Entenbärbel

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Entenbärbel
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Hella Scholz





ENTENBÄRBEL



Lustige Erinnerungen aus Kinder – und Erwachsenenmund



Engelsdorfer Verlag



Leipzig



2014






Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.dnb.de

 abrufbar.



Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig



Alle Rechte beim Autor



Titelbild © Tino Hemmann



Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)





www.engelsdorfer-verlag.de









Jeder kennt sie, jeder hat sie selber erlebt, die vielen verschiedenen urkomischen Situationen im Leben, diese skurrilen Alltagserlebnisse, die lustigen Missverständnisse, den Kindermund, den es auch als Erwachsenenmund gibt.







Dieses Büchlein soll den Leser erheitern und vielleicht sogar sein eigenes Erlebtes wieder lebendig werden lassen.






Inhaltsverzeichnis





Cover







Titel







Impressum







Über das Buch







Der verpasste Wandertag und andere Tage







Aufklärungszeiten







Schlittenfahrten







Fahrradversuche







Prüfungen des Lebens







Lehrjahre







Die lange Zugfahrt







Der falsche Onkel







Trampen in den Tod







Der Dorfklatsch







Frühe Arbeitsjahre und spätere







Mandelforelle und andere Lieblingsdinger







Die zu hoch geschaukelte Gitarre







Ganz schön fette







Kennenlernen und frühe Ehejahre







Die Einklanghupe







Erste Liebe







Der ungewünschte Zirkus







Entenbärbel







Eine ganze DM







Kino, Kino







Das einzelne Kind







Der arme Tiger







Mord und Totschlag







Bei der Reeperbahn







Stadtkind und Gartenarbeit







Das Vergnügungszentrum







Der gar nicht frostige Frosti







Der Weltraum-Clown







Urlaube mit Zahnschmerzen und Gewitter







Urlaub mit des Försters Musik







Urlaube mit Schweinekopf und Absinth







Urlaube mit Selbstversorgung







Urlaub mit Kamikaze







Urlaube mit Bier und Bockwurst







Urlaube mit Seemannsgarn







Der erspielte Respekt







Die günstige Quote







Kreuz und Quer







Da könnte ja auch ein Mann sein







Eine Bootsfahrt, die ist lustig







Navigationsfehler







Die nie eroberte Burg







Alles Essig







Andere Lebensmittel







Der Gurkenbus







Der einsame Schwan und Jesus







Die schnelle Genesung







Nachwort











Wenn andere klüger sind als wir,

 Das macht uns selten nur Pläsier,

 Doch die Gewißheit, daß sie dümmer,

 Erfreut fast immer.


Wilhelm Busch





Der verpasste Wandertag und andere Tage



Hella, noch Schulkind sagt zu Hause Bescheid, dass morgen Wandertag ist, bekommt den Rucksack gepackt und will am nächsten Tag ihre Schulfreundin von zu Hause abholen.



Schimpft doch deren Mutti: „Das dumme Luder ist doch vorhin in die Schule gegangen und hat nicht an den Wandertag gedacht.“



Sie geht zum Treffpunkt, dort ist auch niemand, es kommt auch keiner und ihr fällt es wie Schuppen von den Augen: Wandertag wohl doch erst morgen! Rennt nach Hause, holt ihren Ranzen, eilt in die Schule, kommt erst zur 2. Stunde an. Zu spät, ganz außer Atem entschuldigt sie sich mit den Worten: „Ich dachte heute ist Wandertag.“ Die verständnisvolle Klassenlehrerin meint nur zur Verträumten: „Ist schon gut Hella, kannst dich setzen.“



∗∗∗



Später sollten ihr solch ähnliche Situation im Eheleben zwei weitere Male passieren:



Sie hatten einen Urlaub auf dem Bauernhof gebucht und lebten zu der Zeit gerade wie auf der Baustelle, vor dem Einzug ins Elternhaus gab es noch einiges herzurichten.



Mitten in der Arbeitswoche, der Urlaub war für die nächste Woche geplant, bekommen sie einen Anruf. Es wurde sich im Frankenland gewundert, wieso seit dem Morgen die als Begrüßungsgeschenk gedachten Brötchen an die Türklinke gehangen, nicht hereingenommen wurden. Hatten wir doch die Wochen verwechselt, wir wollten ja mit Urlaub anfangen und fuhren am nächsten Tag gleich los …



∗∗∗



Mutter-Kind-Kur in Dietlas in der Rhön. Wir packen das Auto voll. Es sollen drei Wochen werden für Mutter und Sohn, der Vater kann auch eine Woche dabei sein. Gefunden, aber alles noch so dunkel. Ein ganzes Stück gefahren, es ist schon nachmittags, wundern uns nicht wenig. Laufen um das Gebäude herum, kein Mensch zu sehen, auch keine Väter, geschweige denn Mütter oder Kinder. Wir schauen doch noch einmal lieber auf die Benachrichtigung und sind erleichtert. Zum Glück stimmt das Jahr, der Monat auch, aber um einen Tag haben wir uns versehen. Der Antritt ist erst morgen. Wir finden im Ort ein Quartier, was uns für eine Nacht aufnehmen kann und deren Vermieterin sogar im Heim arbeitet und uns für unseren Eifer sehr lobt und einen fairen Preis macht.





Aufklärungszeiten



Blanka als junges Mädchen beim allgemein geliebten und angehimmelten Englischlehrer gefragt: „What do you have in your mouth?“ (Was hast du in deinem Mund?)



Aufgeregt sagt sie in Englisch – „In my mouth i have your tongue.“ (In meinem Mund habe ich deine Zunge.) und verwechselt my mit your.



Alles johlt und der junge flotte Lehrer lächelt und meint: „Schön wär’s.“



Sie versteht gar nicht, wieso die ganze Klasse so albern ist und meint erbost in der Pause, man werde sich doch wohl noch mal versprechen dürfen und wird aufgeklärt wie Küssen geht.

 



Von Stund’ an, bekam sie keine Wort mehr bei dem Lehrer raus und wurde puterrot, wenn er sie auch nur ansah.



∗∗∗



Blanka in ihren jungen Ehejahren zur Geburt ihres ersten Kindes. Sie befindet sich in einem kirchlichen Krankenhaus und quält sich schon eine Weile mit blinden Wehen.



Wird eine Frau ins Zimmer geschoben und von der Hebamme untersucht und nach Frage, ob ihr Mann dunkel wäre, meint sie: „Aber schnell in den Kreissaal, die Geburt ist ja schon in vollem Gange.“



Richtet sich Blanka ganz entrüstet in ihrem Bett auf und meint: „Ich dachte wenigstens hier geht es gerecht zu. Ich war zuerst da!“



∗∗∗



Blanka und Ernst als junge Eheleute wollen nach der Arbeit in die Oper gehen, er kann sich nicht rasieren, da keine Klingen mehr im Haus.



Sohn Reinhard wird schnell in die Drogerie geschickt. Dort soll er eine Packung Golf holen.



Abgehetzt per Fahrrad platzt er in den Laden und ruft, sich verhaspelnd: „Schnell, schnell eine Packung Gold, meine Eltern haben es eilig.“



Er bekommt das Gewünschte.



Nur Gold waren Kondome!



Der Mutter war die Vorstellung, man könnte nun denken, sie haben den Sohn allen Ernstes um Verhütungsmittel geschickt, sehr peinlich. Am nächsten Tag ging sie in die Drogerie, um das Missverständnis aufzuklären. Der Drogist aber winkte nur ab, sie solle sich doch keine Gedanken machen, wenn sie wüsste, was er alles schon so erlebt hat. Nur erheitert hätte ihn die Bemerkung der Eiligkeit schon.



∗∗∗



Als Hella sich ankündigte, war ihre Mutti schon 40 Jahre alt, hatte schon drei gesunde Kinder zur Welt gebracht und wollte nun ganz vorsichtig sein und ging lieber zum Privatarzt.



Der so Typ: „Na was ist denn dein Mann?“, und witterte bei „Technischer Direktor“ sicher gute Geschäfte und bestellte sie immer wieder mit dem Verdacht auf Myom.



Blanka bezahlt immer schön und ist ganz aufgeregt und tieftraurig.



Als der geschäftstüchtige Arzt mal Urlaub machte – von welchem Geld wohl? – und sein Kollege Dienst hatte, wurde ihr eine ganz normale Schwangerschaft bestätigt und so hieß es dann in der Familie: „Das Myom hat Beine bekommen!“



∗∗∗



Klein-Hella, auf dem Arm ihrer großen Schwester Steffi. Mutti Blanka kommt dazu und gibt Steffi einen Kuss.



Hella ganz entsetzt: „Das ist doch meine Mutti.“



Steffi darauf: „Aber sie ist doch auch meine Mutti.“



Hella schüttelt den Kopf: „Nein, das ist meine große Mutti und Du bist meine kleine Mutti.“



Die große Mutti wollte eine Beule behandeln, die sich die Tochter im Garten unter Indianergeheul zugezogen hat und kommt mit einem großen Messer raus.



Hella schreit ganz entsetzt auf und rennt aus.



Mutti hinterher – kriegt sie nicht und Hella behält ihre Beule.



Übrigens Mutti wollte nur die flache kalte Klinge auf die Beule legen und leicht drücken, damit die Schwellung nachlässt …



∗∗∗



Die kleine Schwester Silke schob ihre noch kleinere Schwester Hella im Kinderwagen auf der Straße spazieren. Eine kinderlose Nachbarin schaut aus dem Fenster und meint zu ihr: „Sag mal, ihr seid doch schon so viele Kinder, da kannst du mir doch dein neues Geschwisterchen geben.“ Meint sie doch ganz entrüstet: „Das ist meine Schwester, die kriegst du nicht, bore dir doch selber eins!“



∗∗∗



Kleine Mutti, ganz junge Dame in Begleitung mit ihrer ersten großen Liebe, dem Rostocker Norbert, ihrem späteren Ehemann – und Hella mit, wie fast immer. Sie möchte was, wird nicht gleich erfüllt und droht scherzhaft: „Ich kann dich auch ganz laut ‚Mutti‘ rufen.“



Verlobungsfeier von Norbert und Steffi. Hella zappelt rum und sitzt einfach nicht still.



Meint doch Norbert zu ihr: „Jetzt halt doch mal stille.“ Sagt sie doch zu ihm: „Also eins will ich dir aber mal sagen, du bist zwar jetzt mein Schwager, aber mein Papa biste nicht.“



Große Mutti Blanka wurde immer, besonders wenn es dringend war, von der Tochter mit dem langgezogenen schrillen Schlachtruf gerufen: „Mutijeeeeeeh!“



∗∗∗



Die Tochter hat immer bei kleinster Verletzung ganz laut geheult und „Hilfe, Hilfe“ gerufen.



Vati Ernst, dem es bei dem vielen besorgten Hinrennen doch einmal zu viel wird, kommt gerannt mit dem Ruf: „Tatü tata, da kommt doch gleich die Feuerwehr!“



Sie ganz verächtlich zu ihm „Blödmann“ und hat das Schreien nachhaltig vergessen.



∗∗∗



Hella 1. oder 2. Klasse. Es wird gefragt, was man denn alles im Konsum kaufen kann.



Sie kennt den Dorfkonsum und meldet sich immer wieder, ihr fällt Zucker, Mehl, Brot, Milch, Eier – alles ein, nur sie wird nicht aufgerufen. Erst als alles ausverkauft ist, da kommt sie dran und ihr fällt nun nichts mehr ein. Da meint sie einfach: „Eine Hella.“



Es wird milde darüber hinweg gegangen. Vielleicht ergeht hinter ihrem Rücken der Rat an ihre Eltern, es mit den Jungen Sanitätern zu probieren zu Aufklärungszwecken.



Junger Sanitäterkurs bei der Dorfhebamme und ich nun dabei.



Heute ist Aufklärung angesagt und die Leiterin erzählt erst einen Witz, wo eine Frau und ein Mann fremdgehen und der Mann der Frau kommt früher nach Hause, erwischt die beiden und hackt mit dem Beil dazwischen, ruft dann den Notdienst an und bestellt ein Pflaster für den Herrn und einen Korkenzieher für die Dame. Alles lacht, ich auch pro Forma, verstanden habe ich ihn erst später.



Dann erzählt sie, dass bei unseren Muttis doch immer so kleine Pillen auf dem Nachtschrank liegen, die zur Verhütung wären und wir haben es doch bestimmt schon mal bemerkt und uns gewundert.



Ich ganz überzeugt „Bei meiner Mutti aber nicht.“



„Aber Hella, deine Mutti ist doch operiert, die kann keine Kinder mehr bekommen.“



Ich dann ganz empört nach Hause und meine Mutti zur Rede gestellt, warum sie mir nicht davon erzählt hat, das muss man doch als Tochter wissen.



∗∗∗



Badetag in Mölkau:



Nach Einheizen des Badeofens ist für die ganze Familie wöchentlicher Badetag.



Die Jüngste durfte die Erste sein.



Dies ist ein kleiner Trost vor den selbstgestrickten kratzenden Strümpfen, die man dann hinterher zum Anziehen hatte.



Kind Hella also in Badewanne, Oma auf Toilettensitz zur Unterhaltung mit im Bad.



Heute gibt es mal keine Geschichten von früher, die man sonst auch immer gerne hörte, heute wird sie gebeten, mal wieder die Tauchzeit zu zählen.



Hella will sie heute veralbern und hat heimlich den Schnorchel mit in die Badewanne genommen.



Oma zählt laut die Minuten: 1 … 2 … 5 … 8 … 10 …



Es wird langsam langweilig und Hella taucht enttäuscht auf und fragt sie verärgert: „Sag mal, merkst denn du nicht, dass man solange gar nicht tauchen kann?“



Meint Oma „Ach so, ich dachte, du bist heute besonders gut.“



Hella ganz entsetzt „Da kann man ja ‚abgluckern‘ bei dir und du merkst es nicht mal.“



Spätestens da wusste sie, dass ihre Oma medizinisch nicht sehr bewandert war, sie selber war ja immerhin schon bei den Jungen Sanitätern.



∗∗∗



Hella so 8. Klasse, erste Verabredung mit ihrem Schulfreund.



Er will sie besuchen und mit ihr Federball spielen.



Sie ganz aufgeregt und kann es vor Schüchternheit zu Hause gar nichts erzählen.



Es ist ja ein Rendezvous sozusagen, das erste, und auch noch mit einem so tollen Jungen, der sogar Schlagzeug spielt.



Es klingelt und sie tut erstaunt, täuscht Geschäftigkeit vor und Oma öffnet das Fenster, Hella tut überrascht über den Besuch, nun kann sie ja schlecht noch zugeben, doch von der Verabredung gewusst zu haben. Oma fragt, ob sie der Weile mit ihm spielen soll und ist begeistert, da sie eine ganz leidenschaftliche Federballspielerin ist. So spielen Oma und Schulfreund eine ganze Weile und Hella schämt sich immer mehr und weiß nicht wie sie hinzustoßen soll, ohne das die Verabredung, von der sie doch ihrer Oma nichts erzählt hat, zur Sprache kommt und tut gar nichts, bleibt im Haus. Nach einer Stunde Federballspielen mit der Oma geht der Schulfreund wieder, leicht irritiert.



∗∗∗



Der erste Kuss ging gründlich schief. Sie war Küchenmädchen im Ferienlager mit zwei anderen schon fortgeschrittenen Mädchen und im Waschraum küssten sich die Beiden schon mit ihren Verehrern. Sie fand den ihren recht aufdringlich, wich aus und immer weiter, rückwärts und fiel in die Duschwanne, das war’s.



Sie erfuhr es dann trotzdem und ein Jahr später konnte sie diese Kenntnisse an ebendiesem Ort schon weitergeben.



Das kam so, man hatte im Speisesaal den Abwasch zu machen und neben dem Saal ging es zum großen Jungenszimmer, die die Küchenmädchen tagelang beobachteten, verehrten, ihnen Blümchen mitbrachten, Liebesbriefchen schrieben …



Später standen sie dann Schlange – also in Dreierreihe – nach getaner Arbeit, bei der sie natürlich auch helfen mussten und bekamen Unterricht.



Die Erzieher bemerkten aber mit Missfallen, dass die Jungs nun gar keine Augen mehr für die große Mädchengruppe hatten und diese beim wöchentlichen Ferienlagertanz auch nicht aufforderten. Das hatte wiederum zur glücklichen Folge, dass die Küchenmädchen nunmehr an diesen Nachmittagen immer frei bekamen, um zur Dorfdisko wie die Großen gehen zu k

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