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Einordnung der Zuwanderung aus biblischer Sicht
Jakob Tscharntke
Jakob Tscharntke
Einordnung der Zuwanderung
aus biblischer Sicht
© Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen e.V.
© Lichtzeichen Verlag GmbH
Coverbild: Shutterstock, SpeedKingz
E-Book Erstellung:
LICHTZEICHEN-Medien - www.lichtzeichen-medien.com
ISBN: 978-3-86954-831-9
BN: 548831
Inhalt
Vorwort
Der Christ und der Fremde
Wie gehen wir als Christen mit der Zuwanderungsproblematik um?
Vorwort
Bibeltreue Verkündiger des Wortes Gottes werden besonders dann von säkularen Medien wahrgenommen, wenn sie den Zeitgeist anprangern und der Welt auch Unbequemes sagen.
So sorgte im Oktober 2015 ein Pastor in Südwürttemberg für Schlagzeilen. Insbesondere mit zwei Predigten ist Jakob Tschamtke, Pastor der Evangelischen Freikirche Riedlingen, ins Kreuzfeuer öffentlicher Kritik geraten. Hatte er sich doch „erdreistet”, gegen den Mainstream zur Flüchtlingsproblematik in Deutschland aus biblischer Sicht Stellung zu beziehen.
Daraufhin musste sich die zuständige Staatsanwaltschaft mit einer Strafanzeige gegen Tschamtke wegen des Verdachts der Volksverhetzung beschäftigen, die (so berichteten mehrere Zeitungen) der ehemalige Ravensburger Baptistenpfarrer Stefan Weinert erstattete. Auch mit einer Online-Petition an den Deutschen Bundestag geht Weinert gegen den Riedlinger Glaubensbruder vor. In den „Neuigkeiten” von Weinerts Petition heißt es am 11. Oktober: „Vor wenigen Tagen habe ich bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg Strafanzeige wegen Volksverhetzung (§ 130 StGB) und anderer Delikte gegen einen Pastor aus Riedlingen erstattet. Dieser Prediger verunglimpfte auf das Schlimmste vor allem die derzeit zu uns kommenden muslimischen Flüchtlinge und meinte, dies auch noch mit der Bibel (vor allem Altes Testament) her begründen zu können....” - Bis zum Redaktionsschluss für dieses Büchlein fand Weinerts Petition bundesweit nur 16 Unterstützer.
Auch der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland distanzierte sich von Tschamtke und kündigte gegenüber der schwäbischen Zeitung „Südfinder” an, rechtliche Schritte gegen ihn einzuleiten. Doch die Riedlinger Gemeinde steht hinter ihrem Pastor. Im Mai 2016 will (so die Zeitung) der Bundesrat über den Ausschluss der Gemeinde Riedlingen aus dem Freikirchen-Bund entscheiden.
Die meisten Medienberichte und -kommentare erwecken den Eindruck, Pastor Tschamtke sei ein gefährlicher Brandstifter. Doch in seinen Predigten lassen sich keine Belege dafür finden. Lesen Sie selbst!
Thomas Schneider
Referent und Evangelist
im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft
Weltanschauungsfragen e.V.
Der Christ und der Fremde
Predigttext: Jesaja 1, 2-7 / Lesung Römer 13,1-4
Liebe Brüder und Schwestern, liebe Gäste, wir wenden uns heute dem aktuellen und höchst emotionsgeladenen Thema „Zuwanderung” zu.
Gibt es da von christlicher Seite überhaupt etwas zu diskutieren? Ist nicht ganz selbstverständlich, dass Christen alle Menschen lieben, deshalb allen Menschen helfen und Zuwanderer - egal woher und welchen Glaubens in unbegrenzter Zahl - in Deutschland willkommen heißen müssen?
So oder so ähnlich wird von kirchlicher und freikirchlicher Seite in diesen Tagen zuhauf argumentiert: Die Bibel predigt die Botschaft der Liebe. Wer Einwände gegen die Zuwanderung erhebt, der zeigt, dass er nicht liebt, zumindest nicht die Zuwanderer, und demnach gar kein wirklicher Christ sein kann. Ein römisch-katholischer Priester in Norddeutschland hat deshalb Zuwanderungskritiker gar direkt aufgefordert, aus der Kirche auszutreten.
An „biblischen Belegen” für diese Sicht fehlt es natürlich nicht. Da wird auf das Liebesgebot und das der Nächstenliebe ganz allgemein, und auf das der Feindesliebe im Besonderen, hingewiesen. Wobei ich mich frage: Haben die, die das Letztere tun, nämlich auf die Feindesliebe hinweisen, bedacht, dass sie damit die Zuwanderer als unsere - zumindest potentiellen - Feinde bezeichnen?
Der Hinweis auf den barmherzigen Samariter darf nicht fehlen und erst recht nicht die alttestamentlichen Bestimmungen zum Umgang mit dem „Fremden”. „Die Fremdlinge sollst du nicht bedrängen und bedrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen” (2.Mose 22,20). Oder „Der Herr hat die Fremdlinge lieb!” (5.Mose 10,18). Wie kann man also bei einer solchen Wucht „biblischer Belege” anders, als alle Herzen und Türen in Deutschland weit aufzureißen, und alle Zuwanderer willkommen heißen, seien es nun echte Asylsuchende, Wohlstandstouristen oder auch muslimische Terroristen – denn schließlich sollen wir ja auch die Feinde lieben! Sagt Gottes Wort das wirklich?
Zunächst halten wir fest: Ja, Christen lieben alle Menschen! Ja, Christen lieben alle Menschen!
Aus einem mindestens zweifachen Grund. Denn ausnahmslos alle Menschen sind von Gott zu seinem Ebenbild geschaffen. Jeder einzelne Mensch, ganz unabhängig von seinem Geschlecht, seiner Hautfarbe und seiner Rasse, hat einen einzigartigen Wert und eine einzigartige Würde, die ihn über alle anderen Geschöpfe dieses Universums hinaushebt. Wir Menschen sind von Gott in der Ordnung sogar höher gestellt als die Engel. Wir sind zu seinem Ebenbild geschaffen. Man kann es wirklich so sagen: Wir sind von einer einzigartigen Würde. Verliehen von Gott. Die uns über alle anderen Geschöpfe des Universums hinaushebt. Nur Gott steht über uns, was die Würde und den Wert anbelangt. So sagt es die Bibel. Das ist das Erste, von der Schöpfung her. Mit einer ganz einzigartigen Würde sind wir versehen. Jeder Mensch, ob rot, ob gelb, ob weiß, ob schwarz.
Und jeder Mensch ist von Gott geliebt. Das sehen wir in Jesus. Für jeden Menschen ist Jesus am Kreuz gestorben. Jeder einzelne Mensch ist teuer erkauft, nicht mit Gold oder Silber, sondern mit dem heiligen, teuren Blut Jesu. Für jeden hat Jesus das Heil vollbracht. Für jeden stehen die Tore ins Himmelreich sperrangelweit offen. Jeden sollen wir einladen, dieses Heil anzunehmen. Dass sie nicht eines Tages zufallen, wenn der Herr wiederkommt, und viele draußen stehen. Alle sollen mit Jesus zu leben, heute schon auf dieser Erde und erst recht in der himmlischen Herrlichkeit. Alle – ob Deutsche, Franzosen, Russen, Syrer, Nigerianer oder was es sonst an Rassen und Nationen auf dieser Erde geben mag. Christen lieben alle Menschen.
Heißt das aber auch, dass wir alle bei uns aufnehmen müssen? Sehr häufig kommt ja genau diese Schlussfolgerung, fast automatisch.
Lasst mich den Sinn oder Unsinn dieser Frage an einem praktischen Beispiel veranschaulichen:
Nehmen wir an, ich habe ein schönes nettes Einfamilienhaus mit 100 m2 Wohnfläche samt Garten, 1 Bad, 1 Toilette, 1 Fernseher und 2 Liegestühlen. Nun gibt es in meinem Umfeld 10 000 Notleidende, die ich alle als Christ von Herzen liebe. Also lade ich sie ein, bei mir zu wohnen, und sie an dem, was Gott mir geschenkt hat, teilhaben zu lassen. 200 von ihnen kommen tatsächlich. Ich bin begeistert. Ich liebe diese Menschen. Ich will ihnen helfen. Jetzt sind sie da. Super!!! Ich bekomme sie auch alle in meinem Häuschen unter, eng nebeneinandergestellt oder 3lagig übereinanderliegend gestapelt. Platz ist schließlich in der kleinsten Hütte! „Wir schaffen das!” Bald aber wird’s im Wohnzimmer laut: 50 streiten sich vor dem Fernseher, welches Programm angeschaut werden soll. Die ersten werden schon handgreiflich. Auch vor der Toilette gibt es Rangeleien, weil 15 gleichzeitig dringend „müssen”. In der Küche versuchen derweil 25 meiner Gäste mit 5 Töpfen und 3 Pfannen auf meinem 4-Plattenherd 15 verschiedene Nationalgerichte zu kochen. Die ersten Scheitel werden gerade mit Hilfe meiner Pfannen neu gezogen. In den Schlaf- und Gästezimmern herrscht Gekreische, Füßestampfen und die ersten Messer werden gewetzt, weil der Verteilkampf um mein Bett, die Gästecouch und zwei Luftmatratzen eingesetzt hat. Schließlich naht die Nacht! Ich brauche dringend frische Luft. Nichts wie raus in die stille Beschaulichkeit meines Gartens. Dort fliegen schon die Fäuste. Meine Zaunlatten und Gartenpfosten werden als Waffen geschwungen. In einer Ecke sehe ich, wie einer den Hahn seines Revolvers spannt. Denn die 75, die gerade nicht am Fernseher, in der Küche, vor der Toilette sowie im Schlaf- und Gästezimmer am Klären ihrer Bedürfnisse sind, die „klären” gerade, wer von ihnen es sich auf den zwei Liegestühlen im Garten bequem machen darf Wir könnten das Szenario noch zwei Wochen oder auch 4 Monate gedanklich fortsetzen. Versetzt Euch möglichst mitfühlend in die Lage des liebevollen und gastfreundlichen Hausherrn! Und stellt Euch vor: in den kommenden Wochen stellen sich von den eingeladenen 10 000 Notleidenden noch weitere ein ...!
Ich denke, ich kann hier einen Schnitt machen: Wer so handelt, der liebt nicht, der hilft auch nicht! Der vermehrt vielmehr Chaos und Unfrieden ins nahezu Grenzenlose!
So etwas kann nicht von Gott gewollt sein. Denn Gott will Frieden, und nicht Chaos und Bürgerkrieg! Schon allein deshalb sollte es für jeden denkenden Christenmenschen von vorneweg klar sein, ohne dass er dazu auch nur ein einziges Mal zusätzlich ins Wort Gottes schauen muss. So etwas kann nur von der Macht der Finsternis kommen, von Satan, vom Teufel. Denn der Teufel ist der Diabolos, der große Durcheinanderbringer und Unruhestifter. Wenn der ein solches Chaos sieht, der reibt sich begeistert die Hände. Und in Deutschland reibt er sich in diesen Tagen gewaltig die Hände!
Damit zu dem, was Gottes Wort wirklich sagt.
Worin liegt der grundsätzliche Irrtum derer, die bei der derzeitigen Invasion nach Deutschland mit Argumenten wie der Nächstenliebe oder dem barmherzigen Samariter daherkommen?
Diese Menschen begehen einen sogenannten „Kategorienfehler”. Diesen Begriff dürft Ihr Euch durchaus merken. Solche Kategorienfehler sind weit verbreitet, sogar in der Wissenschaft. Obwohl die es definitiv besser wissen müssten, und stiften in der Regel eine Menge Verwirrung. Häufig werden sie auch ganz bewusst eingesetzt, gerade auch in der Wissenschaft, um Behauptungen scheinbar zu beweisen und andere gezielt für dumm zu verkaufen.
Ein solcher „Kategorienfehler” liegt vor, wenn ich eine Aussage, die in einem bestimmten Zusammenhang gilt, auf einen ganz anderen Zusammenhang übertrage, und so tue, als würde sie dort genauso gelten.
Ich veranschauliche das gerne mit folgendem Beispiel:
Nehmen wir an, ich hätte vor 20 Jahren unsere Kinder, als sie noch klein und süß waren – jetzt sind sie nur noch süß – losgeschickt, um 5 Brezeln und 10 Wecken zu kaufen. Sie gehen los mit dem Geldbeutel und der Einkaufstasche, und kommen zurück - nach 20 Jahren. Im schicken roten Ferrrari fahren sie vor. Ich frage sie: „Wo um Himmels willen wart Ihr denn so lange? Was habt Ihr bloß gemacht?” Sie antworten ganz cool: „Wir haben ein weltweites Handelsimperium in Sachen Backwaren aufgebaut. Dazu hast Du uns doch losgeschickt”. Ich staune und denke nach: Von Backwaren hab ich tatsächlich geredet. Brezeln und Wecken gehören zweifellos zu den Backwaren. Geld habe ich ihnen auch gegeben. Um Handel ging es also auch. Bei uns bezahlt ja nicht das Landratsamt. Also mit dem Geld und mit den Backwaren haben sie Recht. Aber hatte ich sie tatsächlich zum Aufbau eines weltweiten Handelsimperiums losgeschickt? Definitiv nicht. Sie sollten 5 Brezeln und 10 Wecken kaufen. Ein ganz exakt begrenzter Auftrag. Sie aber haben meinen ganz exakt begrenzten Auftrag auf eine ganz andere Ebene übertragen.
Kategorienfehler!
Versteht Ihr, liebe Geschwister, das biblische Gebot der Liebe, der Bruderliebe, der Nächstenliebe und der Feindesliebe, einschließlich des Beispiels vom barmherzigen Samariter, betrifft die Ebene der persönlichen Begegnung. Wir sollen als Christen jedem anderen in Liebe begegnen. Ganz ohne Zweifel. Dieses Liebesgebot in all seinen Schattierungen sagt aber rein gar nichts darüber, ob und in welcher Zahl ein Volk Fremde in seinem Land aufnehmen muss. Kategorienfehler! Denn das Erste ist eine Frage der persönlichen Begegnung, der persönlichen Beziehungsebene. Und das Zweite ist eine Frage der politischen Ebene. Das sind zwei vollkommen verschiedene Dinge. Ich sage immer: wer das Eine mit dem Anderen in einen Topf schmeißt, der verwechselt Äpfel mit Goldhamstern. Man sollte vernünftigen Menschen zutrauen, dass sie Äpfel von Goldhamstern unterscheiden können.
Und Jesus hat im Gleichnis vom barmherzigen Samariter von einem gesprochen, der unter die Räuber gefallen war. Er hat definitiv nicht davon gesprochen, dass wir unser Land von einfallenden räuberischen Horden ausplündern lassen müssten. Ich sage es bewusst in dieser Formulierung. Wir müssen differenzieren. Ihr wisst, ich lege großen Wert auf maximale Differenzierung. Ganz gewiss gehören nicht alle, die in diesen Tagen zu uns kommen, zu räuberischen Horden. Aber wenn wir sehen, was und wie und in welchem Stil sie zum Teil gewaltsam in unser Land einfallen, dann ist diese Formulierung nicht völlig falsch. Und wenn wir noch das dazu nehmen, was in den Medien nicht berichtet wird. Wenn nur ein Teil davon stimmt, es man im Internet mitbekommt, dann ist dieser Begriff vielleicht berechtigter, als die meisten, die nur aus dem Fernsehen und der Zeitung informiert sind, für möglich halten. Aber wir differenzieren. Wir wollen nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt bestimmt auch die, die wirklich asylbedürftig sind.
Gerade am Gebot der Feindesliebe sehen wir den Unterschied sehr deutlich zwischen der persönlichen und der politischen Ebene. Auch das Gebot der Feindesliebe besagt keineswegs, dass wir dem Bösen freie Hand lassen und ungewehrt freie Bahn machen müssten. Das sehen wir als Erstes bei Gott selbst. Liebt Gott die Feinde? Da müssen wir nicht lange überlegen. Selbstverständlich liebt Gott jeden Menschen. Auch die Feinde. Er liebt ja alle Menschen. Dennoch hat er Israel nicht nur das Recht auf Verteidigung gegeben, mit Waffengewalt, gegen eindringende Feinde. Er hat auch Kriege befohlen. Aktive Kriege. Er straft und richtet den Sünder, unter Umständen mit dem Tod. Die Feindesliebe bleibt davon völlig unberührt, weil das zwei ganz verschiedene Kategorien sind. Denn Gott liebt auch den Feind, den er, weil dieser Böses tut, mit dem Schwert bestrafen muss. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Und wer meint, das Eine hätte mit dem Anderen zu tun, der muss sofort das gesamte Justizsystem abschaffen. Denn wir sollen doch alle lieben!
Das gilt auch für das Neue Testament! Wir haben als Lesung Römer 13,1-4 gehört. Gottes Wort stellt hier fest: „Die Obrigkeit hat das Schwert, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut.” Martin Luther hat mehrere Schriften zu diesem Thema verfasst, unter anderem zur Frage „Ob Kriegsleute in seligem Stande sein können”. Kann man als Christ Kriegsdienst ausüben? Luther hat die Frage klar bejaht. Und Luther hat noch verschiedene andere Schriften dazu verfasst, über gerechte und ungerechte Kriege und so weiter. Und er hat in all diesen Schriften ausgeführt, dass die Obrigkeit selbstverständlich nicht nur das Recht, sondern die gottgegebene Pflicht hat, ihr Volk vor Feinden zu schützen. Deshalb gibt es von Rechts wegen, auch nach christlichem Recht und Ordnung, Soldaten, die ein Land gegen Feinde von außen schützen. Und zwar nicht nur mit freundlichen Worten, sondern mit dem Schwert - also mit Waffengewalt. Wer in diesem Zusammenhang mit der Feindesliebe argumentiert, der zeigt, dass er nicht weit denken kann, auch und erst recht nicht biblisch.
Darmowy fragment się skończył.