Czytaj książkę: «Die Collide-Lovestory», strona 18

Czcionka:

Auf Einzelheiten hätte ich jetzt definitiv keine Lust gehabt.

"Und was soll ich machen, wenn es stimmt?", sagt Leon leise und lässt sich wieder auf die Couch fallen. "Ich liebe sie."

Aiden atmet tief ein und sieht zu mir. Er scheint selbst nicht ganz zu wissen, was er jetzt sagen soll.

"Fahr zu ihr. Am besten jetzt sofort", sage ich entschlossen. Ich kann nicht mehr zusehen, wie Leon herumrätselt. Ich will, dass er endlich die Wahrheit weiß, egal, wie sehr es ihm wehtun wird.

Aiden und Leon sehen mich beide überrascht an.

Ich stehe auf. "Los, zieh dich an. Du kannst nicht ewig hier rumliegen und Trübsal blasen. So wirst du die Wahrheit nie erfahren."

"Raven hat Recht", sagt Aiden und stellt sich neben mich. "Wir fahren dich zu ihr."

"Ich will nicht", quengelt Leon wie ein kleines Kind und verschränkt die Arme.

Ich rolle die Augen. "Leon, beweg dich", sagen Aiden und ich gleichzeitig und müssen grinsen.

Leon sieht mit zusammengekniffenen Augen zwischen uns hin und her, seufzt und steht schließlich auf. "Na gut. Aber ich weiß jetzt schon, dass das wahrscheinlich der schlimmste Tag in meinem Leben wird."

Aiden klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. "Das packst du."

Leon schüttelt den Kopf und geht zu einer Tür neben der Küche. "Ich weiß nicht, man. Dieses Mal ist es anders. Ich habe wirklich das Gefühl, dass sie die Eine ist. Die Richtige, weißt du?"

"Wenn sie dich betrügt, weißt du, dass sie nicht die Richtige ist", sagt Aiden ernst und Leon verschwindet mit trauriger Miene in seinem Schlafzimmer.

Ich atme verzweifelt aus. "O Gott, das wird grausam. Jetzt können wir auch noch einer Beziehung beim Enden zusehen."

Aiden zuckt mit den Schultern. "Vielleicht ist ja alles auch ein großes Missverständnis und sie hat eine gute Erklärung, die alles regelt."

Ich sehe ihn ungläubig an. "Sie hat einen anderen Typen geküsst, Aiden. Ich denke nicht, dass man so etwas mit einer guten Erklärung nichtig machen kann."

"Ach kann man nicht?" Er sieht mich provokant an.

Ich runzle die Stirn. "Natürlich nicht!"

Aiden lacht und geht zur Tür, um sich die Schuhe anzusehen. "War ja auch nur ein Spaß."

"Heb dir deinen Spaß am besten für später auf, wenn Leon sich die Kante gibt."

Kurz erstarrt Aiden und für eine Sekunde zerfällt seine Miene. Er lächelt danach aber dann wieder. "Werde ich tun. Willst du eigentlich später - "

Mein Handy klingelt. Man, was ist denn heute mit diesen scheiß Handys los?

Genervt ziehe ich es aus meiner Hosentasche und sehe eine unbekannte Nummer auf meinem Handy. Ich runzle die Stirn und gehe ran. "Ravely Green, hallo?"

"Ravely, hier ist deine Mutter."

O nein, bitte nicht.

"Was ist?", frage ich unüberhörbar genervt.

Aiden sieht mich fragend an.

"Ravely, können wir bitte reden? Ich muss unbedingt endlich eine Chance bekommen dir alles zu erklären." Sie hört sich an, als würde sie jeden Moment wieder weinen.

"Nein, es gibt nichts zu erklären." Ich lege auf, bevor sie etwas sagen kann und lasse mein Handy wieder in meiner Tasche verschwinden.

"Wer war das?", fragt Aiden.

"Nur wieder so eine nervige Umfrage. Die nerven mich schon seit Monaten", lüge ich wie gedruckt. Ich fühle mich zwar schlecht Aiden anzulügen, aber ich will jetzt nicht noch mehr Drama machen, als es sich momentan sowieso schon um uns abspielt.

Wir sollten erst das mit Leon und Sophia klären.

"So, lasst uns gehen und ein Messer in mein Herz stechen lassen", höre ich Leon, der umgezogen aus seinem Schlafzimmer kommt.

"Hier ist Sophias Wohnung", sagt Leon, als wir durch den Flur zu ihrem Apartment laufen.

Natürlich hat auch sie schon ihre eigene Wohnung. Ich habe das Gefühl, dass jeder eine hat, außer ich. Und Aby natürlich. Das nervt.

"Sollen wir mit reinkommen oder möchtest du, dass wir draußen warten?", fragt Aiden, während Leon klopft.

"Kommt bitte mit rein. Ich kann nicht versprechen, dass ich keine Sachen kaputt machen werde, wenn sie mir jetzt klarmacht, dass sie einen anderen fickt."

Erschrocken darüber, dass Leon so etwas machen würde, schnappe ich nach Luft. So etwas würde ich Leon überhaupt nicht zutrauen. Er kommt mir eigentlich immer total lieb und ruhig vor.

"Okay, dann kommen wir mit", sagt Aiden und klopft ihm nochmal auf die Schulter.

Schweigend warten wir vor der Tür, bis sich etwas regt.

Ich bin unheimlich nervös und male mir verschiedene Szenarios aus, die jetzt gleich passieren könnten. Wir könnten Sophia mit einem Typen im Bett vorfinden - das wäre wahrscheinlich das Schrecklichste. Leon stellt Sophia zur Rede, sie fängt an zu heulen, gibt alles zu, will aber trotzdem noch eine zweite Chance von ihm. Oder sie gesteht alles und Leon macht einfach Schluss und geht... Nachdem er die Wohnung auseinander genommen hat.

Die Tür öffnet sich und Sophia steht mit aufgerissenen Augen mit einem Bademantel bekleidet vor uns.

O nein, bitte hab keinen Typen bei dir, bitte hab keinen Typen bei dir!

"Ehm, hallo", krächzt Sophia überfordert und versteckt ihren fast nackten Körper hinter der Tür.

"Sophia, ich bin hier, um zu reden", zischt Leon und geht an ihr vorbei in die Wohnung.

Hilflos stehen Aiden und ich noch im Türrahmen und sehen uns nervös an. Keiner von uns scheint zu wissen, was jetzt passieren wird.

Sophia steht immer noch hinter der Tür und sieht sichtlich verwirrt zwischen Leon und uns hin und her. O, du arme Sophia. Nicht.

"Kommst du, Baby?", ruft Leon durch das Wohnzimmer und setzt sich an einen Tisch, der mitten im Raum steht. Er ist merklich wütender, als er es vorhin noch war. Ihm scheint die ganze Situation wohl erst auf dem Weg hier her klargeworden zu sein.

"Ja", piepst Sophia. "Aber müssen die dabei sein?" Sie zeigt auf uns.

"Ja, müssen sie. Jetzt komm, setz dich zu mir. Aiden, Raven ihr könnt euch auch gleich setzen." Er ist so gespielt und provokant freundlich, dass das fast noch schlimmer ist, als wenn er total ausrasten würde.

Wäre ich Sophia, hätte ich jetzt Angst vor ihm, denn er wirkt gerade sehr aufgebracht.

Sie nickt und schließt die Tür hinter uns. "Ich ziehe mir nur schnell - "

"Nein, ist schon in Ordnung. Du kannst das Gespräch auch ganz kurz halten."

"Okay", seufzt sie und setzt sich mit uns an den Tisch.

Leon sitzt gegenüber von ihr, ich sitze neben ihm und Aiden sitzt links neben mir. Wir bilden sozusagen eine Wand gegen sie. Sie gegen uns drei. Klingt ungerecht - ist es auch. Aber sie hat es verdient.

Unbehaglich rutscht sie auf ihrem Stuhl hin und her und beißt sich nervös auf ihrer Unterlippe herum. "Also...", sagt sie.

"Also", sagt Leon streng. "Erzähl mir doch mal, wie dein Wochenende war. Ich habe ja leider kein Wort von dir gehört, da du mich durch und durch weggedrückt hast." Er setzt ein provokantes Lächeln auf.

Sophia schluckt. "Es war... gut."

Leon schnaubt. "O, tatsächlich? Fanden das Nadine und Claudia auch?"

"Ja, sie fanden es, ehm, auch gut." Ihr scheint die ganze Situation total unangenehm zu sein. Wäre es mir auch, immerhin sitzen hier noch zwei andere, die überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun haben.

Ratlos blicke ich kurz zu Aiden.

Dieser scheint genauso überfordert mit der ganzen Situation zu sein und blickt erwartungsvoll zwischen Leon und Sophia hin und her.

"Sophia, ich werde nicht um den heißen Brei reden", sagt Leon, lehnt sich nach vorne und faltet seine Hände. "Fickst du einen anderen?"

Davon erschrocken, wie schnell sich die Szene vor uns geändert hat, zucke ich zusammen. Das war direkter, als ich es erwartet hatte. Um ehrlich zu sein, wäre es mir lieber gewesen, wenn Leon sachter an die ganze Sache herangegangen wäre. Auch, wenn Sophia es auf irgendeine Art und Weise verdient hat, kann er noch ein klein wenig Herz zeigen. Immerhin sagte er doch, dass er sie liebt. Aber ich nehme einfach mal an, dass das die Wut ist, die gerade aus ihm spricht.

Sophia zieht erschrocken die Luft ein und sieht mich an. Will sie, dass ich ihr helfe?

"Keine Antwort ist auch eine Antwort, Schatz", zischt Leon.

"N-Nein, ich - ", stottert Sophia.

"Nein, du was?", brüllt Leon.

"Leon!", sagt Aiden und funkelt ihn böse an. "Lass sie wenigstens ausreden. Es bringt nichts, wenn du sie jetzt noch unnötig unter Druck setzt."

Leon schweigt und verschränkt nur seine Arme. Er sieht Sophia erwartungsvoll an.

Sophia atmet tief ein und aus. Ihr Kopf ist knallrot und sie scheint eine Träne zu unterdrücken, denn ihre Augen werden glasig. "Ich habe keinen anderen", sagt sie leise und sieht auf die Tischplatte, die uns trennt.

Ich traue meinen Ohren kaum. Sie traut sich tatsächlich, jetzt noch zu lügen? Wow. Ungläubig hebe ich meine Brauen und kann mir ein ganz, ganz leises Schnauben nicht unterdrücken. Sofort spüre ich Aidens Hand auf meinem Schenkel. Er sieht mich mit einem Blick an, der mir vermitteln soll, dass ich besser die Klappe halten sollte. Ergeben rolle ich die Augen und sehe wieder zu Sophia. Daraufhin kneift Aiden kurz zu und ich muss schmunzeln. Eigentlich total gemein hier so vor ihnen zu flirten, während die beiden sich wahrscheinlich jeden Moment die Köpfe einschlagen. Ich hoffe einfach, dass ihnen das gerade entgangen ist.

"Gib mir dein Handy", sagt Leon resigniert und hält ihr seine Hand hin.

"Was?", krächzt Sophia und sieht ungläubig zwischen ihm und der Hand hin und her.

"Ich sagte: Gib mir dein Handy."

Okay, das finde ich jetzt ein wenig übertrieben. Leon ist nicht Sophias Vater. Er kann sie nicht einfach kontrollieren, wie er möchte. Es kommt mir so vor, als würde hier gerade ein ganz anderer Leon sitzen, als ich ihn sonst kenne. Er ist gemein und erbarmungslos.

"Nein", sagt Sophia leise und presst sich auf ihren Stuhl.

"Nein? Ich kann es mir auch einfach holen. Ich sehe es nämlich von hier auf deiner Couch liegen. Also dann werde ich es mal ho - "

Er will gerade aufstehen, da schreit Sophia mit Tränen in den Augen: "Ich sage dir ja schon die Wahrheit!"

Ruhig, viel zu ruhig, setzt sich Leon wieder an den Tisch und starrt sie an.

Ich kann nicht glauben, dass Aiden und ich das gerade mit ansehen.

"Leon, i-ich ... Es tut mir leid", heult sie und schließt die Augen.

Sofort springt Leon auf und schmeißt mit Schwung den Stuhl, auf dem er saß, um. "Ich wusste es!"

Ich spüre Aidens Druck um meinen Oberschenkel fester werden und ich weiß, dass er jetzt am liebsten dazwischen gehen würde. Aber er weiß wahrscheinlich genauso gut wie ich, dass die Sache einfach einmal komplett ausgesprochen werden muss.

"Wie kannst du mir das antun, Sophia?", schreit Leon und packt sich entsetzt an den Kopf. "Ich hab alles für dich gemacht, ALLES!"

Sophia sagt nichts, sondern sitzt einfach nur wie ein Häufchen Elend an dem Tisch und heult.

"Ich hab dich geliebt! Ich hab dich all die Zeit so sehr geliebt und du schmeißt das alles weg, indem du mit irgendeinem belanglosen Wichser schläfst! O Gott, was bist du nur für ein Flittchen! War ich dir nicht genug?" Er kommt wieder an den Tisch und stützt sich an ihm ab, um ihr genau ins Gesicht zu schauen. "Sag es mir! War ich dir nicht genug?"

"D-Du", jault Sophia und wischt sich über ihre Nase. "Du warst immer genug."

Leon schnaubt und stößt sich ruckartig vom Tisch ab, dass dieser sich um bestimmt zwanzig Zentimeter in Richtung Sophia bewegt. "Das muss wohl der Grund gewesen sein, dass du mich betrügst. Sagst du mir wenigstens noch mit wem?"

Sophia schnieft. "Bruce."

"BRUCE?", schreit Leon und tritt vor Wut gegen den Stuhl, der noch am Boden liegt. "Auch noch mein Arbeitskollege! Du bist so widerlich!" Er packt das Bild von ihm und Sophia, das auf dem Regal steht und schmeißt es mit Wucht auf den Boden.

Vor lauter Schreck schreit Sophia schrill auf und Aiden springt hoch.

"Siehst du das?", schreit Leon und zeigt auf das Bild, das jetzt umringt von Scherben auf dem Boden liegt. "Das sind wir! Das ist, was du aus uns gemacht hast!"

Gerade, als Leon das nächste Bild auf den Boden schmeißen will, packt Aiden ihn am Arm und schleift ihn in Richtung Tür.

"Lass mich los, verdammt!", brüllt Leon und versucht, sich gegen ihn zu wehren, scheitert dennoch kläglich.

"Raven", ruft Aiden und schubst Leon zur Tür. "Ich bring ihn runter, regelst du das hier noch?"

Ich nicke nur überfordert und sehe zu, wie Aiden mit Leon aus der Tür verschwindet. Mein Puls ist auf hundertachtzig und ich habe gar nicht gemerkt, dass ich angefangen habe, zu schwitzen.

"Tut mir leid, dass ihr das sehen musstet", schnieft Sophia und steht auf.

Ich kann nicht leugnen, dass ich mittlerweile ein klein wenig Mitleid für sie empfinde, während ich zusehe, wie sie die Scherben mit dem kaputten Bild aufhebt. Seufzend knie ich mich neben sie und helfe ihr, die Scherben einzusammeln.

"Das musst du nicht tun", schnieft sie und steht auf.

Ich packe mir eine letzte große Scherbe und folge ihr in die Küche. "Ist schon in Ordnung." Ich versuche nicht ganz zu barsch zu klingen, denn davon hat sie gerade schon genug abbekommen. Und außerdem habe ich nicht das Recht schlecht mit ihr umzugehen, denn immerhin hat sie Leon betrogen und nicht mich. Dennoch ist ihr Niveau auf der Skala der netten Mädchen deutlich gesunken.

"Doch, ich hab deine Hilfe nicht verdient." Sie schmeißt die Scherben in den Mülleimer neben ihrem Herd und ich tue es ihr gleich.

"Da hast du Recht, die hast du wirklich nicht verdient."

Sophia nickt und wischt sich eine weitere Träne von der Wange. Sie geht wieder ins Wohnzimmer und hebt das Bild auf. "Es ist nur... Ich kann doch nichts dafür, wen ich liebe, oder?"

Ich lehne mich an den Tisch. "Du liebst ihn also?", frage ich.

"Bruce, ja", schluchzt sie und sieht auf das Bild. "Leon... nicht. Zumindest nicht mehr. Aber ich habe ihn wirklich geliebt."

"Wieso hast du dann nicht mit Leon Schluss gemacht? Das hätte uns und dir einigen Ärger erspart."

"Ich konnte es nicht. Ich konnte es einfach nicht. Leon hat sich ständig so um mich bemüht und hat alles getan, um mich glücklich zu machen ... Ich konnte ihm nicht das Herz brechen."

"Jetzt ist es wahrscheinlich noch mehr zerstört, als es gewesen wäre, hättest du ihm einfach die Wahrheit gesagt", sage ich.

Sie verzieht wieder ihr Gesicht und sofort fließen erneut Tränen ihre makellosen Wangen herunter. "Ich weiß", flüstert sie. "Er hasst mich jetzt. Ich bin jetzt für ihn gestorben."

Ich stoße mich von dem Tisch ab und gehe zur Tür. "Leon ist ein Schreiber, Sophia. Wenn ein Schreiberling sich in dich verliebt, stirbst du nicht", zitiere ich Elizabeth und lasse sie schluchzend in ihrer Wohnung zurück.

An Aidens Auto angekommen, finde ich auch schon einen weinenden Leon auf dem Rücksitz vor.

Aiden lehnt sich an das Auto und scheint auf mich zu warten oder er kann sich einfach Leons Geheule nicht mehr anhören. "Er nimmt es besser auf, als ich dachte", lacht er, als ich mich zu ihm stelle und Leon durch die Scheibe betrachte.

Ich hebe die Braue. "Besser? Was hast du denn erwartet?"

"Na ja, er hat mich nur zweimal Wichser genannt und war sofort still, als ich ihn ins Auto gesetzt habe."

Ich schmunzle und gehe um das Auto herum. "Wenn es sonst nichts ist."

Im Auto erwartet uns auch schon das laute Männer Gejaule von Leon. Er heult tatsächlich so laut, dass es sich von außen wie ein angeschossenes Wildschwein anhören muss. Während der Fahrt zu seiner Wohnung kommt ab und zu mal ein "Womit habe ich das verdient?" oder "So ein verdammtes Miststück", ansonsten heult er einfach weiter vor sich hin. Aiden und ich haben es schon aufgegeben auf ihn einzureden, denn es scheint zwecklos zu sein. Entweder er beleidigt uns oder er ignoriert uns. Dann bin ich doch eher für das zweite und schweige den Rest der Fahrt.

"Danke", schnieft Leon, als wir vor seinem Apartment parken und er aussteigt. Ohne eine Antwort von uns abzuwarten, schmeißt er einfach die Tür zu und stampft davon.

"Wenigstens hat er die Kraftausdrücke weggelassen", lacht Aiden und fährt wieder auf die Straße.

Seufzend lehne ich meinen Kopf an die Fensterscheibe. "Ich kann immer noch nicht glauben, was sich gerade abgespielt hat. Ich dachte, dass Leon die ganze Wohnung zerlegen würde."

"Das dachte ich auch. Hätte er wahrscheinlich auch gemacht, wenn ich ihn nicht rausgebracht hätte."

"Du Held", grinse ich. "Ich bin aber froh, dass die Sache endlich aus der Welt ist. Es hat mich echt belastet, ihm nicht die Wahrheit sagen zu dürfen."

"Das Gefühl habe ich bemerkt", lacht er. "Ich hatte kurz das Gefühl, du würdest Sophia um den Hals fallen."

"Das hatte ich auch kurz. Ich dachte ernsthaft, ich komme vom Glauben ab, als sie angefangen hat alles zu leugnen. Aber lass uns jetzt nicht mehr darüber reden."

"Okay. Was machen wir jetzt noch? Oder willst du zum Campus? Ich kann mir vorstellen, dass du dich mal umziehen möchtest."

Aiden hat Recht. Mit den Klamotten herumzulaufen, in denen man auch geschlafen hat, ist wirklich kein angenehmes Gefühl, aber ich will noch länger bei Aiden bleiben. Wenn er mich jetzt zum Campus fährt, wird er wahrscheinlich nach Hause gehen und ich werde den restlichen Tag allein verbringen.

"Du kannst dich ja bei dir umziehen und wir fahren wieder zu mir, wenn du möchtest", scheint Aiden meine Gedanken zu lesen. "Oder wir gehen etwas essen oder so. Ich habe unheimlichen Hunger."

Ich muss lächeln. "Ja, so machen wir das."

"Okay", lächelt Aiden und steuert die ZOS an.

"Wow, Rave, du lässt dich auch mal wieder blicken", sagt Aby, als ich ins Zimmer komme. "Und Aiden ist auch dabei. Welche Überraschung."

"Auch dir `Hallo` Aby", sagt Aiden.

Ich verdrehe die Augen und schließe die Tür hinter uns. "Wie geht’s deinen abgestorbenen Samenzellen?"

"Ach, halt die Klappe", lacht sie. "Ich hoffe, du hast mein Auto mitgebracht."

Ich klatsche mir mit der Hand an die Stirn und lasse mich auf mein Bett fallen.

"Oh Rave, das ist jetzt nicht dein Ernst. Ich brauche das! Ich will zu Andy."

"Sorry", sage ich kleinlaut und gehe zu meinem Schrank, während Aiden sich auf mein Bett setzt. "Spätestens morgen bekommst du es sicher."

"Wieso erst morgen? Aiden kann dich doch gleich mitnehmen und du fährst damit zurück." Sie scheint kurz zu überlegen und bildet dann ein O mit ihrem Mund. "Ich verstehe schon. Du hast nicht vor heute nochmal zurück zu kommen, huh?" Sie wackelt mit ihren Augenbrauen.

Ich werde knallrot. Muss sie das so vor Aiden sagen?

Aiden scheint die ganze Situation aber reichlich zu amüsieren, denn er grinst breit.

"Weiß ich noch nicht", sage ich kleinlaut und ziehe ein T-Shirt und eine Sweatshirtjacke aus dem Schrank.

"Alles klar", lacht Aby und wendet sich wieder zu ihrem Laptop. "Dann muss Andy mich abholen."

"Leon hat eben mit Sophia Schluss gemacht", lässt Aiden sie wissen.

Abys Reaktion fällt dennoch resignierter aus, als ich dachte. Ich hatte eher erwartet, dass sie kreischend vom Bett fällt und sich entsetzt die Haare rausreißt.

"Gott sei Dank. Ich mochte Sophia nicht", sagt sie aber nur und gluckst.

Ich hebe die Brauen. "Tatsächlich?"

"Ja, würde mich nicht wundern wenn sie ihm fremd gegangen ist."

Aiden und ich sehen uns baff an.

"Ist sie", sage ich.

"Wusste ich es doch. Sie ist dafür bekannt, ihre Freunde zu betrügen. Sie hat schon einigen Typen das Herz gebrochen, jetzt war es eben unser Leon."

Kapitel 26

Nachdem Aiden und ich im Little Poetry Restaurant essen gegangen sind, haben wir beschlossen zu ihm in die Wohnung zu fahren, um noch einen Film zu sehen, damit der Abend in Ruhe ausklingen kann.

Leon hat Aiden gegen sechs Uhr abends eine Nachricht geschrieben, dass er froh ist, dass er endlich ein freier Mann sei und jetzt erst mal 'richtig Weiber abchecken' geht. Natürlich wissen wir, dass das nur dummes Gerede ist, um sich abzulenken. Trotzdem gehen wir davon aus, dass er wahrscheinlich gerade in einer Bar sitzt, sich den Kopf wegknallt und damit kämpft, ob er jetzt die hübsche Blondine von der Bar mit nach Hause nimmt oder nicht. Wahrscheinlich wird er es tun, sagt Aiden. Es lief bisher immer so ab.

"Ich hab das Gefühl, die Woche kann gar nicht mehr spannender werden, aber es ist gerade mal Montag", sage ich zu Aiden, während er konzentriert durch die Kanäle zappt, um endlich einen Film für uns zu finden.

"Wenn ich endlich mal einen guten Film finden würde, wird der Tag sogar noch richtig spannend."

Ich lache leise und kuschle mich an seine Brust. Es ist schön, dass wir mittlerweile an diesem Punkt angekommen sind, an dem wir so offen miteinander umgehen können. Zwar haben wir noch kein Wort über den derzeitigen Standpunkt unserer 'Beziehung' oder Verhältnis oder Affäre oder was auch immer, geredet, aber das ist in Ordnung. Ich bin froh, wenn ich in Aidens Nähe sein darf und das reicht mir für den Anfang.

Mein Handy vibriert auf dem Couchtisch und springt fast vom Tisch.

Aiden nimmt es. "Aby", sagt er und hält es mir hin.

Ich runzle die Stirn. Ich habe ihr doch gesagt, dass sie ihr Auto morgen erst bekommt, wieso also sollte sie jetzt noch so spät anrufen? "Ja, Aby?", sage ich ins Telefon.

"Rave, ich will dich nur mal wissen lassen, dass deine Mum jetzt gleich zu euch kommt. Sie - "

Ich richte mich ruckartig auf. "Was?", sage ich laut. "Wieso?"

"Sie stand auf einmal vor unserer Tür und wollte unbedingt mit dir reden. Aber da du nicht da bist, habe ich ihr einfach Aidens Adresse gegeben. Ist doch ok, oder?"

"O nein", seufze ich und halte mir die Hand an die Stirn. "Egal. Du kannst nichts dafür... Danke, dass du vorher angerufen hast, um mir Bescheid zu geben."

"Ehm, ja klar, ist kein Problem. Also sehen wir uns morgen. Und denk an mein Auto! UND denk bitte auch an die Verhütung!"

Augenrollend lege ich auf.

"Was wollte sie?", fragt Aiden und legt die Fernbedienung beiseite.

"Meine Mutter ist auf dem Weg hierher", sage ich hastig und stehe auf.

Aiden runzelt die Stirn. "Wieso das?"

Ich zucke mit den Schultern und laufe nervös von links nach rechts. "Anscheinend ist sie zur ZOS gekommen, um mit mir zu reden. Da ich aber nicht im Zimmer war, hat Aby ihr deine Adresse gegeben. Also wird sie gleich hier sein."

"Okay?", sagt Aiden und kommt auf mich zu. "Und ich nehme an, dass du das nicht möchtest?"

"Natürlich möchte ich das nicht! Ich hab echt keine Lust mir ihr Gerede anzuhören. Wahrscheinlich wird sie dir auch noch die Ohren volljammern und ständig sagen, wie sehr ihr alles leid tut. Ich weiß echt nicht, wie oft ich ihr noch sagen soll, dass ich nichts mit ihr zu tun haben möchte. Ich - "

"Raven." Aiden umfasst mein Gesicht und sieht mich eindringlich an. "Beruhig´ dich, ok? Deine Mutter wird nicht etliche von Kilometern hier hergefahren sein, nur um sich bei dir zu entschuldigen. Du solltest ihr zuhören und sie ausreden lassen."

Ich nehme aufgebracht seine Hände von meinem Gesicht und gehe einen Schritt zurück. "Ihr zuhören?", lache ich. "Aiden, diese Frau ist der Teufel! Sie hat es nicht verdient, dass man ihr zuhört!" Geladen fahre ich mir durch die Haare. "Aber natürlich verstehst du das nicht. Du siehst ja in jedem Menschen etwas Gutes! Nicht jeder Mensch hat eine verdammte gute Seite! Sie hat keine gute Seite!" Ich hasse mich gerade dafür, dass ich schreie.

Aidens Miene verhärtet sich. "Natürlich sehe ich in jedem Menschen etwas Gutes. Warum sollte ich auch nicht? Jeder hat eine zweite Chance verdient."

Wütend schnaube ich. Ich kann nicht fassen, dass ich mich mit Aiden streite, wegen Margret. Sie bringt mehr Durcheinander in mein Leben, als ich dachte. Die ganze Sache macht mich noch wütender auf sie.

"Sie nicht." Beleidigt verschränke ich meine Arme und drehe mich von ihm weg.

"Ich will, dass du ihr zuhörst. Nur einmal." Er kommt auf mich zu und knotet liebevoll meine Arme auseinander.

So schnell kann sich also die Stimmung von wütend in liebevoll ändern. Mein Herz beginnt wieder schneller zu schlagen, bei seiner Berührung. Aiden muss ganz genau wissen, was für eine Wirkung er auf mich hat, wenn er versucht, mich so davon zu überzeugen, dass ich ihr zuhören soll.

"Ich will nicht", sage ich trotzig und lasse die Arme hängen. Am besten sollte ich ihm jetzt nicht ins Gesicht sehen, denn sonst ändert sich meine Meinung schlagartig.

"Bitte", sagt Aiden leise und umfasst wieder mein Gesicht.

Sag nein, Raven, sag nein!

"Okay."

Du blöde Raven.

"Danke", sagt Aiden und küsst mich.

Oh Mann. Dieses Feuerwerk in mir sollte besser vergehen bis meine Mutter auftaucht, sonst bin ich ein Wrack und verzeihe ihr wahrscheinlich sofort alles.

Doch nicht mal fünf Sekunden später klopft jemand an Aidens Tür.

"Ich mache ihr auf, okay?", fragt Aiden.

Ich nicke und er küsst mich noch einmal.

Er lässt mich los und geht zur Tür.

Ich stehe nervös im Türrahmen der Küche und warte auf das Desaster, das gleich auf mich zukommen wird. Ich weiß, dass es nicht gut endet. Ich weiß es einfach.

Er öffnet die Tür und ich höre Margrets Stimme: "Ist meine Tochter bei Ihnen? Bin ich hier richtig?"

"Ja, sie ist hier. Kommen Sie rein", sagt Aiden freundlich und führt sie in seine Wohnung. Viel zu freundlich, wenn man mich fragt.

"Ravely", haucht meine Mutter, als sie mich erblickt. Ihre Augen sind noch rot vom Weinen und sie sieht aus, als hätte sie tagelang nicht geschlafen. Ihre braunen Haare sind zu einem unordentlichen Zopf zusammengebunden und ihre Schminke ist verschmiert.

"Margret", grüße ich sie und gehe in die Küche.

Ich setze mich an den Esstisch in der Küche und warte auf ein weiteres Spektakel. Ich weiß ganz genau, was jetzt passieren wird. Margret wird mir etliche Male sagen, wie sehr ihr alles leid tut, mir sagen, dass der Alkohol sie zu etwas gemacht hat, das sie gar nicht sein wollte und bettelt nach einer zweiten Chance.

Ich weiß, dass ich ihr diese nicht geben werde. Ich weiß nicht mal, ob ich ihr - auch wenn sie jetzt die beste Erklärung aller Zeiten auf den Tisch haut - jemals verzeihen könnte. Sie hat meine Kindheit zu einem Höllentrip gemacht und außerdem noch meinen Vater Woche um Woche gekränkt.

Ich weiß auch, dass Aiden wahrscheinlich versuchen wird mir einzureden, dass ich ihr eine zweite Chance geben soll, denn - wie er sagt - hat jeder Mensch eine zweite Chance verdient. Aber er weiß nicht, was er da redet. Er weiß nicht, was Margret mir und meinem Vater angetan hat.

Dennoch wird es spätestens in den nächsten Minuten aufgedeckt werden, denn ich möchte, dass er weiß, was meine Mutter getan hat, damit er endlich anfängt mich zu verstehen und genau die gleiche Person in ihr sieht, wie ich es tue.

Margret und Aiden folgen mir in die Küche.

"Setz dich", sage ich zu Margret und deute auf den Stuhl mir gegenüber, während sie immer noch hilflos in der Küche steht.

Sie setzt sich nervös mir gegenüber und scheint den Atem anzuhalten, denn ihr Kopf ist knallrot.

"Ich werde nach oben gehen, damit ihr - ", sagt Aiden, ich unterbreche ihn dennoch.

"Nein, geh nicht", flehe ich. "Setz dich zu mir."

Er sieht mich unsicher an.

"Bitte."

Schließlich nickt er und setzt sich neben mich. Aiden rückt nahe zu mir ran, damit ich mich nicht so unwohl fühle. Denn das tue ich. Ich fühle mich unheimlich unwohl und würde am liebsten sofort verschwinden.

"Also", seufze ich und sehe Margret an. "Du kannst anfangen."

Kurz sieht sie noch unsicher zwischen Aiden und mir hin und her, nickt aber dann und atmet tief ein. "Okay."

Ich spüre Aidens Hand auf meinem Bein. Das beruhigt mich ein wenig und ich bin froh, dass er mir diesen Halt schenkt.

"Du weißt, dass ich viele schlimme Dinge in der Vergangenheit getan habe", fängt Margret leise an und sieht auf die Tischplatte.

"Du meinst die Sache, als du unser ganzes Geld geklaut hast? Oder doch eher die Sache, dass du Woche um Woche dafür gesorgt hast, dass mein Vater keinen Job findet und wir in der schäbigsten Wohnung in Aldbury leben mussten?"

Margret sieht so aus, als würde sie jeden Moment wieder weinen. Aber das ist mir egal. Sie presst die Lippen aufeinander und sieht schuldbewusst auf ihre Finger.

"Oder die Tatsache, dass du meinen Vater betrogen hast, ständig, jahrelang. Mit unendlich vielen belanglosen Typen. Du meinst die schlimme Sache?" Ich werde etwas lauter und fühle mich nicht schlecht deswegen. All diese Dinge hat sie getan und sie wird dafür ihren Kopf hinhalten müssen.

Ich höre, dass Aiden kurz nach Luft schnappt, als ich all diese schrecklichen Dinge aufgezählt habe, denn das ist das erste Mal, dass er hört, was Margret wirklich getan hat.

"Ja", sagt Margret mit krächzender Stimme. Die erste Träne fließt ihre faltige Wange herunter und ein schwarzer Strich entsteht von der Mascara. "Ja, diese Dinge."

"Gut. Also sag´ mir, was du mir schon die ganze Zeit sagen wolltest." Erwartungsvoll lehne ich mich gegen die Lehne des Stuhl und verschränke die Arme.

"Ich werde dir jetzt alles erzählen", sagt Margret und sieht mich mit glasigen Augen an. "Aber ich möchte, dass du mich komplett ausreden lässt. Ich will, dass du die komplette Wahrheit erfährst und nicht nur ein Stück davon."

Ich nicke einverstanden und gebe ihr ein Zeichen, dass sie anfangen kann.

"Okay." Ein letztes Mal atmet sie tief ein, bevor sie mir den Schock meines Lebens versetzt. "Als du noch ein kleines Baby warst und dein Vater und ich noch verheiratet waren, sind er und ich auf einem Geburtstag weiter weg gewesen. Tante Jule hat in dieser Nacht auf dich aufgepasst. In dieser Nacht hat Jared mir den Auslöser für alles vorgestellt. Derek. Derek war ein alter Schulfreund deines Vaters und total unfreundlich. Jared hat erzählt, dass er früher mit ihm Gras geraucht hat und sie einen Heidenspaß zusammen hatten, als sie jünger waren. Derek war Drogendealer und in dieser Nacht habe ich das erste Mal Drogen genommen. Dein Vater wusste nicht, dass ich etwas genommen hatte, denn Derek hat mir gedroht, wenn ich etwas zu ihm sagen würde, würde er schlimme Sachen mit mir tun. Er hat mich schon fast dazu gezwungen diese Pillen zu schlucken und na ja... ich war neugierig. So hat das alles angefangen. Ich wusste nicht, dass diese Pille die ich geschluckt hatte, mir mein Bewusstsein nehmen würde, denn Derek meinte, dass es nur eine ganz harmlose Partydroge sei. Ich kann mich auch noch kaum an diese Nacht erinnern, das einzige, das ich noch weiß ist, dass ich am nächsten Morgen an Dereks Bett angebunden, aufgewacht bin und neben mir ganz viele Spritzen lagen. Derek er... er hat mir Heroin gespritzt, als ich geschlafen habe. Es stellte sich außerdem später noch heraus, dass er Zuhälter war und so seine Mädchen gefügig machte. Er hielt mich bei sich und hat mir jeden Tag aufs Neue dieses Zeug gespritzt und da ich mit der Zeit immer unzurechnungsfähiger wurde, habe ich alles mit mir machen lassen. Natürlich wurde ich mit der Zeit auch abhängig. Na ja, auf jeden Fall hat Derek mich irgendwann - nach drei Monaten, glaube ich - wieder zu Jared und dir gelassen. Ich war eine komplett andere und gestörte Person, als ich zu euch kam. Ich war schrecklich und unerträglich. Du weißt ja, wie ich war... ich habe ständig mit anderen Männern geschlafen und währenddessen fütterte mich Derek immer mehr mit Drogen. Jared wusste nicht, dass ich heroinabhängig war und wusste auch nicht, dass ich mit Derek so verkehrte. Dann kam es, wie es kommen musste... Derek wollte Geld von mir. Ich hatte nichts und er machte den Vorschlag, einfach das ganze Ersparte für dein College zu nehmen und abzuhauen. Ich war nicht ich selbst und bin dann wirklich abgehauen. All die Jahre hat Derek mich dazu gebracht deinem Vater diese Jobs zu versauen. Eines Tages sagte ich zu ihm, dass ich dich wieder sehen möchte, weil du immerhin meine Tochter bist. Ich weiß noch, dass er mich in dieser Nacht grün und blau geschlagen hat... Er meinte, wenn ich je auf die Idee kommen würde, dich zu besuchen, würde er dich Jared wegnehmen und... dich zu einem seiner Mädchen machen. Du warst zu diesem Zeitpunkt neun. All die Jahre waren schrecklich für mich. Ich wollte dich sehen, jeden Tag, jede Stunde, in der ich nicht bei dir war. Ich habe dich schrecklich vermisst, aber es wurde mir nicht erlaubt... Ich hatte unheimliche Angst um dich. Vor vier Jahren ist Derek erschossen worden. Angeblich soll es einer seiner Dealer gewesen sein, aber ich weiß es nicht. An dem Tag bin ich freiwillig in eine Entzugsklinik gegangen. Zwei Jahre war ich dort und bin clean geworden. Ich habe alles verändert und habe versucht wieder ein normales Leben zu führen. Ich wusste, wenn ich mich wieder bei dir blicken lasse, würdest du mich hassen, für die Dinge, die ich getan habe, aber ich wollte dich unbedingt sehen. Ich wollte sehen, wie groß und erwachsen du geworden bist. Dann habe ich vor ein paar Monaten angefangen mit Jared Kontakt aufzunehmen. Er meinte, dass wir es versuchen sollten und... jetzt bin ich hier."

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