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Konsumismus Macht Geschichte.
O książce
Was ist Konsumismus?
Ein frecher kleiner Medienwissenschaftler, Norbert Bolz, hat die großen konservativen Kulturkritiker und Geistesaristokraten wie Heidegger oder Adorno (und viele andere) herausgefordert mit einem Büchlein unter dem provokanten Titel: «Das konsumistische Manifest» (2002). Der «Konsumismus», behauptete Bolz, ist die Gesellschaftstheorie, die anerkennt, dass das entfesselte Konsum-Begehren die Triebkraft der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist. Einzig der Konsum, so Bolz, könnte alte und religiöse nationale Rivalitäten überwinden helfen, weil die Bedeutung des individuellen Konsums andere Identifikations-Konstruktionen verblassen lässt. Denn: «Der Konsum ist heute das Medium einer Kultur des Selbst.»
"Konsum" geht also über die Grundbedürfnisse hinaus. Die Produkte werden aus Holz, Mehl oder Plastik gemacht, die Traumbilder aus Kommunikation – vermittelt über Medien. Von den Produkten haben wir eigentlich genug, von den Traumbildern nie – sie sind es, die wir begehren, wenn wir «shoppen», zappen oder doomscrollen.
In der Herrschaft des Konsumismus liege so die Hoffnung, den religiösen, nationalistischen oder rassistischen Hass zu überwinden – der Konsum mache alle gleich. Das war von Bolz damals mutig formuliert, im Jahre 2002 kurz nach dem furchtbaren islamistischen Terroranschlag auf das World Trade Center in New York. Angesichts der Ratlosigkeit gegenüber dem seitdem wachsenden Islamismus bleibt es eine trotzige Hoffnung.