Czytaj książkę: «Erfolgs - Geheimnisse», strona 2
II
Persönlichkeit und Erfolg
Manchen Menschen scheint der Erfolg einfach so zuzufliegen, während andere sich abstrampeln und dennoch nichts erreichen. Inwiefern hat das etwas mit den Personen selbst zu tun? Welche besonderen Eigenschaften besitzen diese erfolgreichen Menschen? Und ist es jedem möglich, diese Eigenschaften zu erlernen?
Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns in diesem Kapitel. Und ich kann Ihnen sagen, es gibt gewisse Eigenschaften, die Ihnen Ihren Weg zum Erfolg wesentlich vereinfachen.
Doch Eigenschaften hin oder her, zuerst einmal müssen Sie wissen, wo Sie stehen und was Sie erreichen möchten. Daher wenden wir uns zunächst Ihrer Standortbestimmung zu.
1. Was wollen Sie? – Standortbestimmung
Wenn Sie sich die Berühmtheiten der Geschichte anschauen und deren Weg, werden Sie sehr schnell feststellen, dass es auch für diese Menschen nicht leicht war. Und trotzdem haben sie an ihr Ziel geglaubt und sind für ihren Erfolg und ihr Glück Risiken eingegangen.
Ein Christoph Kolumbus hat das damalige Weltbild verändert. Die gängige Kirchenmeinung seiner Zeit lautete, die Erde sei eine Scheibe und der Mittelpunkt des Universums. Wer etwas anderes behauptete, wurde nicht selten als Ketzer verbrannt, um in der Hölle zu schmoren.
Als Seefahrer kannte er die Sterne und das offene Meer sowie die Aufzeichnungen früherer Seefahrer, die im Widerspruch zur Kirchenmeinung standen. Aber darauf basierend eine Flotte zu beschaffen, das Geld zu besorgen und eine Mannschaft zu finden, die den Mut aufbrachte, nach Westen zu segeln und einen Seeweg nach Indien zu finden, den es bisher nur in östlicher Richtung gab, war eine andere Sache.
Der Admiral, wie Kolumbus später genannt wurde, musste wirklich durch die Hölle: man versuchte, ihn mit Ironie und Spott zu besiegen, indem man ihn der Lächerlichkeit preisgab, was wirklich bösartig war. Nachdem er bekanntlich in Portugal nicht die Mittel für seine Reise bekam, machte er sich auf nach Spanien, wo er letztlich die Unterstützung bekam, die er brauchte, um seine Reise überhaupt antreten zu können. Nachdem dies geschafft war und er tatsächlich lossegeln konnte, war er wirklich unglaublichen weiteren Gefahren ausgesetzt. Stürme, Orkane, Hunger, Meuterei, wochenlang auf See mit einem unbekannten Ziel und dem damaligen Glauben, dass die Erde eine Scheibe sei, an deren Ende man herunterfallen könne. Am 12. Oktober 1492 landete er schließlich auf einer kleinen Insel und Amerika war entdeckt.
Damit sind wir bei einem interessanten Punkt: der eigenen Entscheidung. Wenn ich von Leuten höre, die es zu etwas gebracht haben, dann kann man schnell feststellen: das hat etwas mit dem eigenen Willen, der eigenen Idee zu tun, für die diese Menschen sich – bewusst oder unbewusst – einsetzen.
Bei Sportlern wird es meines Erachtens besonders deutlich. Sie entscheiden sich für eine Sportart, trainieren, nehmen sich vor, etwas zu erreichen. Und die ganzen Mühen, um eine Spitzenleistung zu vollbringen, fallen wie ein Schleier, wenn der Sieg erbracht, der Rekord erreicht ist, auf den sie hingearbeitet und den sie angestrebt haben. Stolz und Freude stellen sich ein. Dass dies auch mit Lebensfreude, mit Erfüllung und Zufriedenheit zu tun hat, versteht sich von selbst.
Doch die Voraussetzung ist, zu wissen, wo man steht und wo man hinwill. Schauen Sie sich Ihre eigene Situation an. Wo stehen Sie? Was müssen Sie evaluieren? Was sind Ihre Ziele? Wofür „brennen“ Sie? Entschlusskraft – Entscheidung – für welchen Erfolg?
Ein weiterer wichtiger Punkt: Für Ihren Erfolg können Sie sich nur selbst verpflichten. Wenn es ein anderer tut – egal wie gut gemeint –, ob Eltern, Ehepartner, Freund, Chef oder sonst wer, ist es nicht „Ihr Ding“, wie Udo Lindenberg sagt. Machen Sie „Ihr Ding“. Andere können Ihnen Rat geben, doch die grundlegende Entscheidung liegt bei Ihnen.
Ich möchte Ihnen ein Beispiel aus meinem Leben geben, das die Wichtigkeit der eigenen Entscheidung für Erfolg zeigt. Und zwar betrifft dieses Beispiel meinen Beruf. Ich habe Metzger gelernt, konnte den Beruf ausführen, immerhin habe ich 1965 den Metzger-Gesellenbrief mit Ehrenstahl und Auszeichnung bestanden. Doch es war nicht wirklich meine Entscheidung gewesen, Metzger zu werden.
Wie kam es dazu, dass ich einen Beruf erlernte, den ich nicht mal mochte? Nun, das übliche Spiel. Meine Eltern hatten eine Metzgerei und von klein auf arbeiteten mein Bruder und ich im Familienbetrieb mit. Nachdem mein Bruder (er war ein Jahr älter als ich) wegen akuter Atembeschwerden nach Süddeutschland ins Internat geschickt wurde, fragte man mich, ob ich auch ins Internat wolle. Ich konnte zwei meiner Schulkollegen begeistern und so gingen wir bis zum Ende der Grundschule (entspricht heute in etwa der Gesamtschule) ins Internat nach Ambach am Starnberger See. Es war einfach wunderbar, ich war direkt froh, von zu Hause weg zu sein. Ich lernte eine Menge neben der Schule, beispielsweise Segeln (wir hatten ein eigenes Seegrundstück mit Bootshaus und drei Segelbooten) und Skifahren, was noch heute mein Lieblingssport ist.
Dann kam ich wieder nach Bottrop, wo meine Eltern ihr Geschäft hatten, und ging auf die Handelsschule. In meinem Abschlussjahr wurde meine Mutter krank und ich musste jeden Tag nach der Schule nachmittags im Laden aushelfen. Zu allem Überfluss war das mit ständigem Streit mit meinem Vater verbunden und ich hatte nur noch eins im Kopf: „Wie komme ich hier weg?“
Aufgrund der Krankheit meiner Mutter entschied mein Vater, die Metzgerei zu verpachten, und dadurch war meine Verpflichtung zu helfen erledigt. Meine Eltern zogen nach Voerde und ich wollte wegen des ständigen Streits mit meinem Vater nicht mit. Das Einzige, was mir blieb, war die noch nicht ganz abgeschlossene Lehre, um möglichst unabhängig und frei zu sein. So kam ich 1965 mit dem ungeliebten Beruf nach Düsseldorf, wo ich die Lehre abschloss.
Aber ich wusste – das war nicht mein Ding. Weil ich mir dessen bewusst war, konnte ich auf die Suche gehen, und als ich am 1. August 1968 meine Firma KEMPE Immobilien startete, war es erst nur ein Versuch, das gebe ich zu. Die vielen anderen Versuche, die ich auf der Suche nach „meinem Ding“ unternommen habe, will ich gar nicht aufzählen.
Aber nachdem ich die einzelnen Faktoren gesehen habe und merkte, ich kann zwischen der Absicht eines Verkäufers, eine Immobilie zu verkaufen, und der Absicht eines Käufers, eine Immobilie zu kaufen, ehrlich vermitteln, da war klar: „Das ist mein Ding!“
Im Laufe der Zeit habe ich dann auch gemerkt, wie eine Entscheidung bei einem Käufer wachsen kann, aber ich habe auch das Gegenteil erlebt, habe Menschen kennengelernt, die sich nicht wirklich entscheiden konnten. Das kann manchmal sehr hart sein. In Erinnerung ist mir da speziell ein EDV-Berater geblieben, für den ich wirklich das Richtige gefunden hatte, und er zögerte und zögerte. Ihm konnte ich mit einer meiner Depeschen1 helfen, indem ich mich intensiv um seinen Wunsch, seine Zielvorstellung gekümmert habe und ihn dazu brachte, diesen Wunsch auszuarbeiten und zu Papier zu bringen. So kamen wir letztlich doch noch zu einem guten Ergebnis für beide Seiten. Dieser Erfolg, dem Mann wirklich helfen zu können, bestätigte mich wieder einmal in meiner Entscheidung für meinen neuen Beruf und zeigte, warum es sich dabei um „mein Ding“ handelte.
Woher wissen Sie nun aber, was „Ihr Ding“ ist? Wichtig ist, dass Sie dies für sich selbst herausfinden. Sie haben das Recht auf freie Entfaltung und dieses Recht können nur Sie selbst für sich in Anwendung bringen.
Falls Sie sich schwer damit tun, eine Wahl zu treffen, dann ist es sicher hilfreich, die Möglichkeiten zu recherchieren und sich von jeder Möglichkeit eine klare Vorstellung zu machen. Eventuell hilft es auch, jede dieser Möglichkeiten kurz zu Papier zu bringen und sich so ein genaueres Bild zu verschaffen.
Sollte die Recherche etwas länger dauern, ist das auch kein Problem und auch die Tiefe der Ermittlung sollte kein Hindernis sein, da es Ihre Entscheidung ist, wie tief Sie in den Bereich hinein gehen. Letzten Endes muss die Frage für Sie geklärt werden.
Falls Sie sich trotzdem noch nicht entscheiden können, fangen Sie mit einem Bereich an und schauen Sie sich an, wie es sich entwickelt, idealerweise erstmal im kleinen Rahmen. Sie können Ihre Entscheidung immer noch ändern, wenn Sie feststellen: „So ganz ist es das doch nicht.“ Der große Vorteil bei diesem Vorgehen entsteht dadurch, dass Sie sich Ihre Handlungen bewusst machen und nicht einfach irgendwie in etwas hineinstolpern.
Und so möchte ich Ihnen nun eins der allerersten Geheimnisse auf dem Weg zum Erfolg verraten: Finden Sie heraus, wo Sie stehen und was Sie erreichen möchten. Sie brauchen ein solides Fundament, um effektiv auf Ihr Ziel hinarbeiten zu können.
Also nehmen Sie sich Zeit und beantworten Sie folgende Fragen: Wie sieht es bei Ihnen im Moment aus? Und was sind Ihre Ziele?
2. Motivation
Die nächste Frage, die sich stellt, ist: Warum mache ich das eigentlich? Wenn ich meine Arbeit nur mache, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, reicht es, wenn ich arbeite. Als was arbeite? Nun, etwas, das mir nicht viel abverlangt.
Wenn ich etwas mehr erreichen will, sollte ich meinen Kopf etwas anstrengen, interessiert sein und Dinge sehe, die andere gegebenenfalls übersehen. Ich sollte etwas finden, das Hand und Fuß hat und mit dem ich zufrieden bin, das ich einigermaßen gerne mache und für das ich einen entsprechenden Austausch erhalte.
Wenn ich das noch weiterdenke und wirklich Erfolg haben will, kommt diese kleine Sache hinzu – Idee, Inspiration, Illusion, ja man kann auch sagen Herz. Dann bewegt man sich auf der Ebene eines Künstlers, der etwas erschafft und damit auch für andere inspirierend ist.
Der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry schrieb: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Ich kenne persönlich einige erfolgreiche Typen (manche würden sagen „Workaholics“), die sich mit Sachen auseinandersetzen, die andere für unmöglich halten oder als „viel zu viel Arbeit“ abtun würden – nicht wegen des Geldes oder des Erfolgs, sondern weil sie daran glauben.
Aber denken Sie nur an eine Mutter, die ihr Kind liebt. Würde sie für Geld Nacht für Nacht aufstehen und das Kind versorgen? Nein, die Motivation ist eine andere, eine höhere. (Dasselbe gilt natürlich ebenso für einen Vater.)
Was ist die Motivation der Mutter, könnte man fragen? Nun, wir als Menschen haben nicht nur vordergründige Motivationen wie Essen, Trinken, den Lebensunterhalt verdienen. Es gibt sehr wohl auch Beweggründe, die in den geistigen Bereich gehören und die man aus meiner Sicht nicht zu erklären braucht, weil sie individuell sind und uns als Mensch ausmachen. Wenn ich feststelle, etwas ist mir eine „Herzenssache“, dann ist es egal, ob es jemand anderen interessiert. Es ist mein Wunsch – etwas, das einfach aus Überzeugung getan werden muss und mir eine Art von innerer Erfüllung und Befriedigung verschafft, die mit nichts anderem zu vergleichen ist.
Ich möchte Ihnen noch ein persönliches Beispiel für Motivation geben. Am 6. Juli 1996 habe ich als Beifahrer einen sehr schweren Autounfall erlebt. Mir ist bei einem mehrfachen Überschlag des Wagens der erste Lendenwirbel so gestaucht worden, dass ein Splitter auf den Rückenmarkskanal drückte und dadurch mein gesamter Unterleib total taub war. Nach über einer Woche im Krankenhaus, in der die Blasenentleerung mittels eines gelegten Kanals durch die Magendecke erfolgte und die Darmentleerung mittels Pfanne, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als mal wieder zur Toilette zu dürfen.
Da kam mir ein sehr, sehr kräftiger Zivildienst leistender Mitarbeiter der Klinik zur Hilfe. Ich bettelte ihn förmlich an, mir zur Toilette zu helfen, und er war so mutig. Mein Ziel, das mir wirklich neuen Auftrieb gab – zur Toilette zu gehen –, habe ich erreicht, wenn auch schon vorher die Darmentleerung stattfand und es einen riesigen Krach mit dem Arzt gab. Für mich bedeutete das damals, dass ich mir wieder die Hoffnung erlaubte, es zu schaffen, die Unfallfolgen weitestgehend ohne Einschränkungen wegzustecken.
Seien Sie versichert, für Geld hätte ich all die damit verbundenen Strapazen nicht auf mich genommen. Aber meine Motivation war persönlich: wieder gesund zu werden und ein Leben ohne körperliche Einschränkungen führen zu können. Dieses Ziel habe ich erreicht und das zählt für mich zu einem meiner größten Erfolge.
Wie steht es um Ihre Motivation? Nachdem Sie sich im vorigen Abschnitt Gedanken über Ihre Ziele gemacht haben, schauen Sie sich diese nun einmal unter dem Gesichtspunkt der Motivation an. Warum wollen Sie diese Ziele erreichen?
Passen Sie Ihre Ziele gegebenenfalls an.
3. Schuld oder Ursache?
Ich habe keine Ahnung, welche Erfahrungen Sie bisher gemacht haben, aber nach meinen Erfahrungen ist es immer so gewesen: „Der Erfolg hat hundert Väter – der Misserfolg keine.“ Soll heißen, wenn etwas schief gegangen ist, waren es immer die anderen. Ist Ihnen dieses Phänomen auch schon begegnet?
Am besten versteht sich die Politik darauf. Unsere Politiker stehen nie zu ihren Pannen. Frau von der Leyen wollte eine Reparatur an der Gorch Fock durchführen lassen, es ging tüchtig in die Hose. Die Konsequenz für ihren Verantwortungsbereich? Sie steigt auf ins EU-Parlament und ihre Nachfolgerin hat das Desaster ja nicht zu verantworten.
Das etwas schief geht, kommt aber ebenso im privaten und geschäftlichen Leben vor. Man hatte einen Plan, doch irgendetwas kommt dazwischen, läuft falsch, es gibt unerwartete Hindernisse … Es ist zum aus der Haut fahren und der Frust macht sich breit. Aber halt – jetzt zeigt sich die Kraft, Dinge zu analysieren. Nach einem Schuldigen zu suchen, ist dann erst mal müßig, den wird es so einfach nicht geben. Aber man kann sehen, wie die Dinge hätten laufen sollen und bis zu welchem Punkt sie noch gut liefen, ehe Ärger auftrat. Manchmal ist es ist belastend und kostet viel Geld – überflüssiges Geld, das eventuell gar nicht vorhanden ist, Zeit, die man hätte mit der Familie oder seinen Hobbys verbringen können. Es kann ein ganzes Projekt zum Scheitern bringen.
Ein weiteres Beispiel aus der Politik – da man solche Fehler dort am besten und öffentlich sehen kann: Der Berliner Flughafen ist das perfekte Beispiel, groß angekündigt, mit den besten Absichten – aber ohne Sachverstand und mit fehlender Kompetenz werden die Zeit und die Kosten geradezu ins Unendliche verschoben.
Wenn Sie mehr dazu wissen möchten, sehen Sie sich nur das jedes Jahr veröffentlichte Buch des Bundes der Steuerzahler an. Dort sind Jahr für Jahr die hundert interessantesten Steuerverschwendungen der Regierung aufgeführt. Bringt man es auf einen Nenner, dann ist für mich entscheidend, dass die Ressourcen – also in ausreichendem Maße die finanziellen Mittel – vorhanden sind, das Know-how und die Kompetenz, dies im Sinne des Vorhabens sachgerecht umzusetzen, jedoch häufig fehlen.
Dabei muss man auch noch bedenken, wie in der Praxis die Entscheidungsfindung vonstattengeht. Zunächst trägt jemand etwas vor und hat, bestenfalls, auch eine Lösung. Dann kommen die grundsätzlichen „Bedenkenträger“, der übliche Sprachgebrauch mit seinem: „Ja, aber …“, und schon wird die Sache schwierig und man muss sehen, wie es gelöst werden kann. Und sich bei einem Projekt gegen Widerstände durchzusetzen oder gar einem Vorgesetzten zu widersprechen, ist sicher auch kein schöner Weg. Doch gelegentlich ist genau das notwendig.
Es gibt die Gesetze von Ursache und Wirkung. Handlungen verursachen Wirkungen, die wiederum Handlungen beeinflussen und so weiter. Wie es Ursache und Wirkung gibt, gibt es auch Führer und Gefolgsleute. Es ist nichts daran verkehrt, jemandem zu folgen, aber es muss trotzdem die eigene Entscheidung sein, ihm zu folgen, ihn zu unterstützen.
(Der Begriff „Führer“ ist in Deutschland, seit Adolf Hitler ihn für sich adaptiert hat, „ins Zwielicht geraten“. Ich hoffe aber, dass Sie mit dem Begriff unbelastet denken können, denn nichts liegt mir ferner, als mich mit diesem Wahnsinn zu befassen. Trotzdem zeigt dieser Zeitabschnitt der Geschichte, was mit „verrückter Führung“ alles verursacht werden kann – ca. 56 Millionen Tote und unendliches Leid. Sich dessen bewusst zu sein, kann Ihnen die Kraft geben, sowohl bewusst einem qualifizierten Führer zu folgen als auch einem Wahnsinnigen zu entfliehen.)
Sie sollten sich aber auch erlauben, Ursache zu sein. Das muss nicht ausschließen, dass Sie Wirkung sind oder werden, aber Sie sollten bereit sein, etwas zu verursachen und sich dessen bewusst zu sein. Und bedenken Sie: Ursache und Schuld sind nicht dasselbe. Ursache bedeutet, dass Sie etwas bewirken, sich der Konsequenzen bewusst sind und die Verantwortung für die von Ihnen verursachte Wirkung übernehmen. Um erfolgreich zu sein, ist diese Herangehensweise an die eigenen Pläne zu empfehlen. Sollte dann mal etwas schiefgehen, können Sie herausfinden, was es war, es in Ordnung bringen und weitermachen.
Schuld hingegen ist etwas, das einem oft von außen aufgedrückt wird, das einen kleiner macht, weniger ursächlich, weniger bereit, etwas zu unternehmen. Schuld wird oft von einer gewissen Art von Menschen benutzt, um die Erfolgreichen zu stoppen, unter Kontrolle zu bekommen.
Wissen Sie also, was Sie tun, indem Sie sich klar dafür entschieden haben, und seien Sie Ursache. Erfolg und Misserfolg liegen oft sehr nah beieinander und es bedarf einer wirklich realistischen Herangehensweise. Diese erfordert, dass Sie ursächlich agieren, nicht aufgrund von Angst vor Schuldzuweisungen.
Sorgen Sie für Ihre eigenen Glücksgefühle und Sie sind unabhängig. Es bedarf keines Partners, keiner Firma oder auch keiner Freunde, der oder die Sie glücklich macht (wobei es natürlich auch nicht schadet, einen tollen Partner und nette Freunde zu haben. Der Punkt hier ist, dass Sie sich für Ihr Glück nicht von anderen abhängig machen, sondern es selbst erschaffen. Sie sind die Ursache, auch für die Freude Ihrer Freunde).
Man könnte sagen, dass Ihr Erfolg einzig und allein Ihre Selbstverpflichtung ist. Den Erfolg schulden Sie nichts und niemandem – nur sich selbst. Nehmen Sie sich dafür selbst in die Pflicht.
4. Die Idee: Ich kann alles
Die Idee „Ich kann alles“ möchte ich auf keinen Fall schmälern oder untergraben. Selbstvertrauen ist eine wichtige Eigenschaft auf dem Weg zum Erfolg. Wichtig ist aber, dass ein Stück realistische Einschätzung damit verbunden ist.
Wenn Sie beispielsweise einen Job in einer Firma haben, sind Sie vielleicht so eingebunden, dass es nicht möglich ist, sich mit Dingen in ausreichendem Maße zu befassen, um sie zu vereinfachen oder weiterentwickeln zu können – auch wenn Sie theoretisch über die Fähigkeiten dazu verfügen.
Die Idee „Ich kann alles“ ist sicher in einem Rahmen zu sehen, und die realistische Einschätzung der Möglichkeiten und Chancen, ob beim Lotto oder in der Spielbank oder in der Verbesserung der eigenen Arbeit, kann diese Idee gut als Leitfaden vertragen – wenn die realistische Einschätzung auch das Umfeld und die Mathematik nicht außer Acht lässt. Vor diesem Hintergrund ist diese Idee als Einstellung zu verstehen.
Wenn sich meine Ziele in ein Gebiet erstrecken, in dem ich mich nicht auskenne, kann ich mir das Wissen aneignen, die notwendigen Untersuchungen vornehmen, Experten befragen, die möglichen Schwierigkeiten abschätzen und meine Entscheidung – nicht oberflächlich, aber mit der Grundeinstellung „Ich kann das!“ – treffen.
An eine Sache heranzugehen, sich das Wissen zu besorgen, die Verfahren zu studieren, zu experimentieren, Thesen aufzustellen, zu hinterfragen, zu verwerfen und wieder von Neuem zu beginnen und dabei die Einstellung zu behalten „Ich kann das“ – ich kann Ihnen sagen: So ist Erfolg aufgebaut, so werden Sie erfolgreich.
5. Lebensqualität
Prof. Dr. Hermann Simon zeigt in seinem Buch „Hidden Champions“ einen Bereich der Ziele von einzelnen Unternehmern auf, die es in ihrem Bereich zur Weltmarktführerschaft gebracht haben. Er schreibt dabei: „Für viele kreative Menschen ist die Arbeit das Leben. Sie integrieren Privates und Arbeit nahezu ganz und trennen die Lebensbereiche nicht.“
Ob das ein Schlüssel zum Erfolg ist? Das kann ich Ihnen nicht sagen, dafür sind unterschiedliche Menschen zu verschieden. Für den einen mag das zutreffen, für den anderen wiederum nicht. Nach meiner Auffassung liegt es jeweils an uns selbst, wie viel wir von jedem Teilbereich in unserem Leben unterbringen und wie wir die Unabhängigkeit nach unseren Vorstellungen ausgestalten. Doch klar ist, dass das Leben sicher viel mehr Spaß macht und man sich lieber mit der Arbeit beschäftigt – und so auch erfolgreicher ist –, wenn einem die Arbeit Freude bereitet.
Letztlich bemisst sich die Qualität des Lebens nach der Qualität dessen, was man selbst zum Gesamten beigetragen hat. Wenn man sich die alten Zünfte der Handwerker und Kaufleute ansieht, die natürlich nicht alle spektakulär waren, so zeigt sich doch, dass – im besten Sinn dieser Handwerkskunst – aus einer guten Arbeit großer Stolz erwächst. Und wenn diese an Kunden geliefert wird und der Handwerker sich so den Respekt der Kunden verdient, dies einen erheblichen Unterschied im gesamten Zusammenleben der Menschen ausmacht.
Ja, für mich ist es der Unterschied zwischen einer „gefixten, oberflächlichen Arbeit“ und echter Handwerkskunst (egal in welchem Bereich, ich beziehe mich hier nicht nur auf Handwerker, sondern auf jeden, der seinen Beruf mit Wissen, Geschick und Stolz ausübt), der Lebensqualität ausmacht – und zu Erfolg führt.
6. Lernfähigkeit
Heute sprich man gern vom lebenslangen Lernen, und klar, in der schnelllebigen Computerwelt gibt es keinen, der die neueste Technik immer direkt voll beherrscht. Wir müssen alle ständig dazulernen.
Dies kann man als Last in Form einer Belastung sehen oder als Herausforderung. Wir leben nun einmal in einem Technologiezeitalter, in dem es ständig Veränderungen gibt. Der Mensch hat nicht mehr die Wahl, ob er ein Leben leben möchte, wie es in den letzten Generationen gelebt wurde, oder ob er mit der Zeit gehen und sich ständig weiterentwickeln und auf dem Laufenden bleiben möchte.
Wenn Sie darüber nachdenken, wird Ihnen schon bald klar, dass Ihnen nichts anderes übrigbleibt, als sich voll und ganz mit etwas auseinander zu setzen, wenn Sie Erfolg wollen. Einfacher ist es natürlich, wenn es für Sie eine echte Freude ist, sich etwas vorzunehmen und es auch zu erreichen.
Manche Menschen sind nun in der Lage, ein Thema oder eine Anleitung schnell zu lesen und sofort etwas damit anzufangen, während sich andere eher begriffsstutzig zeigen. Oft habe ich bemerkt, dass es einen riesigen Unterschied beim Lernen gibt. Jemand mag etwas textlich wiedergeben können, ohne aber den Bezug zu den Dingen, die gemeint sind, hergestellt zu haben. Im Ergebnis kann er sich natürlich auch die Folge des Ablaufs gewisser Dinge nicht vorstellen und kann so letztlich mit dem, was er gelesen hat, nichts anfangen.
Andere lassen sich leicht ablenken, verlieren das Interesse oder sind einfach nur verwirrt. Wieder andere haben eine Methode des Schnelllesens entwickelt oder andere Wege, um sich durchzumogeln. Doch wirklich erfolgreich ist keiner davon, da keiner ein wirkliches Verstehen des „Gelernten“ erlangt.
Um Erfolg zu haben, müssen Sie sich mit den Dingen so befassen und die Geduld dazu aufbringen, dass Sie wissen, „wie der Hase läuft“. Es reicht nicht, Texte über das Gebiet durchzugehen, sich anzuhören oder sich Filme dazu ansehen. Setzen Sie sich mit dem Thema so lange auseinander, bis Sie es wirklich durchdrungen haben und die gelernten Daten aus dem Schlaf anwenden können.
Dazu würde ich Ihnen raten, auf einem einfachen Niveau anzufangen und sich von einem einfachen Grundverstehen in Etappen immer weiter in die Tiefe zu arbeiten. Ansonsten kann es Ihnen leicht passieren, dass Sie von Fachwörtern und Kompliziertheiten erschlagen werden und sich allein deshalb von dem Thema abwenden.
Gehen Sie immer erstmal davon aus, dass Sie jedes Gebiet verstehen können, wenn Sie es nur richtig angehen. Wenn ein Gebiet zu kompliziert erscheint, liegt es meistens daran, dass man auf zu hoher Stufe eingestiegen ist und die Grundlagen nicht wirklich verstanden hat. Sollte Ihnen das passieren, gehen Sie einfach zurück, suchen Sie sich eine einfachere Erklärung, stellen Sie sicher, dass Sie diese wirklich verstehen (das schließt ein, dass Sie alle Wörter wirklich verstanden haben), und arbeiten Sie sich dann weiter vor.
Ich würde Ihnen auch raten, sich nicht stumpf Texte (in welcher Form auch immer) einzuverleiben, sondern sich immer wieder zu fragen: Wie kann ich das anwenden? In welcher Situation brauche ich dieses Wissen? Was genau tue ich, wenn ich in so einer Situation bin? Machen Sie sich Beispiele, wenn möglich probieren Sie es tatsächlich in der Praxis aus.
Einen weiteren wichtigen Punkt bezüglich des Lernens möchte ich noch ansprechen, den wir oft in den Schulen erleben. Es wird einem gesagt: „Das musst du so und so machen“, „Das ist falsch, das macht man so und so“ – einfach eine überhebliche Haltung, sehr negativ, die Ihre eigene Fähigkeit, die Dinge für sich selbst auszuwerten und zu verstehen, herabsetzt. Leider bestehen unsere schulische Ausbildung und Erziehung zum großen Teil aus derartigem Vorgehen. Wir „lernen“ etwas, was wir nie brauchen, um Prüfungen zu bestehen, die uns Titel und Urkunden verleihen, mit denen wir nichts anfangen können.
Auf diese dogmatische Weise etwas zu lernen, das wir nicht gebrauchen können, ist nicht nur schiere Zeitverschwendung, nein, es führt zur Abhängigkeit, weil es die eigene Reflektion nicht miteinschließt. Das von mir immer wieder gelobte und zitierte System der dualen Bildung, also Theorie und Praxis gleichwertig nebeneinander, hat sich nicht nur bewährt, sondern ist der Fortschritt, den unsere Vorfahren uns hinterlassen haben. Neugierige, die die alten Lehren – oder auch leeren Lehren – infrage gestellt haben, haben die Menschheit weitergebracht. Und dieses Prinzip ist die Voraussetzung, um Erfolg zu haben. Das Gelernte ist nicht unwichtig, ist aber nicht der Treibstoff, mit dem etwas vorangebracht wird.
7. Beharrlichkeit
Vieles mag schier unmöglich scheinen, aber die Geschichte hat es bewiesen: Was Menschen denken, sich vornehmen können, können sie auch erreichen.
Zu wissen, was Sie wollen, ist wichtiger als alles andere, und zwar genau aus diesem Grund – dass Sie wissen, was Sie wollen. Sie haben sich die verschiedenen Aspekte des Lebens angeschaut und für sich Ihre Entscheidung getroffen. Und das ist die Voraussetzung: Bevor Sie sich auf den Weg machen, müssen Sie entscheiden, welches Ziel Sie anstreben.
In manchen Überlegungen gibt es die Idee, dass der Weg das Ziel sei. Das kann man so sehen und durchaus als Ziel akzeptieren – wenn es Ihre Entscheidung ist. Aber dann ist nicht die Frage, wo Sie ankommen, sondern was Sie unterwegs erreichen möchten. Letztlich läuft es auf Folgendes hinaus: Der Wille – Ihr Wille – ist frei und kann sich alles vornehmen und dann dafür sorgen, dies zu erreichen.
Bleiben Sie sich dabei treu, arbeiten Sie mit der für Sie passenden Strategie, sei es, Ihre Ziele zu visualisieren oder sie täglich niederzuschreiben, oder eine andere, sodass es für Sie ein Vergnügen ist, an Ihrem Ziel zu arbeiten. Seien Sie bedacht bei der Auswahl von Verbündeten und betrachten Sie Enttäuschungen als lehrreiche Erfahrungen, die Ihnen letztlich den richtigen Weg weisen (auf beide Themen gehen wir im Verlauf des Buchs noch näher ein). Und so bleiben Sie am Ball und erreichen Schritt für Schritt Ihr Ziel. Doch diese Schritte müssen Sie gehen und dranbleiben und weitermachen, bis Sie Ihr Ziel erreicht haben.
Man erzählt sich, dass Jeff Bezos – angeblich der reichste Mann der Welt – 20 Jahre Tag für Tag an seiner Firma Amazon gearbeitet hat – ohne Geld zu verdienen, nur laufend das eigene Geld und Geld seiner Investoren verbrennend. Dabei hat er vor einigen Jahren Herrn Neckermann, natürlich gegen eine Beteiligung, um 100 Millionen Dollar angefragt und eine Abfuhr erhalten, weil Herr Neckermann in dem damaligen Geschäftsmodel keine hinreichende Monetarisierung sah. Bezos musste seine Idee noch einige Male überarbeiten, ehe sie ihn letztlich zum Erfolg führte.
Zwanzig Jahre täglich mehr als zehn Stunden an einer Idee zu arbeiten, um dann erst die Monetarisierung zu finden, die die Geschäftsidee zu einer Goldgrube macht? Der aus meiner Sicht entscheidende Punkt: Durch das wachsende Interesse der ständig steigenden Nutzerzahlen war ihm klar, dass dort eine irre Datenbank entstand, die eines Tages bares Geld wert sein würde – und seine Idee trotz aller Hindernisse lohnenswert war und erfolgreich sein würde.
Es gibt meines Erachtens keine Zahl oder konkrete Aussage – ich habe auch keine gefunden –, die darüber Aufschluss gibt, wie viel Erfolg auf welche Anzahl an Misserfolgen kommt. Einen der weltgrößten Investoren im Angel-Investing habe ich in New York getroffen und nach seinem Vortrag und dem Autogramm auf seinem Buch gefragt: „Du, David, wie ist dein Verhältnis von Erfolg und Misserfolg bei Investitionen?“ Er sagte: „Dear Klaus, bei zwanzig Investments gehen zehn kaputt, neun bringen in etwa das eingesetzte Geld zurück und ein ‚high flyer‘ muss dabei sein.“
Ich war damit nicht zufrieden und fragte: „Wie hast du denn angefangen? Du brauchtest ja erst mal das Geld für 20 Investments.“ Wortwörtlich war seine Antwort: „Ja, schon meine Eltern hatten Immobilien-Investments.“ Da wurde mir klar, dass es natürlich eine andere Ausgangsbasis ist und auch ein anderer Angang, wenn ein gutes Polster vorhanden ist und man mal hier, mal da ein Investment tätigt.
Darmowy fragment się skończył.
