Und eine Zeit wird kommen...

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Und eine Zeit wird kommen...
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Joachim Stiller

Und eine Zeit wird kommen...

Gedichte 1

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Und eine Zeit wird kommen...

Impressum neobooks

Und eine Zeit wird kommen...

Die Blume (J. Stiller, 7 Jahre)

Die Blume steht im Ruhme,

Und gibt wacht,

Dass sich niemand

Daran macht.

35-Stunden-Blues (Kollektivarbeit der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken)

Um sechs Uhr schellt der Wecker,

Für Müller-Lüdenscheidt;

Er ist noch ganz schön groggy,

Und ist’s auch langsam leid.

Müller...

Müller springt aus dem Bett,

Haut sich die Birne ein.

Müller denkt sich: „Wat’n Scheiß,

Muss datt so früh am Morgen sein?“

Müller...

Sinnspruch (Otto Walkes)

Ach wie gut, dass niemand weiß,

Dass ich Rumpleheinzchen stieß.

Das Denkmal (für Rudolf Steiner)

Steinchen vier und Steinchen fort,

Steinchen hier und Steinchen dort,

Steinchen bist gewesen.

Liebe

Trag Liebe tief im Herzen,

Das Herz in dem Verstand;

Dann hältst Du alle Zeiten,

Die Welt in Deiner Hand.

Morgenstund

Die Sonne steht noch unten, tief,

War das ein Habicht, der da rief?

Und noch schlafen alle Leute.

Morgenstund hat Gold im Mund,

Welch ein Tagesanbruch, heute.

Die Landschaft ist in Gold getaucht,

Der Nebel über Bäume haucht,

Und sanft grün‘ hier die Wiesen.

Wölkchen ziehen durch den Äther,

Stärken wollen wir uns später;

Wachsen will ich heute Morgen,

Bin ganz leer und ohne Sorgen,

Werde heut zum Riesen.

Abendstunde

Die Sonne tief am Horizont,

Jetzt trink ich mir mein Bierchen, blond,

Und lass den Tag vorüberziehn,

Wie schön doch heut die Sonne schien.

Ich mache mich ganz leer im Geiste,

Hör Musik bis Nachts, ganz leise;

Ich lasse meine Seele baumeln,

Bis ich in den Schlaf getaumelt.

Freiheit

Mitten durch das Jammertal,

Es war nicht immer ohne Qual,

Bin ich lang genug gegangen,

Hätt mich fast erhangen.

Was ist das für ein Land?

Kein Mensch reicht Dir die Hand;

Doch eines Tages siehst Du Licht,

Wenn aus Dir die Liebe spricht.

Wir sind aufgewacht,

Kinder an die Macht;

Spürst Du die Freiheit?

Siehst Du die Ewigkeit?

Der alte Schuh

Es war einmal ein alter Schuh,

Der wollte endlich seine Ruh;

Doch trug ihn noch ein alter Mann,

Und zog ihn abends auf den Spann.

Da ging dem Schuh die Puste aus,

Er nahm ganz heimlich nun reiß aus;

Und wandelt nun durch diese Welt,

Bis eines Tags der Vorhang fällt.

Die Frauen

Was ist das Schönste auf der Welt?

Die Frauen, die Frauen.

Was wär das Leben ohne sie,

Die Frauen, die Frauen?

Das ewig weibliche zieht uns hinan:

Die Frauen, die Frauen.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt:

Die Frauen, die Frauen.

Ob blond, ob schwarz, ob braun,

Ich liebe alle Frauen.

Die Flasche

Sie ist so rund und voll:

Die Flasche.

Ich trink sie aus, wie toll:

Die Flasche.

Nun ist die Flasche leer,

Doch hab ich keine mehr,

Und auch keine Asche.

Das Ich

Das Ich ist eine Flamme,

Und kann zur Sonne werden;

Sie führt Freiheit im Gespanne,

Und meint Liebe hier auf Erden.

Die Fernsehseuche (für Ahriman)

Der Fernseher ist angestellt,

Schon flimmert mir die halbe Welt,

Trivial in meine Wohnung.

Ich sitze nun seit Stunden schon,

Und das Flimmerding spricht Hohn;

Es schlägt mir auf den Magen.

Ich bin wie aufgeladen!

Bald hab ich einen Schaden!

Vor Angst drück ich den roten Knopf,

Und halte mir nur noch den Kopf,

Es zwickt mich in die Waden.

Endlich hat die Seele Ruh,

Doch der Dümmere bist du,

Der nicht klug wird aus dem Schaden!

Die Pleite

Das Zigarettengeld ist alle,

Doch mein Nachbar heißt bloß Kalle.

Der hat selber keine Knete,

Und pisst bloß immer in die Beete.

Wo bin ich hier gelandet,

Ich bin hier halt gestrandet,

In einer gar zu heilen Welt.

Hunger

Es gibt viel Hunger in der Welt,

Was soll man kaufen ohne Geld,

Und satt sind nur die Reichen.

Menschen sterben tausendfach,

Doch nur wenige sind wach,

Dem Elend zu begegnen.

Doch es werden immer mehr,

Und der Kampf, er wütet schwer,

Den Egoismus zu besiegen.

Dieser Sieg wird unser sein,

Und es fällt ein Riesenstein,

Von unser aller Herzen,

Wenn wir es nicht verscherzen.

Grabgesang

Es gibt nichts größeres, als den

sozialen Organismus in seiner

Freiheitsgestalt zu erreichen.

Er ist gegliedert in das Wirtschaftsleben,

das Rechtsleben und das Geistesleben.

Freiheit ist das tragende Prinzip

im Geistesleben, Gleichheit ist das

Rechtsprinzip, und Brüderlichkeit

will sich in der Wirtschaft verwirklichen.

So erfüllen sich die drei großen Ideale

der Französischen Revolution in den

drei autonomen und selbstbestimmten

Funktionssystemen des sozialen Organismus.

Das bedeutet, den anthroposophischen

Sozialismus für die ganze Menschheit zu erreichen.

Die Demokratiefrage

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