Objętość 170 stron
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O książce
Das Geheimnis vom Brintnerhof entfaltet aus einer beiläufigen Entdeckung auf einem abgelegenen Hof ein Panorama aus Familiengeschichte, Besitz und kollektivem Schweigen. In wechselnden Zeitebenen – Zwischenkriegszeit, Kriegsjahre, Agrarmodernisierung, Gegenwart – verbindet Hruschka nüchterne, topografisch genaue Prosa mit präziser Psychologie. Eingestreute Inventare, Feldbücher und Prozessakten verleihen archivalische Textur; das Land erscheint als Erinnerungsraum. So erneuert der Roman kritische Heimatliteratur im Dialog mit Memory Studies und bewahrt zugleich den Reiz eines leise unheimlichen Rätsels. Aus der Materialität des Textes lässt sich über die Autorin einiges erschließen: Hruschka arbeitet mit Feldrecherche, Gesprächen und Archivalien und transformiert diese in literarische Evidenz. Ihr Blick für Arbeitsabläufe, Rechtsbräuche und ökologische Rhythmen verrät eine nachhaltige Beschäftigung mit ländlichen Wissenskulturen. Entscheidend ist ihr Ethos des Erinnerns: Wer darf erzählen, wem gehört eine Landschaft, wie werden Verletzungen weitergetragen – und in Sprache überführt? Empfohlen für Leserinnen und Leser, die narrativen Sog mit intellektueller Genauigkeit suchen. Wer Familienromane jenseits folkloristischer Verklärung und eine soziale Geschichte des Ländlichen schätzt, findet hier eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre. Das Geheimnis vom Brintnerhof überzeugt als atmosphärisch dichter, gedanklich klarer Roman, der nachhallt und zum Weiterdenken über Eigentum, Verantwortung und die Arbeit des Erinnerns anstiftet.
