Czytaj książkę: «Woran ich glaube»
Badru D. Kateregga und David W. Shenk
Woran ich glaube
Ein Muslim und ein Christ im Gespräch
Mit Vorworten von Martin Affolderbach und Wolf D. Ahmed Aries
Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Günter
Faridah,
der Frau von Badru D. Kateregga,
und Grace,
der Frau von David W. Shenk,
gewidmet
Zu diesem Buch
Millionen von Muslimen und Christen sind Nachbarn. Dennoch wissen sie oft wenig voneinander. Dieses Buch zeigt, wie es trotz großer Unterschiede gelingen kann, den eigenen Glauben zu bezeugen und respektvoll aufeinander zu hören.
Die Verfasser, ein christlicher und ein muslimischer Theologe, sind enge Freunde.
Der Band enthält im ersten Teil zwölf Kapitel des muslimischen Autors Badru D. Kateregga, jeweils versehen von einem kurzen Kommentar aus christlicher Perspektive. Im zweiten Teil ist es andersherum; der christliche Autor David W. Shenk bezeugt den christlichen Glauben in zwölf Stichworten, Kateregga kommentiert aus muslimischer Sicht.
Die Verfasser
Prof. Badru D. Kateregga studierte u. a. in London und ist Mitgründer der Kampala University, Uganda, sowie der East African University in Nairobi, Kenia. Von 1986 bis 1997 war er Botschafter der Republik Uganda in Saudi-Arabien, den Golfstaaten und Pakistan. Seit 1997 unterrichtet Prof. Kateregga Islam und interreligiösen Dialog an der Makerere University in Kampala, Uganda.
Seine Vision als Vizekanzler besteht darin, dass die Universitäten eine hochwertige Ausbildung auf der Grundlage eines islamischen Weltbildes anbieten, so dass die Absolventen dazu befähigt werden, Gott in der modernen Gesellschaft zu dienen. Prof. Kateregga hat zahlreiche Publikationen über den Islam sowie zum interreligiösen Dialog verfasst.
Dr. David W. Shenk lebt in Mountville, Pennsylvania, USA. Der Theologe und Anthropologe promovierte an der Universität von New York und lebte mit seiner Familie jahrzehntelang in Tansania, Somalia und Kenia. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit und seines Engagements im Dialog mit Muslimen war er bereits in über 100 Ländern. Er ist weltweit als Redner sowohl im christlichen wie auch im muslimischen Kontext gefragt. Als Mitglied der mennonitischen Glaubensgemeinschaft liegt ihm besonders daran, Christen und Kirchen dabei zu begleiten, in unserer pluralistischen Welt Friedenstifter im Sinne von Jesus zu sein.
David W. Shenk verfasste (zum Teil als Co-Autor) 15 Bücher und zahlreiche Broschüren sowie Kursmaterial. Auf Deutsch erschien u. a. Christen begegnen Muslimen – Wege zu echter Freundschaft (Neufeld Verlag, Schwarzenfeld 32016).
Kateregga und Shenk wurden vor mehreren Jahrzehnten enge Freunde, als beide am Kenyatta University College in Nairobi, Kenia, unterrichteten. Dieses Buch vermittelt einen Einblick in ihre gemeinsame Reise als Freunde im Gespräch.
Impressum
Dieses Buch als E-Book: ISBN 978-3-86256-775-1
Dieses Buch in gedruckter Form:
ISBN 978-3-937896-15-1, Bestell-Nummer 588 615
Die afrikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel:
Islam and Christianity: A Muslim and a Christian in Dialogue (Forewords by Sheikh Abdulla
Saleh Farsy and Bishop Kenneth Cragg) bei Uzima Press, Nairobi/Kenia.
© by Badru D. Kateregga and David W. Shenk
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über www.d-nb.de abrufbar
Bibelzitate, soweit nicht anders angegeben, wurden der Gute Nachricht Bibel (Revidierte Fassung der „Bibel in heutigem Deutsch“, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung) entnommen. © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart
Koranzitate wurden der Übersetzung von Muhammad Rassoul:
Al-Qur’an Al-Karim und seine ungefähre Bedeutung in deutscher
Sprache, entnommen. © Verlag Islamische Bibliothek Köln
Im Deutschen eingebürgerte arabische Namen und Begriffe werden in der gebräuchlichen deutschen Schreibweise wiedergegeben, andere in vereinfachter deutscher Umschrift
Umschlaggestaltung: spoon design, Olaf Johannson
Umschlagbild: loreanto/Shutterstock.com
Satz: Neufeld Verlag
© 2005 Neufeld Verlag Schwarzenfeld
Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages
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Inhalt
Zu diesem Buch
Die Verfasser
Impressum
Vorwort von Martin Affolderbach
Vorwort von Wolf D. Ahmed Aries
Einleitung
Ein muslimisches Gebet
Ein christliches Gebet
Teil 1: Der muslimische Glaube
1 Es gibt keinen Gott außer Allah: Das muslimische Zeugnis
Gott ist Einer
Gott der Schöpfer
Die Namen Gottes
Gott ist barmherzig
Gott ist allmächtig
Gott ist weise und allwissend
Gott ist ewig
Zusammenfassung
Eine christliche Entgegnung
Anmerkungen
2 Die Schöpfung: Die muslimische Sicht
Der Mensch als Chalifa
Die Rechte der Natur
Zusammenfassung
Eine christliche Entgegnung
Anmerkungen
3 Adam und Hauwa: Die muslimische Glaubensauffassung
Die ersten Muslime
Die Schwachheit der Menschheit
Zusammenfassung
Eine christliche Entgegnung
Eine Klarstellung von muslimischer Seite
Anmerkungen
4 Satan und das Böse: Der Ursprung des Bösen
Zusammenfassung
Eine christliche Entgegnung
Anmerkungen
5 Die Bücher Gottes: Was sind die Schriften des Islam?
Der Koran und die vorhergehenden Schriften
Das Wesen des Heiligen Koran
Die Entstehung des Korans
Hadith
Zusammenfassung
Eine christliche Entgegnung
Eine Klarstellung von muslimischer Seite
Anmerkung
6 Die Propheten Allahs: Die muslimische Auffassung
Das Wesen der Propheten
Die Rolle der Propheten in der Geschichte
Zusammenfassung
Eine christliche Entgegnung
Eine Klarstellung von muslimischer Seite
7 Das Siegel der Propheten: Das muslimische Zeugnis zum Propheten Muhammad (Fsmi)
Die Gesellschaft, in die Muhammad (Fsmi) hinein geboren wurde
Muhammads (Fsmi) Heirat
Muhammads (Fsmi) Prophetenamt (Risalat)
Widerstand und Verfolgung
Der Prophet und die Miradsch
Die Wanderung des Propheten Muhammad (Fsmi)
Muhammad (Fsmi) - das Siegel der Propheten
Eine christliche Entgegnung
Eine Klarstellung von muslimischer Seite
Anmerkungen
8 Die Umma: Die muslimische Gemeinschaft
Muhammad (Fsmi) und die Umma
Probleme der frühen Umma
Die Verbreitung der Umma
Zusammenfassung
Eine christliche Entgegnung
Anmerkungen
9 Göttliche Führung und Frieden: Die muslimische Sicht
Islam ist Frieden
Persönlicher Ibadat
Zusammenfassung
Eine Entgegnung von christlicher Seite
10 Anbetung: Die muslimische Praxis
Die rechte Haltung in der Anbetung (Ibadat)
Die obligatorischen Rituale, Glaubenssätze und Praktiken der ibadah
Eine christliche Entgegnung
Eine Klarstellung von muslimischer Seite
Anmerkungen
11 Das richtige Verhalten: Das muslimische Ideal
Die Scharia: Was ist das?
Was enthält die Scharia?
Quellen der Scharia (Koran und Hadith)
Zusammenfassung
Eine christliche Entgegnung
Anmerkung
12 Der Auftrag der Umma: Das Wirken der Umma
Der Auftrag des Propheten
Die Verbreitung des Islam
Trachten nach der Sache Gottes (Dschihad)
Islam ist Frieden
Der Auftrag zum Dienst am anderen
Die Umma und die Geschichte
Eine christliche Entgegnung
Teil 2: Der christliche Glaube
13 Gott, der Herr, ist einer: Das christliche Zeugnis
Gott ist Einer
Was Gott nicht ist
Gott ist aktiv
Gott ist Liebe
Gott ist ein Geheimnis
Der Gott des Bundes
Zusammenfassung
Eine muslimische Entgegnung
Eine Klarstellung von christlicher Seite
Anmerkungen
14 Die Schöpfung: Die christliche Sicht
Schöpfung und Entwicklung
Selbstsucht und Stolz
Zusammenfassung
Eine muslimische Entgegnung
Eine Klarstellung von christlicher Seite
Anmerkung
15 Adam und Eva: Die christliche Überzeugung
Bild und Ebenbild Gottes
Die Sünde der Menschheit
Eine muslimische Entgegnung
16 Die Sünde und das Böse: Die christliche Sicht
Zusammenfassung
Eine muslimische Entgegnung
Eine Klarstellung von christlicher Seite
17 Das Wort Gottes: Was sind die christlichen Schriften?
Der Aufbau der Bibel
Das Alte Testament
Das Neue Testament
Manuskripte und Übersetzungen
Zusammenfassung
Eine muslimische Entgegnung
Anmerkungen
18 Die Propheten in der Geschichte: Die christliche Sicht
Eine muslimische Entgegnung
Eine Klarstellung von christlicher Seite
19 Jesus der Messias: Christen bezeugen den Messias
Leben und Lehre Jesu
Widerstand gegen Jesus
Kreuzigung und Auferstehung
Wer ist Jesus der Messias?
Eine muslimische Entgegnung
Eine Klarstellung von christlicher Seite
Anmerkungen
20 Errettung: Die christliche Erfahrung
Eine muslimische Entgegnung
Eine Klarstellung von christlicher Seite
21 Die Kirche: Die christliche Gemeinschaft
Gläubige Menschen bilden die Kirche
Leitung in der Kirche
Kultur und Kirche
Vielfalt und Zusammenarbeit in der Kirche
Eine muslimische Entgegnung
22 Anbetung und Gemeinschaft: Die christliche Praxis
Taufe
Der Sonntagsgottesdienst
Die Eucharistie
Dienst
Eine muslimische Entgegnung
23 Das richtige Verhalten: Das christliche Ideal
Zusammenfassung
Eine muslimische Entgegnung
Anmerkung
24 Der Auftrag der Kirche: Das Wirken der Kirche
Zusammenfassung
Eine muslimische Entgegnung
Ein Wort zum Schluss
Glossar
Islamische Begriffe
Christliche Begriffe
Mehr aus dem Neufeld Verlag: Dem anderen als Mensch begegnen
Vorwort von Martin Affolderbach
Dieses Buch erscheint in seiner deutschen Ausgabe in einer Zeit, in der manche Kritik am Dialog zwischen Christentum und Islam laut wird. Die globalen politischen Konflikte, die Terroranschläge radikaler Gruppen, die innenpolitischen Auseinandersetzungen um Moscheebauten, das Tragen eines Kopftuches im Schuldienst, die Abgrenzung einiger muslimischer Migranten gegenüber der deutschen Gesellschaft und anderes mehr bilden einen Stimmungsrahmen, in dem harsche Formulierungen und kritische Bemerkungen mehr Applaus finden als vorsichtige und bedächtige Worte und Taten.
So steht dieser Band gegen den Trend, wenn er zeigt, dass und wie ein Muslim und ein Christ miteinander über ihren Glauben sprechen können. Dass dieses Gespräch im afrikanischen Kontext stattfindet, ohne dass es auf jeder Seite des Buches mit diesem verzahnt wird, birgt für deutsche Leser die Möglichkeit, ein Gespräch über den Glauben losgelöst von den eigenen alltäglichen Problemkonstellationen mitzuerleben.
Schon im Aufbau der beiden Teile spürt man deutlich, dass Badru Kateregga und David Shenk ihren Glauben so darzustellen bemüht sind, dass die grundlegende Verwandtschaft von Christentum und Islam wie ein roter Faden erscheint. Gleichzeitig werden aber auch die Differenzen herausgearbeitet und sowohl Missverständnisse in Erwiderung und Klarstellung offen gelegt wie auch Spannungen und Unvereinbarkeiten nicht verschwiegen; selbst da nicht, wo sie als belastend oder auch verletzend empfunden werden. Beide Autoren vermitteln ihren jeweiligen Glauben in der Form, wie er auch durch ihre Persönlichkeit geprägt ist. Sie bezeugen sich gegenseitig ihren Glauben und ziehen sich nicht auf eine möglichst objektive, aber distanzierte Beschreibung der jeweiligen Religion zurück.
Das Buch kann ein Anstoß und eine Einladung zugleich sein, das Gespräch mit einem Menschen der jeweils anderen Religion zu suchen. Man braucht den Autoren nicht nachzueifern, das Gesamte des Glaubens umfassend in den Blick zu nehmen. Eine Alltagserfahrung aufgreifen oder einen Gedanken, ein Bibel- oder Koranzitat oder eine Frage zum Anlass zu nehmen, kann zu einem sehr lebendigen Dialog führen, bei dem man Neues entdecken und zu Einsichten und Erkenntnissen gelangen kann, die man zuvor nicht erahnt hat. Viele, die sich darauf eingelassen haben, haben die Erfahrung gemacht, dass sie zahlreiche Facetten des eigenen Glaubens neu und intensiver befragt, durchdacht und verstanden haben.
Oberkirchenrat i. R. Dr. Martin Affolderbach war bis 2012 Referent im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland für interreligiösen Dialog und Länder des Nahen
Ostens
Vorwort von Wolf D. Ahmed Aries
Das Gespräch unter Gläubigen verschiedener Religionen unterliegt vielen und recht unterschiedlichen Belastungen: Da ist zum einen die wechselvolle Geschichte, in der wortgewaltige und kriegerische Auseinandersetzungen sich abwechselten, und zum anderen die eigene Verunsicherung, dass ein Fremder mit der gleichen Sicherheit wie man selber Wahrheit im Letzten beansprucht und im Gebet lebt. Hinzu kommt, dass jede Gemeinschaft mit einem gewissen Zögern jene beobachtet, die sich in den Dialog begeben, weil sie befürchten, etwas zu verlieren, was immer es auch sei.
Doch in einer zunehmend kleiner werdenden Welt, in der durch einen Druck auf die Maus eines Rechners der Andere in der eigenen Lebenswelt gegenwärtig wird oder jede Urlaubsreise den Anderen zum Gastgeber werden lässt, kann niemand mehr so tun, als gäbe es die andere Religion nicht. Vielmehr brauchen wir, wenn man die Kriege der Vergangenheit nicht mit den Waffen der Gegenwart wiederholen will, das Gespräch unter- und miteinander. Auf Grund dieser heute allgemein akzeptierten Einsicht haben in den vergangenen Jahren Tagungen und Kongresse, Universitätsseminare und Vorträge zugenommen, in denen über andere Religionen diskutiert und informiert wird. Allein die allermeisten dieser Gesprächsrunden sind letztlich dialogische Monologe, in denen jemand über den eigenen Glauben vor dem Anderen spricht. Hier und dort sind diese Reden nichts anderes als „Binnenwerbung“, die die eigene „Klientel“ meint.
Und dennoch gibt es die von Denkern gleich Martin Buber und Emmanuel Lévinas entworfene Chance zum Gespräch. Sie bietet sich dann an, wenn, wie Urs von Balthasar einst schrieb, die Säle sich geleert haben und Stille eingetreten ist, in der ein Wort stehen kann. Glaubenszeugnisse brauchen diesen Raum, um nicht missbraucht oder argumentativ verbraucht zu werden. Gerade Sätze wie „In Jesus liegt das Heil“ oder „Es gibt keine Gottheit außer Gott“ bedürfen des annehmenden Respektes, um den, der sie ausspricht, nicht schutzlos werden zu lassen. Schließlich handelt es sich im Gespräch der Glaubenden nicht um eine religionswissenschaftliche Untersuchung, in der festgestellt wird, welche Kernaussagen eine bestimmte Religion macht.
In der Rede des Du mit dem Anderen, dem Du, dem ein Ich sich im Wort öffnet, spricht das Du von seinem Letzten. Dahinter kann das Du nicht gehen. In einer solchen Situation vermag nur das andere Du durch seine Haltung der Achtung Schutz zu geben und dadurch die Würde des menschlichen Seins zu sichern. Da dies nur selten geschieht, ist es um so erstaunlicher, dass Badru Kateregga und David Shenk nicht nur ein solches Gespräch wagten, sondern es auch noch schriftlich fixierten, so dass man es in Buchform nachlesen kann.
Jedes Buch muss sich auf dem Büchermarkt bewähren und ist so dem Verbrauch ausgesetzt. Man liest es und kann anderen erzählen, man habe es gelesen. Was einst persönliche Äußerung war, das wird nun verbrauchbar. Das Gespräch unter Glaubenden steht in dieser Spannung, wenn sich beide Partner bewusst sind, es zum Dialog der Religionen werden oder dazu verwenden zu lassen. Es ist und wird wohl stets ein Wagnis bleiben, wenn zwei Partner sich entschließen das eigene Persönliche dem vielfältigen Gebrauch und medialer Nutzung auszusetzen, um der Verständigung zwischen den Vielen zu dienen.
Wenn es aber geschieht, so kann man dem Buche nur zuhörende Lesende wünschen, die sich für das Abenteuer des Dialoges öffnen. Und bei diesem Buche lohnt es sich.
Wolf D. Ahmed Aries ist seit 40 Jahren Dozent und Lehrbeauftragter für Islamfragen