Czytaj książkę: «Corvo auf Weihnachtssuche in der Welt»
Birgit Ebbert
Corvo auf Weihnachtssuche in der Welt
Adventskalender mit 24 + 1 Geschichten über Weihnachtsbräuche
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
27. November: Corvo hat eine Idee (Rabenhausen)
1. Dezember: Corvo entdeckt Joulupukki (Finnland)
2. Dezember: Corvo findet einen riesigen Holzstern (Rumänien)
3. Dezember: Corvo begegnet Père Noël (Frankreich)
4. Dezember: Corvo landet in Kirschenzweigen (Slowakei)
5. Dezember: Corvo trifft Sinterklaas und den Zwarte Piet (Niederlande)
6. Dezember: Corvo begegnet dem Nikolaus (Österreich)
7. Dezember: Corvo fällt ins Kerzenfeld (Kolumbien)
8. Dezember: Corvo kuschelt im Mistelzweig (Irland)
9. Dezember: Corvo schläft in der Krippe (Paraguay)
10. Dezember: Corvo staunt über Erbsen im Wattebett (Libanon)
11. Dezember: Corvo grüßt dem der Weihnachtszwerg (Island)
12. Dezember: Corvo gerät in ein Leuchtfeuer (Honduras)
13. Dezember: Corvo hält Santa Lucia für eine Prinzessin (Schweden)
14. Dezember: Corvo lernt Season’s Greetings kennen (USA)
15. Dezember: Corvo stößt eine Piñata auf (Mexiko)
16. Dezember: Corvo besucht eine Oblatendruckerei (Polen)
17. Dezember: Corvo stört Hoteiosho (Japan)
18. Dezember: Corvo trifft Väterchen Frost (Russland)
19. Dezember: Corvo tröstet Befana (Italien)
20. Dezember: Corvo folgt dem duftenden Weihnachtsapfelkuchen (Dänemark)
21. Dezember: Corvo lugt durchs Weihnachtsfenster (Südafrika)
22. Dezember: Corvo hilft beim Krippenspiel (Ungarn)
23. Dezember: Corvo führt die Christmas Carol Ships Parade an (Kanada)
24. Dezember: Corvo spielt Xylofon im Weihnachtsumzug (Griechenland)
Die Autorin
Impressum neobooks
27. November: Corvo hat eine Idee (Rabenhausen)
Grübelnd sitzt der Rabe Corvo auf seinem Schreibtisch. Er weiß nicht, was er schreiben soll und hackt mit seinem Schnabel lustlos auf die Tastatur ein.
„Und? Hast du schon eine Idee?“, krächzt Corvos Chef direkt neben ihm.
Corvo zuckt vor Schreck zusammen. Corvo ist Reporter-Lehrling bei der RAZ, der Räbischen Allgemeinen Zeitung, Volontär nennt sein Chef ihn manchmal. Um zu beweisen, dass er ein guter Reporter ist, soll Corvo in diesem Jahr kleine Geschichten für den Adventskalender schreiben. Doch, wann immer ihm etwas einfällt, sagt sein Chef: „Das hatten wir schon. Denk dir etwas ganz Neues aus.“
Jetzt steht er schon wieder neben Corvo und fragt nach.
Corvo weiß, dass die Zeit drängt. Es sind nur noch wenige Tage bis zum ersten Dezember und da muss die erste Geschichte fertig sein.
„Von mir aus verkleide dich als Weihnachtsmann“, krächzt Corvos Chef mit einem knurrenden Unterton. „Rabe, du kannst doch fliegen, von mir aus flieg um die ganze Welt.“
Nach diesen Worten schwingt sich Corvos Chef in die Luft und fliegt zurück auf seinen eigenen Tisch.
Während sein Chef schon wieder auf die Tasten einhackt und schreibt, denkt Corvo darüber nach, was er gesagt hat.
„Flieg um die ganze Welt! Das ist es!“, denkt Corvo. „Ich fliege um die ganze Welt und schaue, was dort gerade passiert. Eine Weltreportage sozusagen und ich als Reporter mittendrin.“
Corvo flattert mit seinen Flügeln und fliegt zu seinem Chef.
„Ich hab’s“, krächzt er und freut sich heimlich, als er sieht, wie sein Chef zusammenzuckt.
„Ich fliege um die Welt und berichte, was dort im Advent los ist“, erklärt Corvo seine Idee. Sein Chef nickt zufrieden. Fast kommt es Corvo so vor, als öffnete er den Schnabel leicht zu einem Lächeln.
„Dann mal los!“, krächzt der Chef brummend.
Corvo kann kaum erwarten, dass die Reise losgeht. Er beschafft sich noch eine Weihnachtsmütze und beschließt, seinen Adventskalender Corvo auf Weihnachtssuche in der Welt zu nennen.
1. Dezember: Corvo entdeckt Joulupukki (Finnland)
„Brrr, ist das kalt!“, krächzt Corvo und schüttelt sich.
Er ist auf einem Berg gelandet und bemüht sich, nicht im Schnee zu versinken.
„Moi! Hallo!“, hört Corvo eine Stimme. Sie klingt, als käme sie aus dem Berg.
Neugierig sieht Corvo sich um. Da entdeckt er einen versteckten Eingang in dem Berg. Davor steht ein großer Mann, der komisch angezogen ist.
„Wo bin ich? Wer sind Sie?“, krächzt Corvo.
Der Mann scheint ihn zu verstehen.
„Vermutlich können mehr Leute Räbisch, als man meint“, denkt Corvo, da antwortet der Mann schon: „Du bist auf dem Berg Korvatunturi in Lappland und ich bin Joulupukki! Was willst du hier? Ich übe gerade für meinen Auftritt.“
„Ich bin auf einem Reportageflug“, erklärt Corvo und hüpft auf die Schulter des Mannes.
„Ich will wissen, wie Weihnachten in der Welt gefeiert wird.“
Der Mann beginnt zu lachen. Er lacht so laut, dass sein dicker Bauch wackelt. Fast hätte er den Gehstock verloren, der Corvo erst jetzt auffällt. Der Mann wedelt mit dem Stock und pfeift. „Petteri Punakuono“, ruft er und ehe Corvo sich umdrehen kann, steht schon ein großes Rentier neben dem Mann.
„Er will wissen, wie Weihnachten gefeiert wird“, kichert der Mann und das Rentier hebt den Kopf, als wolle es ebenfalls kichern.
Langsam wird Corvo sauer. Er weiß nicht, wo er ist, er weiß nicht, wer der komische Mann ist und nun lacht ihn auch noch ein Rentier aus.
Gerade will er beleidigt weiterfliegen, da sagt der Mann: „Entschuldigung, aber das ist wirklich komisch. Ich bin nämlich der Weihnachtsmann. Übersetzt heißt mein Name Weihnachtsbock, aber du siehst ja, dass ich kein Ziegenbock, sondern ein Mann bin. Irgendjemand hat sich den Namen ausgedacht, weil ich früher mit diesem Anzug aus Ziegenhaut unterwegs war.“
Der Mann zeigt auf den Anzug, der Corvo bereits aufgefallen ist. Er lacht schon wieder.
„Heutzutage kleide ich mich schöner, wenn ich durch die Lande reise und vor den Kindern auftrete“, erklärt er Corvo. Er zeigt auf einen dicken warmen roten Anzug, der über dem Rücken des Rentiers liegt.
„Ich übe gerade den Spruch, den die finnischen Kinder von mir erwarten: Onkos täällä kilttejä lapsia? Gibt es hier artige Kinder?“
Corvo ist glücklich. Gleich der erste Flug war ein voller Erfolg. Nun muss er schnell zurück, um seine Geschichte zu schreiben.
„Danke und frohe Weihnachten!“, krächzt er.
„Hyvästi! Auf Wiedersehen und hyvää Joulua“, antwortet Joulupukki und winkt Corvo nach.
2. Dezember: Corvo findet einen riesigen Holzstern (Rumänien)
Ächzend landet Corvo auf dem Fenstersims eines Hauses.
„Ich bin es nicht mehr gewohnt, so weit zu fliegen“, sagt er zu sich selbst.
Nach einer kurzen Verschnaufpause sieht er sich um. Von dem Fenstersims aus kann er in ein Zimmer blicken. Ein großes, merkwürdiges Ding mit riesigen Zacken steht dort. Als er genauer hinsieht, stellt er fest, dass es ein riesiger Stern ist. Ein Mann steht davor und bemalt den Stern.
„Was soll ich denn damit?“, denkt Corvo. „Ich brauche etwas Weihnachtliches.“
Er seufzt und pocht dennoch mit seinem Schnabel gegen die Fensterscheibe.
Erschrocken sieht der Mann zuerst zum Fenster und dann auf sein Bild. Vor Schreck ist er mit dem Pinsel abgerutscht. Eine Farbspur zieht sich über den Stern.
„Ce vrei să? Was willst du?“, schimpft der Mann, während er das Fenster öffnet.
Corvo ahnt, warum der Mann so verärgert ist. Jetzt erkennt er nämlich auch, dass der Mann nicht irgendein Bild gemalt hat, sondern einen Stall, in dem eine Krippe steht. Genau da, wo zwei Menschen mit einem Esel stehen, ist der Fleck.
„Guten Tag“, krächzt Corvo leise, um den Mann nicht noch mehr zu ärgern. „Was ist das?“
Der Mann hat sich ein wenig beruhigt.
„Buna zi, guten Tag“, antwortet er. „Du weißt nicht, was das ist? Woher kommst du?“
Er betrachtet Corvo neugierig und schnippt gegen den Bommel seiner Mütze.
Corvo hüpft empört beiseite.
„Ich schreibe über Weihnachten“, sagt er. „Aber hier gibt es ja wohl nichts für mich.“
Er will sich schon aus dem Fenster schwingen, da hält der Mann ihn auf. Seine Stimme wird wieder lauter.
„Was glaubst du, was ich hier mache? Ich arbeite für Weihnachten. Dieser Stern wird den Anfang der Bukarester Weihnachtsprozession bilden. Der wichtigsten Prozession im ganzen Land, schließlich ist Bukarest die Hauptstadt Rumäniens. Mit der Prozession feiern wir die Ankunft des Herrn wie sonst niemand auf der Welt.“
Nun ist Corvo aber doch beeindruckt. Er sieht sich den Stern genauer an. Jetzt entdeckt er weitere Szenen aus der Bibel. Vorsichtig kratzt er mit seinem Schnabel über den Farbklecks, den er verursacht hat. Wenig später ist der Klecks verschwunden.
Dankbar winkt der Mann Corvo nach, als er aus dem Fenster fliegt.
„Crãciun fericit“, ruft der Mann Corvo nach. „Frohe Weihnachten!“
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