Czytaj książkę: «Enjoy Summer, drink Beer and kiss a Cowboy», strona 3

Czcionka:

5

Der Pub war gut besucht. Es war eine kleine Einrichtung, häuslich, familiär, mit dunklen Möbeln, Spitzentischdecken wie zu Omas Zeiten und einem dickbäuchigen Betreiber in den mittleren Jahren, der lustige Sportgeschichten zu erzählen hatte, da er sein ganzes Leben schon hinter dem Tresen der Bar stand und im Fernseher allerlei Sport beobachten konnte.

Max saß mit Amy an seiner Seite an zwei zusammengeschobenen Tischen. Seine junge Kollegin rückte bei jedem geleerten Bier ein Stück näher an ihn heran, sie saß ihm fast auf dem Schoß und begann allmählich, aufdringlich zu werden. Max wollte ihr sagen, dass er nicht auf Frauen stand, aber dann fielen ihm wieder Cliffs Worte ein, und trotz aller guten Vorsätze, war er nun doch verunsichert. Er hatte in der Schulzeit häufig mit seiner Sexualität kämpfen müssen, obwohl es viele gab, die zu ihm standen. Trotzdem tat es immer weh, ausgestoßen zu werden, und sei es nur von einer Person unter vielen.

An diesem Abend wollte er einfach nicht der Grund für verstohlene oder schockierte Blicke sein – oder für verhaltenes Räuspern und Stille.

Jedes Mal, wenn die Tür des Pubs sich öffnete, hob Max erwartungsvoll den Blick, weil er die Hoffnung nicht aufgeben wollte, dass Cliff doch noch kam. Nur deshalb war er überhaupt mitgegangen – na ja, deshalb, und weil er mehr von der Gegend hatte sehen wollen. Aber es wäre ihm lieber gewesen, hätte Cliff ihm die Gegend gezeigt.

»Was schaust du immer so zur Tür?«, fragte Amy und legte unter dem Tisch ein Bein über Max‘ Schenkel. Sie lehnte sich zu ihm, sodass er ihren biergetränkten Atem riechen konnte.

Max mochte Amy wirklich, aber an diesem Abend war sie ihm zu offensiv.

»Ich warte auf Cliff«, sagte Max und schob ihr Bein von seinem, was sie verdutzt zur Kenntnis nahm. »Ich habe ihn eingeladen, aber ich glaub, er kommt nicht.«

Amy lachte ihn lauthals aus.

Verunsichert starrte er sie an.

»Das hast du nicht getan!« Sie schlug ihm spielerisch auf den Arm.

»Aber warum denn nicht?«, fragte Max und hoffte, sie würde aufhören zu lachen, weil schon sämtliche Gäste zu ihnen blickten. Amy wandte sich einem der Arbeiter zu, die mit ihnen gekommen waren, und erzählte amüsiert: »Max hat Cliff eingeladen!« Sie lachte wieder.

Die Arbeiter warfen Max belustigte Blicke zu, der die Welt nicht mehr verstand.

»Was ist daran so ungewöhnlich?«, fragte Max.

»Cliff kommt nur selten her«, erklärte ihm einer seiner älteren Kollegen, der mit etwas mehr Respekt über Cliff sprach. »Er nimmt seine Arbeit sehr ernst und kommt nur her, wenn er den nächsten Tag frei hat.«

»Dann macht er heute wohl eine Ausnahme, was?«, mischte sich ein anderer Kollege ein, der zur Tür nickte, die gerade hinter Cliff zufiel.

Amys Gelächter verstummte augenblicklich, als hätte sie eine Fliege verschluckt. Sie starrte Cliff mit giftigen Blicken nach.

Max konnte sein Glück kaum fassen, er grinste über das ganze Gesicht, als Cliff an ihrem Tisch vorbeilief und ihm verschwörerisch zuzwinkerte.

Amy war das nicht entgangen und legte besitzergreifend eine Hand auf Max´ Schulter.

Cliff ging zum Tresen und bestellte sich ein Bier, er nahm die Flasche mit zum Billardtisch und gesellte sich zu den Männern, die ihm respektvoll zunickten.

Max beobachtete ihn, wie er sich mit den anderen unterhielt.

»Die arbeiten auf einer Nachbarfarm«, erklärte Amy, sie war nun nicht mehr so gut drauf.

Ein Mann erhob sich von einem Tisch, zu dem die Billard-Spieler gehörten, und schlenderte durch den Raum direkt auf Cliff zu. Max bemerkte, dass Cliff diesem mit verkniffenem Lächeln zunickte.

Der Mann war … was Max gerne gewesen wäre. Groß, muskulös, braungebräunt mit dunklem Haar und dunklem, gepflegtem Bartschatten. Er trug ein einfaches, weißes T-Shirt, darüber ein Flanellhemd, das offenstand, dazu blaue Jeans und Cowboystiefel. Er war der absolute Traum von einem Mann …

Als der Kerl bei Cliff ankam, strich er diesem über den Arm und begann ein Gespräch mit ihm.

Cliff antwortete, doch Max sah ihm an, dass es ihm unangenehm war.

Warum? Gab es da eine Vorgeschichte?

Max bestellte sich noch ein Bier und beobachtete daran nippend weiter die Unterhaltung der beiden. Ihm fiel auf, wie der Mann immer wieder Cliff an Schulter oder am Arm berührte, nur eine flüchtige Berührung, aber doch deutlich. Cliff unterband es nicht, verspannte sich aber jedes Mal mit missmutiger Miene.

Der andere Mann lächelte immer zu charmant, Cliff wirkte wie immer unnahbar. Irgendwann schien der Kerl Cliff eine Frage zu stellen, woraufhin Cliff den Kopf schüttelte und plötzlich in Max` Richtung nickte.

Max verspannte sich augenblicklich, da alle beiden zu ihm sahen. Doch er war gar nicht gemeint; es war Amy, die ebenso die Unterhaltung verfolgt hatte, sich nun kerzengerade aufrichtete und mit einem koketten Lächeln winkte.

Der gutaussehende Traummann lächelte verschmitzt zurück und zwinkerte ihr zu, dann glitten seine blauen Augen zu Max und musterten ihn mit offener Feindseligkeit.

Cliff verspannte sich noch mehr. Er sagte etwas zu dem anderen Mann, der daraufhin leise lachend die Hand auf Cliffs Schulter legte.

Max lehnte sich zu Amy und fragte: »Was ist das für eine Geschichte?«

Amy sah ihn an. »Ach der? Das ist nur Brad, er ist der Sohn des Farmers auf der südlichen Seite.«

»Die beiden scheinen sich gut zu kennen«, bemerkte Max ein wenig eifersüchtig. »Sind sie eng befreundet?«

»Sie waren nie befreundet«, antwortete Amy rätselhaft.

Max beobachtete, wie Cliff sich aus der Unterhaltung stahl und auf dem Herrenklo verschwand. Aufatmend ging Max davon aus, dass das Gespräch der beiden damit beendet war, aber kaum war Cliff verschwunden, kam Brad zu ihnen an den Tisch.

Amy richtete sich wieder auf und drückte den Rücken durch, damit ihr apfelgroßer Busen unter dem engen T-Shirt zur Geltung kam.

Der Neuankömmling beachtete sie zunächst nicht, er stellte sich an die freie Seite von Max und lächelte charmant auf ihn hinab. »Hallo, ich bin Brad, du bist Max, der neue Fremde aus einem anderen Land, wie ich hörte.«

Max reichte ihm zögerlich die Hand. »Ja, der bin ich wohl.«

»Er ist Lisas Neffe«, erklärte Amy und lehnte sich auf den Tisch, drängte Max fast ab. »Schön, dich zu sehen, Brad.«

»Auch schön, dich hier zu treffen, Amy. Ich war lange nicht mehr hier«, erwiderte Brad freundlich, sah aber dann wieder Max an. »Ich war einige Monate in Afrika. War wirklich toll dort. Schon mal da gewesen?«

Max schüttelte den Kopf. »Äh, nein.«

»Ist auch nicht ganz billig für …«, er musterte Max abschätzend, »normale Arbeiter.«

Max mochte keine Angeber, er lächelte nur etwas verkrampft.

»Du bist hübsch«, stellte Brad fest und betrachtete Max` Gesicht, »aber etwas jung. Wie alt bist du?«

»Zu jung für einen alten Sack wie dich!« Cliff stand plötzlich hinter ihnen und stellte lautstark seine Bierflasche zwischen ihnen auf dem Tisch ab, es war, als ob sein Arm eine Barriere bilden sollte.

Brad lächelte charmant zu Cliff auf. »Du brichst mir das Herz.«

Cliff beachtete ihn gar nicht, er sah auf Max hinab, der in diese wundervollen, großen Augen hinauf starrte. »Schon mal Pool gespielt?«

Max nickte eilig. »Ja, klar. Aber … ich bin kein guter Spieler.«

Cliff grinste. »Dann halten wir die Wetteinsätze klein.« Er reichte unter Brads und Amys eifersüchtigen Blicken Max die Hand.

Max ergriff sie, und spürte kühle, raue Finger, die seine sanft umschlossen. Er wurde von Cliff von seinem Stuhl hochgezogen und ohne Umschweife zum Billardtisch bugsiert, wo ihm Cliff zwei Freunde vorstellte, die gegen sie spielten.

Andy und Cooper hießen die beiden. Andy war etwa Mitte Zwanzig und blond, Cooper war Ende Zwanzig, und sein Haar wirkte mehr hellbraun statt blond.

Sie spielten und unterhielten sich nebenbei über Gott und die Welt, vor allem über die Arbeit. Die beiden hatten witzige Geschichten über Cliff zu erzählen, dabei kam raus, dass Cliff zuvor mit ihnen zusammengearbeitet hatte, bevor er bei Tante Lisa eine höhere Stellung angetreten war. Cliff hatte also vor einigen Jahren für Brads Vater gearbeitet. Interessant.

Das Bier floss reichlich, und immer wieder glitt Max‘ Blick zu den Tischen, wo Brad wieder an seinem saß und sie wie ein Habicht beobachtete. Ebenso Amy, die allein und missmutig zurückgeblieben war.

Cliff beachtete sie gar nicht mehr.

»Ihr hättet ihn sehen sollen, wie er auf das Pferd gestiegen ist!«, lachte Cliff.

Max fuhr zu ihm herum, als er begriff, dass über ihn gelacht wurde. »Oh nein, erzähl ihnen das nicht!«, bat er Cliff kläglich.

»Es war zum Todlachen«, beteuerte Cliff und ahmte die Bewegung nach.

Andy und Cooper kicherten, während Max sich wünschte, der Erdboden würde sich auftun.

Cooper war an der Reihe und versenkte hintereinander drei Kugeln, ehe Max an der Reihe war.

»Na toll.«

Cliff trat einen Schritt zurück, damit Max sich um den Tisch herumbewegen konnte.

»Größer kann der Druck ja jetzt nicht mehr werden.« Es lagen nur noch wenige Kugeln auf dem Tisch, und Max hatte bisher nur eine versenkt, die anderen gingen auf Cliffs Konto.

»Nimm nicht die falschen Kugeln«, murmelte Cliff.

Max warf ihm über die Schulter einen warnenden Blick zu, der mit einem koketten Zwinkern abgetan wurde. Jenes Zwinkern brachte Max etwas aus dem Konzept. Kopfschüttelnd beugte er sich über den Tisch, den Queue im Anschlag, und lehnte sich konzentriert zu der Kugel, die er sich ausgesucht hatte.

Plötzlich stand Cliff dicht hinter ihm, Max konnte dessen Hitze spüren, seinen warmen Atem im Nacken. Zärtliche Hände legten sich in seine Seiten, Max erzitterte ungewollt. Es war zulange her gewesen, als er das letzte Mal berührt worden war.

Cliff lehnte sich über Max und beugte sich zu dessen Ohr. »Du hast kein großes Talent fürs Einlochen, hm?«

»Du störst mich gerade etwas«, brachte Max hervor, seine Kehle war wie ausgedörrt. Er konnte nur an den kräftigen Körper denken, der ihn halb vereinnahmte. Er würde sich nicht mehr aufrichten können, ohne etwas Geschwollenes in seiner Hose preiszugeben.

»Ich will dich nicht aus dem Konzept bringen, aber willst du noch ein Bier?«, säuselte Cliff.

Max fragte leicht bissig: »Hältst du mich eigentlich für dumm? Wen machen wir hier eifersüchtig? Amy oder Brad?«

Cliff schnaubte. »Hey, du hast mich eingeladen!«

Max stieß den Queue gegen die Kugel, sie donnerte neben dem Loch gegen die Wand, prallte daran ab, stieß gegen zwei weitere Kugeln und schließlich wurde die Schwarze versenkt.

»Ja! Haha!«, rief Andy aus und klatschte sich mit Cooper ab.

Max und Cliff richteten sich auf. Max warf den Queue auf den Tisch und drehte sich zu Cliff um, der ihn verwirrt anstarrte.

»Das war Absicht«, sagte Cliff ärgerlich.

Natürlich war das Absicht. »Ich weiß nicht, was hier läuft«, zischte Max wütend, »aber ich bin nicht hier, um bei dieser Dreieckssache mitzumischen, klar?«

»Und das von einem Schwulen«, konterte Cliff.

Max sah ihn noch wütender an. »Ich bin kein verdammtes Klischee, verstanden? Jetzt lass mich vorbei, mir ist die Lust vergangen, mit dir zu trinken.« Er schob sich an Cliff vorbei, der verhalten fluchte, Max am Arm packte und ihn zurückzog.

»Warte!«, bat Cliff mit Hundeblick. »Du hast Recht, es tut mir leid, der Spruch war unnötig. Aber du irrst dich auch. Ich will Amy nicht eifersüchtig machen, und ich führe auch kein blödes Platzhirschgehabe auf.« Er senkte die Stimme und beugte sich zu Max runter. »Du hast mich eingeladen, deswegen bin ich hier. Wirklich.«

Aber Max konnte ihm nicht glauben. »Tut mir leid, aber ich bin in meinem Leben schon oft derart ausgenutzt worden. Mit dem Schwulen kann man es ja machen, der nimmt das nicht so ernst, nicht wahr? Such dir einen andere, den du – für was auch immer – ausnutzen kannst. Ich bin dafür nicht zu haben.« Mit einem Ruck entzog er sein Handgelenk aus Cliffs Griff und ging nach einem letzten anklagenden Blick davon.

Amy war überglücklich, dass Max sich wieder zu ihr gesellte. Max bestellte sich noch mehr Bier und trank sich den Frust von der Seele, den Cliff ihm bereitete. Er hätte gern geglaubt, was Cliff beteuerte, aber dafür war es zu offensichtlich, dass hier zwei Männer darum buhlten, wer der tollere Hengst im Stall war.

Als Max wieder bei Amy saß, stand Brad auf und ging zurück zu Cliff, der mit den Kiefern mahlte, während Andy und Cooper mit verwirrten Blicken danach fragten, was denn los war.

Max beobachtete wütend, wie Brad nun höhnisch auf Cliff zu ging.

Cliff nickte nur Andy und Cooper zu, die sich vom Billardtisch und Brad abwandten und zusammen mit Cliff zur Bar gingen, wo sie sich hinsetzten. Max beobachtete, wie Cliff nur noch Wasser trank, wohl weil er bald zurückfahren würde.

***

Max betrank sich immer mehr, weil er wütend war, vor allem auf sich selbst, weil er für eine Minute geglaubt hatte, Cliff könnte ihn wirklich mögen.

Amy bestellte für ihn immer mehr Getränke, sie schien ihn abfüllen zu wollen.

Es endete schließlich damit, dass Max nur noch verschwommen sah und unter ständigen Filmrissen litt. Einmal fand er sich plötzlich am Urinal stehend wieder, ohne sich daran erinnern zu können, wie er dort hineingelangt war. Er glaubte, dass Brad neben ihm aufgetaucht war und etwas sagte wie: »Bild dir ja nicht ein, du wärst sein Typ, du schwächliches Nichts! Komm mir nicht in die Quere, kapiert?« Max nickte nur, nicht wissend, um was es überhaupt ging, er wollte nur keinen Streit in diesem Zustand.

Schließlich fand er sich draußen wieder, mit dem Kopf im Gebüsch. Amy stand neben ihm, während er sich übergab, etwas Warmes lief Max über das Gesicht und er verspürte einen hämmernden Druck im Kopf.

»Was ist passiert?« Es war Cliffs donnernde Stimme, die sich näherte.

»Nichts!«, rief Amy. »Er hat zu viel getrunken.«

»Du hast ihn doch abgefüllt!«, warf Cliff ihr vor, er schob sie zur Seite und packte Max an der Schulter. »Max? Max! Sieh mich an, was … Oh Gott, was ist denn nur passiert?« Er drehte sich wütend zu Amy um.

Amy lachte unsicher auf. »Er ist eben betrunken, Cliff. Ihm wurde schlecht und er wollte rausstürmen, da ist er gegen die Tür gerannt. Ich glaub, das hat er nicht einmal mitbekommen.«

Max schwankte, alles drehte, die nächtliche Straße vor dem Pub war leer, gespenstig, die Laternen flackerten hin und wieder – oder blinzelte er nur. Er musste sich an Cliff festhalten, der sein Gesicht umklammert hielt.

»Er blutet!« Cliff klang noch immer überaus zornig, und Max verstand nicht, warum, er spürte nicht einmal die Übelkeit, er spürte nur, wie er sich immer wieder ins Gebüsch übergab.

Cliff hielt ihn, was Amy zuvor nicht für ihn getan hatte, und Max lehnte sich ergebend an den starken Körper, der ihn stützte.

»Es ist nicht schlimm«, beteuerte Amy.

»Er kann ernsthaft verletzt sein!«, warf Cliff ein. Er ließ Amy stehen und wandte sich an Max, der langsam zu Atem kam. Vielleicht war das viele Bier endlich raus. »Max? Hörst du mich? Ich bring dich zum Notarzt, in Ordnung?«

»Das ist doch nicht nötig!«, rief eine andere, dunklere Stimme. Brad. »Dem geht’s gut.«

Cliff wirbelte zu ihm herum. »Wenn ich rausfinde, dass du das warst, trete ich dir in den Arsch, Brad!«

»Glaubst du, ich hätte es nötig, ein Kind zu schlagen? Er ist gegen die Tür gerannt, wie ein blindes Schaf!«, verteidigte Brad sich. »Komm, lass ihn, Cliff. Trink noch ein Bier mit mir, ich fahr dich später Heim.«

»Leck mich!«, knurrte Cliff und kümmerte sich wieder um Max, der sich torkelnd an ihm festhielt und unverständliches Gebrabbel von sich gab. »Scheiße, Lisa bringt mich um, wenn sie dich so sieht!«

»Komm, ich fahr euch«, beschloss Cooper, der plötzlich an der anderen Seite von Max war, um ihn zusammen mit Cliff zu stützen.

»Soll ich euch begleiten?«, fragte Amy schuldbewusst und fummelte an ihren Fingern herum. »Ich wollte das nicht, ich dachte, er verträgt schon ein paar Bier.«

»Nein«, erwiderte Cliff etwas versöhnlich. »Fahr heim und schlaf dich aus.«

»Komm, Amy, ich nehme dich mit«, schlug Brad vor.

Amy zögerte, aber Brads ungeduldiges Winken lockte sie von der Szene fort. Sie biss sich auf die Lippe. »Okay. Aber, Cliff, ruf mich gleich an, ja? Ich will wissen, ob alles in Ordnung ist.«

»Von mir aus«, brummte Cliff.

6

In der Notaufnahme war das Licht so grell, dass Max zunächst dachte, er sei gestorben.

»Bin ich im Himmel?«, fragte er, als er auf einer Liege langsam erwachte, sein Kopf fühlte sich an, als wäre darin ein Drummer zugange.

Cliffs Gesicht schob sich mit einem amüsierten Grinsen in sein Blickfeld. »Nein, nur sternhagelvoll.«

»Oh.« Max wollte sich aufsetzen, aber ein stechender Schmerz in den Schläfen ließ ihn zusammenzucken, kraftlos sackte er wieder auf die Liege. »Ah…« Er zog scharf die Luft ein, als er sich an die Kopfwunde fasste. »Was …?«

»Du bist vor eine Tür gelaufen«, erklärte Cliff. »Hab ich jedenfalls erzählt bekommen.«

Max versuchte, sich zu erinnern, noch immer war er nicht ganz bei sich, obwohl er langsam wieder klarer sehen konnte, und seine Welt nicht ganz so schwankte. »Ich glaube, ich erinnere mich. Mir wurde schlecht und ich bin raus gerannt, als jemand die Tür öffnete und reinkam. Ich bin direkt auf die Kante geknallt.«

Cliff schmunzelte. Er setzte sich wieder auf den Hocker, den er neben Max‘ Liege gezogen hatte. »Du verträgst das australische Bier nicht.« Er wurde ernst und fragte: »Warum hast du dich so betrunken?«

Max antwortete nicht darauf, er sah Cliff nur wütend an.

»Oh.« Cliff senkte den Blick, doch Max sah das Lächeln, das um seine Lippen spielte.

Der Arzt kam herein und unterbrach sie.

Max hatte zum Glück keine Gehirnerschütterung und war an einer Alkoholvergiftung geradeso vorbeigekommen. Cliff musste draußen warten, während der Arzt die Wunde an Max‘ Kopf mit drei Stichen nähte.

»Betäuben müssen wir Sie ja nicht mehr«, scherzte er. Max lächelte matt.

Als er endlich entlassen wurde, schwankte Max noch immer. Cliff brachte ihn zu Coopers Wagen und Cooper fuhr sie zurück zum Pub.

»Sicher, dass ich euch nicht nach Hause fahren soll?«, fragte Cooper.

»Nein, danke, ihm geht es ja wieder besser, stimmt‘s, Schnapsdrossel?«

Max nickte nur, er war zu müde, um zu protestieren. Bett. Alles was er jetzt wollte war ins Bett gehen.

Cooper lachte. »Na gut, wir sehen uns.«

»Wir sehen uns.«

Cliff verfrachtete Max auf seinen Beifahrersitz, wo sich Max zu einer Kugel zusammenrollte und den kühlen Fahrtwind genoss, bis ihn die nächste Übelkeitswelle erfasste und Cliff anhalten musste, damit er sich übergeben konnte.

Dank Max und seiner Übelkeit dauerte die Fahrt noch einmal doppelt so lange, sodass sie auf der Farm eintrafen, als sie schon fast wieder für die Arbeit aufstehen mussten. Ein schwacher, wunderschöner Streifen rotes Licht erhob sich am Horizont, während über dem Outback ein Meer aus funkelnden Sternen schimmerte. Der Himmel schien so fern und doch so nah.

»So. Home sweet Home«, surrte Cliff, als er den Arm unter Max schob und ihn vom Beifahrersitz zog.

Max hielt sich schwankend an Cliff fest, aber es ging ihm wesentlich besser, nachdem er sich ausgekotzt, Wasser getrunken und eine Weile auf dem Sitz des alten Transporters geschlafen hatte.

»Und jetzt leise«, bat Cliff, als sie durch die Tür in das noch im Dunkeln liegende Wohnhaus traten, »wir wollen ja nicht das ganze Haus wecken.«

»Mhm«, machte Max nur schläfrig. Er war wieder in dem wunderbaren Zustand des Betrunkenseins angelangt, da sich alles toll anfühlte.

Cliff führte Max zu seinem Zimmer und schaltete das Licht ein, er schloss die Tür und bugsierte Max vorsichtig durch den noch etwas chaotischen Raum, in dem offene Koffer und Reisetaschen herumstanden, Klamotten lagen über einem Sessel in der Ecke, die Kommode war nur halb eingeräumt. Max lebte zurzeit noch aus dem Koffer.

»Bist du nicht sicher, ob du bleiben willst?«, scherzte Cliff, doch es klang auch ein wenig, als sei er in Sorge.

Vielleicht hatte Max sich das auch nur eingebildet.

»So. Hier. Bett.« Cliff setzte Max auf der Matratze ab.

»Oh ja«, seufzte Max, »endlich. Bett.« Er legte sich in die Kissen. Sie waren so weich, so kühl!

Cliff packte Max an den Fußgelenken und hievte auch den Rest von ihm auf die Matratze, die schon etwas durchgelegen war. Max würde sich eine neue von seinem ersten Gehalt kaufen müssen. Nur eine billige, aber wenigstens eine, bei der die Federn nicht zu spüren waren, damit er bei seinem nächsten Saufgelage wenigstens erholsam seinen Rausch ausschlafen konnte. Obwohl er keinen Bedarf an einer Wiederholung dessen verspürte, was er heute durchlitten hatte.

»Liegst du gut?«, fragte Cliff in einer für ihn untypischen Fürsorge. Er löste die Schleifen an Max‘ Schuhen und zog sie ihm aus.

Max nickte mit geschlossenen Augen.

»Ist es bequem so?«

»Ja …« Max zwang die Augen einen Spalt auf und sah gerade noch, wie Cliff sich über ihn beugte und nach seinem Gürtel fasste.

»Was machst du da?«, schreckte Max auf.

Cliff schmunzelte und löste den Gürtel. »Ich zieh dich aus. Oder willst du etwa in Hosen schlafen?«

Ergebend ließ Max sich wieder zurückfallen. Er fühlte sich ohnehin nicht in der Lage, sich zu wehren oder auch nur zu protestieren. Eine Schwere lag auf seinem Körper und drückte ihn nieder, die er nicht zu überwinden vermochte. Wie ein Nilpferd, das sich auf ihn gesetzt hatte. Was immer Cliff ihm jetzt antun wollte, er würde es über sich ergehen lassen, sofern es ihn nicht anstrengte. Sicherlich würde er morgen mit einem aufgemalten Schnurbart unter der Nase aufwachen. Das war ihm schon einmal passiert, jedoch war es kein Schnurbart, sondern ein Phallus, der seine Wange geziert hatte. Nichts ahnend war er so am nächsten Morgen von der Hausparty in den Bus und anschließend in den Zug gestiegen, bis er zuhause ankam und begriff, warum ihm alle schmunzelnde Blicke zugeworfen hatten.

Wie peinlich!

Klimpernd löste sich der Gürtel, geschickt öffneten Cliffs Finger die Knopfleiste der Jeans. Der Vorarbeiter packte den groben Stoff und zog ihn langsam von Max‘ Oberschenkeln. Nach und nach traf kühle Luft auf nackte Haut, nur am Rande bekam Max mit, dass zusätzlich zu seiner Jeans auch seine darunter gelegene Unterhose ausgezogen wurde.

Brummend regte Max sich, als durch das geöffnete Fenster milder Abendwind über sein vom Alkohol halbsteifes Fleisch glitt.

Die Matratze senkte sich etwas, als Cliff über ihn kletterte. Der Vorarbeiter packte ohne die geringste Hemmung Max` T-Shirt und zog es dem willenlosen Leib aus.

»Ich schlafe nicht nackt«, murmelte Max halb weggetreten, als er zurück in die Kissen plumpste.

»Nicht?«, schmunzelte Cliff und warf das T-Shirt in eine Ecke des Raums. Er saß rittlings auf Max‘ Schenkeln, seine Jeans spannte über seinem Schritt. »Wie schläfst du dann?« Cliff beugte sich hinab, Max konnte seinen heißen Atem am Ohr spüren. »Liegst du gern auf dem Rücken?«, flüsterte Cliff mit einer plötzlich heiseren, erotischen Stimme.

Ohne eine Antwort abzuwarten legte er die warmen Lippen auf Max‘ Haut, unterhalb des Ohrläppchens. Samtweiche, volle Lippen waren es, die sich zärtlich und gierig zugleich an Max‘ Halsseite hinab küssten.

Max, der benebelt vom Alkohol kaum verstand, was hier geschah, drehte das Gesicht in die andere Richtung, um Cliff mehr Zugang zu gewähren, dabei keuchte er laut.

Cliff hob den Blick und sah neugierig auf Max hinab, der kaum die Augen aufhalten konnte. »Du bist ziemlich betrunken, hm?«

Max murmelte etwas Unverständliches, er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, der Alkohol, seine Nacktheit und der heiße, muskulöse Kerl, der auf ihm saß, verhinderten eine klare Denkweise.

»Weißt du…«, Cliff beugte sich wieder hinab und küsste Max‘ Kehle, » …vorhin im Pub, da habe ich eigentlich versucht, die anzumachen.«

»Hm.« Max hörte ihn gar nicht, hätte er ihn gehört, hätte er vielleicht verstanden, was hier vor sich ging.

»W-was … machst du denn?« Max war verwirrt, konnte kaum den Kopf heben, als Cliffs Lippen sich über seine Brust hermachten. Feuchte Küsse und sanfte Bisse überzogen seinen schmalen Oberkörper. Max versuchte, an sich hinab zu sehen, doch der Kopf war ihm zu schwer, nur kurz erblickte er Cliffs rosafarbene Zunge, die hervorzuckte und über seine aufgestellte rechte Brustwarze leckte.

Erneut entfloh seiner Kehle ein Keuchen, allmählich spürte er durch den Rausch des Alkohols seine Erektion, die pulsierend gegen Cliffs Schritt drückte. Wie von selbst wanderten seine Hände zu den strammen Schenkeln, die rittlings über ihm saßen, und strichen massierend daran auf und ab.

»Cliff … was … was machst du … Oh Gott.« Max stöhnte, als Cliffs Zähne an seiner Brustwarze knabberten. Ein heißes Stechen fuhr ihm in den Magen, das von seiner aufkommenden Lust zeugte.

Dann glitt Cliff immer weiter an ihm hinab, hinterließ eine feuchte Spur aus Küssen auf Max‘ Haut, die von der hereinwehenden, nach schweren Blumen riechenden Nachtluft gekühlt wurde. Max räkelte sich und gab protestierende Laute von sich, weil er Cliffs Gewicht auf sich doch sehr vermisste.

Eine Weile blieb Max unberührt und wie erschlagen auf dem Bett liegen, am Rande bekam er mit, wie Cliffs Kleider raschelten, als sie zu Boden fielen. Max hob flüchtig den Kopf, sah gerade, wie Cliff sich aus der Hose schälte.

»Was machst du da?« Max wusste noch immer nicht, wie ihm geschah. »Cliff … Cliff?!« Der Vorarbeiter packte Max bei der Hüfte und zog ihn näher zur Bettkante.

»Scht.« Cliff lächelte ihn verschmitzt an. Er nahm Max Handgelenke und legte sie über Max‘ Kopf zusammen. »Bleib so.« Er glitt wieder an Max hinab, seine Hände legte sich sanft um Max‘ Knie und strichen langsam hinauf.

Max öffnete den Mund, um nach Atem zu ringen. »Cliff …«

»Schscht!« Cliff zwinkerte Max noch einmal zu, bevor Max den Kopf wieder fallen lassen musste, weil er zu schwach war, um ihn zu heben.

»Oh … verdammt!« Max biss sich auf die Lippe, als Cliffs zärtliche Lippen an der Innenseite seines Schenkels hinauf wanderten. Mal streichelnd, mal küssend, mal saugend …

Als der erste zarte Zungenstrich über seine festen Hoden glitt, glaubte Max, explodieren zu müssen. Hitze stieg in seinem Inneren auf, sein Magen krampfte sich zusammen, während Cliff mit genüsslichen Tönen fröhlich weiter leckte.

Max stellte ein Bein auf und ließ Cliff mehr Freiraum, als er ungehindert spürte, wie feuchte Wärme seine Kronjuwelen umfing, an denen Cliff zärtlich saugte. Eine Hand strich an Max‘ Schenkel vorbei und schloss eine Faust um seine Erektion, stellte sie auf und fuhr gemächlich daran hoch und runter.

Stöhnend bedeckte Max das Gesicht mit den Händen, wusste noch immer nicht so recht, wie ihm geschah. Oder ob er es weiter zu lassen sollte. Er war kein Mann, der einfach so mit einem eigentlich Fremden ins Bett ging. Wirklich, so war er nie gewesen, weshalb es vermutlich auch so ewiglange her war.

So lange, dass es sich im Moment zu gut anfühlte, um es zu unterbinden, auch wenn er tief im Inneren wusste, dass es ein Fehler war, mit einem Kollegen zu schlafen. Vor allem mit einem wie Cliff, aus dem man nicht schlau wurde.

Cliff wanderte küssend an Max‘ Hoden vorbei hinauf zu seiner Faust, die mit kräftigen Griff Max‘ Erektion auf- und abglitt und dabei Lusttropfen zutage brachte. Sie schimmerten wie kleine Diamanten auf der winzigen Öffnung der Eichel.

Cliff zwinkerte zu Max empor, als er die Zunge hervorschnellen ließ, um die schimmernden Tropfen abzulecken. Sie zogen klebrige Fäden, und Cliff spielte aufreizend damit, was Max um den Verstand brachte. Cliff zog die Zunge wieder zurück, schmatzte flüchtig, als kostete er den Geschmack voll aus, dann legte er die Lippen um die Eichel und saugte sanft daran.

Max keuchte laut auf, er schlug die Hände in die Matratze und krallte sich in die Laken.

»Hm, so ungeduldig?«, neckte Cliff und beugte sich hinab, dieses Mal nahm er Max‘ zum Zerbersten hartes Glied vollständig auf. Die warme, feuchte Mundhöhle bildete einen herrlichen Kontrast zur kühleren, staubtrockenen Nachtluft. Mit der Faust zog er die Haut zurück und saugte dann mit sagenhaften Fähigkeiten Max‘ Erektion auf und ab. Warmer Speichel floss in Strömen über den Schaft zu den Hoden und bildete einen feuchten Fleck auf dem weißen Sommerlaken.

Max konnte kaum noch an sich halten, seine Hüfte zuckte und drängte sich der feuchten Wärme entgegen, er liebte dieses Gefühl. Zum Glück benebelte der Alkohol ihn, sonst wäre er längst zum Ende gekommen. Seine Brust hob und senkte sich in kurzen Abständen, während seine Atmung sich beschleunigte. Cliff hatte ihn nun vollkommen unter seiner Kontrolle.

Der Vorarbeiter hob den Kopf und entließ mit einen Schmatzen Max‘ Männlichkeit, die feucht und hart auf seinem Bauch zum Erliegen kam.

Cliff wandte sich kurz ab und beugte sich vor dem Bett nach seiner Hose, Max hörte etwas rascheln. Dann kam er zurück und packte Max unversehens unter den Achseln. Als wöge er nichts und sei nicht mehr als eine leblose Puppe, hievte Cliff ihn zurück in die Mitte der Matratze, wo Max weiterhin wie erschlagen liegen blieb. Er sehnte sich nur nach Erlösung und wollte wieder zurück in diese Wärme …

Cliff krabbelte auf die Matratze, rittlings über Max und küsste sich wieder den Hals hinauf. Er endete an Max‘ Kinn. »Mmmm, du riechst so gut.«

»Eine Mischung aus Zitronengrasseife und Erbrochenem«, murmelte Max.

Cliff kicherte dunkel. Er hob seine Hand zum Mund und zwinkerte Max zu, während er mit den Zähnen ein Kondompäckchen öffnete.

Klischee? Ja, vielleicht – aber verdammt. Max stand auf sowas.

Wie gebannt sah er dabei zu, wie Cliff das Kondom über sein, Max`, Glied streifte und ihm erneut zuzwinkerte. Cliff richtete sich etwas auf und führte Max‘ Spitze an …

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