Czytaj książkę: «Wenn es Liebe ist», strona 3

Czcionka:

Julius schaute sie an.

„Das wird er auch, davon bin ich überzeugt. So wie er über dich gesprochen hat, ist er ganz schön verliebt in dich. Hat er darüber in diesem Brief auch geschrieben?“

„Wer ist in wen verliebt?“

Marius war hinzugekommen und hatte mit angehört, was Julius zu Lynn sagte.

„Marius, bitte. Es gehört sich nicht zu lauschen.“, meinte Julius.

„Hab ich nicht. Ich bin zufällig hinzugekommen, weil ich mich verabschieden wollte. Tanja und ich haben noch etwas vor.“

„Prima. Dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend.“

„Danke Julius. Aber, irgendetwas ist doch los? Hat sich dieser Sänger wirklich in Lynn verliebt?“

„Keine Ahnung. Das musst du mit Lynn klären. Ich halte mich da raus. Tschau, Brüderchen.“

Julius ging in sein Büro.

„Lynn, du siehst nicht glücklich aus?“

„Wieso? Ich bin glücklich, sogar sehr. Es kam nur alles so überraschend.“

„Was kam überraschend?“

„Ich wollte dir noch sagen, dass ich deine Freundschaft gerne annehme, Marius.“, lenkte Lynn das Gespräch auf ein anderes Thema.

„Wirklich? Das freut mich sehr, Lynn. Du weißt, dass ich immer für dich da bin. Aber du lenkst vom Thema ab. Wer ist in wen verliebt? Etwa der Sänger in dich?“

Marius ahnte etwas.

„Ja. Er hat mir einen wunderschönen Brief geschrieben. Er will mich wiedersehen. Ich bin überglücklich. Ich mag ihn sehr, weißt du.“

„Bist du verliebt in ihn?“

Als er diese Frage stellte, schmerzte sein Herz.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich ihn toll finde und mich gerne mit ihm treffen würde.“

„Was hindert dich daran?“

„Ich traue mich nicht, ihn anzurufen.“

„Ok? Dann musst du abwarten, ob er sich wieder meldet.“

„Ja, das werde ich. Danke, dass du mir zugehört hast, Marius. Du bist doch ein feiner Kerl. Das wollte ich dir mal sagen. Bisher war ich immer so kratzbürstig zu dir. Das tut mir leid. Du kannst auch jeder Zeit zu mir kommen, wenn du Kummer hast.“

Marius kam auf sie zu und umarmte sie.

„Danke, Lynn. Ich wünsche dir alles Glück dieser Erde.“

Mit diesen Worten verabschiedete er sich und verließ mit Tanja das Café.

Lynn war über das Verhalten von Marius sehr überrascht. Er hatte sich vorbildlich verhalten, wie ein echter Freund.

Doch wie sollte sie sich Marc gegenüber verhalten? Sollte sie abwarten? Oder sollte sie ihn anrufen? So gerne möchte sie ihn sehen und kennenlernen. Dieser Brief und sein Geständnis ging ihr nicht aus dem Kopf.

Am Abend zeigte sie Eva den Brief.

„Ist er nicht süß? Dein Mark? Ich finde es toll, dass er diesen Brief geschrieben und dir gesagt hat, dass er in dich verliebt ist.“, strahlte sie.

„Ja. Aber wie soll ich mich verhalten. Ihn anrufen? Oder abwarten?“

„Liebst du ihn eigentlich?“, wollte Eva wissen.

„Ich glaube, dass ich auch in ihn verliebt bin. Wenn ich an ihn denke, schlägt mein Herz wie wild und ich habe Schmetterlinge im Bauch. Ist das Liebe?“

„Denke schon. So ähnlich geht es mir mit Patrick.“

Eva umarmte Lynn und beide hatten Tränen in den Augen.

„Ruf ihn an, Lynn. Er wartet auf dich.“

„Ja. Morgen. Noch was, ich habe mich mit Marius ausgesprochen und wir sind Freunde. Er weiß von Mark und mir.“

„Wie hat er reagiert?“

„Einfach toll. Er wünscht mir alles Glück der Erde und ist immer für mich da. Ich war sprachlos.“

„Siehst du, er ist gar nicht so übel, wie du immer behauptet hast. Aber ich glaube, er liebt dich auch.“

„Meinst du?“

„Ja. Er verzichtet auf seine Liebe, nur damit du mit Mark glücklich wirst. Das finde ich toll.“

„Wenn es wirklich so ist, wie du sagst, tut er mir leid. Aber ich kann nicht aus meiner Haut.“

„Das sollst du auch nicht. Hast du nicht gesagt, dass er eine Freundin hat?“

„Ja, Tanja. Und sie scheinen sich wirklich gut zu verstehen. Natürlich wünsche ich ihm auch, dass er seine große Liebe findet und glücklich wird. Vielleicht ist es ja Tanja.“

„Vielleicht. Du kannst sowieso nichts beeinflussen. Lass alles auf dich zukommen und genieße deine Liebe mit Mark.“

„Wie gut, dass ich dich habe. Du bist die beste Freundin, die man sich wünschen kann.“

Wieder lagen sich beide in den Armen.

„Du triffst dich heute mit Patrick? Sagst du ihm, was du für ihn empfindest?“, wollte Lynn jetzt von Eva wissen.

„Ja. Ich habe lange nachgedacht. Wir sahen uns ja ein paar Tage nicht. Ich habe ihn wirklich vermisst. Er fehlt mir.“

„Ich freue mich für euch.“

Eva schaute auf die Uhr.

„Oh, schon so spät. Ich muss mich beeilen. Patrick holt mich gleich ab.“

„Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend.“

„Und du, ruf ihn an. Er wartet auf deinen Anruf.“, lächelte sie Lynn an.

„Werd ich.“

Eva verschwand in ihrem Zimmer. Ein paar Minuten später läutete es an der Tür.

„Hey, Patrick. Alles in Ordnung?“

„Hey, Lynn. Ja, alle bestens. Ich glaube, Eva und ich kommen uns langsam näher.“

Patrick schaute verliebt zu Eva, die gerade aus ihrem Zimmer kam.

„Hey, Eva. Du siehst bezaubernd aus.“

„Danke, Patrick. Wollen wir gehen?“

Er nahm sie in den Arm und küsste sie auf die Wange. Dann verließen sie die Wohnung.

Lynn war allein mit ihren Gedanken. Sollte sie wirklich Mark anrufen? Sie überlegte hin und her und entschied sich, es nicht zu tun. Auf jeden Fall nicht heute Abend. Morgen ist auch noch Zeit dazu. Lynn ging früh zu Bett und hatte einen unruhigen Schlaf. Ihre Gedanken kreisten um Mark und Marius. Mit Mark war sie im Traum zusammen. Sie verließ ihn um mit Marius zusammen zu sein. Aber Marius hatte sich inzwischen für eine andere entschieden. Sie wollte zu Mark zurück, doch dieser war plötzlich verschwunden. Sie suchte ihn überall, konnte ihn aber nicht finden.

Schweißgebadet erwachte sie. Was war das für ein blöder Traum? Was hatte das alles zu bedeuten? Sie konnte nicht mehr einschlafen und stand auf. Schnell trank sie einen Kaffee und und verließ die Wohnung. Sie musste einen klaren Kopf bekommen. Deshalb lief sie um den kleinen See, der in der Nähe war. Aber der Traum beschäftigte sie weiterhin.

Als sie in die Wohnung zurückkam, wollte Eva diese gerade verlassen.

„Guten Morgen Lynn. Was ist los? Wo warst du denn schon so früh? Du siehst nicht gut aus. Hast du Mark nicht erreicht?“

„Ich habe es gar nicht probiert. Außerdem hatte ich einen ganz scheußlichen Traum. Aber das Laufen hat mich auch nicht beruhigt.“

„Was war das für ein Traum. Erzähl es mir. Solange habe ich noch Zeit.“

Lynn berichtete Eva alles.

„Lynn, dass ist doch nur ein Traum. Das hat nichts zu bedeuten. Es kam halt alles gestern zusammen. Die Aussprache mit Marius, der Brief und das Geständnis von Mark. Das musstest du verarbeiten. Und beide sind dir wohl nicht egal. Auch Marius nicht. Jetzt musst du dich nur für den Richtigen entscheiden.“

„Ich weiß, wen ich will. Marius ist nur ein Freund. Aber für Mark empfinde ich mehr. Wenn ich an ihn denke, schlägt mein Herz wie verrückt.“

„Also, dann weißt du ja, was zu zu tun hast. Ruf Mark an. Lass ihn nicht warten.“

„Ja.“

„Ich muss los. Wir reden heute Abend. Ich muss dir auch noch was erzählen.“, lächelte sie seltsam.

„Ok. Bis dann, Eva.“

Lynn ging unter die Dusche und machte sich dann auf den Weg ins Café. Sie hatte heute den ersten Dienst.

Es war noch nicht viel los. So konnte sie noch einige Dinge vorbereiten, bevor es wieder voll wurde.

Lynn war gerade damit beschäftigt eine neue Kaffeespezialität zu testen, als sie eine vertraute Stimme vernahm.

„Hallo, Lynn. Alles in Ordnung? Du bist früh dran.“

Lynn drehte sich um und schaute in die Augen von Marius.

„Hey. Das kann ich von dir auch sagen. Ich arbeite hier. Hast du nichts zu tun?“

„Doch, wollte eigentlich nur kurz mit meinem Bruder reden. Ist er da?“

„Klar. Im Büro.“

„Ok. Dann geh ich mal zu ihm. Machs gut Lynn.“

Marius kam hinter die Theke, umarmte und küsste sie auf die Wange.

Lynn war überrascht. Kopfschüttelnd arbeitete sie weiter.

Langsam füllte sich das Café. Marius hatte inzwischen das Café verlassen. Es war aber nicht ausgeschlossen, dass er nochmal mit Tanja vorbei kam.

Noch eine Stunde, dann hatte Lynn Feierabend. Sie räumte gerade die Spülmaschine ein, als sie unruhig wurde. Sie drehte sich um. Vor ihr stand Mark.

„Hallo, Lynn.“

„Mark?“

„Ja. Ich musste dich sehen. Da du mich nicht angerufen hast, hielt ich es nicht mehr länger aus. Hast du meinen Brief bekommen?“

„Ja. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Dein Brief hat mich berührt. Aber ich musste deine Worte zuerst einmal verarbeiten. Nie hätte ich damit gerechnet, dass du mir so etwas schreibst. Zumal wir uns kaum gesehen haben und gar nicht kennen. Meinst du es wirklich ernst?“

„Alles was ich geschrieben habe, meine ich auch so. So etwas habe ich noch nie getan. Mir ist klar, dass du skeptisch bist. Aber glaube mir, mich hat es wie ein Blitz getroffen. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass es Liebe auf den ersten Blick gibt, hätte ich ihn ausgelacht. Doch mir ist sie begegnet? Natürlich weiß ich nicht, was du für mich empfindest. Aber ich möchte dich gerne näher kennenlernen, wenn du es auch willst.“

„Ja, Mark. Ich will dich kennenlernen. Auch du hast mich sofort in deinen Bann gezogen. Mir ist so etwas auch noch nie passiert. Ich habe eigentlich gar keine Zeit für die …..“

„Die Liebe? Meinst du, dass?“

„Ja. Ich arbeite hier im Café und gehe zur Uni. Da ist mein Tag verplant.“

„Wir werden einen Weg finden. Auch ich habe viel zu tun. Auftritte, Aufnahmen im Studio. Ich und meine Band sind viel unterwegs. Aber wir können es versuchen, die Zeit die uns bleibt, miteinander zu verbringen. Willst du es mit mir versuchen?“

„Gerne, Mark. Ich habe gleich Feierabend. Wartest du solange?“

„Aber sicher.“, lächelte er sie verliebt an.

Julius kam zufällig aus seinem Büro, sah Mark und begrüßte ihn erfreut.

„Hallo, Mark. Wie läufts?“

„Bestens. Ich warte auf Lynn.“

„Oh. Sie hat sich tatsächlich bei dir gemeldet?“

„Nein. Aber ich hielt es nicht mehr aus und kam deshalb vorbei, in der Hoffnung, dass ich sie hier finde.“

„Schön. Lynn mach Feierabend. Die halbe Stunde übernehme ich. Mach dir einen schönen Nachmittag. Du hast es dir verdient.“

„Wirklich? Danke Julius.“

Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen. Lynn wechselte schnell die Kleidung und ging zu Mark. Er nahm sie gleich an der Hand und verließ mit ihr das Café.

„Wohin gehen wir?“

„Lass dich überraschen.“, sagte er nur.

Am späten Nachmittag besuchte Marius mit Tanja wieder das Café.

„Hallo Daniel. Ist Lynn nicht mehr da?“

„Nein, sie hat schon Feierabend. Julius hat sie früher freigestellt. Lynn wurde von ihrem Verehrer abgeholt.“

„Von wem?“

„Na, von diesem Sänger.“

„Aha.“, sagte Marius nur.

Eigentlich hatte er gehofft, sie noch zu sehen.

„Warum interessierst du dich so für Lynn?“, schaute Tanja ihn fragend an.

„Tue ich dass?“

„Ja. Immer wenn wir hier sind, ist dein erster Gang zu ihr. Kennst du sie schon lange? War ihr mal zusammen?“

„Nein, wie kommst du darauf. Ich kenne sie erst seit kurzem, aber wir sind gute Freunde. Mehr ist da nicht und wird auch nicht sein.“, wehrte er sich.

„Bist du sicher? Denn wenn das so ist, werde ich mich von dir trennen. Ich möchte kein Ersatz sein,für deine unerfüllte Liebe.“, sagte sie traurig.

„Das bist du nicht, Tanja. Ich mag dich sehr. Lynn liebt mich nicht und ich sie auch nicht. Sie hat sich gerade in einen anderen verliebt.“

Marius drückte sie fest an sich und küsste sie dann liebevoll. Tanja war beruhigt. Marius wollte ihr auch nicht weh tun, denn sie war bisher die erste, für die er etwas empfand. Die anderen waren nur Zeitvertreib.

Trotzdem gingen seine Gedanken zu Lynn und Mark. Was sie wohl unternahmen?

„Wo sind wir hier?“, staunte Lynn.

„Hier lebe ich.“

„Hier? In diesem riesigen Haus?“

„Ja. Es ist das Haus meiner Eltern. Die leben aber seit längerem schon im Ausland. Also gehört mir das Haus ganz allein. Komm. Ich zeige dir alles.“

Mark öffnete die Tür. Lynn kam aus dem Staunen nicht heraus. Das Haus war modern eingerichtet und die Zimmer waren sehr groß.

„Lina, ich bin hier. Ich habe jemanden mitgebracht.“, rief er.

Sogleich kam eine etwas ältere Dame aus der Küche und begrüßte sie freundlich.

„Guten Tag. Mark, möchtest du mir deine Bekannte vorstellen?“

„Klar. Das ist Lynn, von der ich dir schon vorgeschwärmt habe. Lynn, das ist Lina, der gute Geist des Hauses. Ohne sie wäre ich verloren. Sie kennt mich schon, als ich noch eine kleiner Junge war.“

Dabei nahm er Lina in den Arm und drückte sie.

„Freut mich sehr, Lynn. Ja, er hat nicht zu viel versprochen.“, lachte sie.

„Freut mich auch.“

Lynn gab Lina die Hand.

„Ich habe alles vorbereitet. Ihr könnt in den Garten gehen.“, schlug sie vor.

„Danke, Lina.“

„Sag mal, wann hast du das alles arrangiert? Du wusstest doch gar nicht, ob ich mitkomme?“

„Nein, das wusste ich nicht. Aber als du zugesagt hast, habe ich sofort Lina informiert. Sie kann immer in ein paar Minuten etwas Leckeres zaubern. Deshalb liebe ich sie so.“, lachte er.

Beide gingen hinaus in den Garten.

„Wow. Das ist herrlich hier. Das machst du doch nicht selbst? Die Pflanzen und Blumen pflegen? Oder?“

Lynn war von dem Garten angetan.

„Nein. Ab und zu mähe ich den Rasen, aber für die anderen Sachen habe ich gar keine Zeit. Da habe ich einen Gärtner. Der arbeitet schon lange für unsere Familie. Mittlerweile hilft sein Sohn mit. Der hat sich selbständig gemacht und ist im Gartenbau tätig. Also, ich bin bestens versorgt.“

„Ich sehe es. Schade, dass du nicht häufig hier bist. Dieses Haus und der Garten sind wundervoll.“, schwärmte Lynn.

„Ja. Aber die Musik ist mein Leben. Und solange ich Erfolg damit habe, werde ich nichts anderes tun. Komm setz dich. Lina bringt uns gleich ein paar leckere Köstlichkeiten. Möchtest du etwas Trinken?“

Lynn verlangte ein Wasser und konnte sich nicht satt an den wunderschönen Blumen und Pflanzen sehen. Sie blühten gerade in verschiedenen Farben und der Duft erfüllte die Luft.

„Was möchtest du über mich wissen, Lynn. Du kannst mich alles fragen.“

„Seit wann machst du Musik und wie lange besteht die Band?“

„Schon seit ich auf dem Gymnasium war. Ich studierte Musik, Mathe und Englisch. Danach kümmerte ich mich nur noch um die Musik und vor vier Jahren gründete ich mit meinen Freunden diese Band. Wir kannten uns schon von der Uni. Nach reiflicher Überlegung entschlossen wir uns dazu. Bisher haben wir es nicht bereut. Die meiste Zeit waren wir im Ausland und hatten dort schon einige Erfolge zu verbuchen.“

„Wenn es mit der Musik nicht mehr klappt, hast du dann einen Plan für die Zukunft?“

„Ja. Vielleicht werde ich unterrichten? Oder bei einer Firma einsteigen. Eventuell im Ausland. Ein Freund von mir würde mich sofort einstellen.“

„Das ist gut. Du hast ja alles geplant. Hast du noch Geschwister?“

„Ja, zwei Schwestern. Beide älter als ich. Verheiratet und sie leben mit Mann und Kindern in Australien. Also sehr weit entfernt. Schade, ich sehe sie nur selten.“

„Aber du hast Kontakt?“

„Klar. Ich liebe meine Schwestern. Wir telefonieren oft. Und du? Hast du Geschwister?“

„Nein, leider. Meine Eltern sind schon seit 10 Jahren tot. Ich musste mich also allein durchschlagen. Es war nicht immer leicht. Manchmal habe ich schon einen Bruder oder Schwester vermisst. Aber dafür habe ich eine sehr, sehr gute Freundin. Wir kennen uns schon seit unserer Schulzeit und wohnen seit ein paar Jahren zusammen. Ohne sie, wäre es sehr schwer geworden.“

„Das tut mir leid, dass du deine Eltern verloren hast.Ich weiß, dass ich dich mit Worten wahrscheinlich nicht trösten kann.“

Mark kam zu ihr, überreichte ihr das Getränk und legte den Arm um sie.

„Erzähl mir mehr von dir. Was machst du sonst noch so, außer im Café arbeiten und zur Uni gehen. Was studierst du eigentlich?“

„Für Hobbys habe ich nicht viel Zeit. Ab und zu laufe ich ein paar Runden. Ich studiere Medizin. Mein Traum ist es Kinderärztin zu werden, mit einer eigenen Praxis. Aber, ob ich jemals genug Geld dafür habe, ist fraglich.“

„Du schaffst das. Ich bin mir sicher.“

Wieder drückte er sie an sich.

Lina brachte verschiedene kleine köstlich aussehende Häppchen.

„Lasst es euch schmecken. Wenn ihr noch etwas benötigt, weißt du ja, wo du mich findest.“, lächelte sie den Beiden zu.

„Danke, Mom.“

„Wie nennst du sie?“

„Mom. Sie war immer für mich da, von klein auf. Da ich schon eine Mutter hatte, die aber viel unterwegs war, war Lina so etwas wie eine Ersatzmutter. Deshalb nannte ich sie Mom.“

„Das ist wirklich süß. Ich hätte nicht gedacht, dass du so…..“

Lynn suchte nach Worten.

„Du meinst, so anhänglich?“

„Ja. Und so familiär.“

„Ich liebe meine Familie. Sie ist wichtig für mich. Bei allen Entscheidungen, die ich getroffen habe, standen sie hinter mir. Später möchte ich auch so eine Familie gründen.“

Dabei schaute er sie seltsam an.

„Mark, darf ich dich etwas fragen?“

„Klar.“

„Wieso hast du gerade mir diesen Brief geschrieben? Ich dachte, du hättest mich gar nicht bemerkt. Kein einziges Mal hast du mich angeschaut.“

„Oh, doch. Immer wenn du gerade nicht geschaut hast und beschäftigt warst. Aber einmal haben sich unsere Blick getroffen. Kannst du dich nicht erinnern? Da habe ich gewusst, dass ich dich kennenlernen muss. Das Gefühl, dass ich dabei hatte, war so stark, dass ich fast meinen Text vergessen hätte. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Meine Kollegen haben es sofort bemerkt und holten mich wieder in die Wirklichkeit zurück. Hast du es nicht gespürt?“

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich hier mit dir zusammen bin. Als ich dich sah und deine Stimme hörte, war ich wie paralysiert. Du hast mich sofort in deinen Bann gezogen. So etwas ist mir noch nie passiert. Aber ich dachte, du hättest mich gar nicht bemerkt. Als unsere Blicke sich kurz trafen, war es wie ein Blitzschlag. Doch ich dachte, dass du nur zufällig zu mir geschaut hast.“

„Oh nein. Jeden deiner Schritte habe ich beobachtet. Komm ich möchte dir noch etwas zeigen.“

Mark nahm sie bei der Hand und führte sie durch den Garten, zu einem versteckt liegenden Platz.

„Wow. Wie wunderschön. Es sieht aus, wie ein kleines verwunschenes Schloss. Was ist das?“, schaute Lynn Mark mit leuchtenden Augen an.

„Mein Vater hat es bauen lassen, für meine Mutter. Er hat ihr hier seinen Antrag gemacht. Sie konnte, wenn sie Ruhe brauchte, dorthin zurückziehen. Hier haben sie auch ihre Trauung durchgeführt. Meine Schwestern bekamen hier ihren Heiratsantrag und wurden ebenfalls hier getraut. Es ist sozusagen, ein Liebesschlösschen.“

Dabei schaute er Lynn tief in die Augen. Er kam ganz nah. Lynn wusste nicht, wie ihr geschah, denn plötzlich nahm er sie in die Arme.

„Lynn, ich liebe dich. Ich war noch nie so verliebt, wie in dich.“

Er streichelte ihr Haar und schob eine Locke, die sich gelöst hatte, aus ihrem Gesicht.

„Was fühlst du, Lynn?“

„Ich weiß nicht. Ich bin einfach nur glücklich, Mark.“

Dann kam Mark immer näher und küsste sie sanft. Lynn erwiderte den Kuss. Seit langer Zeit war Mark der erste Mann, den sie küsste. Liebevoll streichelte er ihr Gesicht mit seinen Küssen, bis er wieder ihren Mund fand. Diesmal war sein Kuss leidenschaftlich. Lange standen sie vor

„Der Platz ist traumhaft.“, schwärmte Lynn.

„Hier möchte ich meiner Geliebten auch einen Heiratsantrag machen.“, flüsterte Mark ihr ins Ohr.

„Ich liebe dich sehr Lynn. Auch wenn wir uns noch gar nicht richtig kennen. Du bist was besonderes.“

„Mark. Es geht alles so wahnsinnig schnell. Ich habe Angst, dass es morgen schon vorbei ist, dass du irgendwo eine andere siehst, die dir besser gefällt. Du bist viel unterwegs.“

„Denkst du wirklich so von mir? Schau mich an.“

„Nein, eigentlich nicht, aber ich kenne dich auch nicht. Wie viele Frauen hattest du schon vor mir? Und wie oft hast du gesagt, dass du sie liebst? Ich möchte einfach nicht enttäuscht werden. Es hat lange gedauert, bis ich mich wieder verliebt habe. Und dies kam so unverhofft und plötzlich, dass ich mich vor meinen Gefühlen fürchte.“

„Du hast dich also verliebt?“

„Ja.“

„Das wollte ich hören. Es ist doch wunderbar. Lass deine Gefühle zu. Du brauchst dich nicht zu fürchten. Ich werde dich nicht enttäuschen. Wer auch immer der Kerl war, der dir das angetan hat, so bin ich nicht. Er hat es nicht verdient, dass du nur einen Gedanken an ihn verschwendest.“

Er nahm sie wieder in den Arm, hob ihr Gesicht, damit sie ihn anschauen musste und küsste sie.

„Und auf deine Fragen zu antworten. Ich war bisher einmal verliebt. Aber, dass war mehr eine Schwärmerei und keine Liebe und ist schon lange her.“

Eng umschlungen ging sie zum Haus zurück.

Langsam ließ sie ihre Gefühle zu und schmiegte sich an ihn.

Mark hatte Recht, warum sollte sie sich nicht wieder verlieben. Das mit Benedikt ist schon lange Vergangenheit.

Bisher war ihr das Studium am Wichtigsten, doch Mark brachte ihre Pläne durcheinander. Aber Lynn freute sich auf die Zeit mit ihm. Sie wollte sie genießen. Ja, sie hatte sich verliebt. Was wohl Eva dazu sagen wird, wenn sie ihr die Geschichte erzählt.

„Wo bist du mit deinen Gedanken, Lynn?“

Mark holte sie aus ihren Gedanken.

„Eigentlich wollte ich mit Männern nichts mehr zu tun haben und mich nur noch um mein Studium kümmern. Jetzt bist du dazwischen gekommen und hast alles verändert.“, schaute sie ihn verliebt an.

„Ist das so schlimm?“

„Nein.“

Diesmal streichelte Lynn Marks Gesicht und küsste ihn.

„Ja, ich bin verliebt. Verliebt in dich, Mark. Und ich möchte jede Sekunde mit dir genießen.“

Beide umarmten sich glücklich.

Lina stand auf der Terrasse und sah, wie verliebt die Beiden sich anschauten. Ihr Herz schlug höher dabei, denn Mark war wie ihr eigener Sohn, den sie schon früh verloren hatte. Wenn Mark glücklich war, war Lina es auch.

„Na, ihr Beiden. Ihr strahlt ja so? Was ist geschehen? Hast du ihr das Schlösschen gezeigt, Mark?“

„Ja. Es strahlt immer noch dieselbe Faszination aus, wie früher.“

„Dieses Fleckchen ist wunderschön, wie verzaubert. Man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Ich hätte es nicht für möglich gehalten.“, schwärmte Lynn wieder.

„Oh, ja. Aber nicht jeder spürt diesen Zauber. Du hast ihn gespürt. Das ist gut.“

„Ich fühle mich wie im Märchen.“

Dabei blickte sie Mark tief in die Augen.

Er nahm sie in die Arme und küsste sie sanft. Aber Lynn spürte in diesem Kuss seine ganze Liebe. Es lag etwas besonderes in diesem Kuss. Ihr Herz schlug höher dabei.

„Wollt ihr noch etwas? Wenn nicht, werde ich mich jetzt verabschieden und euch alleine lassen.“, meinte Lina.

„Danke Mom. Wir haben alles, war wir brauchen.“

Mark ging zu ihr und küsste Lina auf die Wange.

„Du hast eine gute Wahl getroffen.“, flüsterte sie ihm ins Ohr.

„Ich weiß. Danke.“

Dann verließ sie die Beiden.

Langsam wurde es Abend. Lynn und Mark hatten sich jede Menge zu erzählen und vergaßen die Zeit. Als es dunkel war, schaute Lynn auf die Uhr.

„Mark, ich sollte jetzt gehen. Eva macht sich sicherlich Sorgen.“

„Klar. Wenn du es möchtest, bringe ich dich heim.“

Er wollte sie nicht drängen, mit ihm die Nacht zu verbringen, obwohl er sich nichts sehnlichster wünschte.

„Danke, dass ist lieb von dir. Du bist mir nicht böse?“

„Nein. Warum sollte ich?“

„Weil ich nicht bleibe.“

„Lynn. Ich verlange nichts. Natürlich würde ich mich freuen, aber ich kann warten und verstehe dich. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Wenn es mir auch nicht leicht fällt, dich gehen zu lassen. Gerne möchte ich dich in meinen Armen halten, dich lieben und mit dir zusammen aufwachen. Doch wir haben alle Zeit der Welt. Ich liebe dich, Lynn.“

Lange küsste er sie. Und in diesem Kuss lag sein ganzes Verlangen und seine Sehnsucht nach ihr.

„Ich liebe dich auch, Mark.“

„Komm, ich bring dich mit meinem Wagen nach Hause.“

Verliebt und glücklich fuhren sie mit Marks Cabrio durch den lauen Sommerabend. Lynn schloss die Augen, ließ den erfrischenden Fahrtwind durch ihre Haare wehen. Die Bilder des Tages liefen vor ihren Augen vorbei und sie sah Mark. Wie er sie küsste.

Was für ein wunderschöner Tag.

Mark nahm ihre Hand und schaute sie von der Seite an.

„Alles in Ordnung?“

„Ja. Alles bestens.“, lächelte sie ihn an.

Als Lynn die Wohnung betrat, kam Eva aufgeregt aus ihrem Zimmer.

„Lynn, wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht. Was ist denn passiert? Du siehst so eigenartig aus.“

„Eva, ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt. Mark liebt mich und ich liebe ihn. Wir haben den Nachmittag und den Abend miteinander verbracht. Es war wunderschön.“

„Du hast mit ihm geschlafen?“, schaute Eva entsetzt.

„Nein. Natürlich nicht. Noch nicht. Aber er ist fantastisch. So einfühlsam und liebevoll. Er hat mir sein Haus gezeigt und das verwunschene Schlösschen. Du wärst begeistert, wenn du es sehen würdest. Und Lina, die Perle des Hauses, sie ist einfach liebe

Lynn kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Es sprudelte nur so aus ihr heraus.

„Stopp. Ich verstehe gar nichts. Er hat dich also abgeholt? Und du bist mit ihm einfach so nach Hause gegangen?“

„Ja. Warum nicht?“

„Du kennst ihn doch gar nicht.“

„Es war, als würde ich ihn schon lange kennen.“

„Was ist das, mit dem Schlösschen?“

Eva glaube sich verhört zu haben.

Lynn erzählte ihr die ganze Geschichte. Eva kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

„Das ist ja eine märchenhafte Geschichte. Ihr habe euch geküsst? Und er wollte nicht mehr?

„Doch und nein. Er lässt mir Zeit. Verstehst du. Er drängt mich zu nichts. Mark ist der liebevollste Mann, den ich kenne.“

„Du kennst ja nicht gerade viel.“, grinste Eva.

„Aber, dann liebt er dich wirklich. Ich freue mich für dich. Du kannst endlich die Sache mit Benedikt hinter dir lassen.“

Eva nahm Lynn in den Arm.

„Ja, stimmt. Aber reden wir nicht nur von mir. Was ist mit dir und Patrick?“

„Alles gut. Wir kommen uns langsam näher. Auch er drängt mich nicht und ich könnte das gleiche von Patrick behaupten. Er ist der liebevollste Mann auf der Welt. Wir haben uns geküsst. Mehrmals. Jedes mal war es wie ein Stromschlag. Mein Herz schlug wie wild. Ich denke, ich bin auch verliebt.“, lächelte Eva.

„Das ist doch wundervoll. Patrick ist eine toller Mann.“, meinte Lynn.

„Dann haben wir beide wohl die tollsten Männer der Welt.“, zwinkerte Eva Lynn zu.

Beide gingen glücklich und zufrieden ins Bett.

Lynn machte sich am nächsten Morgen beschwingt schon früh zur Uni auf. Am späten Nachmittag musste sie ihren Dienst im Café antreten.

Was wohl Mark heute geplant hat?

In ein paar Tagen musste er mit seiner Band für ein paar Wochen auf Tournee. Schon jetzt vermisste sie ihn. Doch die Zeit bis dahin wollte sie, so oft es ging, mit ihm verbringen.

Selbst ihren Kommilitonen fiel auf, wie glücklich und gelöst Lynn war. Jeder wollte wissen, was passiert war. Lynn zuckte nur lächelnd mit den Schultern. Einige ahnten, dass wohl ein Mann im Spiel war und wünschten ihr nur das Beste.

Am späten Nachmittag trat Lynn ihren Dienst an.

„Na, wie war es gestern?“

Julius schaute aus seinem Büro.

„Wunderschön.“, gab sie nur kurz zur Antwort.

Ihre Augen verrieten alles.

„Alles klar. Ich weiß Bescheid.“, lächelte er.

„Ach Lynn, Marius hat nach dir gefragt.“

„Warum?“

„Er ist besorgt. Aber wie es aussieht, sind seine Bedenken völlig unnötig.“

Dann verschwand er wieder in seinem Büro.

„Du siehst glücklich aus.“, bemerkte John, der mit ihr heute den Spätdienst hatte.

„Bin ich auch.“

„Ist es wirklich dieser Sänger? Wie heißt er nochmal?“

„Mark. Ja. Wir verstehen uns super.“

„Das freut mich für dich. Was sagt Marius dazu?“

Auch John war aufgefallen, dass er sich für Lynn interessierte.

„Er weiß davon. Wir sind nur Freunde. Was soll er dagegen haben?“

„Keine Ahnung. Dann ist es ja gut.“

Doch John war anderer Meinung, sagte es aber nicht. Jeder konnte sehen, was Marius für Lynn empfand, auch wenn er es verbergen wollte.

Kaum hatten sie über Marius gesprochen, tauchte er auch schon mit Tanja auf.

„Hey, ihr Beiden.“, begrüßte er John und Lynn.

„Hey.“, gaben beide gleichzeitig zurück.

John konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Marius kam nicht jeden Tag wegen seines Bruders in das Café, dass war ihm klar.

„Geht es dir gut, Lynn?“, rief Marius, als sie sich einen Tisch suchten.

„Ja. Alles bestens.“

Marius sah ihr an, wie glücklich sie war. Das schmerzte. Warum konnte er nicht der Mann sein, der sie so strahlen ließ.

„Hallo, Marius? Wo bist du wieder mit deinen Gedanken?“

Tanja war nicht blind. Sie bemerkte sein Interesse an Lynn.

„Ich denke, sie ist vergeben? Und du auch.“, bemerkte sie.

„Stimmt. Lynn und ich sind nur befreundet, dass weißt du doch. Da erkundigt man sich schon mal, wie es dem anderen geht.“

„Ich bin nicht sicher, ob es nur Freundschaft ist. Du machst dir zu viele Gedanken um sie.“

„Unsinn. Das bildest du dir nur ein.“, wehrte er ab.

„Sie hat ihre große Liebe gefunden, wie es aussieht.“, fügte er noch hinzu.

„Und du?“, wollte Tanja wissen.

Für sie stand fest, dass sie Marius liebte, aber wie war es bei ihm?

„Du bist für mich sehr wichtig, Tanja. Sonst wären wir nicht mehr zusammen.“

„Ich bin wichtig? Was heißt das? Liebst du mich, Marius?“

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