Czytaj książkę: «Was Sie über Reitsport und Turnierpferde wissen sollten»

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Das Buch

Es ist höchste Zeit, sich kritisch mit dem Thema Reitsport und Pferdenutzung auseinanderzusetzen; sich die Frage zu stellen, ob es ethisch überhaupt zu rechtfertigen ist, Pferde aus Profitstreben und wegen sportlicher Ambitionen zu hohen Geldsummen zu kaufen und zu verkaufen, sie nach menschenerdachten Lehren auszubilden und zu richten, sie nach Leistungsansprüchen in Massen zu züchten.

Was steckt wirklich hinter dieser „Reitkunst“ und wie ergeht es den Pferden dabei?

Die Autorin

Larissa Hartkopf, Jahrgang 1982 lebt am Niederrhein. Pferde begleiten sie seit ihrer Geburt. Nach jahrelangen Abwegen in der Reitsportszene, hat sie heute wieder zu einem harmonischen und gleichberechtigten Miteinander mit ihren anvertrauten Pferden gefunden. Das vorliegende Buch ist ihr Erstlingswerk.

Larissa Hartkopf

Was Sie über Reitsport und Turnierpferde wissen sollten

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Inhaltsverzeichnis

Umschlag

Das Buch / Die Autorin

Titel

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

1 Pferdesport in der Kritik

1. Vom Steppentier zum „Sportgerät“

2. Frühe Prägung des Reiters

3. Weltspitze, Turniererfolge, Ehrgeiz

4. Wunderpferde - Weltstars

5. Doping im Pferdesport

6. Barren in der Dressur

7. Das Pferd, die Ware

8. Das Märchen vom glücklichen Sportpferd

9. Der Reitsport als Sucht

10. Argumente von Reitern

11. Zitate von Reitern

12. Die Macht der Autoritäten

13. Tierschützer unter Sportreitern - ein Widerspruch?

14. Das Bewegen in Führmaschinen

15. Pferdetransporte zwecks Turnieren und Trainingsstunden

16. Transporte in Pferdehängern und LKWs

17. Verhaltensstörungen und Auffälligkeiten bei Pferden

18. Sattelzwang

19. Tierärzte und Pferdekliniken

20. Chiropraktiker und Heilpraktiker

21. Studiengang Pferdewissenschaften

22. Abschlussprüfung zur Pferdewirtin in Warendorf

23. Springreiten

24. Pferdewirtschaft und Business - arm und reich

25. Pferdeauktionen

26. Pferdemesse Equitana

27. Zuchtgewerbe

28. Reitschule, Reitbeteiligung oder Pferdepatenschaft?

29. Voltigieren

30. Reitmeister und weise Meister

31. Resümee einer Reitsportlaufbahn

32. Stallwechsel

33. Gutes Reiten, schlechtes Reiten

34. Ausstieg Pferdesport

2 Tierkommunikation

1. Gründe, weshalb ich aus dem Reitsport ausstieg

2. Gudrun Weerasinghe: Mitteilungen des Dressurpferdes D.18

3. Kritik an der Tierkommunikation

4. Übungen

5. Ingrid Rose Fröhling: Tierkommunikation mit Aviola, dem übergeordneten Pferdebewusstsein

6. Ruth-May Johnson:22 Durchsage vom Kollektivgeist der Pferde

3 Reitsportaussteiger und -kritiker im Interview

1. Ehemalige Reitsportsponsorin

2. Vielseitigkeitsaussteigerin

3. Gelernte Berufsreiterin und Turnierrichterin

4. Expartner einer Pferdehändlerin

5. Pferdebesitzerin und Reitsportgegnerin

6. Betreiberin einer Reha-Station für versehrte Pferde

7. Pferdeexperte und Ranchbesitzer

Schlusswort

Literatur und Kontakte

Anmerkungen

Impressum

Möge dieses Buch dazu verhelfen, den Pferden das Leben zu verbessern.

Vorwort

Schon bei meinem ersten Kontakt mit Larissa Hartkopf war ich sofort von ihrer offenen und ehrlichen Art begeistert. Ich sah eine junge Frau, die gerade dabei war, sich von den Fängen der Reitszene und des dort ausgeübten Zwangs und der Gewalt an Pferden zu lösen. Dabei ging sie sehr konsequent und geradlinig vor. Das war eine neue Erfahrung für mich.

Wenn man wie Larissa in der Reitszene groß geworden ist -mit 5 Jahren bestritt sie schon ihre ersten Turniere! -, mit all dem Schmerz und der Ausbeutung der Pferde von klein auf vertraut ist, dann ist es sehr schwer, über diesen Punkt zu gehen. Es bedarf einer großen Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und einer großen Stärke, die inneren Wunden zu heilen, welche in dieser Szene erlitten werden.

Viele versuchen Mittelwege zu finden, sich das Reiten auf dem Pferd und die Vorkommnisse in der Reitszene schönzureden, wenn sie mal von den Fakten diesbezüglich erfahren. Kaum einer findet die Kraft, Emotionen zuzulassen, den Schmerz der Pferde zu erkennen und auszusteigen. So etwas ist menschlich, es ist hart, sich eigenen Dämonen zu stellen, es ist hart, in den Spiegel zu sehen, wenn das Bild abstoßend ist.

Larissa stellte sich dem allen ohne Furcht und Kompromisse. Sie ist eine bewundernswerte junge Frau, mit sehr viel Mut, den eigenen Weg zu gehen, und der Courage, sich den Herausforderungen zu stellen.

Es ist beeindruckend, wie offen sie ihren Weg in diesem Buch beschreibt. Schonungslos berichtet sie über die eigene Gefühlswelt, Motivationen, die sie auf diesem Weg angetrieben haben, und über die schlimmen Praktiken und Doping, mit denen die Pferde „trainiert“ werden.

Wir haben die seltene Gelegenheit, direkt hinter die Kulissen des „Pferdeleistungssports“ zu blicken (das Wort alleine zeigt schon die Härte und die Falschheit dessen, was dort vor sich geht). Sie deckt auf, wie Tierärzte aktiv dazu beitragen, Pferde zum Zwecke erfolgreicher Turnierstarts mit Drogen zu manipulieren. Es herrschen solche Zustände, dass Pferde regelmäßig von den Besitzern und Reitern mit Hilfe des Tierarztes gespritzt werden, je nachdem welches Leistungsproblem gerade behoben werden soll.

Was den Tieren im „Pferdesport“ angetan wird, sollte unbedingt strafrechtlich verfolgt werden, und wir brauchen dringend ein Verbot dieses „Sportes“, welcher aus den Tierschutzgründen in unserer Zeit nicht mehr tragbar ist.

Nicht nur das Leid der Tiere ist ein Beweggrund, sondern auch die Gefühlskälte und die menschlichen Abgründe, die dort herrschen, in welche viele Kinder hineingezogen und mit welchen sie groß werden müssen. Larissa gewährt einen inspirierenden Einblick in ihre Erfahrungen mit der Tierkommunikation und wie sich ihr Weltbild dadurch verändert hat.

Sehr erfreut bin ich auch über die vielen weiteren Stimmen, die in diesem Buch zu Wort kommen. Die Art und Weise, wie sie ihren Ausstieg, ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und Enthüllungen schildern, erreicht eine weitere konstruktive Überzeugungskraft, das wahre Gesicht des Pferdesportes aufzuzeigen.

Mit jedem Satz, den ich in diesem Buch gelesen habe, ist meine Bewunderung und Achtung für Larissa gestiegen. Es ist ein tolles Buch - Spannung, Emotionen, Aufklärung und Gedankenanstöße wechseln sich ab.

Ich wünsche mir mehr Bücher wie dieses. Ich wünsche mir mehr Menschen wie Larissa.

Ich wünsche mir, dass wir den Pferden mit Achtung und Feingefühl begegnen, die sie verdienen, dass wir ihre wahre Natur erkennen und begreifen, dass sie für uns großartige spirituelle Begleiter sein können, dass sie uns unendlich viel zu geben haben - wenn wir ihre Natur respektieren und sie nicht so missbrauchen, wie wir es gerade im „Sport“ aber auch im Freizeitbereich tun. Dieses Buch ist ein großartiger Beitrag zu diesem schönen Ziel. Vielen Dank.

Maksida Vogt 1

Einleitung

Meine Motivation ist es, durch dieses Buch sowohl interessierte Leser und Tierfreunde als auch hartgesottene Reitsportbefürworter zum Nach- und Umdenken anzuregen. Ich werde in diesem Buch aus meinen Erfahrungen einer Reitschülerin, ambitionierten Turnierreiterin im Dressurreiten, Studentin des Bachelor-Studienganges Pferdewissenschaften (Equine Science), Auszubildenden zur Pferdewirtin und Pferdepflegerin berichten. Dabei nehme ich von Anfang bis Ende die deutliche Position einer Reitsportkritikerin und -gegnerin ein.

Wenn ich über einzelne Dressurställe berichte und die dortigen Umstände, handelt es sich um die derzeit alltäglichen Gegebenheiten, die ich auch in den meisten anderen Ausbildungsställen so - oder so ähnlich - erlebt hätte.

Es ist nicht meine Absicht, Menschen zu verurteilen, sondern klarzumachen, dass es sich beim Reitsport um einen gesellschaftlichen Rückstand handelt, den es aufzuholen gilt.

Um das Thema noch eindringlicher darzulegen, habe ich Aspekte aus der Tierkommunikation herangezogen - unter anderem ein Protokoll von Deutschlands bekanntesten, leider bereits verstorbenen Tierkommunikatorin Gudrun Weerasinghe.

Eine ehemalige Reitsportsponsorin, eine Vielseitigkeitsaussteigerin, eine ehemalige Turnierrichterin und Berufsreiterin, einen Expartner einer Pferdehändlerin, ein Vorstandsmitglied der Pferdehilfe Sonnenhof e. V., sowie weitere gebildete Reitsportkritiker und -gegner habe ich ausführlich zu ihren Wandlungen und Positionen befragt und darauf sehr klare, wegweisende Antworten erhalten.

Nach dem Lesen dieses Buches müssten Sie dazu in der Lage sein, die Pferdewelt mit anderen Augen zu betrachten.

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Pferdesport in der Kritik
1. Vom Steppentier zum „Sportgerät“

Das Pferd ist ein Steppentier. Es lebt naturgemäß in weitflächigen Gebieten in einer Gruppe, in einem Herdenverband.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Pferd vor ca. 5.000 Jahren erstmals in Asien domestiziert wurde.

In der Antike wurde das Pferd u. a. von Völkern wie den Assyrern als Zugtier vor Streitwagen bei Kämpfen eingesetzt. Der Grieche Xenophon fertigte bereits im 4. Jh. v. Chr. die ersten Schriften über die „Reitkunst“ an, welche in unserer neuzeitigen Gesellschaft leider immer noch Beachtung finden.

Ab dem Mittelalter wurde das Pferd in Europa für die Feldarbeit eingesetzt und diente als Arbeitstier. Es entwickelte sich das Rittertum, woraus später die klassische Reiterei entstand.

Während Autos, Züge, Traktoren und Panzer die schweren körperlichen Aufgaben der Pferde als Arbeitstier und Fortbewegungsmittel ablösten, blieb der Gedanke, Pferde zum sportlichen Gebrauch zu nutzen, erhalten, und verbreitete sich im Laufe der Zeit in massivem Ausmaß.

Eine millionenschwere Pferdeindustrie ist in den letzten Jahrzehnten entstanden, dessen Höhepunkt nun erreicht scheint. Noch nie zuvor wurden Pferde zu Summen von über 10.000.000 Euro gehandelt und vermarktet.

2. Frühe Prägung des Reiters

Viele ambitionierte und begeisterte Turnier- und Berufsreiter wachsen entweder im Familienumfeld von Reitern auf, oder sie werden durch Medien zu dieser Beschäftigung, Pferde als Sporttiere zu nutzen, angezogen.

Meine eigene Reitsportlaufbahn startete ebenfalls in jungen Jahren. Noch bevor ich richtig sprechen konnte, saß ich auf dem Pferderücken.

Im Alter von 5 Jahren bestritt ich die ersten Turniere, die sogenannten Führzügelklassen. Dabei werden die kleinen Kinder von einer Begleitperson auf einem Pony oder Pferd geführt. Bewertet wird der Sitz des Kindes: Die Beine müssen korrekt auf dem Sattelblatt liegen - sie dürfen nicht nach vorne oder hinten rutschen, der Fußabsatz muss nach unten durchgedrückt werden, die Zügel müssen korrekt in der Hand liegen - der Daumen darf nicht abstehen, der Rücken muss gerade sein - der Oberkörper darf nicht zu weit nach vorne oder nach hinten gebeugt sein, die Ellenbogen müssen korrekt gewinkelt sein und der Kopf muss aufrecht getragen werden.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich strikt nach diesen Leitlinien auf meinem Mini-Shetlandpony Paul unterrichtet wurde. Es kostete mich als Kleinkind viel Disziplin, mich gleichzeitig auf die korrekte Lage und Haltung aller Körperteile zu konzentrieren und dabei noch aufzupassen, nicht runterzufallen, wenn mein Pony Paul bockte, auf was ich immer gefasst sein musste.

Diese so frühe Bindung zum Reitsport prägt einen jungen Menschen wie die eigene Muttersprache.

Kinder, die in diesen Gegebenheiten aufwachsen, kennen gar nichts anderes, als Pferde in Verbindung mit der Reitsportwelt zu betrachten.

Mein Leben bestand quasi fast ausschließlich aus Reiten. Neue, größere und immer „bessere“ Ponys und Pferde wurden im Laufe meines Heranwachsens gekauft. Turnierschleifen und Pokale wurden gesammelt und stolz an die Wände gehängt, bis eine große Sammlung daraus entstanden war.

Oft fragte ich mich, wenn ich in Gedanken war, wie Menschen im Leben bloß einen Sinn sehen können, wenn es nicht ihr Ziel ist, an Olympischen Spielen teilzunehmen.

Denn ich definierte meinen eigenen Wert über die Pferde und die Erfolge, die ich mit ihnen erreichte bzw. nicht erreichte.

Fast alle bekannten Spitzenreiter und die meisten ambitionierten Turnierreiter der höheren Klassen berichten, dass sie früh anfingen zu reiten, dass sie Sohn oder Tochter von Reitausbildern sind oder von ihren gut situierten Eltern besonders „gefördert“ wurden. Kaum einer von ihnen stellt diese Ideale, mit denen sie aufwuchsen, zu irgendeinem Zeitpunkt ihrer Laufbahn in Frage. Aus den kleinen Ponykindern werden selber Ausbilder, Trainer oder Amateurreiter mit nationalem und internationalem Erfolgsstreben.

3. Weltspitze, Turniererfolge, Ehrgeiz

Um es ganz nach oben zu schaffen und sich für Olympische Spiele, Welt- oder Europameisterschaften zu qualifizieren, benötigt es eine Menge finanzieller Möglichkeiten, sowie einen strengen und harten Trainingsplan. Wie ich später noch beschreiben werde, ist es keine Seltenheit, Pferden mit Rohrstöcken vor die Knochen zu schlagen, damit sie sich imposanter bewegen und eine möglichst hohe Wertung der Richter erhalten. Das, worauf es im Dressursport allgemein ankommt, sind hohe Punktzahlen und Rangierungen auf den vorderen Plätzen - das steigert den Wert des Pferdes und fördert den Ruhm oder das finanzielle Einkommen des Reiters.

Sehr gut kann man diese Tatsachen bei Reitern, Trainern und Pferdebesitzern der Weltspitze erkennen. Für sie zählen nur Siege oder ein Platz auf dem Treppchen. Ein vierter oder fünfter Platz ist bereits eine deutlich erkennbare Niederlage, wenn man in die Gesichter der Besagten schaut. Ein hinterer Platz erschüttert die Favoriten wie andere Menschen ein Tornado, Hurrikans oder eine Hungersnot.

Alle ambitionierten Sportreiter ticken auf diese Weise. Angefangen bei ehrgeizigen Müttern, die ihre Kinder in Führzügelwettbewerben anmelden, den Lokalmatadoren, die um jede ländliche Turnierplatzierung kämpfen, bis zu den Weltranglistenführenden unter den Dressurreitern: Es ist immer eine tiefe Ernüchterung, eine schlechte Bewertung einstecken zu müssen. Eine Welt bricht zusammen, ein Unheil trifft ein, Trainer werden gewechselt oder neue Pferde gekauft.

Ein genauso zerstörtes und verletztes Gemüt zeigen Sportreiter, wenn ihre Pferde krankheitsbedingt ausfallen und dadurch eine zwangsläufige Trainings- und Turnierpause ansteht.

Eine tierärztlich bescheinigte Unbrauchbarkeit des Pferdes lassen den Turnierreiter in ein sehr tiefes Loch fallen - eine Depression, ein emotionales Koma. Nicht jeder ist so gut situiert, in solch einem Fall ein neues, teures Pferd zu erwerben.

Nur woher kommt diese Lebensnotwendigkeit, mit der die Reiter den Reitsport betrachten?

Ist es unser Herz oder könnte es vielmehr unser Ego sein?

4. Wunderpferde - Weltstars

„Wunderpferde“ und Weltstars wie Michael Jackson haben eine Gemeinsamkeit: Sie erzeugen eine magische Ausstrahlung auf Menschenmassen und Medien.

Schaut man sich auf Turnieren oder im Fernsehen Dressurküren an, in denen Spitzenpferde zu Weltsongs wie denen von Michael Jackson „tanzen“, bekommt man zunächst Gänsehaut, wenn diese spektakulären Eindrücke die eigenen Sinne erreichen.

Doch ist es Sein oder Schein?

Michael Jackson erfuhr beide Seiten der Medaille in seinem einzigartigen Leben.

Er selbst hatte bereits als kleiner Junge den Wunsch gehabt, ein Weltstar zu werden und in die Fußstapfen seiner Idole zu treten, wie er es in seinem Buch „Moonwalk“2 in allen Einzelheiten beschrieben hat.

Die meiste Zeit trieb ich mich allein hinter der Bühne herum. Meine Brüder waren ein Stockwerk höher, aßen und redeten, und ich war unten hinter den Kulissen, machte mich so klein wie möglich und sah mir hinter dem staubigen, muffig riechenden Vorhang hervor die Show an. Ich verfolgte buchstäblich jeden Schritt, jede Bewegung, jede Drehung, jede Wendung, jede Veränderung in der Mimik, jede Gefühlsregung, jedes Scheinwerferflackern. Das war meine Schule und mein Hobby.“

Auch wenn Michael Jackson stark unter den Erziehungsmethoden seines Vaters litt, war es sein eigener, starker Wille gewesen, der ihn zu einem Weltstar machte.

Sportpferde werde geboren, um geritten zu werden. Das steht schon fest, wenn sie noch im Mutterleib liegen, denn sie werden eben nur deswegen gezüchtet, um sich unter einem Reiter möglichst erfolgreich auf Turnieren zu zeigen.

Somit haben diese Pferde nicht die Wahl, ob sie denn auch wirklich als dem Menschen untertan und mit scharfer Ausrüstung in einem Viereck Lektionen zeigen möchten, über hohe Hindernisse springen möchten, lange Transportwege zurücklegen sowie auf Weidegang und Freilauf verzichten wollen. Dass diese Lebensform unweigerlich zu Schmerzen, Einsamkeit, Gefühlen des Ausgeliefertseins und der Aufgabe des eigenen Willens führt, ist naheliegend. Doch glauben viele Menschen leider noch, dass Sportpferde dieses ihnen auferlegte Leben schön fänden. Und ich muss zugeben, wenn ich mir verblendet die Bilder dieser „Bewegungskünstler“ beim Reiten anschaue, und dabei die ergreifende Musik eines Michael Jackson laut im Hintergrund höre, ziehen mich diese Eindrücke auch zunächst in den Bann. Was vonnöten ist, um hinter den Schleier zu blicken, sind schlicht und einfach eine Schulung im Unterscheidungs- und Einfühlungsvermögen.

Aus der Sicht der Pferde ist die Sportreiterei ein dümmliches Verhalten des Menschen.

Wenn wir an Sportwettkämpfen teilnehmen möchten, sollten wir doch bitte selber als Athleten dafür trainieren und nicht anderen Individuen, den Pferden, unsere Wünsche aufzwingen.

Reiter sind keine Sportler! Einige würden nicht einmal das Sportabzeichen bestehen. Nur mit Hilfe der Pferde haben sie die Möglichkeit, sich sportlichen Ruhm zu erschwindeln.

Nicht alles, was glänzt, ist Gold.“

5. Doping im Pferdesport

Jeder Sportreiter möchte mit seinem Pferd Höchstleistungen bringen und wird bei dieser Umsetzung unter Umständen äußerst einfallsreich. Die gesamte Pferdeindustrie dreht sich schließlich um Erfolg: höher, schneller, weiter - impulsiver, ausdrucksstärker, geschmeidiger.

Doping nimmt einen großen Stellenwert im Pferdesport ein. Es gibt diverse Pulver, Salben, Spritzen, Pasten oder Wickel, die nur deswegen eingesetzt werden, um die Leistung des Pferdes zu steigern. Natürlich wird dabei auf die Vorschriften geachtet, um nicht des Dopings überführt zu werden. Doch gäbe es diese Kontrollen und Medikamentenlisten nicht, würden diese schädlichen und stark manipulierenden Mittel und Medikamente zur regelmäßigen tierärztlichen Behandlung dazugehören, davon ist auszugehen.

Es gibt allerdings auch leistungssteigernde Medikamente und Zusatzmittel, die nicht nachgewiesen werden können. Andere verbotene Mittel werden so dosiert und verabreicht, dass sie im Training helfen, die Leistung zu verbessern, und vor einem Turnierstart dementsprechend wieder abgesetzt werden, so dass das Mittel nicht mehr im Blut nachweisbar ist.

Vor einiger Zeit, als ich noch in einem Reitsportzentrum arbeitete und wohnte, lagen öfter Prospekte von Herstellern für Pferdezusatzmittel in meinem Briefkasten.

Angeboten wurden in diesen öffentlichen Katalogen unter anderem Mittel zur:

 Regeneration und Erhaltung der Beweglichkeit

 Vorbeugung von Lungenbluten

 Verbesserung der Stressbewältigung

 Verbesserung der Lungenfunktion

 Leistungsverbesserung

Erfolge und Leistungen sollen aus den Pferden herausgeholt werden, besonders gerne auch mit Hilfe von vielversprechenden Pülverchen und Spritzen!