler sein, Ex-Spieler werden, alles hängt so nahe beieinander. Warum siehst du in die falsche Richtung? Im Leben geht man oftmals den Weg, der am wenigsten Widerstand bietet. Das sichtlich Falsche, wird dadurch zu etwas gefühlten Guten. Der Mensch handhabt dadurch Probleme auf eine ganz eigene Art und Weise, die man im Volksmund auch gerne Flucht nennt. Sucht ist auf jegliche Sicht der Dinge, eine Flucht aus dem Alltag. Man umgeht Probleme, versucht diese vollständig auszuhebeln, doch am Ende des Tages, holen sie uns wieder ein, egal wie sehr man auch versucht, diese zu verdrängen. Es gibt drei Dinge, die sich jeder suchterkrankte Mensch selbst fragen sollte:

Was möchte ich?

Was bin ich bereit dafür zu tun?

Was habe ich bisher davon erreicht?

Sucht schleicht sich in den Alltag ein, es gibt Menschen, die ab einen gewissen Punkt im Leben, von den eigenen Handlungen flüchten wollen. Manch einer verdrängt seine Wahrnehmung mit Spielsucht, andere wiederum wollen durch überflüssigen Alkoholkonsum vergessen (Alkoholsucht). Wärme und Geborgenheit, das Gefühl abschalten, abheben und vollkommen zu sein – die Drogensucht (stoffgebundene Sucht) klopft an die Türe. Diese beschriebenen Süchte, schleichen sich nahezu immer in den Alltag ein, wenn man den Kontakt zum Boden verliert. Wenn man nicht mehr weiß, wofür man im Leben kämpfen sollte, es ist schwierig bis hinzu unmöglich, einen weiteren Kampf zu führen. Man sollte im Leben nicht dem nacheifern, was die Realität negativ beeinflussen könnte, sondern das tun, was uns voranbringt. Ob man einen Kampf gewinnt, oder verliert – ist irrelevant. Wichtig ist, dass man ihn führt. Wenn ich als Spieler immer weitergemacht und nie einen Kampf gegen mich selbst geführt hätte, dann wäre ich heute nicht mehr am Leben. Sucht und Suizid gehen IMMER Hand in Hand. Wenn du von einer Sucht betroffen bist, dann kannst du nicht einfach den Kopf in den Sand stecken und abwarten, du musst den härtesten Kampf im Leben führen, denn der Einsatz dieses Kampfes, ist nichts geringes, als dein Leben. Das Schicksal mischt dir die Karten, aber du spielst das Spiel. Wenn du denkst, dass du für eine Sucht nichts kannst, dann bist du auf dem Holzweg. Denn du bist der Wirt deiner Sucht, du nährst sie, du lässt sie gedeihen. Im Leben geht es nicht darum, wo die Sucht anfing, oder was du damals anders hättest machen sollen, es geht ab jetzt nur noch darum, wie du wieder auf den richtigen Weg gelangst. Meine Spielsucht war zugleich zu meinem Leben geworden, unfreiwillig begab ich mich auf eine Reise, geplagt von Wut, Leid und Hass. Unfreiwillig, aber dennoch unbewusst freiwillig. Ich habe vieles getan, worauf ich heute nicht stolz bin, aber dennoch tat ich es – genau das musste ich lernen zu akzeptieren. Nur dadurch konnte ich meine Sucht bezwingen. Sucht ist ein verankertes Problem, eine unheilbare Krankheit, die das Leben lange Zeit beherrscht hat bzw. noch beherrscht. Die Menschen wurden selbstsüchtig, sind oft von Wut geplagt und sehen nur das, was sie sehen wollen. Von etwa 82 Millionen Menschen in Deutschland, ist mit Sicherheit ein großer Teil stark gefährdet, an einer Sucht zu erkranken. Im schlimmsten Fall gehen diese sogar daran zu Grunde. Die derzeit nicht davon betroffenen Menschen verstehen nicht, warum eine Sucht niemals ausstirbt? Wobei der genaue Gegengedanke, »Warum eine Sucht aussterben sollte?« einmal gestellt werden müsste. Denn eines ist klar, durch wegsehen, abwarten und durch Leichtgläubigkeit, kann man eine Sucht nicht dazu bewegen, dass sie dem Untergang geweiht sein wird. Ganz im Gegenteil, dadurch gedeiht sie erst so richtig. Nur durch Menschen mit bestimmten Angriffsflächen, kann sich eine Sucht gnadenlos entfachen. Da jeder Mensch gewissermaßen Angreifbar ist, ist es im Grunde nur eine Frage der Zeit, bis jeder davon betroffen sein könnte. Manch einer hört mehr auf seine innere Stimme und fängt dadurch nicht an, sich an einer Sucht festzuhalten. Andere wiederum hören nur auf ihre innere Stimme und werden von etwas abhängig. Das ist das Leben, das ist Menschlich, es ist der Wunsch nach etwas anderem, das uns die Sucht nahebringt. Schon immer wollte man das haben, was unerreichbar zu sein scheint. Schon immer war der Mensch ein Träumer, das Wichtigste ist jedoch, dass man strikt zwischen Wünschen und Realität unterscheidet, notfalls muss man dies neu für sich erlernen. Finde das Mittelmaß in deinem Leben, alles andere beeinflusst dich negativ.

Bestimmte Personengruppen sind im Bereich der Automatenspielsucht besonders gefährdet, wie Wissenschaftler um den Suchtforscher Hans-Jürgen Rumpf von der Universität Lübeck im Rahmen der Page-Studie (Projekt Pathologisches Glücksspielen und Epidemiologie) bei der Untersuchung von 15.000 Menschen herausgefunden haben1:

90 Prozent sind Männer

85 Prozent sind unter 30 Jahre

80 Prozent sind starke Raucher

65 Prozent haben einen Migrationshintergrund

50 Prozent sind Alkoholiker

50 Prozent haben eine Depression

20 Prozent sind arbeitslos

Bei dem Wort »Sucht« denken viele Menschen an eine gewisse Art von Schwäche. Wobei es alles andere, als das ist. Zielstrebige Arbeiter gehen oftmals durch ihre Perfektion zu Grunde, bemerken viel zu selten, dass statt den angewandten 100 Prozent, auch 80 Prozent ausgereicht hätten. Viel zu selten wird das Logische in Betracht gezogen, weil in unserer Gesellschaft alles von Zwang und Perfektion geprägt wurde. Das Leben ist hart – keine Frage –, aber dennoch reicht es zumeist aus, wenn man am Ball bleibt. Übereifrige, erzwungene Schnelligkeit bremst dich auf längere Sicht, denn ein Burnout-Syndrom wird dich länger als dir lieb ist vollständig außer Gefecht setzen. Warum arbeiten Mitarbeiter freiwillig in der Mittagspause? Weil sie von der Menge abstechen wollen, wobei dieser Ehrgeiz nicht belohnt werden wird, denn man erwartet ab diesen Zeitpunkt, dass es für dich eine Normalität wird, auf die Mittagspause zu verzichten. Die guten Arbeitskollegen sind genauso lange gut zu dir, wie du ihnen dienst.

Wenn etwas schlecht gar miserabel läuft, dann wird einer die Schuld auf den anderen schieben, so war es und so wird es auch immer sein. Die wenigsten Menschen machen sich freiwillig die Hände schmutzig, wenn es nicht nötig ist. Die deutsche Gesellschaft wurde zum Musterbeispiel, wie man etwas nicht machen sollte. Aber dennoch wird es täglich so weitergeführt. Man führt ein Leben, das unsichtbare Grenzen verehrt, vergöttert und gutheißt. Mit dem Beisatz »Zum Wohle der Menschheit« betont man heute gewisse Gesetze, Richtlinien und Käfige. Man ähnelt immer mehr einem blutrünstigen Tier, aber diese Ähnlichkeit fällt uns natürlich nicht auf, denn immerhin unterscheiden wir uns dadurch, dass wir Tiere wie Produkte einsperren und nach Belieben schlachten und essen. Der heutige Tierfreund ist ein Mensch, der seine Katze streichelt und zeitgleich auf dem Teller ein fettes blutiges Stück Steak verschlingt. Tierliebe sieht anders aus, aber in einer Gesellschaft, wo ein Süchtiger nur als schwacher Mensch angesehen wird, kann man von einer Einsicht nicht ausgehen. In einer Welt, in der 1/3 alles Geld der Welt besitzt und zusieht, wie sich die Restlichen 2/3 darüber streiten, »Wer was besitzt« – dort läuft meiner Meinung nach zu vieles falsch, um es auch nur Ansatzweise in Worte fassen zu können. Womöglich ist dies einer der Gründe dafür, warum Menschen sich in eine Sucht flüchten, denn der Alltag wurde zu etwas, was das Leben nicht wirklich Lebenswert darstellt. Es gibt viel Ungerechtigkeit im Leben, sie widerfährt jedem Menschen auf gewisse Sicht, selbst wenn jemand mehr Geld, oder materielle Dinge besitzt, ist er dennoch nicht glücklicher, oder mehr Mensch, als jemand, der es nicht besitzt. Menschen mit viel Geld bestreiten meine Ansicht, versuchen das Gegenteil zu beweisen, doch sobald ein Beweis für Glück notwendig ist, dann ist man nicht glücklich, geschweige denn Reich. Man wurde seines eigen Blender, seines eigen Feind und sein eigener größter Gegner im Leben. Unser Getriebe hat mehr Sand in sich, als wir bisher angenommen haben, Geld haben, Reich sein, all das bringt keine frohe und heile Welt. Nur Zufriedenheit lenkt dich in die richtige Richtung. Was du haben könntest, ist theoretisch betrachtet irrelevant, nur was du noch erreichen wirst, das darf auf keinen Fall aus den Augen verloren werden. Viele Menschen denken, sie wären ganz unten angekommen, aber diese denken dies nur, weil es zu diesem Zeitpunkt bereits wieder nach oben geht. Wenn du Zeit zum Jammern hast, dann kann es nicht mehr so schlimm sein, wie befürchtet.

Ein Mensch, der ganz unten angelangt ist, wird nicht mehr jammern oder trauern, er akzeptiert sein Ende. Das klingt natürlich sehr hart, aber leider sieht es in unserer Gesellschaft so aus. Jeden Tag läuft es auf diese Weise ab und jeden Tag frustriert diese Erfahrung mehr Menschen. Für viele Menschen bietet die Sucht genau ab diesen Punkt eine frohe und heile Welt, jedenfalls gaukelt es die Sucht einen vor. Man verliert sich darin mit dem Glauben, man hat etwas für sich gefunden, das Genugtuung bringt. Doch im Grunde belügt man sich selbst, eine Sucht zerstört mehr, als man jemals wieder beheben kann. Du machst als süchtiger Mensch immer mehr kaputt, als du denkst. Selbst dann, wenn es dir selbst nicht einmal bewusst ist. Als Betroffener kannst du dich nicht einfach in ausreden flüchten, natürlich könnte man, aber es wird dir auf längere Sicht noch mehr Leid zufügen. Ich denke, du weißt wovon ich spreche. Meiner Meinung nach, ist nach dem Schritt der Einsicht, der Schritt mit der Ehrlichkeit das wohl Wichtigste. Ohne Ehrlichkeit wirst du eine Sucht nicht mit dem nötigen Wissen in seine Grenzen weisen können.

Selbstdisziplin, Motivation und Wissen sind Wegbegleiter, aber ohne die nötige Ehrlichkeit, wird nichts davon funktionieren. Denn das Eine, wird durch das Andere ausgehebelt. Die Sucht ist wie ein Getriebe, es hat hunderte von Zahnrädern, die ineinandergreifen, sich stützen und durch das Drehen eines einzigen Rades, fangen alle an sich zu bewegen. Eine Sucht hat tausend Falltüren. Wenn du einen unüberlegten Zug machst, dann fängt die gesamte Sucht an zu rebellieren. Kaufsucht, Esssucht, Fettsucht, Aufmerksamkeitssucht und viele andere Süchte entstehen durch Vorbelastungen. Es war ein unüberlegter Zug, der das gesamte Bild drehen ließ. Plötzlich ist alles sichtlich Falsche eine mögliche Option, man empfindet es nicht mehr als Schlecht, gar gefährlich, es wirkt plötzlich akzeptabel. Man feilscht, mit sich und mit den Dingen um sich herum.

Auch wenn Menschen im eigenen Bekanntenkreis versuchen, etwas daran zu ändern, geht man dennoch den falschen Weg weiter. Möglicherweise aus übertriebenen Stolz, doch hauptsächlich deshalb, weil man nicht wahrhaben möchte, dass man von einer Krankheit betroffen ist, die man nur selbst wieder in den Griff bekommen kann. Im Bereich der Spielsucht an Automaten bin ich einer der Bekanntesten geworden, weil ich meinen Werdegang bzw.

 

Leidensweg auf ein Blatt Papier gebracht hatte. Doch hätte ich nie damit begonnen, mich selbst mit der Sucht im Großen und Ganzen zu befassen, würde ich heute noch mein Geld verspielen. Wie gesagt, Menschen mit anderen Süchten können das nicht wirklich verstehen, geschweige denn nachvollziehen, aber eine Sucht muss nicht nachvollziehbar, oder schöner, harmloser oder gefährlicher dargestellt werden, wie sie ist, man muss Ehrlichkeit zulassen. Das Problem bei einer Sucht und das wird wohl jeder Betroffene bereits bemerkt haben, man kann eine Sucht nicht einfach wieder ausschalten. Einmal zu weit aus dem Fenster gelehnt und man wird fallen. Doch sollte der Sprung namens Realität einen nicht das Leben kosten, dann sollte man seinen zweiten Geburtstag feiern, denn es ist der Anfang eines neuen Abschnitts und das Ende von bisherigen Taten. Vieles wird dir so wie allen anderen auch widerfahren, doch deshalb darf man sich nicht darauf festsetzen, dass eine Sucht alles wieder regeln wird, denn das wird definitiv nicht der Fall sein.

Ich war schon immer eine Art von Künstler, bereits als Kind zeichnete ich in einem Stil, der in meinem Alter nicht üblich war. Ich gewann bereits in der 1.Klasse Malwettbewerbe und konnte mit Hauptschülern problemlos konkurrieren. Ich hörte im Grunde in meiner gesamten Schullaufbahn, wie talentiert ich beim Malen sei, doch geholfen hatte es mir rein gar nichts. Ich sah die Welt immer anders, doch anstatt diese Gabe zu fördern, war ich dazu gezwungen, mich anzupassen. Aus einem ungeschliffenen Diamant, wurde ein Stein, wie jeder andere auch. Ich wusste bereits im jugendlichen Alter, dass ich den falschen Weg für mich gewählt hatte, da ich nicht mehr das tun konnte, was ich gerne tat, – nämlich Bilder malen. Die Zeit heilte diese Wunde nicht, innerlich stumpfte ich ab, sah Talent bei anderen, aber bei mir selbst ging immer mehr davon verloren. Die Unzufriedenheit wuchs ins Grenzenlose, die Traurigkeit über die vielen Fehlentscheidungen wurde immer größer, erst durch das Spielen an Automaten fing ich an, meine Gefühle zu akzeptieren. Jeder süchtige Mensch lebt in dem Glauben, man würde durch eine zwanghafte Handlung gewisse Gefühle kontrollieren können, doch im Grunde kontrollieren sie dich. Tja, da stand ich nun, am Ende hatte ich jahrelang mein Geld verspielt und dann kam ich noch auf die Idee, auch diese »Gabe« an den Nagel zu hängen. Für einen gesunden Menschen ist es einfach zwischen Gut und sichtlich Schlecht unterscheiden zu können, für einen Menschen wie ich einen darstellte, war das Ganze schwieriger als gedacht. Denn nichts Gutes ergab für mich einen Sinn. Ich denke, dass man als süchtiger Mensch, viel zu oft den Vergleich zu anderen Süchtigen sucht, denn dann wirkt das eigene Problem harmlos. Wobei jede Sucht, ganz gleich ob Nikotin oder Heroin, Kauf- oder Spielsucht, alles hat einen Ursprung in der Enttäuschung, die uns einst widerfahren ist. Welche Sucht durch Enttäuschung ans Tageslicht kommt, das kann natürlich nur erahnt werden, aber die derzeitige Gesellschaft beweist, dass Sucht nicht aussterben wird, da täglich neue entstehen. Es ist egal, ob du jemals den falschen Weg bevorzugt hast, nur damit du mit der Herde ziehen kannst, wichtig ist, dass du dich dadurch nicht selbst zerstören wirst. Aber leider sieht es nun mal so aus, dass du derzeit alles dafür tust, dass die Selbstzerstörung stattfinden kann und auch wird. Es gibt große Unterschiede bei Sucht bzw. dessen Verhalten, Ausübung und dessen Auslöser. Menschen drehen sich die Haare aus, spüren den Schmerz und dennoch, verspüren sie dadurch Genugtuung. Junge Menschen fanden Gefallen darin, sich zu ritzen, der Schmerz erinnert den Betroffenen, dass man noch lebt. Ein Mensch der mit sich selbst nicht mehr im Einklang leben kann, greift eher zur Flasche, bevor er sich seinem Leben stellt. Frauen, die den Überblick im geregelten Ablauf verloren haben und mehr einkaufen, als man besitzen kann. Menschen, die mehr essen – als gesund ist. Gebrochene Seelen, die sich mit Gift vollspritzen, nur damit man dem Tod ein Stück näher kommt. Impulsstörungen, die den Mann sexsüchtig erscheinen lassen.

Zwangsverhalten, die dem Menschen mehr abverlangen, als meisterbar ist. Aufmerksamkeitsdefizite, weil man Angst hat, kein Teil des Ganzen zu sein. Spielsüchtig, weil man die Lüge als Wahrheit empfand. Ess-/ Brechsucht, weil weder das Eine, noch das Andere gewisse Befriedigung bringen kann. Angstzustände, weil man die Gefahren zwar erkannt, aber nicht gelernt hat, wie man damit umgehen muss. Sportsucht, weil man nur durch die extreme Belastung des Körpers, überhaupt noch etwas fühlt. Putzsucht, weil das Reinwaschen nicht anders wahrgenommen wird. Herrschsucht, weil man den Schmerz des eigenen Versagens nicht akzeptieren möchte. Geldsucht, weil die Angst niemand zu sein, viel zu groß wurde. Arbeitssucht, weil man das Gefühl hat, nur darin gut zu sein.

Das waren ein paar unserer Suchtverhalten, die der Mensch an den Tag legt. Natürlich trifft nicht alles auf jeden einzelnen zu, aber dieses Verhalten wird häufig beobachtet. Wie fühlst du dich, wenn du zum ersten Mal direkt mit einer Sucht konfrontiert wirst? Einsicht, Traurigkeit oder bist du schockiert darüber? Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass es stoffgebundene Süchte und nicht-stoffgebundene Süchte bzw. Abhängigkeiten gibt. Hier eine kleine Auflistung im Überblick:


Stoffgebundene Abhängigkeiten Nicht-stoffgebundene Abhängigkeiten
Alkoholsucht – Alkohol Amphetaminsucht Barbituratsucht Benzodiazepinsucht Cannabissucht Codeinsucht Heroinsucht Kokainsucht Morphinsucht Nikotinsucht Krokodil-Sucht (Drogenmischung aus Russland) Koffeinsucht Polytoxikomanie Schokoladensucht Essstörungen (zum Teil) Arbeitssucht, Workaholic Beziehungssucht Bibliomanie Chatsucht Co-Abhängigkeit Essstörungen (z. B. Anorexie, Bulimie, Adipositas) Fernsehsucht Internetsucht Kaufsucht Lesesucht Mediensucht Sammelsucht (»Messie-Syndrom«) Selbstverletzendes Verhalten Sexsucht SMS-Abhängigkeit Solariumsucht Spielsucht Sportsucht (Fitnesssucht)

Hast du dich in einen dieser Punkte wiedergefunden? Was empfindest du im Moment, ist es dir peinlich, bist du traurig, oder ist es ein ertragbares Gefühl für dich? Ich behaupte nicht, dass Sucht etwas harmloses an sich ist, aber die damit verbundene Konfrontation, ist definitiv ertragbar und genau das, musst du dir selbst vermitteln. Denn Sucht ist nur so stark, ist nur so schwach, wie du es momentan bist.

Sucht ist das Verlieren der Kontrolle, Sucht ist der Verlust des Wohlbefindens. Natürlich weißt du das im Grunde selbst, denn du erlebst es derzeit. Aber ich kann dir versichern, dass es nicht so weitergehen muss. Vorerst ist kein Experte notwendig (ausgenommen stoffgebundene Drogensucht), vorerst ist nur eines notwendig, dein Verstand. Ich kann dir nicht sagen, warum deine Sucht überhand ergriffen hat, aber ich versichere dir, dass du in diesem Buch lernen wirst, wie du ganz alleine auf die Antwort kommen kannst, nicht weil du verzweifelt bist, sondern weil du klug bist und dadurch wirst du lernen, wie man im Leben alles meistern kann, wenn man nicht aufgibt. Wir haben verlernt zu fühlen, haben vergessen erst zu denken und dann zu handeln. Eine Sucht trifft einen nicht durch die Laune der Natur, sie schleicht sich zu meist dort ein, wo es ermöglicht wird. Sucht hat in der heutigen Zeit wirklich ein leichtes Spiel, denn jeder Mensch ist im Grunde auf gewisse Art und Weise unzufrieden und dadurch Angreifbar. Das hat unter anderem damit zu tun, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Aber auch damit, dass dem Land bzw. dessen Bevölkerung immer mehr leid angetan wird und niemand versucht auch nur ansatzweise, etwas daran zu ändern. Unser Land ist an Habgier und Neid erkrankt, die Nächstenliebe findest du in der Bibel, aber nicht auf der Straße. In Büchern, im TV, Radio und Zeitschriften wird dir die Welt bunter dargestellt, als sie tatsächlich ist. Denn es gibt kein Lilablassblau oder Violett etc. – das Land wurde Schwarz / Weiß. Alles dazwischen, die grundliegenden Dinge, all die farblichen Abweichungen werden nicht mehr akzeptiert. In den Augen vieler bist du jemand, oder eben nicht. Wenn du einmal alles hattest, dann kümmert es die Menschen nicht, warum du nichts mehr hast, denn sie sehen nur, dass du derzeit nichts hast und somit nichts bist. Durch die buntdargestellte Welt, wurde die Messlatte extrem hochgelegt. Doch eines wird eigentlich niemals, irgendwie oder irgendwann mal erwähnt, dass wir alle trotz dessen gleich sind. Du kannst die Welt bunt sehen, aber dennoch solltest du akzeptieren, dass sie es nur bedingt ist. Die Welt hat dennoch genügend zu bieten, aber du musst die Realität akzeptieren, sonst frisst sie dich gnadenlos auf. Dein Verstand sehnte sich nach etwas verborgenem, durch das Nähren der Sucht, hast du Anfangs das Gefühl empfunden, etwas gefunden zu haben, was dich deinen Wunsch ein Stück näher bringen lässt. Doch alles ist mehr Schein, als sein.

Was möchtest du an deinem Leben verändern und was an dir selbst?

Die meisten Menschen haben eine Standard Klausel parat, »ich möchte wieder gesund sein«. Halten wir an diesem Satz einmal direkt fest. Was möchte man sein? – Gesund. Definiere das Wort »Gesund«. Was ist in deinen Augen etwas Gesundes? Oder ist es eher der Fall, dass du eine andere Person als gesund wahrnimmst und eiferst im Grunde dessen Identität nach? Gesund sein, bedeutet nicht, dass man Glücklich ist. Es bedeute nur, dass alle Körperfunktionen einwandfrei funktionieren, aber ist man deshalb gezwungenermaßen auch Glücklich? Nein, denn es ändert nichts an den gegebenen Tatsachen. Auch alltägliche Dinge müssen auf längere Sicht in Betracht gezogen werden, nehmen wir doch deinen persönlichen Alltag. Empfindest du diesen als »unnormal«, oder assoziierst du deine Handlung als »unnormal«? Würdest du automatisch wieder glücklich sein, wenn du den Alltag veränderst, oder würdest du glücklich werden, wenn du deine Sicht der Dinge veränderst? Die Antwort auf all diese Fragen, kannst nur du finden, aber feststeht, dass nicht alltägliche Geschehnisse Unglück herbeirufen, sondern wie wir mit den Gegebenheiten umgehen. Das Glück oder Pech – wie auch immer – hindert dich daran, dass du den Blick für das Richtige in Betracht ziehst. Wenn du einen Sechser im Lotto hast, dann ist das im Grunde kein Glück, es ist Zufall. Wenn du 20 Jahre lang ohne schwerwiegende Krankheit durchs Leben gehst, dann ist es Glück. Du musst deine Sicht grundlegend ändern, damit du einer Sucht die Stirn bieten kannst. Denn was brauchst du wirklich, um glücklich werden zu können? Nur dich selbst, einzig und allein dein Verstand wird unglaubliches meistern können, wenn du es zulässt. Lerne zu verstehen, dass du nicht alleine bist und selbst wenn es oftmals so wirkt, als ob die Welt sich gegen dich verschworen hätte, dann ist dies nur eine Sekunde davon entfernt, den Blick in die andere Richtung zu lenken. Die Menschen wurden gefühlskalt, viele sehen dies als Schutzpanzer an, doch wie möchte man Gefühle kennenlernen, wenn man nichts davon zulässt. Es ist einfach zu sagen, dass die Person (beispielsweise) unfreundlich war, was erwartet man, wenn man selbst keine Gefühle zeigt? Ein Lächeln verändert die Welt, die Wahrnehmung und das äußerliche Erscheinungsbild. Doch die Menschen erwarten ein Lächeln, anstatt selbst damit zu beginnen. Die Sehnsucht nach dem, was man gerne haben möchte, steigt ins Grenzenlose, weil man abwartet und darauf hofft, dass sich alles von alleine verbessert. Doch was hindert dich persönlich daran, den ersten Schritt zu wagen? Wenn dir Menschen nicht den nötigen Respekt entgegenbringen, dann ignoriere diese Tatsache, oder verändere die Gegebenheiten. Was ist deiner Meinung dafür nötig? Es ist wichtig, dass man bei einer Sucht den ersten Schritt selbstständig und ohne fremde Einwirkung bewältigt. Man muss die Einsicht akzeptieren, dass man Hilfe benötigt. Ob diese von außenoder von innenheraus wahrgenommen wird, das ist eine Frage der Einstellung. Fakt ist, dass du jede Sucht (ausgenommen Drogensucht) bewältigen kannst und auch wirst, wenn du deinen Blick um etwa 180 Grad drehst. Durchbreche die Mauer, spring über deinen eigenen Schatten, was hindert dich daran, JETZT mit deiner Zwangsstörung aufzuhören? Wirst du deshalb nicht mehr weiterlesen können, oder kannst du deshalb womöglich sogar besser lesen? Viele Betroffene sehen immer nur in die eine Richtung, »wenn ich das Rauchen aufhören würde, dann werde ich dicker ...« – warum flüchtet man sich in Ausreden? Möchte man nun aufhören, oder nicht? Ist eine Verbesserung im Leben zwangsläufig eine Verschlechterung des Gesamtbildes? Nein, man versucht nur daran zu feilschen, um nicht aufhören zu müssen. Wenn du beispielsweise das Rauchen aufhörst, dann nimmst du nicht an Gewicht zu, sondern deine Geschmacksnerven kommen wieder zurück, – essen schmeckt dadurch nachweislich besser. Es ist Schwachsinn, wenn man etwas Schlechtes mit der Abstinenz als Argument verwendet. Denn am Beenden einer Sucht, gibt es nichts schlechtes, aber dennoch versucht der Betroffene diese Illusion am Leben erhalten zu können. Nur damit er vom tatsächlichen Problem ablenken kann. »Wenn ich essen muss, fühle ich mich unwohl ...« 1/3 der Menschheit lebt am Existenzminimum, sind kurz davor zu verhungern, denkst du wirklich, du kennst das Gefühl von »Unwohl«? Essen und Trinken ist menschlich, warum möchte man sich davon abgrenzen? Was möchtest du bezwecken? Ich möchte damit keine Vorwürfe entstehen lassen, ich möchte, dass du über dein Handeln in jeglicher Hinsicht nachdenkst. Einfach nur zu wollen, ist mir zu wenig. Ich möchte den Menschen mit seinen Ängsten und seinem Leid konfrontieren, denn ganz ehrlich, egal was ich schreibe, du wirst bemerken, dass es dir nicht schaden wird, egal wie hart ich manche Dinge beschreibe. Ähnlich ist es mit den Dingen, die Menschen zu dir sagen könnten, oder sagen werden. Womöglich schmerzt es, aber das kann es nur, wenn du es zulässt. Stoße negatives Gedankengut ab, Hass ist Ballast den niemand freiwillig mit sich herumschleppen sollte. Werde Herr deiner Lage, entscheide selbst, was zu tun und zu lassen ist, lass dich nicht von einer Sucht bestimmen, nur so kannst du einen klaren Kopf bekommen, – durch Entscheidungskraft. Durchbruch – bedeutet niemals Abbruch. Bestimme die Sucht, lerne deine Gefühle kennen, erkenne die Auslöser. Fühle, erfahre und lerne daraus.