Orchideen - Verbundenheit des inneren Kindes

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Orchideen - Verbundenheit des inneren Kindes
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Orchideen - Verbundenheit des Inneren Kindes

Copyright © by heil+kunst Verlag 1. Auflage 2021

EBOOK ISBN 978-3-946812-21-0

Alle Rechte der Verbreitung in deutscher Sprache und der Übersetzung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Ton- und Datenträger jeder Art und auszugsweisen Nachdrucks sind vorbehalten.

Alle Informationen dienen der spielerischen Selbsterfahrung. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Diagnose und Behandlung von Erkrankungen gehören in die Hände eines Arztes/Therapeuten! Für Nachteile und Schäden, die durch die Benutzung des Buches und der Kartensets entstehen könnten, wird vom Verlag keine Haftung übernommen.

Inhalt

Einführung Was ist Seelenhomöopathie?

Ahnenmedizin und die neun Lebensfelder

Die 9 Lebensfelder im Überblick

Orchideen

Was bedeutet Verbundenheit?

Verbundenheit und das Innere Kind

Brassavola acaulis - Rattenschwanz-Orchidee Ausbeutung - Verbundenheit durch Selbstermächtigung

Calypso bulbosa - Norne Haltlosigkeit - Verbundenheit durch Geborgenheit

Cypripedium parviflorum - Kleinblütiger Frauenschuh Überanstrengung - Verbundenheit durch Loslassen

Dendrobium speciosum - Felsorchidee Gefangenschaft - Verbundenheit durch Wahlfreiheit

Disa uniflora - Stolz des Tafelbergs Weltverachtung - Verbundenheit durch Verbindung

Encyclia cochleata - Tintenfisch-Orchidee Unterdrückung - Verbundenheit durch Freiraum

Orchis mascula - Stattliches Knabenkraut Demütigung - Verbundenheit durch Annahme

Orchis simia - Affen-Knabenkraut Vernichtung - Verbundenheit durch Lebendigkeit

Phalaenopsis gigantea - Elefantenohr-Orchidee Verlust - Verbundenheit durch Gemeinschaft

Pleione bulbocodioidis - Segel-Orchidee Abspaltung - Verbundenheit durch Integration

Spiranthes spiralis - Herbst-Drehwurz Weltflucht - Verbundenheit durch Ankunft

Vanilla planifolia - Echte Vanille Exklusivität - Verbundenheit durch Kreativität


Einführung
Was ist Seelenhomöopathie?

In der Seelenhomöopathie gehen wir davon aus, dass unsere sichtbare und direkt erfahrbare Welt lediglich der feststoffliche Anteil der Wirklichkeit ist. Gleich einem hörbaren Ton enthält alles, was ist, auch noch Obertöne und Untertöne, die wir selbstverständlich auch wahrnehmen, die uns aber selten zu Bewusstsein kommen.

Die sogenannte westliche Welt, also unsere abendländische Kulturentwicklung, hat über die vergangenen Jahrhunderte hinweg einen Weg beschritten, der die Existenz feinstofflicher Energien immer mehr abgelehnt und negiert hat, bis wir heute vor dem Phänomen stehen, dass die „Allgemeinheit“ geneigt ist, alles für inexistent zu erklären, was nicht mit den derzeit zur Verfügung stehenden Methoden gemessen/bewiesen werden kann. Gleichzeitig entsteht aber sowohl in der Wissenschaft wie auch bei der suchenden Bevölkerung ein immer breiteres Verständnis für Energien und Phänomene, die jenseits der zur Zeit „beweisbaren“ Ergebnisse liegen.

Die Medizin hat sich in den letzten Jahren zu einem Schlachtfeld dieses Themas entwickelt. Über religiös-spirituell von einem Kirchendogma abweichende Meinungen, wie in den vergangenen Jahrhunderten geschehen, regt sich heutzutage niemand mehr auf.

Mit der Entwicklung der Medizin seit dem 19. Jahrhundert sind segenbringende Schritte zur Gesundung der Allgemeinheit geschehen. Bewusstsein für Hygiene spielte dabei eine wichtige Rolle. Heute sind uns Kanalisation und saubere Lebensmittel (meistens) selbstverständlich. Aber die Angst vor großen Seuchen nimmt wieder zu. Die Idee, dass man sogenannte „Erreger“ nur ausrotten muss, um bestimmte Krankheiten auszuschalten, hat sich nicht wirklich bewahrheitet. Diese Ansicht stammt aus kolonialistischen Zeiten mit einem Weltbild, dass uns bis heute Vernichtungskriege beschert, sowohl im menschlichen Körper wie im Erdkörper.

In allen Weltkulturen außer der abendländischen seit der „Aufklärung“ gibt es einen Zugang und Beschreibungen der anderen Seite der Wirklichkeit. Je nach Kultur unterscheiden sich die Darstellungen, aber der gemeinsame Nenner ist stets die Existenz geistiger Welten, mit denen man im Austausch steht. Dieser sogenannte Aberglaube wurde und wird bei uns verteufelt - und in der Medizin mit einer Vehemenz, die Erinnerungen an ganz alte Zeiten der Verfolgung wachwerden lässt. Hier ist viel Angst im Spiel, auf beiden Seiten.

Es hat auch bei uns immer Mediziner gegeben, die nach Zugang zur anderen Seite der Wirklichkeit gesucht haben - und auch gefunden haben. Die Erfahrung, dass niemand so genau sagen kann, wie Heilung zustande kommt und warum bestimmte Dinge beim einen heilend sind und beim anderen gar nicht, lässt einen Heiler/eine Heilerin nicht kalt! Der Drang zu helfen und zu verstehen lässt sie schon immer bestehende Grenzen/Dogmen suchend überschreiten.

Samuel Hahnemann war so ein Mediziner. Im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert entwickelte er unter großen persönlichen Opfern seine Einsichten in die Wirkkraft verschiedener Substanzen. Die entscheidende Erkenntnis war, dass eine Substanz umso stärker in einen Organismus eingreift, desto weniger man von ihr verwendet, wenn sie vorher unter rhythmischem Verreiben „entstofflicht“ wurde. Damit hat Hahnemann die unstoffliche Seite der Wirklichkeit greifbar gemacht. Seitdem gibt es diese Methode, die geistige Essenz aus einer beliebigen Substanz herauszuarbeiten. Die Obertöne wurden beschreibbar! Immer noch existiert allerdings das Phänomen, dass nicht alles bei jedem die gleiche Wirkung entfaltet. Ein weiterer Beweis dafür, dass es beim Thema Heilung um die Interaktion von Mensch und Substanz geht, nicht um Kochrezepte zur Beseitigung von Beschwerden.

Inzwischen wissen wir, dass bereits die Beschäftigung mit Informationen beim Lesenden/Wahrnehmenden eine Reaktion oder Resonanz im Organismus hervorruft. Die Selbstheilungskräfte einer Person sind in der Lage, entscheidende Veränderungen herbeizuführen, wenn die Kernkonflikte und Irrtümer erlöst und bewegt werden. Dadurch erübrigen sich andere heilkundliche Anwendungen nicht - im Gegenteil werden sie vielleicht erst jetzt ihre volle Wirkung entfalten können.

Die Homöopathie hat also eine Beschreibung der feinstofflichen Wirkaspekte einer Substanz geschaffen. Zu Beginn ging es dabei um körperliche Symptome, schnell bekamen aber auch Stimmungen und seelische Konflikte Beachtung. Bestimmte Mittel sind aber so komplex, dass deren Beschreibungen auch von den unerlösten Projektionen der damaligen Prüfer überschattet wurden.

Es kann regelrecht peinlich sein, mit einer dieser Beschreibungen in Verbindung gebracht zu werden. Auch sind sie großenteils in einem patriarchalen Stil des 19./20. Jahrhunderts verfasst, geprägt von einem heute veralteten Menschenbild. Das befriedigte uns nicht!

Zutiefst davon überzeugt, dass alles, was hier existiert, einen unerlösten und einen erlösten Zustand darstellen kann, machten wir uns auf die Suche nach der Kernaussage, die in einer Substanz verborgen liegt. Welcher Lebensbereich wird von der Summe der Symptome dargestellt? Es gestaltete sich ein zeit-räumliches Bezugssystem, welches wir als Neunerfeld bezeichnen.

 

Eine weitere wichtige Erfahrung von uns ist, dass wir die ursprüngliche Vermutung Hahnemanns, mit genau einem Mittel alles auf einmal zu heilen, nicht teilen können. Es kann nach unserer Erfahrung erst in der Zusammenarbeit einiger Mittel die Komplexität eines Krankheitsgeschehens berührt werden.

Man kann - vor allem mit hohen Potenzen - den festgefahrenen Zuständen des Energiekörpers einer Person wichtige und entscheidende Hinweise geben. Das „Similia similibus curentur“, also das Heilen durch Ähnlichkeit muss sich den komplexen Zuständen unserer Gegenwart und dem modernen Menschen anpassen.

Bleibt nun noch die Frage, was wir unter Heilung verstehen. Der Mensch ist aus verschiedenen energetischen Schichten aufgebaut. Die physisch greifbare Schicht ist sehr gut erforscht und es gibt eine große Menge Heilmittel dafür.

Wäre diese Ebene unsere einzige Lebenswirklichkeit, kämen wir mit den vorhandenen Medikamenten bestens zurecht, die „Körpermaschine“ könnte gut repariert werden.

Aber in den vitalen Energiebahnen der Meridiane breiten sich die Gefühle aus, die wir geerbt haben oder mitgebracht haben oder die sich seit dem Beginn unserer jetzigen Existenz angehäuft haben. Dadurch werden die Körperstrukturen mit negativen Energien geflutet. Bevor diese Gefühle nicht erkannt/erlöst/befreit werden, können Medikamente jeder Art nicht dauerhaft helfen.

Indem wir Verhältnisse und Zustände verstehen, benennen und wieder fühlen können, immer wieder aufs Neue, begreifen wir destruktive Abhängigkeiten, Fehlschlüsse und Verhaltensweisen, die aus der Vermeidung von Schmerz resultieren. Diese Erklärungen können wir unbewusst in Form von Medizin/ homöopathischen Mitteln zu uns nehmen (was in Form einer Erstverschlimmerung durch den Erkenntnisschreck manchmal recht unbequem sein kann) oder aber durch Lesen und Gespräch in kontrolliertem Eigentempo.

Diese Form haben wir sehr zu schätzen gelernt. Jeder Mensch nimmt sich die zur Zeit für ihn passende Menge an Information. Die volle Fülle schwingt natürlich immer mit, alles Berührbare wird berührt werden.

Heilung gestaltet sich also für jeden Menschen in seinem eigenen Tempo und oft müssen sehr komplexe Zusammenhänge und Abhängigkeiten dafür verstanden werden.

Es entstanden die seelenhomöopathischen Karten, auf denen die unerlösten Zustände einer Substanz schlagwortartig präsentiert werden - gefolgt von einem allgemein gehaltenen und die Seele inspirierenden Lösungsweg. Durch das Lesen und Bedenken dieser Beschreibungen im Kontext einer Frage oder Beschwerde bekommt man Hinweise auf Zusammenhänge, die im feinstofflichen Raum rund um das Thema verankert sind. Es entstehen sofort Anstöße zu einer neuartigen Auseinandersetzung mit dem Problem.

Jeder Mensch kann diese Karten benutzen, es braucht nicht zwangsläufig einen Therapeuten. Die Berührung durch das Wort findet in Eigenregie statt. Therapeutisches Gespräch ist dadurch nicht ausgeschlossen und selbstverständlich zusätzlich hilfreich.

Die Ausführungen in diesem Buch über die Orchideen bauen auf den Aussagen dieser Karten auf, stellen aber großräumige Erklärungen und ahnenmedizinische Herleitungen dar.

Die von der jeweiligen Orchidee berührten Emotionen und Verhältnisse werden stichpunktartig dem Text vorangestellt. Ein möglicher Lösungsweg beendet die Besprechung, es schließt sich ein botanischer Überblick an.

Die Zuordnung einer Orchidee in die unterschiedlichen Lebensfelder entsteht aus der Möglichkeit, mit den Karten des Kartensets verschiedene Legemöglichkeiten auszuführen.

Zum Verständnis des seelenhomöopathischen Ausdrucks ist es nicht notwendig, dies zu tun. Es ist lediglich ein weiteres Werkzeug zum Verstehen der verschiedenen Einflüsse, die bei einem Thema auf uns einwirken.


Ahnenmedizin und die neun Lebensfelder

Die Ahnenmedizin - so wie wir sie verstehen - beruht auf der Annahme, dass in unserem Erbgut prinzipiell alle Erfahrungen der beteiligten Menschen gespeichert sind. Jede sich inkarnierende Seele bedient sich aus diesem Erfahrungspool, um ihre Aufgaben und Themen zu gestalten. Dabei werden selbstverständlich auch die ungelösten Fragen und Themen gestaltet.

Diese wollen wir erleben, weil es eben diese sind, die uns in unserer Entwicklung bremsen.

In jeder schwierigen Lebenssituation, Krankheit oder Stagnation stecken Erfahrungen, die noch nicht wahrgenommen wurden.

„Wahr“-genommen, welch treffendes Wort.

Allerdings sind die Gründe für diese Nicht-Wahrnehmung extrem vielfältig und wahrscheinlich so individuell wie der Mensch selbst. Der gemeinsame Nenner ist aber oft Schmerz. Körperlicher Schmerz ist dabei nur eine von vielen Formen. In immer feineren Schwingungsgraden begleitet uns Schmerz bis in die subtilsten Sphären unserer Trennung von der Seelenheimat. Dazwischen gestalten sich Schicksale.

Um eine komplexe Situation verstehen zu können, reicht es nicht aus, eine einzige Ursache oder einen einzigen Anker in der Vergangenheit zu finden.

Es ist stets ein Geflecht - zieht man an einer Stelle, zwickt es an einer ganz unerwartet anderen.

Ein Weg, mit dieser Komplexität umzugehen, ist in der Ahnenmedizin folgender:

Ein aktuelles Problem, die derzeitige Frage, stellt den Kernkonflikt dar. Es gibt hier ein Thema, dass sich als Grundton aller übrigen Aspekte benennen lässt.

Diese Kernkonflikte werden in der Ahnenmedizin von den Schlangen (Makrokosmos) und den Giftpflanzen (Mikrokosmos) repräsentiert.

Rund um diesen Kernkonflikt gruppieren sich nun Aspekte der menschlichen Persönlichkeit.

Manche von diesen Aspekten sind in der Gegenwart entstanden, manche bringt man individuell aus seiner Seelenvergangenheit mit und manche entstehen aus dem Erbgut mit den Informationen der Ahnen.

-Die Seelenebene stellt den (mitgebrachten) Erfahrungshorizont der jetzt lebenden Person dar.

-Die Ahnenebene stellt die Einflüsse aus dem männlichen und weiblichen Ahnenfeld dar.

-Die persönliche Ebene ist der Ausdruck im Hier und Jetzt, die Art, wie man sich im Leben bewegt.

Ein Kernkonflikt wird also von allen Seiten „gestaltet“ und beeinflusst.

In diesem Buch befassen wir uns mit Orchideen und der Verbundenheit zu verdrängten Gefühlen, die in einem Konflikt verpackt sein können.

Die Persönliche Ebene ist das Feld der Gegenwart. Hier handle ich mit den Gefühlen und dem Wissen, die mir aktuell zur Verfügung stehen. Ich beurteile Situationen aufgrund der Meinungen, die ich darauf aufbaue.

Es wird für jede Orchidee eine Leitlinie gegeben, anhand derer die aufgezählten Themen und Gefühle entschlüsselt werden können. Der gemeinsame Nenner verweist auf die Art der Verbundenheit.

Es ist ein Thema, welches bisher wahrscheinlich gar nicht in eigene Überlegungen einfließt. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht - hier passt dieses Sprichwort tatsächlich. Sei es, dass man ein eigenes Erlebnis oder eine dauerhafte Belastung ausblendet, weil keine Lösung zu spüren ist. Oder sei es eine weitergereichte Erfahrung, die sich im epigenetischen Erbgut eingeprägt hat und dem Bewusstsein als Realität „verkauft“ wird. Oder sei es die wiederholte Aufgabe des eigenen Seelenwegs, an der man gerne vorbeigehen würde. Im Thema der Orchidee sind verborgene Verbundenheiten zu finden.

Eine befreite Form der Verbundenheit wird bereits in der Überschrift angedeutet.

Wenn man mit dem Kartenset Makrokosmos arbeitet, besteht die Möglichkeit, alle neun Felder mit verschiedenen Karten zu belegen. In diesem Fall ist es möglich, dass eine Orchideenkarte in einem anderen Lebensfeld zu liegen kommt. Das verändert die Auslegung natürlich ein wenig. Es macht einen Unterschied, ob die persönliche Ebene mit Verbundenheiten beschäftigt ist oder ob aus der Ahnenebene oder der Seelenebene ein Bedürfnis nach Darstellung (zum Thema der Frage) besteht.

Wenn man ohne Kenntnis des Kartensets dieses Buch liest, kann man sich von den Erklärungen an die Hand nehmen lassen und die eigene Lebensgeschichte auf alte Seelenthemen untersuchen. Wie ist man zu dem geworden, was man jetzt ist? Welche Heilkraft steckt in einer seelenhomöopathischen Orchidee?

Die 9 Lebensfelder im Überblick


Orchideen

Der Name „Orchidee“ leitet sich aus dem griechischen Wort „Orchis“ her, was deutsch „Hoden“ heißt.

Diese Bezeichnung wurde im griechischen Altertum für die Knabenkräuter gewählt, deren paarige eirunde Überdauerungsorgane durchaus äußerliche Ähnlichkeiten mit dem männlichen Samenspeicher haben.

Im Mittelmeerraum werden bis heute die verschrumpelten, abgestorbenen Knollen in ein Pulver namens Salep verwandelt. Es wird als stärkendes Getränk oder zur Aromatisierung von Speiseeis verwendet.

In Westeuropa ist die Verwendung verboten aufgrund der allgemeinen Gefährdung der wildwachsenden Orchideenbestände. Viele andere Arten der Verwendung verschiedener Orchideen sind in der ganzen Welt verbreitet.

Später fand man sehr viel mehr Verwandte in dieser Pflanzengattung, die ohne solche Speicher auskommen.

Mit über tausend Gattungen und weit mehr als 30.000 Arten sind Orchideen die zweitgrößte Pflanzenart nach den Korbblütern. Sie können millimeter-klein oder einige Meter groß sein und wachsen außer in der Antarktis und in Wüsten überall auf der Erde. Immer noch werden bisher unbekannte Arten gefunden.

Man verbindet mit Orchideen gern das Exklusive, Außergewöhnliche. Tatsächlich verhalten sich Orchideen insgesamt durchaus so:

-Keine andere Pflanzengruppe hat eine solche Vielfalt und Individualisierung von Blütenformen hervorgebracht. Sie erscheinen oft mehrfarbig und imitieren auch Gestalten des Tierreichs. Im Gegensatz zu den Nachtschat tengewächsen, die diese Fähigkeit auch beherrschen, sind Orchideen niemals giftig. Außer wenigen Arten sind sie zwittrig und können in manchen Regionen sogar eine Selbstbestäubung praktizieren (wenn entsprechende Insekten fehlen). Sie produzieren sehr kleine und sehr viele Pollen, die aber nicht als Insektennahrung dienen. Häufig wird den Bestäubern keine Belohnung in Form von Nahrung angeboten, sondern lediglich ein Duftstoff abgegeben, der als Sexuallockstoff fungiert. Viele Blütenformen stellen eine Falle dar, in denen ein Insekt sich lange aufhalten muss. Andere räuberische Insekten sitzen hier oft auf der Lauer und die wunderschöne verlockende Blüte wird zur Todesfalle für den Besucher. Ein besonderer Trick ist die Bildung sogenannter Alarmstoffblüten: pflanzeneigene Bedrohungssignalstoffe, die eine Besetzung durch Schädlinge anzeigen, werden produziert. Wespen und Hornissen stürzen sich in der Hoffnung auf eiweißreiche Beute darauf und werden enttäuscht.

-Orchideen haben sich ihrer jeweiligen Umgebung äußerst gut angepasst. Sie leben auf dem Erdboden (terrestrisch), auf Felsen (lithophytisch) oder auf anderen Pflanzen (epiphytisch). Dabei sind sie niemals Schmarotzer. Leider führt diese Spezialisierung auch dazu, dass sie sich veränderten Bedingungen nur wenig anpassen können und schnell verschwinden, wenn nicht alles so bleibt wie gewohnt.

-Jede Generation neuer Triebe entsteht aus dem letztjährigen Trieb, indem entweder ein Neutrieb erscheint oder der Sproß weiterwächst. Theoretisch könnte die Pflanze also unbegrenzt weiterwachsen.

-Sie bildet keine Primärwurzel aus, sondern treibt aus dem Spross heraus Wurzeltriebe, die durchaus auch als Halteorgan oder Haftorgan dienen müssen. Diese Wurzeln verzweigen sich auch selten. Sie sind bei vielen Arten von einem Velamen umgeben, ein schwammartiger Überzug mit der Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.

-Die Sproßachse verdickt sich bei einigen Arten zu sogenannten Bulben, die als Speicher für Wasser und Nährstoffe dienen. Sie verholzt niemals.

 

-Die Blätter sind bei allen Orchideen erstaunlich simpel gebaut. Ähnlich wie viele andere Dickblattgewächse praktizieren manche Orchideen einen CAM-Stoffwechsel (Crassulaceae-Acid-Metabolism). Die Aufnahme und Verstoffwechselung von Kohlendioxid sind zeitlich voneinander getrennt. Dadurch können große Trockenheiten und Hitze bewältigt werden.

-Die Samen der Orchideen sind auf die Anwesenheit einer Mykorrhiza (Symbiose von Pflanze und Pilz, bei der dieser in Kontakt mit dem Feinwurzelsystem der Pflanze lebt) angewiesen, um auskeimen zu können. Auch in anderen Aspekten sind viele Arten auf diese Symbiose angewiesen, um überleben zu können.

Man kann also die Orchideen durchaus als außergewöhnliche Pflanzen bezeichnen.

Wie steht es nun mit dem seelenhomöopathischen Ausdruck?

Anders gefragt:

Was macht Orchideen zu Vertretern der Verbundenheit?

In der körperlich-medizinisch orientierten Homöopathie werden Orchideenmittel unter anderem bei Entzündungs- und Erregungszuständen des Gehirns sowie den Folgen von übermäßigem Gebrauch elektronischer Geräte verwendet. Gleichzeitig stehen Hände und Füße mit allen möglichen Verletzungen auf der Liste der Indikationen.

Man sieht also den Bezug zu physisch nicht greifbaren Gedankenwelten einerseits und den Werkzeugen zum Eingreifen und Betreten dieser Erde andererseits.

Grundsätzlich ist Widersprüchlichkeit, Wechsel von Extremen ein Hinweis für die Resonanz zu Orchideenmitteln. Die Personen sind niemals völlig verbunden, es ist für sie sofort möglich, ins andere Extrem zu fallen.

Ein weiterer Hinweis ist der ausgeprägte Hang zu exquisitem Verhalten, das sich von der Menge abhebt. Alles, nur nicht gewöhnlich, scheint die typischste Beschreibung zu sein. Dieser Umstand kann sich in jedem Lebensbereich zeigen, egal wie „normal“ dieser Bereich eigentlich ist.

Die Ahnenmedizin sucht nicht nach den körperlichen Resonanzen, die natürlich trotzdem wertvolle Hinweise auf die Verknüpfungen von Gefühlen mit körperlichen Entgleisungen geben. In jedem einzelnen Mittel, ja, in jedem „Etwas“ dieser Welt steckt ein Schlüssel, eine Überschrift, eine Kernaussage, die mit menschlichen Gefühlszuständen resonieren kann.

Bei Resonanz zu einer Orchidee ist - bei einem bestimmten Thema - eine Erfahrung so sehr ins Unterbewusstsein verdrängt, dass es keinen Kontakt mehr zum auslösenden Erlebnis gibt.

Viele im Unterbewusstsein arbeitende Gefühle liegen relativ nahe an der „Wasseroberfläche“ und nehmen immer wieder Kontakt zum Tagesbewusstsein auf.

In spontanen Intuitionen oder Träumen, gerne auch in den Augenblicken nach dem morgendlichen Aufwachen vermitteln sie ein Gefühlsbild, dem man Aufmerksamkeit schenken kann - oder auch nicht.

Aber wir erleben auch Situationen und Gefühle, die man NIEMALS wieder fühlen möchte. Diese Abspaltung geschieht spontan, nicht nach einer Entscheidung oder gar Überlegung. Verstärkt wird diese spontane Abspaltung, wenn bereits Erfahrungen ähnlicher Art in Zellerinnerungen der Ahnen oder dem eigenen Seelenweg vorhanden sind.

Die Gesamtpersönlichkeit, also Tagesbewusstsein („Ich“) und Seele („Höheres Selbst“), beide sind sich quasi einig, dass die Beschäftigung damit die Möglichkeiten des Erträglichen überschreitet.

Also wird das Erlebnis und alle dazugehörigen Gefühle in den Keller des Unterbewusstseins verräumt. Alle Wege dorthin, also Ereignisse und Verhaltensweisen im Alltag, werden möglichst gemieden.

Das geschieht nicht absichtlich. Natürlich gibt es Bereiche, die im Folgenden beschrieben werden, die man nicht meiden kann.

Überanstrengung, Demütigung, Verlust oder Unterdrückung begegnet wahrscheinlich jedem Menschen irgendwann einmal. Es macht aber einen Unterschied, ob man in der aktuellen Situation handeln kann und seine Bewegungsfreiheit behält, oder ob man beinahe hypnotisch dabei stehen bleibt und nicht weiter weiß.

Immer, wenn ein „Orchideengefühl“ im Giftschrank des Unterbewusstseins liegt, hat man Mühe damit, im täglichen Leben die Begegnung mit ähnlichen Situationen zu meistern. Also vermeidet man sie nach Möglichkeit. Bestimmte Themen „mag man nicht“ oder werden geächtet. Andere Themen, wie zum Beispiel Ausbeutung, werden klaglos hingenommen. Das gemeinsame Merkmal ist bei all dem die stark eingeschränkte Lebenskraft im jeweiligen Thema. Die Unterdrückung der verbotenen Erinnerungen kostet nämlich einige Kraft.

Gemeinsames Merkmal aller Orchideenmittel ist die mangelnde Verwurzelung mit den thematischen Zusammenhängen. Eine Ehe kann spontan verlassen werden, eine Freundschaft ist plötzlich beendet, ein Hobby wird nie wieder ausgeübt, eine Religionsgemeinschaft wird sang- und klanglos verlassen trotz intensivem Kontakt. Und viele andere Beispiele mehr.

Bedenkt man die obigen Beschreibungen des „Giftschranks“, wird wohl etwas vorgefallen sein, das an ein solches Gefühl angeknüpft hat. Wohlgemerkt finden solche spontanen Abbrüche nicht nach reiflicher Überlegung statt, sondern mehr oder weniger plötzlich.

Ebenso wie im homöopathischen Mittelbild sind auch die Orchideenpflanzen nicht wirklich mit der Erde verwurzelt. Sie sind ja teilweise noch nicht mal auf Erdboden angewiesen. Die nötigen Nährstoffe können auch „über die Luft“ (durch Velamen auf den Luftwurzeln) aufgenommen werden. Auch der Umstand, dass die Lebensbedingungen passend sein müssen, verweist auf die mangelnde Verbundenheit mit dem Lebensort. Sind sie es nicht, verschwindet die Orchidee schnell. Sie passt sich nicht an. Interessant ist auch die Fähigkeit mancher Orchideen zur Insektenmimikry. Die Blüte spielt etwas vor, hat aber nur den eigenen Fortbestand im Sinn. Andere Blütenpflanzen spenden Nektar für die Befruchtungsmühen, Orchideen sind nicht zwangsläufig mit ihren Insekten verbunden. Natürlich sind manche Orchideentypen auch ganz anders organisiert.

Indem man sich mit den Aussagen einer Orchideenkarte wirklich verbindet und ehrlich in sich nach der Resonanz sucht, wird ein Prozess in Gang gesetzt. Allein schon die Vermutung, solche Gefühle könnten - bei der gestellten Frage - anwesend sein, wird manchmal als absurd empfunden. Gleichzeitig rütteln die Aussagen aber am „Giftschrank“. Wenn die Zeit reif ist, werden zuerst das Seelenbewusstsein und anschließend auch die Tagespersönlichkeit ihr Okay geben.

Nun dürfen ganz vorsichtig Gefühlsbruchstücke an die Wasseroberfläche kommen. Vielleicht entstehen Erinnerungen an erlebte Situationen. Entscheidend ist aber nur, dass sie mit den entsprechenden Gefühlen verbunden sind. Geschichten allein reichen nicht aus für eine Veränderung.

Eine „negative“, also anstrengende Verbundenheit kann sich in eine „positive“, also bereichernde Verbundenheit verwandeln, wenn man sie einfach nur anschauen und alle damit verbundenen Gefühle wahrnehmen kann.

Das klingt ganz einfach, oder?

Wir erinnern uns aber an dieser Stelle daran, dass sie ursprünglich im „Giftschrank“ verschwanden, weil sie zu unerträglich waren.

Und jetzt kommt die Magie der Seelenhomöopathie ins Spiel. Magie bitte nur als Ausdruck noch nicht wissenschaftlich erklärbarer Phänomene verstehen!

Die Resonanz zu einer Orchidee (oder all den anderen Mitteln) trägt ein Heilungspotential in sich. Jemand versteht dich! Und hat obendrein den Lösungsweg schon in sich. Wenn ich diese Berührung zulasse, habe ich eine Begleitung bei der Wahrnehmung alter Schrecken. Ich kann ertragen, was ich erlebt habe. Ich kann hinsehen und verstehen, was sich daraus entwickelt hat. Es muss nicht mehr unterdrückt oder verleugnet werden. Es darf dazugehören.

Das Außen ist stets der Spiegel des eigenen Innern. Verändert sich mein Inneres, wird es auch das Außen tun. Auch die Ahnen dürfen an meinen Erkenntnissen teil haben. Alle jene, die immer noch fassungslos nach Antworten suchen, dürfen ins große Loslassen sinken und zu gegebener Zeit neu beginnen. Alle jene, die noch beschützen wollten, dürfen nun erleichtert „aufatmen“. Die eigenen Zellen werden ihre epigenetischen Eiweißstrukturen neu ordnen und alle Verhältnisse anders beurteilen.

Ich darf mit all meinen Verbundenheiten neue Wege beschreiten.