Illusion Tod

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Johann Nepomuk Maier

ILLUSION TOD

Jenseits des Greifbaren II

Ewiges Bewusstsein aus wissenschaftlicher Sicht

OSIRIS

Verlag

1. Auflage August 2017

Copyright © 2017

OSIRIS – Verlag, Alte Passauer Str. 28, D-94513 Schönberg

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Satz und Layout: Luna Design KG

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

ISBN: 978-3-9817407-7-6

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INHALTSVERZEICHNIS

Cover

Titel

Impressum

Prolog

Vortrag von Prof. Dr. Hans-Peter Dürr

Interview mit Dr. Amit Goswami

Interview mit Dr. Rupert Sheldrake

Interview mit Dr. Pim van Lommel

Interview mit Dr. Raymond Moody

Interview mit Dr. Eben Alexander

Interview mit Prof. Dr. Erlendur Haraldsson

Interview mit Dr. Dr. Walter von Lucadou

Interview mit Gesa Dröge

Interview mit Dieter Hassler

Interview mit Jana Haas

Interview mit Dipl.-Psych. Rolf-Ulrich Kramer

Vortrag von Prof. Dr. Ernst Senkowski

Weltbildwandel - Vom Individualismus zum Altruismus

Schlussgedanken

Eine Erlebnis-Geschichte von Martina S.

Danksagung

Über den Autor

Buchempfehlungen

Anmerkungen

PROLOG

Bei meinem Interviewtermin mit Allgemeinarzt Dr. Reto Eberhard Rast im Schweizer Ort Luzern, sagte dieser einen entscheidenden Satz. Er ließ ihn so ganz nebenbei fallen, als mein Kameramann gerade dabei war, die Technik und das Licht aufzubauen: „Wissen sie Herr Maier, es ist doch wirklich interessant, wie wenig die Menschen sich mit dem Thema Tod auseinandersetzen, wobei das in unserem Leben die einzig „todsichere“ Sache ist, die jeden früher oder später treffen wird.“ Da hat er wohl recht, das mit dem Tod ist eine heikle Sache – im Hinterkopf liegt dieses drohende Szenario irgendwo, aber es ist ja noch so weit entfernt – daran ist noch nicht zu denken. Das Interview war übrigens sehr interessant. Ich lernte viele neue, unbekannte Tatsachen kennen und erfuhr wichtige Details zur aktuellen Nah-Tod-Forschung, von denen ich bis dahin noch nichts wusste. Das Interview war Bestandteil meines zuletzt erschienenen Buches „Jenseits des Greifbaren - Engel, Geister und Dämonen“, in welchem u. a. das Phänomen der Nahtod-Erlebnisse aus der Sicht eines informierten Arztes enthalten war. Dieser erwähnte Satz von Dr. Rast ließ mich aber nicht mehr wirklich los und er wanderte sozusagen in eine Zwischenablage meines Bewusstseins, um von dort aus immer wieder, für einen kurzen Moment, in meine aktuellen Gedanken zu huschen. Ich war äußerst überrascht, dass dieser Themenbereich meiner Film-Doku vor allem in meiner Facebook-Community zu einer kaum mehr zu bewältigenden Anzahl von Dialogen führte. Kein anderes im Buch oder der dazugehörigen Film-Doku dargelegtes Phänomen löste diese heftigen und emotionsgeladenen, polarisierenden Reaktionen aus. Diese gingen von euphorischer Begeisterung für die Erkenntnisse meiner Protagonisten, bis hin zu heftigen Gegenargumenten (dass dies alles Blödsinn sei – das hat doch die Mainstream-Wissenschaft längst bewiesen). Was mich erstaunte, war, dass nur diejenigen gegen diese Überlebenshypothese so heftig wetterten, welche sich nur den Trailer ansahen, aber nicht den gesamten Doku-Film oder das Buch dazu gelesen hatten. Offensichtlich ist das Phänomen „Leben nach dem Tod“ von so heftigen, gefestigten Vorurteilen besetzt, dass viele die Fakten dazu nicht mal mehr hören wollen und alle relevanten Aussagen dazu von vorneherein als Unfug abtun.

Die Mehrzahl derer, welche sich die Doku ansahen und sehr viele meiner Facebook- und You Tube-Follower, wollten jedoch mehr darüber wissen, was uns nach dem Tod erwartet, ob unsere „Seele“ überlebt und was Bewusstsein ist. Auch die wissenschaftlichen Interpretationen der modernen Quantenphysik erregten die Gemüter meiner Abonnenten heftig. Die Zitate von Max Plank, Schrödinger, Böhm und Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, dass Materie nicht auf Materie aufgebaut ist und im Grunde nur so etwas wie eine Art „Geist“ wirkt, eine Software oder ein allumfassendes Bewusstsein, dies war vielen neu und unbegreiflich. Prof. Hans-Peter Dürr erläuterte in seinen Vorträgen und Büchern den Sachverhalt der neuen Physik sehr bildhaft: „Das wir eben mehr erleben, als wir begreifen können“, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Messenger füllte sich im Minutentakt mit Fragen zum Leben nach dem Tod. Es schien die Zeit reif dafür zu sein, dass sich die Menschen wieder dem Thema Tod nähern wollen. Die hoffnungsvollen Aussagen der Nahtod-Berichte und der Sensitiven geben uns eine neue Sicht auf die Wirklichkeit, welche Hoffnung macht, ohne irgendeine Religion bemühen zu müssen. Ist es tatsächlich möglich, dass die physische Welt anders ist, als wir gemeinhin denken und erleben? Wenn die neue Physik hier eine Richtung weist, durch die wir zu einer neuen Überlebenshypothese gelangen, dann bekommt das Thema Tod wieder neuen Aufmerksamkeits-Schwung und eine ganz neue Lebens-Bedeutung. In Zeiten der Diskussionen um Sterbebegleitung und würdevolles Sterben, ist der Umgang mit unserem Tod eher negativ und dramatisch emotional behaftet. In den letzten Jahrzehnten wurde dies und der „Fakt des Sterbens“ ins gesellschaftliche Abseits verlegt. Kaum jemand stirbt heute noch zuhause, sondern vielfach in Begleitung von Fachärzten, Krankenschwestern oder den freiwilligen Helfern in den Hospizen. Dies sind oft die einzigen und letzten Menschen, welche diese letzten Stunden unseres Lebensaktes miterleben dürfen.

Ich denke, dass die oft zu Unrecht gescholtenen neuen Medien und die fast allgegenwärtigen Social-Media-Kanäle, einen großen Beitrag für dieses Neuentfachen des Interesses zum Thema Tod leisten. Wenn schon in den eigenen vier Wänden, in der Familie, diese „unbekannte“ Endphase unseres Lebensweges verdrängt wird, so findet man im „Netz“ unzählige Informationen darüber. Berichte von Menschen, die mit ihren Aussagen über ihre Nah-Tod-Erlebnisse für eine hohe Glaubwürdigkeit sorgen. Kein geschriebener Text - auch wenn der noch so gut ist - kann einen Blick in ein Gesicht ersetzen, welches emotionsgeladen von diesem unglaublichen lebensverändernden Augenblick berichtet. Der Faszination dieser Aussagen kann sich kaum jemand entziehen. Ein Like, ein Klick - und so werden diese Posts und Tweets zigmal geteilt und durch den Freundes- und Follower-Kreis um den ganzen Erdball gestreut – das „Netz“ kennt kaum Grenzen. Die Kommunikation ist zeitnah, spontan und äußerst schnell geworden. Sie wurde aber auch schlagzeilenträchtiger, oberflächiger sowie kurzlebiger. Kaum eine Quelle wird nachrecherchiert oder überprüft. Es kommt zu „postfaktischer“ Meinungsbildung, welche Stimmungen „aus dem Bauch heraus“ zur Wahrheit erhebt. Was ist Wahrheit und was ist Fake?

Und so laufen noch immer viele Dialoge mit meiner Community – nicht selten bis 3 Uhr früh. Zitate, Bilder, Grüße und Fragen. Nicht jede lässt sich sofort nachvollziehen. Zum Beispiel, weshalb denn der (Protagonist und Schweizer Seher) Sam Hess in meinem Doku-Film eine Perücke trägt und warum er sich das antut. Oder ein Physiker, der nach tagelangen Dialogen mit mir in meinem Facebook-Account plötzlich doch zugibt, dass die Materie nicht fest ist, sondern aus unfassbar kleinen Energiewirbeln besteht. Soll man darauf antworten? Klar! Denn alle Follower lesen mit und die Antworten werden eingefordert. Sich hier zurückzuziehen und die Leser mit den Einträgen alleine zu lassen, dies entspräche nicht meiner Einstellung. Aber, es lohnt sich auch. Hunderte Interessierte, die mir -nach dem sie den Doku-Film gesehen haben - schreiben: Endlich jemand, der diese Themen so wissenschaftlich angeht. Viele fühlen sich von der Umwelt, ihrer Familie, Freunden und Kollegen unverstanden und sie erkennen in meinen Recherchen: „Ja, das habe ich auch erlebt, ich bin also doch nicht verrückt und ich kann es nun öffentlich zugeben. Ich habe etwas erlebt, dass nicht in unser materialistisch geprägtes Weltbild passt – und es gibt wohl keine logische Erklärung in unserem Weltbild dafür. Sensitiv ist gut.“ Ich erhielt Geschichten von Menschen, die mit dem Tod gerungen und darüber hinaus in eine Dimension geblickt haben, die sich unser Verstand nicht ausmalen kann. Ich erhielt Berichte von Menschen, die von einem geliebten Verstorbenen besucht wurden. Manche fühlten ihn nur, manche sahen ihn auch und wiederum andere spürten und erlebten einen Glücksmoment durch ihren ganzen Körper strömen. Erlebnisse, die sich so niemand ausdenkt, nur weil ihm gerade langweilig ist. Ereignisse - einschneidend, lebensverändernd und aufrüttelnd. Oft sind es gemeinsame Erfahrungen mit anderen Beteiligten, die Tatsachen zu Tage bringen, die ich als Beweis gelten lasse. Ich werde diesbezüglich noch einige Stories weiter hinten im Buch aufgreifen.

 

Nun wollte ich es genauer wissen. Mit Dr. Reto Eberhard Rast hatte ich jemanden, der glaubwürdig und sachlich ein Für und Wider dazu aufzeigen konnte, ob unser Bewusstsein ein Konstrukt des Gehirns darstellt oder nicht. Als Arzt hat er natürlich das festzementierte materialistische Wissenschaftsweltbild schon beim Studium mit auf seinen künftigen Weg bekommen. Und genau das machte mich neugierig. Wie kann jemand mit diesem fachlichen Background zu dem Ergebnis gelangen, dass unser Bewusstsein den physischen Tod überlebt? Dr. Reto Eberhard Rast ist nicht nur ein im Krankenhaus Luzern arbeitender Allgemeinarzt, sondern auch Vorstandsmitglied der IANDS in der Schweiz. Die Swiss-IANDS wurde 2014 auf Initiative einer Gruppe von Menschen, die entweder persönlich eine Nahtoderfahrung hatten oder beruflich öfter mit dem Tod konfrontiert waren, gegründet. Das primäre Ziel ist der Informationsdienst. Die Swiss-IANDS leistet Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie Beratungsdienste und bei Möglichkeit Unterstützung von Forschungstätigkeiten. Sie ist offizielles Organ der Mutterorganisation IANDS, welche ihren Hauptsitz in Durban (USA) hat. Die Swiss-IANDS ist als Verband organisiert und konfessionell unabhängig.

Ich kannte natürlich - auch schon aufgrund meiner Recherchen zu den früheren Büchern - das Themenfeld ziemlich gut. Ich habe die meisten der in deutscher Sprache erschienenen Bücher der letzten Jahrzehnte gelesen, habe aber eine tiefergehende und persönliche Auseinandersetzung, auch mit Interviews und persönlichen Gesprächen dazu, nicht wirklich ins Auge gefasst. Wie so oft im Leben kommt es anders, als man gemeinhin denkt. Ein Todesfall in der Familie mit einem anschließenden, unglaublich paranormalen, Erlebnis-Marathon über einen Zeitraum von sechs Wochen und die Reaktion auf meinen ersten Doku-Film, schubste mich nun dorthin, um mich jetzt eingehender mit diesem Thema zu befassen. Dieses Phänomen und die vielen Gespräche mit Wissenschaftlern in den letzten Jahren, führten mich auf ein Feld von Fakten und Erkenntnissen, die öffentlich kaum bekannt und diskutiert werden. Das muss sich ändern!

Vielleicht hat auch die Esoterik-Szene mit ihren vielen Versprechungen in den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen, dass dieses Themenfeld so durcheinandergewirbelt wurde und es schließlich in einer nicht mehr glaubhaften Ecke - im Grenzbereich der Wissenschaft - gelandet ist.

Aber der Tod ist zu wichtig, als dass wir ihn der Esoterik-Szene überlassen sollten, zumal er auf uns alle wartet!

Eines kann ich schon mal vorwegnehmen: Der Nahtod-Forschung ist es gelungen, den Nachweis zu erbringen, dass wir nicht Sterben und der Tod eine Illusion darstellt.

„Stopp!“ wird wohl der eine oder andere jetzt einwenden: „Das wir sterben ist doch nun mal Faktum und keiner ist von den Toten wieder auferstanden – von Jesus einmal abgesehen.“ Gut, das kommt natürlich auf die Definition an. Auch hier werden wir uns in den folgenden Kapiteln noch ausführlicher und tiefergehender auseinander setzten müssen.

Wenn wir uns mit dem physischen Körper gleichsetzten, haben wir schon das erste Dogma, welches so in Zukunft wissenschaftlich nicht mehr haltbar sein wird. Unser Bewusstsein ist etwas anderes als unser physischer Körper.

Aber weshalb hat sich diese Erkenntnis noch nicht wirklich herumgesprochen? Wieso ist sich der größte Teil der Hirnforscher und Biologen immer noch so sicher, dass allein unser Gehirn unser Ich-Bewusstsein - unseren Geist - erzeugt?

Die Antwort ist ganz einfach: Dieses neue Weltbild ist sehr komplex und bedarf auf unterschiedlichen Ebenen noch einiger kommunikativer Kraftanstrengungen, bis sich die veraltete Lehrmeinung verändert. Das kann dann schon mal ein bis zwei Generationen dauern. Also, lasst uns damit beginnen!

Sie, lieber Leser, müssen nicht so lange warten, denn Sie haben sich entschieden dieses Buch zu lesen. Es handelt sich um eine der atemberaubendsten und spannendsten Geschichten, die vor rund 100 Jahren mit der Entdeckung der Quantenphysik begann und immer noch andauert.

Wenn wir uns die neuen faktischen Beweise für ein Leben nach dem Tod ansehen wollen, dann sollten wir zuerst mit den Experten sprechen, welche die Pionierarbeiten auf diesem Gebiet geleistet haben. Und hier, lieber Leser, wird sich zeigen, dass wir bisher ein sehr verzerrtes Bild und Verständnis unserer materiellen Welt und unserer Realität haben, auch wenn uns die uns umgebende Materie auch noch so fest vorkommt, ist sie nicht das, wofür wir sie halten!

Denn hier liegt das erste Geheimnis des „Leben nach dem Tod“ verborgen. Lüften wir dieses Geheimnis! Lüften wir diesen Realitätsschleier und unser Blick wird frei auf ein Wirken ohne Ursache, ohne das Kausalitäts-Prinzip. Entdecken wir eine Wirklichkeit, die mehr ist, als aneinandergereihte Atome und Molekülstrukturen. Danach wird die Realität der Welt und unsere Betrachtungsweise eine ganz andere sein. Kein neuer Prozess. Schon Thomas S. Kuhn schreibt in seinem berühmten Buch „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“, dass es zu jeder Zeit eine offizielle Weltsicht gab, die in den Schulen gelehrt wurde. Fortschritt in der Wissenschaft vollzieht sich nicht durch kontinuierliche Veränderung, sondern durch revolutionäre Prozesse; ein bisher geltendes Erklärungsmodell wird verworfen und durch einen anderes ersetzt. Diesen Vorgang bezeichnen wir als einen Paradigmenwechsel.

Thomas S. Kuhn schreibt:

„Wenn der Wissenschaftshistoriker die Ergebnisse der früheren Forschung vom Standpunkt der zeitgenössischen Geschichtsschreibung untersucht, könnte sich ihm der Gedanke aufdrängen, dass bei einem Paradigmenwechsel die Welt sich ebenfalls verändert. Unter der Führung eines neuen Paradigmas verwenden die Wissenschaftler neue Apparate und sehen sich nach neuen Dingen um. Und was noch wichtiger ist, während der Revolutionen sehen die Wissenschaftler neue und andere Dinge, wenn sie mit bekannten Apparaten sich an Stellen umsehen, die sie vorher schon einmal untersucht hatten. Es ist fast, als wäre die Fachgemeinschaft plötzlich auf einen anderen Planeten versetzt worden, wo vertraute Gegenstände in einem neuen Licht erscheinen und auch unbekannte sich hinzugesellen… Die Welt, in die der Studierende dann eintritt, ist jedoch nicht ein für alle Mal durch die Natur seiner Umwelt einerseits und der Wissenschaft andererseits festgelegt. Sie wird vielmehr gemeinsam von der Umwelt und der bestimmten normal-wissenschaftlichen Tradition, der zu folgen der Studierende angehalten wurde, bestimmt. Deshalb muss zur Zeit einer Revolution, in der sich normal-wissenschaftliche Tradition verändert, die Wahrnehmung des Wissenschaftlers von seiner Umgebung neu gebildet werden – in manchen vertrauten Situationen muss er eine neue Gestalt sehen lernen. Wenn er das getan hat, wird die Welt seiner Forschung hie und da mit der vorher von ihm bewohnten nicht vergleichbar erscheinen…“

Ich bin davon überzeugt, dass wir kurz davor stehen einen Quantensprung bei der Erforschung des Phänomens Leben zu machen. Interessanterweise sind hier die Physiker schon wesentlich weiter als die Biologen, welche immer noch zu verstehen versuchen, ab wann das System „Leben“ beginnt – wann Materie tot ist und wann lebendig. In diesem Buch werden Sie die Antworten darauf finden, da diese Frage eine zentrale Frage in Bezug auf das Leben nach dem Tod sein wird. Denn auch hier müssen wir einen neuen Blick auf die Realität der „Dinge“ und des „Lebens“ werfen, um zu versehen, was hier wirkt und welche Gesetzmäßigkeiten dahinterstecken.

Sicherlich fällt es uns immer schwer umzudenken. Das, was wir in der Schule gelernt haben, hat uns doch sehr weit gebracht. Unsere moderne Technik, Medizin, Globalisierung und unser Wohlstand – zumindest in den meisten westlich orientierten Ländern der Welt. Kann es sein, dass dennoch die Dinge, die wir für völlig klar und eindeutig halten, in Wahrheit doch ganz anders sind? Kann es sein, dass tatsächlich noch mehr im Verborgenen liegt als wir bisher aufgedeckt haben? Die Antwort lautet ganz klar: Ja! Denn wer sich nur etwas für die Mainstream-Wissenschaft interessiert, kommt an der Erkenntnis der letzten Jahre nicht vorbei, dass wir rund 96 Prozent des Universums überhaupt nicht kennen. Die Astrophysiker nennen es dunkle Materie oder dunkle Energie, haben aber keinen blassen Schimmer, was das sein soll. Es tut in Forscherkreisen echt weh, zugeben zu müssen, dass wir den größten Teil der Wirklichkeit überhaupt nicht kennen.

Immer wieder in der Geschichte - so T. S. Kuhn - machten wir diesen evolutionären Erkenntnissprung und sahen plötzlich die Welt mit ganz anderen Augen. Das wird auch in diesem Fall so sein.

Dies war bei Newton, Darwin, Einstein und Plank kaum anders. Klar tun wir uns schwer damit, etwas, dass für unser gewohntes Denken so fremd und eigenartig erscheint, sofort zu akzeptieren. Es widerspricht doch komplett unserem gesunden Menschenverstand. Wir möchten es am liebsten wieder beiseitelegen und es den „Experten“ überlassen, darüber nachzudenken und zu forschen. Aber aufgepasst! Hier geht es um nicht weniger, als um die Frage, ob wir den Tod überleben oder nicht! Und ich denke, da ist es die Suche nach einer eindeutigen Antwort wert – falls es diese tatsächlich gibt. Die Auseinandersetzung mit unserer Wirklichkeit ist notwendig, um am Ende das Forschungs-Ergebnis verstehen zu können. Erst wenn wir erahnen können, wie diese Wirklichkeit entsteht, ist das Aha-Erlebnis in Bezug auf unser ewiges Ich-Bewusstseinsfeld nicht mehr weit. Nein, dann wird dieses neue Weltbild sogar zwingend notwendig.

Auf meiner Suche nach der Wahrheit und nach den Phänomenen der erweiterten Realität, waren es wieder die Zufälle, welche mich dem unbekannten Terrain einen Schritt näher brachten. Für den Doku-Film und für das Buch wäre es wirklich toll gewesen, nochmal ein persönliches Gespräch mit Prof. Hans-Peter Dürr, dem ehemaligen Direktor des Max-Plank-Instituts für Physik, zu führen. Wie kaum ein anderer verstand er es, die Einsichten, welche die Physik der Quanten in den letzten 100 Jahren ans Licht der Welt gebracht hatte, so zu erläutern, dass man erkenne konnte: Hier geht es um viel mehr also nur um Physik. In einem seiner Bücher zeigt er auf, dass die Welt nicht von Dingen zusammengehalten wird, sondern von etwas Unbegreiflichem. Deshalb unbegreiflich, weil der Mensch durch seine Evolution und dem Umgang mit der Materie eine „Apfelpflücksprache“ entwickelt hat und alles in Ursache und Wirkung zerlegt. Bei uns Menschen muss es einen Grund geben, warum das eine so oder das andere so ist. Jedoch merkte er auch an, dass wir eben mehr „erleben“ können als wir im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“ können. Er zeigte auf, dass das, was die Welt im Innersten zusammenhält - was die Wirklichkeit ausmacht - nicht dinglicher Natur ist, sondern eine kreative embryonale Lebendigkeit hat. Er stellt fest, dass wir eine offene Zukunft besitzen und die Erschaffung der Welt in jedem Augenblick neu passiert. Ja, dies war sein Wort: Er nannte die Atome nicht Atome sondern „Wirks“ – etwas das wirkt, eine Veränderung. Er erkannte, dass die Veränderung an sich die Realität schafft und nicht „a“ hat sich in der Zeit zu „b“ verändert. Leider kam es zu keinem Gespräch mehr, da er im Jahr 2014 verstarb. Die Welt hat einen großen Denker weniger, der für eine Zukunft gekämpft hat, die sich nicht mehr dadurch auszeichnet, dass der Stärkere alles bekommt, sondern den wahren Motor der Evolution - nämlich die Kooperation - aufgreift und so gemeinsam die Probleme der Zukunft des Menschen gelöst werden. Prof. Dürr wusste, dass die Physik erkannte, was die Mystiker und alten Lehren schon immer behaupteten: Wir sind im Grunde alle Eins – es gibt nichts Getrenntes, nichts Abgetrenntes. Er hatte dafür den Begriff „Advaita“ (nicht Dualität, nicht Zweiheit), das nicht Trennbare. Kurz nach Filmstart im September 2016 war mein Doku-Film „Jenseits des Greifbaren – Engel, Geister und Dämonen“ bereits auf einen vorderen Platz in dieser Kategorie bei Amazon gesprungen – zu meiner völligen Überraschung. Ich hatte wohl ein Thema erwischt, das viele Menschen brennend interessiert. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt die Vermarktung des Films noch selber in die Hände genommen hatte, bekam ich unzählige Zuschriften von Menschen und Verlagen. Durch diesen „Hype“ wurde auch der Inhaber eines Verlags aufmerksam, der mich kontaktierte, um mit mir über den Film und die Konditionen für die Aufnahme in seinen Online-Shop zu sprechen. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut und so wollte ich ihn persönlich kennen lernen, um ihm seine getätigte Bestellung zu übergeben. Leander M. von Kraft besuchte in der Nähe meines Wohnortes, in Bad Reichenhall, einem Vortrag und so vereinbarten wir ein Treffen am Hausberg, dem Predigtstuhl. (Übrigens: Für einen Familien-Ausflug nur bestens zu empfehlen, denn die Predigtstuhlbahn ist eine historische Sensation – sie wurde 1927 / 28 erbaut und bringt seitdem zuverlässig ihre Gäste zu einer super Aussicht auf den Berg. Diese Gondel ist die älteste im Original erhaltene Großkabinenseilbahn der Welt und war damals ein Meilenstein im Seilbahnbau.)

 

Bei diesem Gespräch erzählte ich ihm von meinem neuen Buch und dem zweiten Teil der Doku „Jenseits des Greifbaren“, und dass ich leider nicht mehr das Glück hatte, Prof. Hans-Peter Dürr persönlich zu treffen. Daraufhin sagte er: „Hier, ich kann dir weiterhelfen. Ich habe einen seiner letzten Vorträge mitgefilmt und die Rechte daran. Diesen Vortrag kannst du gerne verwenden.“ Die Aussicht auf dem Predigtstuhl war hervorragend, aber diese Geste war schon ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für mich. Er sandte mir den Film zu und ich kann sagen, der Vortrag ist - wie immer - eine wahre Offenbarung von Einsichten, Erkenntnissen und neuen Perspektiven, wie sie eben nur Prof. Dr. Hans-Peter Dürr zum Ausdruck bringen konnte. Wie schon C.G. Jung diese Art der Zufälle mit dem von ihm eingeführten Begriff der „Synchronisation“ beschrieb: Manchmal kann man offensichtliche Geschehnisse und Ereignisse nicht mehr mit dem Wort „Zufall“ beschreiben.