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Josef Rack

Der verlorene Sohn

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Widmung

Kapitel 1 Waldfrieden

Kapitel 2 Todeskampf

Kapitel 3 Ausgestoßene

Kapitel 4 Der Wunderheiler

Kapitel 5 wundersame Heilung

Kapitel 6 Eine Falle ?

Kapitel 7 Gefangen

Kapitel 8 In guten Händen

Kapitel 9 Es geht heim

Kapitel 10 Ende

Kapitel 11 Weitere Bücher des Autors

Impressum neobooks

Widmung

Josef Rack, Neckarsulm

www.rack-buch.de

joschi-autor@arcor.de

Mein erstes Märchen, geschrieben und gemalt für meine Tochter Stefanie (Weihnachten 1975)

Kapitel 1 Waldfrieden

Vor langer Zeit wohnte in einem großen dunklen Wald ein alter armer Mann mit einem langen weißen Bart. Nikolaus wurde er genannt -

ob er wirklich so hieß, wusste man nicht.

Seine Frau war schon lange tot, da gab es aber offenbar ein dunkles Geheimnis.

Nur einen Sohn hatte er.

Wo der aber lebte wusste niemand, nicht mal der Vater. Der Sohn sah, hier im Wald, keine Möglichkeit zu leben. Als er erwachsen wurde, verließ er schweren Herzens seinen geliebten Vater, um in der Fremde sein Auskommen zu suchen, bzw. er wollte eine alte Rechnung begleichen. Genau wusste es aber niemand.

Der Vater verstand seinen Sohn und ließ ihn mit seinen besten Wünschen ziehen.

Halten wollte und konnte er ihn ja sowieso nicht. Er war zudem alt genug, um sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Der Alte mit seiner noch kompletten Familie lebte auch nicht immer hier im Wald, sondern in einem Dorf. Dies war aber schon sehr lange her.

Warum er damals die Dorfgemeinschaft verließ und gegen die Abgeschiedenheit eintauschte, wusste niemand. Wahrscheinlich lag hier ein dunkles Geheimnis, das ihn zu diesem Schritt bewogen hatte.

Der kleine sichtbare Teil seines Gesichtes, den der überwuchernde Bart freiließ, ließ erahnen, dass aus diesem das Lachen längst erloschen war.

Es war aber kein böses Gesicht in das man sah. Es zeigte seine innere Zufriedenheit mit dieser Welt.

Genau dies hier war sein Platz.

Seine Erscheinung und seine Bewegungen ließen eine gute Gesundheit erkennen.

Dafür war seine gesunde, notgedrungen natürliche Lebensweise verantwortlich.

Der alte Mann lebte nur von dem, was der Wald hergab: Beeren, Früchte, Kräuter usw. Mit Kräutern verstand er aber auch, vielerlei Wunden und Krankheiten zu heilen. Schon so manches kranke Tier, das er fand, hatte er gepflegt und gesund gemacht. Er war Teil der Natur geworden in einer großen Gemeinschaft.

Die Tiere ahnten, dass ihnen von diesem Menschen keine Gefahr drohte –

gerade das Gegenteil war der Fall.

Was konnte es für diesen einsamen Menschen Schöneres geben,

als in einer Waldlichtung auf einem Baumstamm im warmen Sonnenschein zu sitzen.

Zeit hatte er ja genügend. Da konnte er seinen Träumen nachhängen.

Manchmal huschte ein Schmunzeln über sein Gesicht. Er war rundum zufrieden.

Wenn dann noch ein Tier in seine Nähe kam, egal ob Reh, Hase oder Fuchs,

er gehörte zu ihnen. Durch gutes sanftes Zureden näherte sich das Tier so weit, bis er es streicheln konnte. Gab es noch eine Steigerung?

Seine Gutmütigkeit und seine Begabung, Kranken zu helfen, hatten sich weithin herumgesprochen.

Mancher Hilferuf aus den umliegenden Dörfern erreichte ihn. Egal, ob es sich um einen kranken Menschen oder um ein Tier handelte, man wandte sich an ihn.

Für ihn war es selbstverständlich, sein Möglichstes zu tun.

Die Menschen schätzten und verehrten ihn fast wie einen Heiligen.

Seine Hände schienen magische Kräfte zu besitzen und Wunder zu bewirken.

Man konnte ihm nicht genug danken, - es gab aber auch nichts Passendes, das angemessen gewesen wäre, seine Leistung gebührend zu entlohnen.

Überdies waren ja die Leute sowieso arm.

Trotzdem wurde ihm nach einer erfolgreichen Heilung alles Mögliche angeboten, was eben die Leute so hatten: ob ein Stallhase, ein Stück Geschlachtenes, Eier, Kartoffeln, Gemüse, Obst… - außer Geld, das hatten sie selbst keins…

Der Alte schmunzelte nur.

Eine Einladung zum Essen nahm er ab und zu an,

alles andere lehnte er aber entschieden ab:

„Ich habe alles im Wald, was ich zum Leben brauche,

soll ich mir etwa Reichtümer anhäufen und dafür vielleicht Diebesgesindel anlocken, die meine Hütte überfallen?!

Da müsste ich ja noch meine Hütte verriegeln“, meinte er verschmitzt.

Kapitel 2 Todeskampf

Da trug es sich zu, dass des Königs Tochter von einer schweren heimtückischen Krankheit befallen wurde.

Die besten Ärzte wurden herbei geholt, um zu helfen.

Alles vergeblich…

Das Mädchen litt unter fiebrigen Schüttelanfällen.

Ab und zu meinte man, es besserte sich, da gab es doch wieder einen Rückschlag.

Die Prinzessin, das einzige Kind, einst eine blühende Schönheit, war nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Die Krankheit hatte sie ganz ausgezehrt, die Haut war so blass und durchsichtig wie Wachs, dass die darunter liegenden Knochen zu sehen waren.

Sie war so geschwächt, dass sie nicht einmal mehr gehen konnte.

Teils aber auch infolge des nachlassenden fehlenden Lebenswillen.

Anfangs war der König sehr ungehalten und zornig, dass niemand helfen konnte. Er war als herrschsüchtig und als böser Tyrann bekannt:

Das gab’s doch nicht, dass man SEINER Tochter nicht helfen konnte.

Er sah dies als persönliche Beleidigung und als absichtliche verweigerte Hilfeleistung an. Manchen erfolglosen und unglücklichen Arzt und selbst ernannten Wunderheiler ließ er zur Strafe in den Kerker stecken.

Es half aber alles nichts. Seine Tochter, das Einzige was er liebte, wurde dadurch auch nicht gesund.

So erkannte er notgedrungen, dass man mit seiner Art, mit Härte und Strafe, auch nicht alles erreichen kann.

Über seinen Schatten springend, ließ er letztendlich die armen Eingesperrten wieder frei,

aber mit der Aufforderung, sich umzuhören, um irgendjemanden ausfindig zu machen, der seine Tochter wirklich heilen konnte.

Selbst beauftragte er Reiter, sich auf den Weg zu machen, egal wohin und wie weit, um endlich jemanden zu finden, der helfen konnte.

Für den Erfolgsfall sollte es eine angemessene Belohnung geben.

Die Zeit verging. Immer mal traf ein Kundschafter mit einem Arzt ein.

Jedes Mal neue Hoffnung - Warten - Zittern – doch letztendlich wieder vergeblich…

Wie lange konnte das noch weitergehen?

Wie lange würde das Mädchen noch durchhalten?

Ihr Lebenswille war schon lange dahin…

Alle Kundschafter waren schon zurück - es gab also keine Möglichkeit und Hoffnung mehr???

Der König war auch nicht mehr wieder zu erkennen. Wo war seine stolze Erscheinung und Kraft geblieben? – dies war doch kein Tyrann mehr…

So ist er auch am Tiefpunkt angekommen mit der Erkenntnis, dass man mit Reichtum und Macht doch nicht alles erreichen konnte.

Er hielt sich nur noch in der Nähe seiner Tochter auf. Ihm fielen sogar wieder längst vergessene Gebete ein.

Irgendwann bekam der alte Nikolaus diese tragische Geschichte zu Ohren.

Dies berührte ihn zutiefst, aber es ging ihn nichts an. Leid tat es ihm um das unschuldige Kind.

Die Leute, die ihn kannten, ahnten, dass vielleicht gerade dieser Einsiedler die nötigen magischen Kräfte besaß, die anderen ausgebildeten Ärzte fremd und unbekannt waren. Sie ahnten, dass die Heilkunst dieses alten Mannes nicht allein auf die Heilkraft der Kräuter zurückzuführen ist. Es müssen mehr – überirdische - Kräfte in diesem Mann stecken.

Wenn der Alte daran ging, jemandem zu helfen, tat er es nie, ohne vorher ein inniges Gebet zu sprechen um dabei für den Kranken und sich Kraft zum Heilen zu erbeten.

Mancher redete ihm zu, sich doch aufzumachen, um sein Glück zu versuchen.

Der Alte wurde ganz unwirsch: „Was gehen mich solche Leute an, d i e können sich doch alles erkaufen“,

(klang da eine schlechte Erfahrung mit „solchen“ Leuten heraus).

Es verging wieder eine geraume Zeit.

Da tauchte ein fremder Reiter mit einem zusätzlichen Pferd auf.

Ein Gesandter überbrachte ihm eine Botschaft, vor allem aber eine Bitte (!) des Königs, ihn zu begleiten, um die kranke Königstochter wenigstens anzuschauen und, wenn irgendwie möglich, ihr zu helfen.

Er wäre, bei Misslingen, absolut keinem Zwang ausgesetzt.

Als Belohnung dürfte der Alte drei Wünsche äußern, egal welche, sie würden ihm erfüllt werden.

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