Perversico

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Denny van Heynen
Perversico

Hinweise:

Leser*innen von Raubkopien sollten wissen, dass der Autor für das folgende Lesevergnügen keinen einzigen Cent erhält. Die Leseempfehlung dieses Buches liegt bei 18 Jahren.

Inhaltsverzeichnis

Klappentext

Vorwort

Kapitel 1: Unaufgeklärt

Kapitel 2: Die erste Liebe

Kapitel 3: Benutzt

Kapitel 4: Der Fremde

Kapitel 5: Neues Glück

Kapitel 6: Der Schock

Kapitel 7: Verzweiflung

Kapitel 8: Es ist aus.

Kapitel 9: Menschen sind ekelhaft

Epilog

Der Autor

Weitere Buchempfehlungen des Autoren:

Impressum

Klappentext

Im hohen Alter blickt Richie auf ein bewegtes Leben zurück: aufgewachsen in den Siebzigern, in denen der Sexualkundeunterricht gerade erst unter protestierenden Eltern eingeführt wird, kommt er früh mit dem sensiblen Thema in Berührung. Mit seiner Jugendliebe macht er schließlich allererste intime Erfahrungen, doch irgendwann möchte Ted Dinge ausprobieren, die den Horizont des schüchternen Schülers übersteigen und zur Trennung führen. Als junger Erwachsener trifft Richie auf Jefferson, der die gleichen Interessen zu haben scheint, aber je länger er mit dem attraktiven Handwerker zusammen ist, desto mehr seltsame Vorlieben begegnen ihm. Nach einem bizarren Abend, der alles ändert, zieht der mittlerweile selbstbewusste Drogist die Reißleine.

Trotz der Entscheidung, sich von nun an als Single vor weiteren Verletzungen zu schützen, wandelt ein neuer Mann in seiner Lebensmitte abermals seine Sicht auf Beziehungen. Der charmante Hundebesitzer gibt ihm zum ersten Mal das Gefühl, auf Händen getragen und respektiert zu werden – aber eines Tages stellt auch Percy Forderungen, die weit über ein normales Maß hinausgehen.

Forderungen, die man nicht mehr als „normal“ bezeichnen kann.

Forderungen, über die man nicht einmal sprechen kann.

Perverse Forderungen...

Vorwort

Liebe*r Leser*in,

dieses Buch schwebte mir einige Wochen im Kopf, bis ich es zu realisieren und niederzuschreiben begann. Gar nicht so einfach war es, eine Grenze zwischen „normalem Geschlechtsverkehr“ und sexuellen Perversionen zu ziehen, wie mir während der Vorbereitungen bewusst wurde. Selbstverständlich hat jede*r eine eigene Sexualität und eigene Fantasien und das ist auch in Ordnung (solange es im moralisch – rechtlichen Rahmen bleibt), trotzdem habe ich mir einige Dinge für meine Geschichte herausgepickt, auf die ich meine Protagonisten breit herumtrampeln ließ.

Beim Schreiben war ich enorm kritisch. Zum einen deshalb, weil fast das ganze Buch über Sex handeln sollte und zum anderen, weil ich meine Leser*innen nicht überfordern wollte. Wer meine Bücher ließt, kennt meinen Stil und dem wollte ich auch bei dieser Geschichte bestmöglichst treu bleiben.

Generell war die Sprachweise meiner Protagonisten oft eine Entscheidungsqual, da ich keine erotische Geschichte zeichnen (welche es mittlerweile massenhaft gibt), sondern die zum Teil kranken und widerwärtigen Vorlieben der Leute um meine Hauptfigur Richie herum darstellen wollte.

Neben dem Schreiben war das Cover eine weitere Herausforderung für mich. Ich entwarf sechs oder sieben Stück, welche mir jedoch alle aus irgendwelchen Gründen nicht zusagten. Letztendlich habe ich mich für das jetzige entschieden, auf dem eine cremefarbene Couch vor dunklem Hintergrund zu sehen ist. Sie soll Richie´s Hoffnung auf Besserung symbolisieren, welche von dem dunklen bis schwarzen Bildrand (Richie´s Erfahrungen) fast verschluckt wird. Die Lampe, die rotes Licht abstrahlt, steht für den Schmerz, den mein Protagonist durchlebt.

Nachdem das Cover endlich zu meiner Zufriedenheit war, fügte ich den Titel ein, welcher mich ebenso viel Zeit kostete. Der Arbeitstitel dieses Buches lautete Sexuelle Perversion, jedoch klang mir das zu „normal“, weshalb ich etwas außergewöhnlicheres suchte und zu einem Kunstwort griff.

Ich hoffe, Dir gefällt meine Geschichte nebst dem gewählten Ende, denn ich könnte mir kein besseres vorstellen.

Denny van Heynen

Kapitel 1: Unaufgeklärt

Sex macht Menschen gierig und ekelhaft.

Nein, das ist keine flapsige allgemeine Aussage, sondern meine Meinung, die auf meinen ganz eigenen Erfahrungen beruht. Wie ich zu dieser Ansicht komme? Nun, ein Buch wird üblicherweise von vorne bis hinten gelesen, deshalb sollten wir mit dem Anfang beginnen:

Ich heiße Richie, bin dreiundachtzig Jahre alt und schreibe hier über meine Erlebnisse, welche wahrlich so eingetroffen sind, wie ich sie jetzt schildere. Seit meiner letzten Beziehung, dem letzten Sex und damit verbunden auch dem letzten Mann in meinem Leben sind mehrere Jahrzehnte vergangen – aber das macht mir nichts aus. Im Gegenteil, denn für mich ist es besser so. Früher, in den ganz jungen Jahren meiner Kindheit, war mir natürlich noch nicht klar gewesen, was Geschlechtsverkehr bedeutet und weshalb sich auf der Mattscheibe vor mir zwei Männer küssten. Doch irgendwann, als ich älter wurde und länger aufbleiben durfte, sah ich, dass sich Paare nach den gemeinsam mit meinen beiden Vätern angeschauten Familienfilmen zu später Stunde nicht nur küssten, sondern in erotischen Filmen auch ganz andere Dinge miteinander taten...

In meiner Pubertät – ich weiß, sie ist bereits sehr lange her, aber ich erinnere mich noch immer äußerst gut daran – hatte ich ein vollkommen verklärtes Bild von Beziehungen. Ich stellte mir gefühlvolle Männer vor, die um ihre Partner kämpften – so wie es eben in diesen seichten Familienfilmen oder meinetwegen auch Melodramen dargestellt wurde. Ich könnte lachen und weinen zugleich, wenn ich gewusst hätte, dass dies nicht der wundervollen Realität entsprach, welche ich mir jahrelang in glücklicher Erwartung ausgemalt hatte, sondern Beziehungen der bittere Ernst des Lebens waren.

Bevor ich nun über meine Vergangenheit spreche, muss ich noch erwähnen, dass meine Eltern mich im Alter von vier Jahren adoptiert haben. Dieses Detail ist nicht ganz unwichtig, habe ich von ihnen doch so einiges an Fantasien mitbekommen...

In der Schule hatten gerade die ersten Aufklärungsstunden des neu eingeführten Sexualkundeunterrichtes stattgefunden und im Kino wurde man Zeuge eines Mädchens mit telekinetischen Fähigkeiten. Der Film löste einen massenhaften Ansturm auf die Lichtspielhäuser aus und stand wochenlang ganz oben auf der Liste der beliebtesten Filme. Später hatte ich gehört, dass zahlreiche Schauspieler aus dem Streifen mit der Zeit ziemlich berühmt geworden waren und sehe den Film auch heute noch gerne auf einer alten Videokassette.

Aber nun zurück zu mir, denn Ende der Siebziger stand ich gerade am Anfang meiner Pubertät und wurde mit jedem weiteren Tag langsam zum Mann, als die ersten Stunden des aufklärenden Schulunterrichtes begannen. Den Medien entnahm ich, dass wohl eine Menge Eltern gegen den sensiblen Stoff rebellierten und teilweise religiöse Gründe nannten, weshalb das neue Fach schnellstens wieder abgesetzt werden sollte. Manche protestierten sogar in der Schule, sodass der Direktor sie unter Mühe dem Gebäude verweisen musste. Meine Väter hatten sich aufgrund ihrer liberalen Einstellung übrigens nicht am Tumult beteiligt. Um es an dieser Stelle abzukürzen: alle Diskussion brachte nichts, denn die Öko´s hatten die Mehrheit und somit wurden wir weiter über Geschlechtsverkehr aufgeklärt.

Eines Tages saßen wir in der Klasse, die Schulglocke läutete die zweite Stunde ein und der Geschichtslehrer verließ hastiger als sonst den Raum – vermutlich weil er nicht mit der Lehrerin für sexuelle Aufklärung aufeinandertreffen wollte – war er doch ein offen gestandener Gegner dieses Unterrichtes. Der Berufszweig klang zwar bescheuert, doch wir Schüler nannten unsere Lehrerin ohnehin immer nur Miss Lovegood. Ja, das war ihr richtiger Name, der ihr wahrscheinlich auch einen Pluspunkt bei der Vergabestelle für neu eingeführte Fächer eingebracht hatte.

Die junge Frau musste ungefähr Mitte zwanzig gewesen sein und trug ihre Kleider, wie man heute sagen würde etwas aufreizend – was nichts anderes bedeutete, als dass sie kurze und bunte Kleidungsstücke mochte. Bereits in der ersten Stunde stellte sie eine gummiartige Skulptur auf den Tisch, weshalb sofort ein Raunen durch den Raum ging. Einige meiner Mitschüler lachten, andere verstummten, sahen beschämt aus dem Fenster oder bekamen hochrote Köpfe.

„Wer kann mir sagen, was das ist?“ fragte die weibliche Stimme hinter dem Pult.

Ich saß in der Mitte des Klassenzimmers und konnte mir in etwa vorstellen, was die Skulptur darstellte, denn ich hatte selbst so etwas zwischen den Beinen, auch wenn das, was ich kannte, nicht so groß und gerade nach oben gerichtet war.

„Das ist ein Dödel“ ließ Ted verlauten, weshalb aus dem verhaltenen Raunen der anderen ein lautes Lachen wurde.

„Korrekt“, antwortete Miss Lovegood, „aber das ist nur ein vulgäres Wort dafür. Was sich hier auf dem Tisch befindet, nennt man umgangssprachlich auch Penis.“

Meine Mitschüler wurden ruhiger. Wir hatten diesen Begriff zuvor noch nie gehört, denn in der damaligen Zeit hatte es immer irgendwelche einfallsreichen Umschreibungen für das männliche Geschlechtsteil gegeben.

Nachdem wir irgendwann auch die weiblichen Geschlechtsorgane durch hatten, war Miss Lovegood´s Aufgabe erfüllt, weswegen sie mit unserem hart erarbeiteten Respekt ihr gegenüber die Schule verließ, um weitere Kinder aufzuklären.

Ted war ein langweiliger Schüler und mir durch seine dunkelblonden Haare und die runde Brille bisher nie sonderlich aufgefallen. Er war bereits seit der Grade School in meiner Klasse, aber richtig beachtet hatte ich ihn erst durch den Sexualkundeunterricht. Seine Augen hatten sich anscheinend verbessert, denn er trug im Vergleich zu früher keine Brille mehr. Seine Haare waren heller geworden und immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich meinen Mitschüler im Unterricht anstarrte. Unglücklicherweise bekam er im Laufe der Zeit immer mehr dieser dicken, roten Pickel, doch seiner Schönheit tat dies keinen Abbruch, wie ich fand.

 

Irgendwann war Ted unaufhaltsam zu dem Opfer meiner Begierde geworden. Statt auf den Unterricht achtete ich auf ihn, welcher eine Reihe vor und zwei Plätze neben mir saß. Ich sah ihm beim Lernen, beim Essen und bei Gesprächen mit anderen Kindern zu. Wenn er schrieb, achtete ich auf seine gepflegten Hände, welche mir eine leichte Gänsehaut bereiteten. Sie waren für einen Jungen in diesem Alter sehr weich und sauber – die meisten anderen hatten Schürfwunden und Dreck vom Spielen daran. Doch Ted war der einzige, der sie pflegte und das beeindruckte mich. Nicht, dass ich nicht auch mit ordentlichen Händen herumlief, aber seine waren nahezu perfekt.

Beim Rechnen machte er ein besonders süßes Gesicht, wobei ich jedes Mal eine innere Wärme spürte, die meine Wangen erröten ließ. Dieses bis dato mir unbekannte Gefühl genoss ich und sorgte dafür, dass ich irgendwann meinen Mut zusammennahm und ihn während der Pause nach der Mathestunde ansprach.

„Hey... hast du das mit diesem Pythagoras verstanden?“ fragte ich ihn auf meiner Unterlippe herumkauend.

Zugegeben, der Vorwand, um mit ihm sprechen zu können, war völlig banal – ja, schon trivial – aber irgendetwas musste ich ja zu ihm sagen.

„Das ist ganz einfach. Wenn du möchtest, erkläre ich dir die Formeln.“

Ich musste einige Sekunden so dagestanden haben, weil ich nicht glauben konnte, dass es so einfach war, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Fortan trafen wir uns einmal die Woche, um mir die Dinge, die ich bereits verstanden hatte, noch einmal erklärte. Natürlich sprachen wir ausschließlich über Schulthemen – etwas anderes wäre mir wegen meiner Schüchternheit auch nie in den Sinn gekommen. Mein Herz machte einen Sprung, wenn ich ihn sah und im Laufe der Zeit freundeten wir uns an. Irgendwann gestand ich mir ein, mich in ihn verliebt zu haben. Er war meine erste große Liebe, war mir zu diesem Zeitpunkt aber nicht wirklich bewusst, welche Gefühle er in mir ausgelöst hatte. Ich kannte den Begriff zuvor nur aus jenen Fernsehserien, die ich mit meinen Vätern abends auf der durchgesessenen geblümten Couch im Röhrenfernseher angesehen hatte. Natürlich verstand ich nicht genau, um was es in diesen Sendungen ging. Aber ich begriff, dass Ted der erste Junge war, für den ich diese starken Gefühle empfand. Durch seinen liebevollen Umgang mit mir und seiner Nähe, dachte ich anfangs, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte, doch da hatte ich mich geirrt.

Gewaltig geirrt...

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