Czytaj książkę: «Tränen sind das Blut aus den Wunden meiner Seele»

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I M P R E S S U M

Tränen sind das Blut aus den Wunden meiner Seele

Ankh da Silva

© 2019 Ankh da Silva Alle Rechte vorbehalten.

Autor: Ankh da Silva

Verlag: Wravensland Schreibstube

Cover: Andrea Baschke & Angelika Eisner-Neustadt

Wir verwenden bei der Erstellung unserer Cover Fotos von pixabay.com

Kontaktdaten

(wlnews@t-online.de) Skype: Wravensland

Tel: +49 (0)212 240 917 95

Deutsche Original Erstausgabe 140 Seiten

ISBN 9783967999105 Auflage 1

Infos

Dieses Buch ist in den Sprachen DE, EN und FR erhältlich

Heute

Wir schreiben das Jahr 2019 und es ist Ende November. Im Mai dieses Jahres wurde bei mir die Diagnose Krebs festgestellt. Ich werde dir also bald folgen über die Regenbogenbrücke.

Es liegt bereits einige Jahre zurück, als auch mich die Nachricht von deinem Tod erreichte. Ich weiß noch wie verzweifelt ich war, als ich mich an unsere gemeinsam geplanten Projekte erinnerte und ich nun ganz alleine da stand, mit der Gewissheit dich nie wieder zu sehen.

Ich hatte keine Hoffnungen, jetzt alleine wenigstens ein kleines Bisschen von dem was wir vorhatten zu verwirklichen.

Inzwischen habe ich eine Lösung gefunden, etwas was ich alleine machen kann um dennoch wenigstens ein Teilstück unseres Plans zu verwirklichen.

Dieses Buch! Ich erzähle einfach den Menschen und besonders deinen Fans von uns. Es ist unsere gemeinsame Zeit. Du hilfst mir dabei, denn auch heute bist du da, wenn auch nicht körperlich aber dennoch in meinen Gedanken und meinem Herzen. Wie bei so vielen Menschen und nicht nur in Brasilien.

Inzwischen bin ich stabil genug. Die Schatten der Vergangenheit, wie ich es immer nenne, verblassen immer mehr. Ich habe die Kraft unser, ursprünglich gemeinsam geplantes Projekt, heute alleine durch zu führen.

Aufgrund der dazwischen liegenden Ereignisse und der dadurch entstandenen Situation, kann ich dir deinen Wunsch von damals erfüllen. Du hast damals, wenn auch nur mündlich, bestimmt, dass wir erst 20 Jahre nach deinem Tod über unsere gemeinsamen Stunden berichten und schreiben dürften. Durch die damals mir zugefügten gesundheitlichen Einschränkungen und dem lange anhaltenden Gedächtnisverlustes sind es jetzt sogar 25 Jahre geworden.

Lediglich war ich bis heute noch nicht in Brasilien, deiner Heimat. Bis heute habe ich nicht die Kinder kennen gelernt um die es bei deinem Hilfsprojekt ging. Deine Schwester hat deine Idee verwirklicht und der „Klein Bruno“ von dem du so oft gesprochen hast hilft ebenfalls aktiv mit.

Ich hatte schon überlegt, ob ich deine Schwester um eines der vielen Fotos von uns beiden von damals bitten sollte. Nicht für die Öffentlichkeit, sondern für mich.

Allerdings trau ich mich bisher nicht, sie danach zu fragen und ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwer sein wird, aus den vielen Fotos die es von dir gibt, eines unserer gemeinsamen zu finden.

In meinem Flur hängt ein Bild von dir. Es ist ziemlich groß und zeigt nicht den Rennfahrer, sondern eher die Privatperson. Für die meisten, besonders die, die dich kennen ist es ein Bild des Rennfahrers, dem Idol. Für mich bedeutet es jedoch etwas anderes. Das Bild zeigt einen Mann der als Mensch eine bedeutende Rolle in meinem Leben gespielt hat. Dort hängt das Bild von einem Freund!

Deine Fans haben dich bis heute nicht vergessen. Oft, sehr oft werden deine heutigen Kollegen an dir gemessen. Ich habe inzwischen, da mein Gedächtnis in Bezug auf dich zurückgekommen ist, die Person die du eigentlich und besonders für viele öffentlich warst näher kennen gelernt.

Den Mann den die meisten kennen, kannte ich nicht!

Ich habe einen ganz anderen Mann, außerhalb der großen Öffentlichkeit und Showbühne kennen gelernt. Für mich bist du ein Teil meines eigenen Lebens. Du bist durchlebte Erinnerung, Wärme, Nähe und Geborgenheit.

Ich vermisse dich! Ich würde dich so gerne wieder sehen. Dich Umarmen, mit dir Kuscheln. Deine Nähe und Wärme spüren, dich riechen und das wunderbare Funkeln in deinen Augen sehen wenn ich dich mal wieder geärgert habe. Es müsste nicht für immer sein, nur ein kurzes Hallo und für einen Moment noch einmal diese Verbundenheit mit dir. Das würde schon reichen und mich glücklich machen.

Ich denke oft an dich. Auch wenn wir uns eigentlich nur eine kurze Zeit kannten und wenige Stunden zusammen verbrachten, erinnert mich vieles an dich.

Dich kennen lernen zu dürfen war etwas besonders und geschah durch Zufall.

Doch Zufälle gibt es nicht, es war ein Wink des Schicksals.

Dieses Buch ist meinem lieben Freund

„Bleached Gino“ (wie ich dich nannte),

den benachteiligten Kindern in Brasilien um die sich die Ayrton Senna Stiftung bemüht und Cheetah Experience (Organisation die aktiv für vom Aussterben bedrohte bestimmte Tierarten kämpft) gewidmet.

Auch wenn ich selber über die Regenbogenbrücke gehe, werden die Erlöse dieses Buches weiter an die beiden genannten Organisationen gehen.

Ayrton Senna Stiftung Cheetahexperience

Ayrton Senna Ankh

da Silva

Eine Feststellung von Michelangelo passt meiner Meinung nach sehr gut zu dir und der Situation:

Ich bin nicht tot, ich wechselte nur die Räume, ich lebe weiter und ziehe durch eure Träume!

Allerdings finde ich, du bist viel zu weit weg!

Du trittst wieder in mein Leben

Bei einem Firmenevent in der Schweiz kam der Kontakt mit einem Mitarbeiter aus dem Rennstall von Ferrari zustande.

Ein paar Wochen später kontaktierte dieser Mitarbeiter mich privat. Ich habe damals schon nicht so richtig verstanden warum und mit wem er gesprochen hatte, jedoch baute sich für eine kurze Zeit der Kontakt zu ein paar aktuell Aktiven in der Formel 1 auf. Die Gespräche waren nicht immer so einfach da wir fast ausschließlich Englisch miteinander sprachen.

Es gab eigentlich nur sehr wenige Menschen, es waren deine engsten Vertrauten, die von unserer Bekanntschaft damals wussten.

Dieses war auch mein Problem. Ich erinnerte mich an dich, sah oft vor meinem inneren Auge dein Bild auftauchen. Immer wieder wie wir uns damals trafen und alles begann. Allerdings hatte ich absolut keine Ahnung wer der Mann war oder woher wir uns kannten.

Durch den Überfall auf mich hatte ich Gedächtnisverlust erlitten. Meine Familie und Freunde wussten nichts von unserer Bekanntschaft, also tauchtest du auch nie in deren Erzählungen auf. Du warst bis zu diesem Tag, als die Formel 1 Leute mich kontaktierten der geheimnisvolle Unbekannte aus meinen Erinnerungen.

Sie sprachen mit mir über dich und zeigten mir Fotos von dir. Allerdings den Rennfahrer kannte ich ja nicht, somit sprachen Sie für mich lediglich über einen unbekannten Kollegen. Auf den Fotos die sie mir anfangs zeigten erkannte ich dich auch nicht, denn ich hatte eigentlich immer nur ein Bild von dir im Kopf, mehr Erinnerungen hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Dann auf einmal zeigten sie mir ein Bild – dein Bild! Ich erkannte dich sofort als den Mann aus meinen Erinnerungen. Genau der gleiche Gesichtsausdruck wie als du dich zu mir umdrehtest und sagtest:“Why?“ (Warum?). Der einzige Unterschied der bestand darin, auf dem Foto trägst du ein weißes Shirt

und nicht wie in meiner Erinnerung ein rotes.

Ich fragte sofort: „Wer ist dieser Mann?“, „Ihr kennt Ihn?“, ich war überrascht gleichzeitig jedoch auch erfreut. Endlich hatte ich ihn gefunden diesen unbekannten Mann aus meinen Erinnerungen. Ich fragte weiter:

„Wie geht es ihm? Kann ich ihn sprechen oder gar sehen?“ Deine Kollegen waren über meine Reaktion sehr verwundert und teilten mir mit, dass du tot seiest und das doch der Kollege sei über den wir die ganze Zeit gesprochen hätten. Freude und Leid, so nah beieinander. In fast der gleichen Sekunde beide Botschaften habe ich erhalten.

Ich hatte viele Fragen an deine Kollegen, die Bilder die sie mir gezeigt hatten sah ich jetzt mit ganz anderen Augen und auch was sie mir über dich berichteten stand sofort unter einem ganz anderen Licht.

Immer wieder fragte ich wie es passiert sei, sie gaben mir den Link zu dem Unfallvideo. Ich weiß nicht wie oft ich es mir inzwischen angesehen habe. Immer und immer wieder. Oft mit der Hoffnung das es nicht du – der Mann aus meiner Erinnerung sei – der dort gefahren ist und den Unfall hatte.

Ich erklärte deinen Kollegen was mir damals passiert sei und welche Auswirkungen im gesundheitlichen Bereich es noch bis zu dem Zeitpunkt unseres Gesprächs hatte.

Auch gab ich ihnen die Infos zu dem an was ich mich erinnerte und warum ich –krankheitsbedingt – erst jetzt von deinem Tod so wirklich erfuhr.

Einer der Kollegen sagte zu den Anderen, sie sollten mir besser nicht das Bild von deinem Helm zeigen, denn sonst würde ich – besonders nach dem was mir passiert war – davon ausgehen, dass du erschossen wurdest.

Ich brauchte auch eine ganze Weile um diesen doppelten Schock wenigstens etwas besser zu ver- arbeiten. Jetzt hatte ich jedoch Anhaltspunkte zu deiner Person, wusste endlich wo oder in welchem Umfeld ich dich in meinem Gedächtnis suchen musste.

Es fanden noch weitere Telefonate mit deinen Kollegen statt. Sie halfen mir mit ihren Berichten oder auch Bestätigungen mein Gedächtnis auch in diesem Bereich wieder zu erlangen.

Allerdings hatte ich sehr viele Fragen und machte mir große Sorgen um dich. Hattest du den Unfall bewusst mitbekommen? Lauter Fragen auf die mir keiner eine wirkliche Antwort geben konnte.

Ich rief bei einer Kartenlegerin an und erhoffte mir Antworten auf die vielen Dinge die mir im Kopf herum schwirrten. Ich fragte sie auch nach dem Warum, ausgerechnet mir die schon einiges mitgemacht hatte dieses jetzt auch noch passierte. Sie sagte zu mir: „So makaber es klingen mag, es soll zur Aufmunterung dienen!“ Ich sagte:“ Wie bitte? Was? Aufmunterung soll das sein? Ich weine mir hier seit Tagen die Augen aus, bin total verwirrt, kann nicht mehr richtig essen und schlafen, das kann ja wohl nicht wahr sein!“

Mein Problem war, heute vermisste und liebte ich dich mehr als damals bei unserem Kontakt. Wir waren Freunde und es war sehr schön mit dir. Allerdings hatten wir bestimmte Dinge abgesprochen. Ganz besonders wie das mit der Zusammenarbeit laufen sollte. Du hast mir von deiner offiziellen Freundin, Adriane einem Model, erzählt. Das war, damals zumindest völlig ok für mich.

Danach

Die gesamte Situation war sehr belastend für mich, eine Bekannte befürchtete schon ich könnte Selbstmord begehen da ich so völlig fix und fertig war.

Ein Bekannter, der an Krebs erkrankt war, musste eine Reha Maßnahme antreten. als ich davon erfuhr, kam ich auf die Idee ihn danach zu befragen ob ich nicht für die Zeit seiner Reha-Maßnahme in seiner Wohnung verbringen konnte, da er diese ja nicht brauchte. Er gab mir diese Möglichkeit und somit konnte ich einerseits meine Gefühlsebene ungestört wieder in Einklang bringen und gleichzeitig zumindest weiterhin auf den Hotlines arbeiten um Geld zu verdienen.

Es war schon länger geplant, dass ich in die Gegend von Augsburg ziehen werde. Es war erforderlich, ich wollte einen Ortswechsel vornehmen damit die Vergangenheit endlich weiter verblasste.

Ich erhielt die Möglichkeit an einem Vorstellungsgespräch in München teilzunehmen. Somit fuhr ich zu meiner Bekannten nach Augsburg, nahm an dem Vorstellungsgespräch teil und erhielt sofort eine Zusage. Dieses freute mich sehr und ich ergriff auch sofort die Chance die mir geboten wurde. Somit kam es, dass ich gar nicht mehr nach Hause zurück fuhr, sondern blieb direkt dort unten vor Ort.

Lediglich mit meiner Kleidung hatte ich ein kleines Problem, denn ich war ja nur mit einem Ko er und Wäsche für ein paar Tage angereist und nicht für einen ständigen Aufenthalt.

Wohnen in Augsburg und arbeiten in München gestaltete sich doch schwieriger als ich zunächst angenommen hatte, es lag zum Teil auch daran, dass ich morgens mit dem ersten Zug nach München fahren musste. Diese Fahrt dauerte mindestens zwei Stunden und abends, da die Verbindung nur alle Stunde möglich war, sogar drei Stunden. Es zerrte auf Dauer ganz schön an meinen Kräften. Somit zog ich in Erwägung, näher an meinem Arbeitsplatz mir eine Wohnung zu suchen.

Zunächst wohnte ich in einer Jugendherberge, dieses war wesentlich näher allerdings nur zeitlich befristet da das Oktoberfest bevorstand.

Meine Gedanken kreisten immer noch ständig um dich, was wir gemeinsam erlebt hatten und ich versuchte verzweifelt eine Möglichkeit zu finden wie ich im jetzt und hier an die Vergangenheit anknüpfen konnte, unsere Pläne verwirklichen und das ganze ohne dich und ohne deine Hilfe. Ich war verzweifelt! Alleine traute ich es mir nicht zu. Eigentlich hätte ich diesen Gedanken auch verwerfen können. Das ging jedoch auch nicht. Ständig versuchte ich eine Lösung zu finden. Zu dem Zeitpunkt waren in der Jugendherberge viele Besucher untergebracht, teilweise nicht nur aus Gesamtdeutschland sondern auch aus dem Ausland. Somit kam es, dass ich regelrecht umzingelt war von einer Reisegruppe junger Menschen aus Brasilien. Dieses heiterte mich auf, Ich dachte so bei mir, du kannst selber nicht bei mir sein aber deine Landsleute sind es. Ich musste lächeln bei diesem Gedanken den ich sah es als ein Zeichen von dir und die Aufforderung weiterzumachen und durchzuhalten. Ich gab dir das Versprechen: "Okay, ich versuche es, ich mache weiter.

In München-Riem fand ich eine kleine Pension in der ich unterkommen konnte, es war sehr schön gelegen fast wie in einem Park direkt gegenüber der Galopprennbahn, war allerdings auch nicht gerade billig. Aber es war mir egal, ich fühlte mich dort wohl und ich sah es als ein weiteres Zeichen von dir, denn mein Vermieter war Brasilianer.

Ich sprach mit einer jungen Frau die ich im Krankenhaus kennengelernt hatte über dich und das Gefühlschaos in mir. Sie sagte mir, dass ich neue Menschen kennenlernen werde mit denen ich über dich und meine Gefühle reden kann. Ich wollte davon nichts wissen, ich vermisse dich, du fehlst mir! Der einzige Mensch mit dem ich, ganz besonders über meine Gedanken und Gefühle reden wollte, warst eigentlich nur du! Aber du warst unerreichbar für mich.

Ich saß auf der Treppe im Sonnenschein und hier waren viele schwarz-rote Käfer, ich glaube man nennt sie Feuerkäfer, es war wohl Paarungszeit es fiel mir schwer diese Käfer zu beobachten, zu sehen wie sie ihren Partner fanden und sich paarten. Ich gönnte es diesen Käfern nicht, ich war eifersüchtig auf sie! So sehr vermisste ich dich.

Darmowy fragment się skończył.