Sophienlust 179 – Familienroman
O książce
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.
Langsam senkte sich der Sarg mit den sterblichen Überresten Herta Feldmanns in die Grube, die man im hartgefrorenen Erdreich ausgehoben hatte. Max Feldmann erschauerte. Er fror, aber dieses Frieren hatte nichts mit der klirrenden Kälte, die auf dem Friedhof herrschte, zu tun. Seine Blicke glitten über die anderen Trauergäste und blieben schließlich an einem nahestehenden Grabstein haften. Goldene Buchstaben auf schwarzem Marmor: «Requiscat in pace.»
Latein war eine Sprache, an der Max Feldmann seit früher Jugend mit besonderer Liebe hing, die auch seine Berufswahl bestimmt hatte. Die Worte geisterten in seinem Kopf herum. Hatte Herta nun ihren Frieden gefunden? War es überhaupt möglich, dass die Seele einer Mutter, die ein sechsjähriges Kind zurückgelassen hatte, Frieden fand? War sie nicht dazu verdammt, ruhelos herumzuirren?
Allerlei Leute drückten die Hand des Witwers und murmelten Beileidsfloskeln. Dann ein derber Schlag auf Max' Schulter. «Kopf hoch, alter Knabe. Du darfst jetzt nicht verzweifeln.»
Das war typisch für Dieter Bauer, dessen herzhafte und laute Stimme schlecht in die düstere Umgebung passte. Trotzdem war Max ihm dankbar. Dieter hatte die unsichtbare Mauer, die zwischen ihm und den übrigen Anwesenden bestanden hatte, durchbrochen. Hoffnungsvoll sah Max jetzt zu Birgit, Dieters Frau und Hertas bester Freundin, hinüber. Birgit gegenüber hatte Herta keine Geheimnisse gehabt. Vielleicht wusste sie, in welchem seelischen Zustand sich Herta befunden hatte? Doch Birgit Bauer wich seinem Blick aus. Sie senkte die Augen, biss sich auf die Lippen und trat einen Schritt zurück.
Also auch Birgit. Max seufzte. Birgit Bauer verurteilte ihn ebenso wie die übrigen Trauergäste. Seine Schwiegereltern