Czytaj książkę: «Master aus freien Stücken»
M. A. Innes
Master aus freien Stücken
Aus dem Englischen von Marcel Weyers
Impressum
© dead soft verlag, Mettingen 2021
© M.A. Innes, 2018, Titel der Originalausgabe „Master by Choice“ (Accidental Master 2)
Übersetzung: Marcel Weyers
Cover: Irene Repp
Bildrechte:
©CURAphotography
1. Auflage
ISBN 978-3-96089-450-6
ISBN 978-3-96089-451-3 (epub)
Inhalt:
Es war Zufall, dass Jackson seine Jungs fand, doch alles, was darauf folgte, war seine freie Entscheidung. Nach einigen Wochen, in denen Jackson seine „Welpen“ kennenlernen konnte, kann er sich bereits eine Zukunft mit Sawyer und Cooper vorstellen. Er muss ihnen nur irgendwie beibringen, dass er ihr „Master aus freien Stücken“ ist und nichts seine Entscheidung ändern wird.
Cooper und Sawyer hatten so lange davon geträumt ihren „Master Right“ zu finden, doch als Jackson ein Teil ihres Lebens wird, weiß keiner der beiden so recht, wie Familie mit ihm zusammen aussehen soll. Doch eines ist klar, dass dies genau die Familie sein soll, die sie gewählt haben.
Kapitel 1
Cooper
»Wenn du nicht aufhörst, herumzuzappeln, werde ich dem Master sagen, dass du heute brav warst!« Sawyers Worte platzten aus ihm heraus, als er das Ende seiner Kräfte zu erreichen schien.
Ich war aufgeregt, aber nicht annähernd genug, um seinen Stresspegel in die Höhe zu treiben. Ich wäre besorgt gewesen, aber ich wusste genau, was ihm durch den Kopf ging. Ich schenkte ihm ein breites Lächeln, das ihn vor Frustration aufstöhnen ließ, und antwortete ihm honigsüß: »Wenn du das tust, werde ich ihm sagen, dass du dir heute Morgen in der Dusche einen runtergeholt hast.«
Seine Augen wurden groß, aber ich konnte das Verlangen in ihnen aufflackern sehen. »Das ist gelogen! Das habe ich nicht!«
»Es spielt keine Rolle. Es wird dir trotzdem die Strafe einhandeln, die du willst.« Ich musste lachen, als Sawyer ins Stottern kam und mir böse Blicke zuwarf. »Ich denke, er wird mir genug glauben, sodass du dich später über seinen Schoß gebeugt wiederfinden wirst.« Und obwohl ich lügen würde, könnte Sawyer es nicht überzeugend genug leugnen, weil er gespankt werden wollte. Unbedingt.
»Das ist einfach …« Sawyer schien nicht das Wort zu finden, während er fuhr.
»Perfekt? Hinterhältig? Verdammt sexy? Ich weiß.« Strahlend machte ich einen kleinen Freudentanz auf meinem Sitz. »Wenn wir nicht so ein perfektes Date hätten, würde ich sagen, ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu Jackson zu kommen.«
Sawyer hatte sein Gehirn immer noch nicht wiedergefunden, also wechselte ich zurück zum ursprünglichen Thema.
»Der Vergnügungspark, Sawyer! Da war ich seit Jahren nicht mehr. Meinst du, die haben immer noch die Achterbahn mit dem Looping?«
Er starrte nur aus der Windschutzscheibe, also plapperte ich weiter. Das war nicht schwer. Ich war so aufgeregt, dass man mich wahrscheinlich gleich würde wiederbeleben müssen.
»Das letzte Mal, als ich da war, fand ich sie gruselig, aber ich war jung. Also war es wahrscheinlich …«
»Dir wird doch schon schlecht, wenn du auf dem Rücksitz des Autos sitzt. Ich werde dich nicht in eine Achterbahn setzen!« Sawyer versuchte, sich zu beruhigen, aber es funktionierte nicht. Er brauchte das Spanking und wollte dem Master nicht eingestehen, wie sehr er es wollte. Er seufzte und versuchte, sich zu entspannen. »Es tut mir leid.«
Ich legte eine Hand auf sein Bein. »Tief durchatmen. Wir werden einfach Spaß haben und dann zurückgehen und heißen Sex haben. Es ist ein stressfreier Tag.«
Sawyer lachte schließlich. »Du hast recht. Es sind nicht die Achterbahnen, um die ich mir Sorgen mache.«
Ach was.
Ich nickte und warf ihm einen verständnisvollen Blick zu, der total aufgesetzt war. »Es ist der heiße Sex später, nicht wahr?«
Sawyer schüttelte den Kopf und spielte das Spiel mit. »Nö.«
»Die Menge an Zucker, die ich zu mir nehmen werde?« Das war definitiv eine gute Frage.
»Nein.« Dann fing er an zu lachen. »Ich kann nicht glauben, dass er dir den ganzen Scheiß versprochen hat.«
»Der Master liebt mich. Natürlich gibt er mir Leckerlis.«
Ups.
»Cooper …«
Da ich keinen Wir-wollen-doch-nicht-zu-vorschnell-sein-Vortrag hören wollte, sprang ich ein. »Mich als Welpe spielen zu sehen? Er hat mir bald eine Überraschung versprochen.«
»Nein, aber das sollte mich wahrscheinlich beunruhigen.« Dann seufzte er und ich wusste, dass ich ihn nicht gut genug abgelenkt hatte. »Ich weiß, wie du dich fühlst, aber wir waren nur ein paarmal mit ihm verabredet.«
»Ach, was heißt schon verabredet.« Ich zuckte mit den Schultern. »Er mag meinen Welpen, und er ist der Master, und er kauft mir Pancakes zum Abendessen. Oh, und vergiss nicht den heißen Sex.« Das konnte ich nicht auslassen. Er war perfekt und ich wollte nicht nach irgendeinem Grund suchen, warum es nicht funktionieren könnte.
»Aber …«
»Nö, kein Aber.« Wir würden das nicht noch einmal durchkauen. Mein Sorgenkind. »Er mochte es, mit dir zu kuscheln, während ich spielte, und der Sex war fabelhaft. Habe ich vergessen, diesen Teil zu erwähnen? Und er mochte es, mit dir essen zu gehen. Es macht ihm nichts aus, dass wir die Dinge in unserem eigenen Tempo machen. Jackson versucht nicht, uns zu drängen.«
Jackson war der perfekte Master, auch wenn alles neu für ihn war. Er stellte gute Fragen und recherchierte verschiedene Dinge über BDSM und Puppy Play. Es war klar, dass er unsere Bedürfnisse ernst nahm und sein Bestes tat, um ein guter Master und Freund zu sein. Er war so ernst, dass es manchmal niedlich war.
Sawyer nickte, nicht in der Lage, irgendeinen meiner vollkommen vernünftigen Punkte zu bestreiten. Bis er anfing, sich Sorgen zu machen, dass ich recht haben könnte. »Aber was ist, wenn er uns nicht hetzt und ich zu langsam fahre?«
Mann, in seinem Kopf musste echt viel los sein. »Sieht es so aus, als würde er versuchen, die Dinge so langsam anzugehen, dass sie nirgendwo hinführen?« Ich fand es ein bisschen albern, aber ich wollte, dass er darüber nachdachte.
»Nein, nicht direkt.«
»Wir hatten fabelhaften Sex und waren auf Dates und er hat meinen Welpen gesehen …«
Was noch …? Was noch …?
»Wir telefonieren viel und wir haben den besten Telefonsex. Auch wenn er sagt, dass ich mich nicht anfassen darf, während er redet.« Er war perfekt, wenn es darum ging, mich mit Verlangen zu quälen.
Sawyers Kopf schnellte herum, um mich anzusehen, bevor er sich daran erinnerte, dass er am Steuer saß. »Er hat was?«
»Macht ihr das nicht auch?« Ich zuckte mit den Schultern. Offensichtlich nicht, nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen. »Er macht es, wenn ich morgens zu Hause bin, nachdem du zur Arbeit gegangen bist. Beim ersten Mal sagte er, ich sei unartig und würde versuchen, ihn mit schmutzigen Nachrichten abzulenken, und er hatte recht, aber darum geht es nicht. Warte, wie war die Frage noch mal?« Ich versuchte, meine mentalen Schritte zurückzuverfolgen, aber es war schwierig, weil ich so aufgeregt war. Jackson hatte recht … unanständige Dinge … »Oh, Dirty Talk. Ja, also, er hat mich gezwungen, mich nackt aufs Bett zu legen, und ich durfte mich nicht anfassen, während er sich einen runterholte und alle möglichen fabelhaften Dinge sagte. Besser kann man das Ganze nicht machen.«
Sawyer hörte aufmerksam zu, also senkte ich meine Stimme und versuchte, sie sexy klingen zu lassen. »Weißt du … wenn du ihm Zeichen gibst, dass es dir gefällt, dann bin ich mir sicher, dass er es auch mit dir machen wird. Er hat nicht nur über die Dinge gesprochen, die er mit mir machen will. Der Master hat mich zuhören lassen, während er beschrieben hat, was er auch mit dir machen würde.« Der beste Morgen aller Zeiten, auch wenn ich gekommen war.
»Er würde …? Ich meine, hat er?« Sawyers Gedanken schienen so abgelenkt zu sein, ich fing an zu denken, dass ich hätte fahren sollen. Aber da wir fast da waren, spielte das keine Rolle mehr.
»Oh ja. Der Master will dich nicht drängen, aber er liebt es, mir zu sagen, wie sexy du bist und wie unglaublich wir zusammen sind. Der Master will uns bei noch mehr Dingen zusehen. Ich finde es heiß. Und versuch gar nicht erst, es zu leugnen. Ich erinnere mich an jede unanständige Fantasie, die du geteilt hast.«
Sawyer wurde rot. »Ich hatte nicht vor, so etwas zu sagen.«
Oh doch, das hatte er. »Du machst dir zu viele Gedanken. Er tut sein Bestes, um uns kennenzulernen und zu zeigen, dass es ihm nicht nur um eine Affäre geht.«
Sawyers Nicken war langsam, aber er versuchte auch nicht, das zu leugnen.
Als wir von der Interstate abfuhren und in Richtung Park abbogen, schien er sich mehr zu entspannen. Schließlich begann er, von sich aus zu sprechen, ohne dass ich ihn dazu auffordern musste. »Jackson hat gesagt, er wolle später in der Woche ausgehen, wenn du länger arbeiten musst. Er sagte etwas von Sushi essen gehen oder vielleicht dieses neue Steakrestaurant ausprobieren.«
»Igitt. Das Steakhaus bitte. Komm nicht nach Fisch riechend nach Hause und erwarte Sex. Roher Fisch ist eklig.« Ein Schauder durchfuhr mich bei dem Gedanken. Es war teuer genug, sodass Sawyer es nicht so oft wollte, aber alles, woran ich mich an das eine Mal erinnern konnte, als er mich gezwungen hatte, es zu essen, war, wie das grüne Wrap-Ding zwischen meinen Zähnen gesteckt und wie sich der Fisch angefühlt hatte. »Igitt.«
Er überschlug sich vor Lachen fast, als wir auf den Parkplatz fuhren und anfingen, im Kreis zu fahren, um einen Platz zu suchen. »Ich weiß nicht, warum du es so sehr hasst. Es ist lecker.«
»Der Geschmack … das Aussehen … die Beschaffenheit … Es ist rohes, totes Zeug. Bitte, ich könnte noch weitermachen.« Er verdarb mir die gute Laune. »Kein Gerede mehr über schreckliche Dinge. Heute wird nur über Sex und Spaß geredet. Das ist die Regel.«
»Deine Regel, hm?«
Sawyers Lächeln wurde ein wenig anrüchig, als er endlich einen Parkplatz fand. Mir war es egal, wo wir parkten, aber er war einer dieser Leute, die sich darüber freuten, den besten Platz bekommen zu haben. Er war verrückt, aber ich liebte ihn trotzdem. »Ja. Ich habe die besten Regeln.« Schmunzelnd stellte er das Auto ab.
Ich schaute mich um, um zu sehen, wo wir waren, und fing an, Jackson eine Nachricht zu schreiben, so schnell meine Finger es zuließen. Eine Sprachnachricht würde in diesem Fall nicht funktionieren.
Als die Antwort nach wenigen Sekunden zurückkam, wusste ich, dass er genauso aufgeregt war wie wir. »Er ist etwa drei Reihen in dieser Richtung. Solange dieses Alphabet-System, das sie haben, wirklich in ABC-Reihenfolge ist.«
»Warum sollte es nicht in der richtigen Reihenfolge sein?«
»Weil Menschen verrückt sind und Dinge überorganisieren. Erinnerst du dich nicht an den schicken Lebensmittelladen? Bohnen an ungefähr fünf verschiedenen Stellen.« Ich schüttelte den Kopf. »Und wer trennt bitte schön Gewürze danach, zu welchem Gericht sie passen?«
Als wir aus dem Auto ausstiegen, schaute ich mich um und sah Jackson mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf uns zukommen.
»Wir sind hier drüben!«
Offenbar war ich zu laut oder zu aufgeregt oder zu irgendetwas für Sawyer. Er stöhnte, und ich wusste, dass er mit den Augen rollte. »Coop …«
»Ja, du bist hier. Und nach Sawyers Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hast du ihn in den Wahnsinn getrieben.« Jackson grinste, als er mich in seine Arme zog und mir einen innigen Kuss gab.
Als er sich endlich zurückzog und ich wieder zu Atem kommen konnte, nickte ich. »Er hat es gebraucht.«
Das Lachen erreichte seine Augen, aber ich bekam einen scharfen Blick. »Ich habe also einen Welpen, der den anderen absichtlich verrückt macht.« Dann sah er zu Sawyer. »Und ich habe noch einen, der sich über etwas Sorgen macht, aber nicht darüber reden will?«
Ich nickte und Sawyer wurde rot, leugnete es aber nicht. Jackson schüttelte den Kopf, als wären wir zwei sehr ungezogene Welpen, und mein Schwanz begann, sich zu regen und sich bemerkbar zu machen. Ich mochte diesen Blick. Jackson sah zwischen uns hin und her.
»Ich glaube, ich habe hier zwei Jungs, die später bestraft werden müssen.«
»Oh ja …« Das klang ein wenig zu eifrig, also versuchte ich es noch einmal. »Ich meine, es tut mir leid, dass wir ungezogen waren, Master. Ich verstehe, wenn wir bestraft werden müssen.«
Sawyer stöhnte und er legte seinen Kopf zurück, als würde er um Geduld beten. »Ich werde dir dieses verdammte Handy wegnehmen.«
Grinsend gab ich Jackson einen feuchten Kuss und drückte mich noch fester an ihn, da nicht viele Leute in der Nähe waren. »Ich kann es kaum erwarten, reinzugehen.«
Er lachte und seine Hüften bewegten sich nach vorn, um seinen Schwanz gegen meinen zu drücken. »Du kannst offensichtlich viele Dinge nicht erwarten.«
»Du hast recht.« Ich wollte nicht verbergen, wie sehr ich ihn wollte. »Aber ich werde im Park brav sein. Versprochen.«
Jackson schüttelte den Kopf und griff nach oben, um mein Gesicht zu streicheln. »Das glaube ich nicht eine Sekunde lang. Tu nur nichts, was sie dazu bringen könnte, uns rauszuwerfen.«
Ich machte einen Schmollmund, von dem ich wusste, dass er süß war. »Tja, das schränkt meinen Spaß ein. Aber ich bekomme trotzdem meine Leckerlis, oder?«
Sawyer lachte und kam schließlich um den hinteren Teil des Wagens herum, um sich neben Jackson zu stellen. »Wie viel Zucker hast du ihm versprochen?«
Jackson zuckte mit den Schultern, schenkte Sawyer aber ein böses Grinsen. »Gerade genug, um sicherzustellen, dass ich ihn heute Abend bestrafen kann.«
Ich wusste, dass er perfekt war. Ich streckte mich und gab ihm noch einen schnellen Kuss. »Du bist der beste Master aller Zeiten.«
Seine Hand glitt nach oben, um mein Haar zu zerzausen, und sein Ausdruck änderte sich zu etwas Süßem. »Danke, Cooper.«
Schließlich entschied ich, dass Sawyer immer noch viel zu nervös war, trat zurück und streckte die Hand aus, um seine zu ergreifen. »Beeil dich und sag dem Master Hallo, damit ich zu den Fahrgeschäften gehen kann.«
Sawyer schien sich nicht entscheiden zu können, ob er immer noch nervös war, weil ich so ernst war, ob er Angst hatte, Jackson zu enttäuschen, ob ihn der Gedanke ans Spanking erregte oder ob er von der Vorstellung überwältigt war, den ganzen Tag warten zu müssen, denn er warf Jackson einen schüchternen Blick zu und tausend Ausdrücke huschten über sein Gesicht.
Ich beschloss, zu helfen, und redete weiter. »Er ist sehr aufgeregt.«
Jackson legte eine Hand um Sawyers Taille und zog ihn dicht an sich heran, sodass sie genauso eng aneinandergedrückt waren wie wir eben. Einige Master hätten wahrscheinlich mit den Anweisungen gehadert, aber ich liebte die Art, wie Jackson meine hilfreichen kleinen Hinweise einfach so hinnahm. »Ich bin auch sehr aufgeregt. Du nicht auch?«
Als ich Jacksons sexy Stimme hörte, hatte ich das Gefühl, dass keiner der beiden über den Vergnügungspark sprach, als Sawyer nickte. Es war an der Zeit.
Jackson beugte sich langsam herunter und strich sanft mit seinen Lippen gegen Sawyers, als wären sie in einem Liebesroman oder so. Dann zog er sich zurück, und obwohl ich im falschen Winkel stand, um alles zu sehen, konnte ich erkennen, wie seine Hand nach unten glitt, um Sawyers Hintern zu streicheln. Es war ein Glück, dass wir zwischen den Autos versteckt waren, sonst wäre ich derjenige gewesen, der uns alle in Schwierigkeiten gebracht hätte. Jackson beugte sich herunter und flüsterte Sawyer etwas zu. Ich bekam nur einen Teil davon mit, eine neckische Bemerkung darüber, wie sexy er aussah, bevor Jacksons Stimme wieder leiser wurde. Wahrscheinlich war es eine Versicherung, dass sie nicht zu vorschnell agieren würden, oder eine Erinnerung daran, dass er ein Safeword hatte, um aufzuhören oder langsamer zu werden, wenn sie es brauchten, denn Sawyer nickte und lächelte. Er sah viel weniger nervös aus als eben, als wir aus dem Auto gestiegen waren.
Ein letzter Kuss, diesmal auf die Wange, und Jackson zog sich zurück. »Sind wir bereit?«
Ich war mehr als bereit … für alles. Spanking, Zuckerwatte, Achterbahnen … Na ja, vielleicht nicht für die Achterbahn. Sawyer könnte mit diesem Teil recht haben. Über beide Ohren grinsend hüpfte ich auf und ab. »Ja!«
»Er muss auf jeden Fall erst mal den Hintern versohlt bekommen.«
Sawyer meinte wahrscheinlich, weil ich so unartig war, aber ich fand es eine tolle Idee. »Ich zuerst!«
Jackson lachte nur. »Du, mein süßer Welpe, wirst ganz schön anstrengend sein.«
Ich klimperte mit den Wimpern. »Aber dieser Welpe bekommt doch trotzdem seine Zuckerwatte, oder?«
Sawyer stieß seine Schulter gegen meine. »Komm schon, kein Flirten mehr.«
»Das habe ich überhaupt nicht versprochen.« Ich hatte versprochen, dass wir nicht aus dem Park geworfen werden. Das war ein großer Unterschied.
Kapitel 2
Sawyer
»Hältst du das wirklich für eine gute Idee?« Cooper beim Essen zuzusehen, bereitete mir Bauchschmerzen, aber als er anfing, eine weitere Zuckerwatte zu beäugen, war es Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen.
»Aber …« Er warf Jackson einen schmollenden Blick zu.
Jackson schüttelte den Kopf, als wären wir beide albern, und lehnte sich näher, um in Coopers Ohr zu flüstern. Was auch immer er sagte, war wahrscheinlich schmutzig, aber es hielt Cooper davon ab, nach mehr Zucker zu betteln, also war ich dankbar.
Cooper grinste nur und warf mir einen verschmitzten Blick zu, bevor er nickte. »Ja, Master.«
Jupp, schmutzig.
Jackson schien es nicht zu stören. Er lächelte Cooper an und streckte die Hand aus, um seine Wange zu streicheln. »Mach Sawyer nicht verrückt.«
Cooper machte sich nicht einmal die Mühe, zu verbergen, was er da tat. »Aber es macht sooo viel Spaß.«
Lachend warf Jackson ihm einen Blick zu, als wäre Cooper das Lustigste, was er je gesehen hatte. »Aber du bekommst heute Abend schon Spanking. Wenn du Sawyer zu weit treibst, will er später vielleicht nicht mehr mit uns spielen.«
Spielen? Als Welpe oder mit Spanking?
Cooper seufzte. »Ich habe nicht versprochen, brav zu sein. Außerdem liebt Sawyer mich.« Cooper lehnte sich in Jacksons Berührung, schaute aber zu mir und warf mir einen Kuss zu.
Es war nichts Verwerfliches an diesem Zeichen der Zuneigung in der Öffentlichkeit, aber die Dame, die neben uns stand und darauf wartete, bestellen zu können, blinzelte auffällig und ihr Mund klappte auf. Sie hatte entweder gelauscht oder eine schmutzige Fantasie, denn so böse waren wir gar nicht gewesen.
»Kommt.« Ich neigte den Kopf, um auf die neugierige Frau hinzuweisen. »Ziehen wir ihn weg, bevor ihm noch schlecht wird.«
»Das macht keinen Spaß.« Cooper richtete sich auf, begann aber, seine Zuckerwattesauerei wegzuwischen. Ich dachte, er würde sich benehmen, aber als er aufstand, lehnte er sich dicht an Jackson und küsste ihn auf die Wange. »Ich werde ein braver Junge sein.« Dann beugte sich das Luder vor und küsste meine.
Das Wort „schockiert“ beschrieb nicht einmal annähernd ihr Gesicht. Aber etwaige Schuldgefühle verschwanden, als sie, anstatt uns mit religiösem Scheiß zu beschimpfen, einfach ihr Handy herausholte und ein Foto von uns machte. Manche Menschen kannten einfach keine Grenzen.
Cooper liebte es. Er strahlte und kicherte, als wir alle aufstanden und weggingen. Ich dachte, wir hätten es jetzt hinter uns, aber dann schaute er über seine Schulter und flüsterte laut: »Es ist noch besser, als du es dir vorstellst.«
Gott.
Ich wollte ihn umbringen.
Jackson war auch nicht gerade hilfreich in dieser Situation. Er lachte und hob seine Hand, um Coopers Haare zu zerzausen, als wäre er ein frecher kleiner Sub und keine ungezogene Schlampe, die ein Spanking brauchte.
Moment mal. Verdammt.
So oder so hatte der Scheißer bekommen, was er wollte. Kopfschüttelnd führte ich sie weg, bevor wir als YouTube-Sensation oder, noch schlimmer, als Facebook-Meme endeten. »Ihr macht mich noch verrückt.«
Jackson streckte die Hand aus und berührte mein Gesicht, scheinbar unbekümmert über die Zurschaustellung von Zuneigung. »Er hält uns auf Trab.«
Ich war mir nicht sicher gewesen, wie alles bei unserem Date funktionieren würde. Es war nicht so sehr die Sorge, wie wir miteinander auskommen würden oder ob er die Geduld für einen aufgeregten Cooper hatte, sondern es waren die kleinen Dinge, die mich nervös machten: Zuneigung in der Öffentlichkeit; dass ich verbergen sollte, dass wir nicht nur drei Freunde waren, die miteinander abhingen; dass ich mich öffnen und um das bitten sollte, was ich wollte. Kleine Dinge. Winzige. Aber so verdammt große.
Cooper musste meine Besorgnis gespürt haben. Er griff nach meiner Hand und lächelte süß. »Lass uns noch eine Achterbahn fahren.«
»Mit vollem Magen? Auf keinen Fall. Gehen wir noch mal zum Autoscooter.« Da würde er vielleicht nicht kotzen.
Jackson lachte wieder. »Ich muss Sawyer zustimmen, Welpe. Ich nehme dich nicht noch einmal auf eine Achterbahnfahrt mit all dem Zucker in deinem Magen mit.«
Cooper begann, zu schmollen, aber ein Gähnen ruinierte den Effekt. Ich war nicht überrascht, dass er müde war. Er war seit dem Morgengrauen auf den Beinen und war den ganzen Weg zum Park gehüpft. Stundenlanges Herumwandern und von einem Fahrgeschäft zum nächsten zu rennen, hätte jeden erschöpft. »Okay, Autoscooter. Aber können wir ein anderes Mal wiederkommen und mehr Achterbahnen fahren?«
»Natürlich. Wir können uns sogar Saisonkarten holen, wenn wir wollen«, sagte Jackson, als wäre es keine große Sache, aber für mich waren die Worte bedeutsam.
»Ja!« Coopers Augen leuchteten auf und er grinste. Er konnte die langfristige Bedeutung in den Worten erkennen, und das Luder wollte eine weitere Ausrede, um sich wie ein Verrückter aufführen und mehr Zucker bekommen zu können.
»Also gut. Wir werden auf dem Weg nach draußen mit den Parkleuten darüber sprechen. Meistens bekommt man an solchen Orten einen Rabatt, wenn man im Park ein Upgrade bucht.« Er steuerte uns in Richtung unseres neuen Ziels und lachte, als Cooper vorwärtshüpfte, um sich einen Stand anzusehen, der Stofftiere verkaufte. Jackson nahm meine Hand und drückte sie, während er Cooper beobachtete. »Er ist erschöpft.«
»Er war in aller Herrgottsfrühe auf.«
»Ich wusste, ich hätte euch über Nacht bleiben lassen sollen.« Er stieß seine Schulter gegen meine.
»Zwischen seinem Job und deiner Familie wäre es schwer gewesen, das alles zu schaffen. Er wird sowieso den ganzen Weg nach Hause schlafen.«
Jackson grinste mich an und ich ging im Kopf noch mal durch, was er gesagt hatte.
Oh.
Wir wollten gleich nach dem Park zurück zu Jackson gehen. Errötend blickte ich weg, um zu sehen, wie Cooper sein Portemonnaie zückte, um zu versuchen, einen Stoffwelpen zu gewinnen, indem er Ringe auf ein sich bewegendes Band mit Glasflaschen warf.
Jackson kicherte. »Er weiß, dass die manipuliert sind, oder?«
»Ja, aber er wird fünf Dollar ausgeben, um es trotzdem zu versuchen.« Er musste es tun. Cooper hatte diesen angeborenen Glauben, dass er es nur weiter versuchen musste und dass es klappen würde. Das hatte uns durch lange Nächte gebracht, aber manchmal war es überwältigend gewesen.
»Das ist es, was Cooper einzigartig macht.« Dann lehnte sich Jackson näher und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. »Aber wir versuchen nicht, mit ihm Schritt zu halten oder in irgendeiner Weise mit ihm zu konkurrieren. Wir machen alle Dinge in unserem eigenen Tempo. Richtig?«
Cooper hatte gepetzt. »Ja.« Aber ich mochte nicht, dass meine eigenen Sorgen mich zurückhielten. »Aber …«
Als ich den Satz nicht beenden konnte, übernahm Jackson. »Aber manchmal brauchen wir einen kleinen Schubs?«
Die Antwort war leise, aber ich war stolz darauf, nicht zu zögern. »Ja.«
»Das ist alles, was ich hören musste.« Jackson sprach selbstbewusst, als wüsste er genau, was zu tun war, und sein ruhiges Auftreten beruhigte das Durcheinander der Gefühle in mir. »Na komm. Lass uns herausfinden, wie wir ihm einen Welpen besorgen können, bevor er ein Vermögen für das Ding ausgibt.«
»Ich würde dir ja Glück wünschen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das helfen würde.« Ich schüttelte den Kopf, da Cooper sich weigerte, aufzugeben.
»Ich brauche nicht noch mehr Glück. Ich hab genug.«
Er musste meine Verwirrung gesehen haben, denn er schenkte mir ein zärtliches Lächeln. »Ich habe euch zwei gefunden, nicht wahr?«
***
Ich hatte recht behalten: Fünf Minuten nachdem wir losgefahren waren, war er eingeschlafen. Mit dem dummen Stoffhund als Kissen. Ich brauchte wirklich nicht noch mehr Zeit, um mit meinen Gedanken allein zu sein, aber die Fahrt zu Jackson gab mir genug.
Leise grummelnd, während Cooper sich bewegte und kleine Geräusche machte, versuchte ich, es mir bequem zu machen. »Es ist mir egal, wie verrückt die Zeitpläne sind, um zusammenzukommen. Das nächste Mal, wenn wir zusammen irgendwo hinfahren, nehmen wir ein Auto.«
Als ich in Jacksons Einfahrt fuhr, war ich müde, hungrig und neugierig auf den Rest unserer Nacht. Essen, das keinen Zucker als erste Zutat enthielt, war meine oberste Priorität, aber ich hatte das Gefühl, dass bei Cooper Sex ganz oben stehen würde. Ich war mir nur bei Jackson nicht sicher. Der Blick, den er Cooper zum Abschied zugeworfen hatte, war heiß und verrucht gewesen. Als er mir diese Hitze zugewandt hatte, war sie nicht verblasst, aber sie war süßer geworden, und ich hatte ein Vertrauen in seinen Augen sehen können, das nicht immer da war. Was auch immer Cooper ihm geschrieben hatte, ich war froh, dass Jackson sich dadurch besser fühlte. Ich hasste es, dass ich der Grund war, warum er sich Sorgen darüber machte, was zwischen uns passierte. Auf eine verdrehte Art und Weise fühlte ich mich aber besser. Nur zu wissen, dass er über uns und die Zukunft nachdachte, machte es mir leichter, zuzugeben, wie sehr ich an ihm hing. Cooper war mehr als anhänglich. Er war bis über beide Ohren in den Master verliebt, und das Einzige, was ihn davon abhielt, es Jackson lauthals zu verkünden, war ich. Ich konnte nicht sagen, ob er überstürzt handelte oder einfach so war. Cooper stürzte sich mit voller Geschwindigkeit in alles, und in der Liebe schien es genauso zu sein. War es bei uns auch so gewesen? Als ich von seinem Freund zu seiner Familie geworden war, war es da nicht anders gewesen? Ich hatte nie infrage gestellt, was er für mich empfand. Er hatte die Worte gesagt und ich hatte sie in seinen Augen sehen können. Rückblickend konnte ich nicht wirklich sagen, wie lange es gedauert hatte, bis er mir gesagt hatte, dass er mich liebte. Ich erinnerte mich daran, wie ich mich in dem schmuddeligen kleinen Motelzimmer an ihn geschmiegt und mich an ihm festgehalten hatte. Ich erinnerte mich daran, dass ich gewusst hatte, dass wir für immer zusammen sein würden, und dass ich ihm gesagt hatte, wie sehr ich ihn liebte, aber ich konnte nicht sagen, ob es Tage oder Wochen gewesen waren, nachdem wir zusammengezogen waren. War das wichtig? Als ich zu Cooper blickte, der sich entspannt an die Autotür gelehnt hatte, war ich mir nicht sicher, ob es so war. Ich wusste, dass er mich liebte, und ich wusste, dass wir für immer aneinander gebunden waren. Aber ich wusste auch, dass es in unserem Leben Platz für jemand anderes gab, jemanden wie Jackson. Wir brauchten keinen Dom, der uns zusammenhielt, und wir brauchten niemanden, der Entscheidungen für uns traf. Wir funktionierten verdammt gut zusammen und hatten eine Menge erreicht, seit wir das erste Mal von zu Hause weggegangen waren. Aber ihn dabeizuhaben, war auf eine Art entspannend und beruhigend, wie es sonst nichts war. Es gab nichts, worüber ich mir Sorgen machen musste, und nichts, was in meiner Verantwortung lag. Coopers Vergnügen … mein Vergnügen … Coopers Puppy Play … Bestrafungen … nichts davon lag mehr in meiner Verantwortung. Jedes Mal, wenn ich daran dachte, mich Jackson völlig zu unterwerfen, durchfuhr mich eine Welle von Verlangen und Nervosität. Ich hatte in der Highschool genug Jungs gedatet und gefickt, um zu wissen, dass ich devot war. Ich wusste, welche Arten von Dingen ich erforschen wollte, und Cooper hatte mir die Augen für noch mehr geöffnet, aber es gab einen Unterschied zwischen ein bisschen hartem Sex, der jemanden neugierig machte, und echter Unterwerfung. Was ich mit Jackson wollte, war so viel mehr, als nur zu poppen, während er mir ein paarmal auf den Hintern schlug. Aber es war dieser Wunsch nach mehr, der mich misstrauisch machte. Cooper hatte mich schon früher gespankt und er hatte mich gestreichelt, als ich ein Welpe war, und er war ein aggressiver Top, wenn es nötig war, aber das war nicht dasselbe. Oder vielleicht war es so und ich machte mir nur zu viele Sorgen, so wie Cooper es gern tat. Wenn mein Welpenname irgendwas mit Sorgen enthalten würde, würde ich ihn umbringen.
Als ich schließlich den Wagen abstellte, griff ich rüber und rieb Coopers Bein. »Coop, wir sind jetzt wieder bei Jackson.«
Er verzog das Gesicht und verengte die Augen. »Wir sind zu Hause?«
Im Grunde, ja. »Nein, wir sind bei Jackson, erinnerst du dich? Wir wollten heute Nacht hierbleiben. »
Wir waren uns alle einig, dass wir nach dem langen Tag im Park und dem Abendessen und dem Abhängen wahrscheinlich nicht die Energie haben würden, zurück zu unserer Wohnung zu fahren. Nun, das war die Ausrede gewesen, die wir benutzt hatten, um das Übernachten bei Jackson zu rechtfertigen. Nicht, dass Cooper eine gebraucht hätte. Er liebte es, bei Jackson zu übernachten, und er machte sich nicht die Mühe, den Unnahbaren zu spielen. Und ich musste zugeben, dass ich das auch nicht tat. Obwohl wir ihn erst seit Kurzem kannten, fühlte es sich natürlich an, bei ihm zu chillen, auch wenn wir nichts Sexuelles taten. Cooper sorgte jedoch dafür, dass immer etwas Sexuelles passierte. Nicht, dass wir in den zwei Wochen seit unserem ersten Treffen schon so viele Verabredungen gehabt hätten, aber Cooper tat sein Bestes, damit ich mich wohler fühlte. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich seine Version des Helfens schätzte oder nicht.