Evas wilde Kerle

Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Nervös blickte sich Eva immer wieder zu ihren beiden Söhnen um. Sie nippte hastig an ihrem Sektglas. Noch beschäftigten sich Kevin und Andi friedlich mit den Bausteinen und den Spielzeugautos, doch wie lange das anhielt, wusste Eva nicht. Sie ärgerte sich über ihre Mutter, die zugesagt hatte, während ihres Einstandes in der neuen Schule auf die Jungs aufzupassen. Dann kam wie so häufig etwas dazwischen: ein zusätzlicher Arzttermin. »Zu der Feierstunde kannst du Kevin und Andi gut mitnehmen. Sie stören sicher nicht«, erklärte Evas Mutter. Obwohl sie absehen konnte, dass es Streit gab, widersprach Eva. »Ich muss mich auf dich verlassen können, dass du die Absprachen einhältst, die wir getroffen haben.« Wegen der folgenden Diskussion reichte die Zeit für Eva nicht mehr, um sich umzuziehen. Schnell packte sie Spielzeug zusammen, zog die Kinder hinter sich her zum Wagen. Auf ihrem weißen Jackett befand sich am rechten Ärmel ein Kakaofleck. Mit Schrecken dachte Eva an die vielen anstehenden Konferenztermine, die nachmittäglichen Elterngespräche und Schulausflüge. War die Entscheidung richtig, jetzt schon wieder arbeiten zu gehen? Doch Eva wollte kein weiteres Geld von ihren Eltern und Schwiegereltern annehmen. Nach dem Tod ihres geliebten Mannes hatte sie keine andere Wahl, aber seit Andi in den Kindergarten ging, blieben ihr die Morgenstunden zur freien Verfügung. Sie sehnte sich nach Unabhängigkeit. Gleichzeitig zweifelte sie. »Auf unsere neue Kollegin Frau Flöck!«